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Freunde in Ketten: G.F. Barner 234 – Western
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eBook129 Seiten1 Stunde

Freunde in Ketten: G.F. Barner 234 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Es war ein Gefühl, das Clancy nicht beschreiben konnte. Vielleicht hatte dieses Gefühl Ähnlichkeit mit dem Druck eines Messers, das ihm jemand an den Hals hielt. Oder es war wie die Wucht eines Revolverlaufes, der sich in seinen Bauch preßte. Er hatte diese Ahnung schon öfters gehabt, und er hatte sie nun schon wieder. Sie kam und ließ den Schweiß aus den Poren perlen. Clancy wendete den Kopf. Dann sah er das Blinken auf dem Felsen, ebenso einen Hut. Im selben Augenblick warf er sich zur rechten Seite und wußte, daß der Knall kommen mußte. Ihm blieb keine Sekunde mehr. Ein Würgen preßte seine Kehle zusammen, und da war schon das Pfeifen über ihm. Es zerriß die Stille dieses Morgens und das leise Klappern der Hufe seines Pferdes auf dem moosigen Talboden. Der brüllende, peitschende Knall folgte. Er ließ die Vogelstimmen verstummen und irgendwo am Hang ein Erdhörnchen in rasenden Sprüngen in seinen Bau flüchten. Clancy flog an der Flanke des Pferdes herab, während die Kugel knapp über den Sattel strich. Sie feuerte dort vorbei, wo Clancys Rücken gerade gewesen war. Er fiel, aber seine Hand schnappte nach dem Gewehr. Es war ein Griff, den Clancy tausendmal geübt hatte. Mit einer zuckenden Bewegung erwischte er den Kolben seines Gewehres. Plötzlich wußte er, daß es nicht nur einer war, der ihn vorbeigelassen und dann auf seinen Rücken gefeuert hatte. Noch im Fallen raste das krachende Tosen der beiden nächsten Schüsse durch das enge Tal und erfüllte die Luft mit wabernden, knallenden Stößen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Aug. 2022
ISBN9783740998080
Freunde in Ketten: G.F. Barner 234 – Western

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    Buchvorschau

    Freunde in Ketten - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 234 –

    Freunde in Ketten

    G.F. Barner

    Es war ein Gefühl, das Clancy nicht beschreiben konnte. Vielleicht hatte dieses Gefühl Ähnlichkeit mit dem Druck eines Messers, das ihm jemand an den Hals hielt. Oder es war wie die Wucht eines Revolverlaufes, der sich in seinen Bauch preßte. Er hatte diese Ahnung schon öfters gehabt, und er hatte sie nun schon wieder. Sie kam und ließ den Schweiß aus den Poren perlen.

    Clancy wendete den Kopf.

    Dann sah er das Blinken auf dem Felsen, ebenso einen Hut. Im selben Augenblick warf er sich zur rechten Seite und wußte, daß der Knall kommen mußte. Ihm blieb keine Sekunde mehr. Ein Würgen preßte seine Kehle zusammen, und da war schon das Pfeifen über ihm. Es zerriß die Stille dieses Morgens und das leise Klappern der Hufe seines Pferdes auf dem moosigen Talboden.

    Der brüllende, peitschende Knall folgte. Er ließ die Vogelstimmen verstummen und irgendwo am Hang ein Erdhörnchen in rasenden Sprüngen in seinen Bau flüchten.

    Clancy flog an der Flanke des Pferdes herab, während die Kugel knapp über den Sattel strich. Sie feuerte dort vorbei, wo Clancys Rücken gerade gewesen war. Er fiel, aber seine Hand schnappte nach dem Gewehr. Es war ein Griff, den Clancy tausendmal geübt hatte. Mit einer zuckenden Bewegung erwischte er den Kolben seines Gewehres. Plötzlich wußte er, daß es nicht nur einer war, der ihn vorbeigelassen und dann auf seinen Rücken gefeuert hatte.

    Noch im Fallen raste das krachende Tosen der beiden nächsten Schüsse durch das enge Tal und erfüllte die Luft mit wabernden, knallenden Stößen. Sie trafen seine Trommelfelle wie Hiebe mit einer flachen Hand.

    Clancy hörte sein Pferd schreien. Er kannte den Schrei – ein seltsam hohes, schrilles Klagen, das ein Pferd immer dann ausstieß, wenn es starb.

    Das Pfeifen der Kugeln strich an ihm vorbei, ehe er hinschlug. Mit dem Gewehr in der Faust schnellte er sich ab, kaum daß er am Boden lag. Aus den Augenwinkeln sah er, wie das Moos neben ihm hochflog. Es sah aus, als hätte jemand kleine Sprengladungen unter dem Moos in die Luft gehen lassen. Clancy rannte. Er lief, schlug einen Haken, noch einen. Das Fauchen war jetzt so nahe, daß er den Luftzug der Kugeln zu spüren glaubte und sich noch tiefer duckte. Etwas pfiff jaulend an seinem Kopf vorbei. Es schlug gegen den staubbedeckten Felsen rechts von ihm und riß eine kleine verpuffende Wolke empor. Zwischen den Steinen gähnte eine Lücke, ein Spalt, durch den er sich zwängen und den Kugeln entgehen konnte. Der Spalt war wie ein Loch. Clancy spürte in dieser Sekunde, daß sie jetzt alle drei, die von oben auf ihn feuerten, auf das Loch zielten.

    Mit einem Ruck warf er sich nach links und sprang jäh in die Höhe. Es war die letzte Chance, die ihm blieb. Das erkannte er im Bruchteil eines Augenblicks. Lief er durch den Spalt hinter die Felsen, hatte er drei Kugeln im Rücken. Darum sprang er, höher als jemals zuvor in seinem Leben. Der Felsen war fast anderthalb Schritt hoch. Einen winzigen Moment lang packte Clancy die Furcht, daß er diese Höhe nicht schaffen würde. Dann drehte er sich in der Luft.

    In der Luft lag plötzlich ein lauerndes Schweigen. Es verriet ihm, wie sehr sie darauf gewartet hatten, daß er durch das Loch fegte. In dieses Schweigen gellte ihr Schrei hinein.

    Sie hatten keine zwei Sekunden gewartet. Er konnte sich ihre Gesichter und die Gier in ihren Augen vorstellen, mit der sie auf das Loch gezielt hatten. Jetzt mußten sie ihre Gewehre herumreißen, und sie taten es. Er sah nichts davon, aber er spürte jede ihrer Bewegungen.

    Vor ihm war die schroffe, rauhe Kante des Felsblockes. Und dann schlug er gegen ihren oberen Rand. Wie ein Hieb traf es seine linke Hüfte. Schmerz schoß bis unter seine Achsel. In seinem Rücken war das schwere Brüllen der Gewehre. Es vereinte sich mit dem Klatschen der Kugeln, die am nackten Fels zerplatzten. Irgendwo an seinem linken Arm war ein Zupfen, aber in der gleichen Sekunde drehte sich sein Körper.

    Rod Clancy fiel mit einem Schrei hinter den Felsblock. Er schrie einmal schrill und kurz. Er dachte an jenen Mann, den er in Wels erschossen hatte. Der Mann hatte genauso kurz und schrill aufgeschrien, ehe er zu Boden gesunken und klein wie ein Schatten geworden war.

    Clancy hoffte einen Moment, daß sie seinen Schrei richtig deuten würden, daß sie ihn hörten. Aber sie schossen weiter. Er flog hin, knallte auf grobes Gestein, schlug sich das Knie auf und wälzte sich doch zurück hinter den Busch. Jetzt sah er, wie die Kugeln in die zitternden, bebenden Zweige der Espe jenseits des nächsten Felsblockes schlugen. Es war, als schüttelte jemand einen Baum, um Maikäfer aus seinem Blattgewirr fallen zu sehen. Clancy starrte auf die wegplatzende, von einer Kugel weggerissene Borke des Baumes. Dann lag er still, ein Brennen im linken Arm, ein Ziehen und Reißen im Knie.

    Es wurde totenstill. Es war so still nach diesem irrsinnigen, wilden Feuer daß er glaubte, es wäre Sonntag und er hätte sich zu Hause auf der Bank unter den Baumwollbäumen ausgestreckt. Über ihm stand die Sonne, verdeckt vom Geäst der Espe. Durch die Zweige und Blätter tasteten ihre Strahlen nach Clancy. Die Männer schossen nicht mehr, auch das Echo war verrollt.

    Roggers, dachte Clancy und hob sacht den linken Arm, Roggers, der Schurke. Ich hätte ihm nicht unter das Kinn schlagen sollen zum Abschied. Ich hätte weggehen sollen, still, heimlich und leise, aber nicht schlagen. Doch was macht man, wenn einen die Lumperei eines anderen Mannes anwidert? Schluckt man sie oder wehrt man sich? Roggers hat sie geschickt, dachte Clancy.

    Nur er konnte die drei Burschen dort auf den Wänden des Tales bezahlen und auf seine Fährte gesetzt haben. Roggers, der mächtigste Mann aus Silver-City in Südwest-Nevada. Sie sollten ihn töten, weil er zuviel wußte.

    Clancy betrachtete seinen linken Arm und das Loch im Ärmel der Jacke. Er spürte das Brennen unterhalb des Ellbogens. Langsam senkte er die Hand bis sie den Boden berührte. Danach sah er auf sein Handgelenk.

    Als der rote Faden abwärts rollte, über das Handgelenk und den Ballen hinweg, erkannte er, daß sie ihn getroffen hatten. Es war nicht nur ein harmloses Loch im linken Ärmel der Jacke.

    Das Blut besorgte irgend etwas in ihm. Wut kam in ihm hoch. Diese verdammte Wut hatte er schon oft gespürt, wenn ein Pferd ihm beim Zureiten die Knochen im Leib durchgeschüttelt oder ihn abgeworfen und gegen Corralstangen geschleudert hatte.

    Die Wut verging, sie machte kaltem Zorn Platz. Roggers hatte also gleich drei Mann geschickt. Drei, weil einer für Clancy zu wenig gewesen wäre. Roggers kannte ihn zu genau. Der Schurke wußte, wie schnell Clancy mit dem Revolver und dem Gewehr war. Er kannte auch seine Härte und Kaltblütigkeit.

    Clancy zog die Beine an. Ein Stein kam dabei in Bewegung. Ehe der Brocken umfallen und klappernd an andere Steine schlagen konnte, handelte Clancy. Seine Rechte legte schnell und sacht das Gewehr zu Boden. Dann griff sie nach unten und hielt den Stein fest.

    Nur kein Geräusch! Tot spielen!

    Clancy hob das Bein an. Dann erst drehte er sich, rutschte herum. Als er mit dem Gesicht zum Felsblock lag, nahm er sein Gewehr wieder auf.

    Alles blieb still.

    Wölfe, dachte er, Wölfe sind auch still, wenn sie die richtige Entfernung zu ihrem Opfer haben. Dann heulen sie nicht mehr. Sie kauern sprungbereit da und warten. Sie warten...

    Er wußte, sie würden die Stille nicht so lang aushalten wie er. Sie waren bezahlte Killer. Sie mußten glauben, daß er tot war, oder aber schwer verletzt hinter den Steinen lag.

    Sie werden es herausfinden wollen, dachte Clancy. Immer ruhig, ich habe Zeit, sie keine! Und da...

    »Pfüüüt... püffft!«

    Der Pfiff schwoll an und brach ab.

    »Yeah?« fragte jemand ganz links. Nun begriff Clancy auch, warum sie hier gewartet hatten. Er hatte etwas außerhalb der Mitte drüben reiten und dann an die rechte Wand heran müssen. Hier erst war er wieder in die Mitte des Tales zurückgeritten, weil nur noch selten Felsblöcke in der Mitte lagen. Er hatte den freien Reitweg gewählt. Genau dort hatten sie ihn haben wollen, als eine Schießscheibe, aber eine menschliche. Rechts hätten sie nicht liegen können. Die Espen wuchsen hier am Hang des Tales. Blätter und Zweige hätten ihnen die Sicht verdeckt.

    So war das also gewesen.

    »He, paßt auf, ich sehe es mir an!«

    »Vorsicht, der lebt vielleicht noch.«

    »Das will ich ja gerade wissen, Mann!«

    Die Stimme, dachte Clancy, diese Stimme! Dann erkannte er sie, und ein Schauer der Furcht kroch über seinen Rücken.

    Links über dem Tal lag Jack Porter. Er war als Einzelgänger verschrien. Als Mann, der Menschen wie Tiere jagte. Vor allen Dingen solche, die irgendwo gesucht wurden. Die sich im Distrikt um Silver City nur zu oft blicken ließen, weil es dort immer etwas zu erbeuten gab.

    Jack Porter, der Kopfgeldjäger, war da. Aber Roggers hatte auch Porter nicht zugetraut, die Sache allein zu machen. Porter schwieg jetzt. Dafür ertönte das Tacken von Hufen, das sich zum Galopp steigerte.

    Er kommt, dachte Clancy, aber nicht im Talgrund. Er wird zur anderen Wand reiten und mich von oben sehen wollen. Nun gut, das kannst

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