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Unheilbar krank!: Der junge Norden 35 – Arztroman
Unheilbar krank!: Der junge Norden 35 – Arztroman
Unheilbar krank!: Der junge Norden 35 – Arztroman
eBook115 Seiten1 Stunde

Unheilbar krank!: Der junge Norden 35 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Er kommt aus Gran Canaria und ist der Sohn von Dr. Daniel Nordens Cousin Michael und dessen spanischer Frau Sofia.
Alexander kennt nur ein Ziel: Er will Arzt werden und in die riesigen Fußstapfen seines berühmten Onkels, des Chefarztes Dr. Daniel Norden, treten. Er will beweisen, welche Talente in ihm schlummern. Dr. Norden ist gern bereit, Alexanders Mentor zu sein, ihm zu helfen, ihn zu fördern.
Alexander Norden ist ein charismatischer, unglaublich attraktiver junger Mann. Die Frauenherzen erobert er, manchmal auch unfreiwillig, im Sturm. Seine spannende Studentenzeit wird jede Leserin, jeden Leser begeistern!

»Ich habe mich in den Finger geschnitten. Ich blute. Gibt es denn in der ganzen Behnisch-Klinik keinen Arzt, der sich um mich kümmern kann?« Der untersetzte Mann mit der Hornbrille und dem schütteren grauen Haar richtete seinen Blick auf Alex, der soeben das völlig überfüllte Wartezimmer der Notaufnahme betrat, um den nächsten Patienten in einen der Schockräume zu holen. »Hallo, Sie da! Hören Sie etwa schlecht? Ich bin ein Notfall. Ich muss sofort verarztet werden«, insistierte der untersetzte Mann, trat auf Alex zu und hielt ihm seinen mit einem Taschentuch umwickelten linken Zeigefinger entgegen. »Tut mir leid, aber Sie sind noch nicht an der Reihe«, wehrte Alex ab. »Noch nicht an der Reihe?«, echauffierte sich der untersetzte Mann. »Das darf doch wohl nicht wahr sein! Wollen Sie mich verbluten lassen?« Alex musterte mit einem raschen Blick den provisorischen Verband und stellte fest, dass das Taschentuch keinen Flecken aufwies, der auf eine heftige Blutung schließen ließ. »Niemand will Sie verbluten lassen«, beschwichtigte er. »Sie müssen sich lediglich noch etwas gedulden. Zuerst ist der kleine Junge mit den Bauchschmerzen an der Reihe.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Nov. 2023
ISBN9783989365810
Unheilbar krank!: Der junge Norden 35 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Unheilbar krank! - Carolin Grahl

    Der junge Norden

    – 35 –

    Unheilbar krank!

    Unveröffentlichter Roman

    Carolin Grahl

    »Ich habe mich in den Finger geschnitten. Ich blute. Gibt es denn in der ganzen Behnisch-Klinik keinen Arzt, der sich um mich kümmern kann?« Der untersetzte Mann mit der Hornbrille und dem schütteren grauen Haar richtete seinen Blick auf Alex, der soeben das völlig überfüllte Wartezimmer der Notaufnahme betrat, um den nächsten Patienten in einen der Schockräume zu holen. »Hallo, Sie da! Hören Sie etwa schlecht? Ich bin ein Notfall. Ich muss sofort verarztet werden«, insistierte der untersetzte Mann, trat auf Alex zu und hielt ihm seinen mit einem Taschentuch umwickelten linken Zeigefinger entgegen.

    »Tut mir leid, aber Sie sind noch nicht an der Reihe«, wehrte Alex ab.

    »Noch nicht an der Reihe?«, echauffierte sich der untersetzte Mann. »Das darf doch wohl nicht wahr sein! Wollen Sie mich verbluten lassen?«

    Alex musterte mit einem raschen Blick den provisorischen Verband und stellte fest, dass das Taschentuch keinen Flecken aufwies, der auf eine heftige Blutung schließen ließ.

    »Niemand will Sie verbluten lassen«, beschwichtigte er. »Sie müssen sich lediglich noch etwas gedulden. Zuerst ist der kleine Junge mit den Bauchschmerzen an der Reihe. Es besteht Verdacht auf eine akute Blinddarmentzündung, deshalb …«

    »Und meine Wunde kann sich Ihrer Meinung nach nicht entzünden? Sie muss so schnell wie möglich desinfiziert werden«, fuhr der untersetzte Mann Alex in die Parade.

    Alex wich unwillkürlich einen Schritt zurück, weil ein regelrechter Sprühregen von Speicheltropfen auf ihn niedergegangen war. Trotzdem gab er sich Mühe, freundlich zu bleiben. »Wenn Sie möchten, kann fürs Erste ich mich um Ihren Finger kümmern«, schlug er vor. »Ich bringe nur rasch den Jungen und seine Mutter in den Schockraum. Dann komme ich zurück und sehe mir Ihre Schnittverletzung an.«

    Der untersetzte Mann machte ein finsteres Gesicht. »Meinetwegen«, knurrte er schließlich. »Besser Sie als gar niemand. Obwohl Sie ziemlich jung und mit Sicherheit dementsprechend unerfahren sind.«

    »Ich habe Ihnen lediglich eine Erstversorgung vorgeschlagen, damit Sie sich, bis Sie an der Reihe sind, keine Sorgen mehr zu machen brauchen«, rechtfertigte sich Alex und wandte sich dann dem kleinen Jungen und seiner Mutter zu, um die beiden in den frei gewordenen Schockraum zu führen.

    Wenig später kehrte er mit Desinfektionsmittel und Verbandszeug zurück.

    Der untersetzte Mann erwartete ihn bereits ungeduldig. »Ich bin Gourmet und, seitdem ich pensioniert bin, leidenschaftlicher Hobbykoch, müssen Sie wissen«, erklärte er, während Alex vorsichtig den verletzten Zeigefinger von dem Taschentuch befreite. »Heute sollte es Kalbsrahmfilet mit Käsespatzen geben, mein absolutes Leibgericht. Allerdings war das Kalbsfilet, das mir am frühen Vormittag von meinem Metzger geliefert wurde, wieder einmal denkbar schlecht gehäutet. Wahrscheinlich ist irgendein schlampiger Lehrjunge am Werk gewesen. Diese jungen Leute von heute …« Der Mann schüttelte missbilligend den Kopf. »Sie haben einfach keine Arbeitsmoral mehr. Sie interessieren sich nur für Partys, ohrenbetäubend laute Musik, Alkohol, Drogen und Sex. Ich musste das Filet gründlich nachhäuten und Fettreste entfernen. Dabei ist mir das Messer ausgeglitten und …«

    Der Mann verstummte, während Alex die Wunde begutachtete.

    Der Schnitt war nicht tief, und die Blutung war bereits zum Stillstand gekommen, sodass Alex sich fragte, warum der Mann überhaupt die Notaufnahme der Behnisch-Klinik aufgesucht hatte, anstatt eigenständig zu Desinfektionsspray und Pflaster oder Mullbinde zu greifen. Er unterdrückte jedoch eine diesbezügliche Äußerung, während er die Wunde sorgfältig desinfizierte und den Finger neu verband.

    »Und was ist mit der Tetanusspritze? Bekomme ich hier nicht einmal eine Tetanusspritze?«, erkundigte sich der Hobbykoch, der jede von Alex‘ Bewegungen mit kritischem Blick verfolgt hatte, zu guter Letzt ziemlich ungnädig. »Und … und eine Röntgenaufnahme wird wohl auch nicht gemacht? Immerhin könnte der Knochen verletzt sein.«

    Alex musste sich beherrschen, um nicht genervt die Augen zu verdrehen. »Der Knochen ist nicht verletzt. Das lässt sich in Ihrem Fall auch ohne Röntgenbild feststellen«, antwortete er. »Und was die Tetanusspritze betrifft …«

    »Hier ist mein Impfausweis«, unterbrach ihn der Hobbykoch, zog mit der unverletzten Hand seine Brieftasche aus seiner Jacke und hielt Alex das Dokument hin.

    Alex überflog es und reichte es zurück. »Ihre letzte Tetanusimpfung liegt noch nicht einmal ein halbes Jahr zurück, Herr Ückert«, sagte er. »Eine Auffrischung ist somit nicht erforderlich.«

    »Sind Sie sicher?«, erkundigte sich der Mann. »Ich … ich fühle mich von Ihnen, offen gestanden, alles andere gewissenhaft behandelt. Deshalb bin ich froh, dass Sie mich nur erstversorgen und ich mir später von einem Ihrer Ärztekollegen sozusagen eine Zweitmeinung einholen kann.«

    Alex‘ Gesicht färbte sich vor Verlegenheit hochrot. »Die Ärzte hier in der Notaufnahme sind nicht meine Kollegen. Ich bin leider noch kein Arzt«, stellte er richtig. »Ich bin nur Medizinstudent und arbeite hier in der Behnisch-Klinik …«

    Benjamin Ückerts Gesicht nahm von einer Sekunde auf die andere ebenfalls eine hochrote Farbe an, allerdings aus Zorn. »Sie sind gar kein richtiger Arzt?«, brüllte er, noch ehe Alex seinen Satz hätte vollenden können. »Und trotzdem haben Sie es gewagt, mich zu behandeln? Das darf doch wohl nicht wahr sein! Was maßen Sie sich eigentlich an, Sie … Sie Hochstapler! Ich möchte sofort einen richtigen Arzt sprechen! Und den Klinikchef! Ich werde mich über Sie beschweren! Sie sind ein Kurpfuscher, ein Quacksalber, ein …« Benjamin Ückert rang nach Luft.

    Unwillkürlich griff Alex beschwichtigend nach seinem Arm, weil er befürchtete, Benjamin Ückert könnte vor Zorn einen Herzinfarkt bekommen und wirklich ein Fall für die Notaufnahme werden. »Bitte beruhigen Sie sich, Herr Ückert«, sagte er. »Ich bin zwar, wie gesagt, noch kein Arzt, aber ich bin voll ausgebildeter Notfallsanitäter, und Verletzungen wie die Ihre fallen somit durchaus in meinen Zuständigkeitsbereich. Dennoch wird sich selbstverständlich zu gegebener Zeit noch ein ›richtiger‹ Arzt Ihren Finger anschauen.«

    »Das will ich doch sehr hoffen«, erwiderte Benjamin Ückert mit hochmütig zurückgeworfenem Kopf. »Und was Sie betrifft … Sollte sich herausstellen, dass Sie mich falsch behandelt haben, dürfen Sie sich auf entsprechende Konsequenzen gefasst machen, Herr … Herr …« Der Mann warf einen Blick auf das Namensschild an Alex‘ Pflegerkittel. »Herr Norden«, ergänzte er düster. »Notfalls werde ich Sie gerichtlich belangen. Immerhin war ich Staatsanwalt und kenne mich in den Gesetzen aus.«

    Alex konnte nur mit Mühe einen Stoßseufzer unterdrücken.

    Unwillkürlich warf er einen Blick auf die Wanduhr im Wartezimmer und stellte erfreut fest, dass es Zeit war für die Mittagspause. »Ich habe für Sie getan, was ich konnte. Sie müssen nun Ihrerseits tun, was Sie für richtig halten«, erklärte er Benjamin Ückert, zuckte mit den Schultern und verließ das Wartezimmer.

    Draußen lehnte er sich erst einmal gegen die Wand, stieß prustend die Luft aus und tröstete sich damit, dass derart anstrengende Patienten zum Glück nicht allzu häufig waren. Trotzdem fand er, dass er sich aufgrund seiner Geduld mit Herrn Ückert einen großen Becher Kaffee redlich verdient hatte.

    Mit großen Schritten strebte er dem Ausgang der Notaufnahme zu und steuerte die Cafeteria der Behnisch-Klinik an.

    »Entschuldigung, können Sie uns bitte helfen?«, vernahm er plötzlich hinter sich eine dunkle, sehr besorgt klingende Männerstimme.

    Obwohl Alex im Moment nicht die geringste Lust auf den nächsten möglicherweise schwierigen Patienten hatte, drehte er sich pflichtschuldig sofort um. Und sah sich einem jungen Paar gegenüber, das sich fest an den Händen hielt. Die beiden schienen nur wenig älter zu sein als er selbst.

    »Ich helfe Ihnen gerne, wenn es in meiner Macht steht«, erwiderte Alex und nickte den beiden freundlich zu. »Was kann ich für Sie tun?«

    »Für mich – gar nichts«, gab der junge Mann, der braune Haare, braune Augen und einen Dreitagebart hatte, zurück. »Es … es geht um meine Freundin. Sie wurde bei unserem Autounfall vorhin …« Er brach ab und wischte sich mit der freien Hand fahrig über die Stirn. »Wahrscheinlich sollte ich mich zuerst einmal vorstellen. Ich bin Henning Breitsch«, sagte er schließlich und zeigte dann auf seine Begleiterin, eine hübsche junge Frau mit rotblonden, lockigen Haaren. »Und das ist Aenne Wagner, meine Freundin.«

    Die junge Frau versuchte, Alex zuzulächeln, doch es wurde eher eine schmerzverzerrte Grimasse daraus.

    »Der Unfall war nicht meine Schuld«, redete Henning Breitsch indessen hastig weiter. »Ich hatte ganz klar Vorfahrt, nur hat der Fahrer des roten Autos das eindeutig zu spät

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