Liebe im Doppelpack
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Über dieses E-Book
Aufgebracht fährt Max zu dem kleinen Cottage, in dem seine Frau Julia wohnt. Allein - seitdem sie sich aus heiterem Himmel von ihm trennte. Er kann es einfach nicht fassen, dass Julia ihre Schwangerschaft vor ihm verheimlicht hat. Oder ist nicht er der Vater der kleinen Zwillinge?
Caroline Anderson
Caroline Anderson ist eine bekannte britische Autorin, die über 80 Romane bei Mills & Boon veröffentlicht hat. Ihre Vorliebe dabei sind Arztromane. Ihr Geburtsdatum ist unbekannt und sie lebte die meiste Zeit ihres Lebens in Suffolk, England.
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Buchvorschau
Liebe im Doppelpack - Caroline Anderson
IMPRESSUM
Liebe im Doppelpack erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2008 by Caroline Anderson
Originaltitel: „Two Little Miracles"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 329 - 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Dr. Susanne Hartmann
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733727345
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
„Ich komme nicht mit."
Unerwartet laut hallte ihre Stimme durch die Stille im Schlafzimmer, und Max richtete sich auf und blickte Julia erstaunt an.
„Was soll das heißen? Du hast wochenlang daran gearbeitet. Was hast du denn plötzlich noch zu erledigen, ehe du abreisen kannst? Und wann bist du so weit? Morgen? Mittwoch? Ich brauche dich jetzt dort, Jules, wir haben viel zu tun."
„Nein. Ich meine, dass ich nicht mit nach Japan fliege. Heute nicht, nächste Woche nicht, überhaupt nicht. Oder sonst irgendwohin."
Sie konnte nicht ihre Sachen packen und in den Sonnenuntergang fliegen. In den Sonnenaufgang, um genau zu sein, da sie nach Japan flogen.
Falsch, Max flog nach Japan. Sie nicht. Sie würde nirgendwohin reisen. Nicht wieder, nicht zum x-ten Mal in ihrem hektischen gemeinsamen Leben. Es ging einfach nicht mehr.
„Ist das dein Ernst? Bist du verrückt geworden?" Max ließ das sorgfältig zusammengelegte Hemd in den Koffer fallen und sah Julia ungläubig an.
„Nein. Mir ist noch nie etwas so ernst gewesen. Ich habe es satt", erwiderte sie ruhig. „Du sagst, ich soll springen, und ich frage nur Wie hoch? Ich will das nicht mehr."
„Ich kommandiere dich doch nicht herum!"
„Nein, da hast du recht. Du sagst, du bist auf dem Sprung, ein Geschäft abzuschließen, und ich sorge dafür, dass etwas daraus wird – in jeder Sprache, in jedem Land, wo auch immer die nächste Herausforderung für dich liegt."
„Du bist meine persönliche Assistentin. Das ist dein Job!"
„Ich bin auch deine Ehefrau, Max. Und ich lasse mich nicht länger wie irgendeine Angestellte behandeln."
Nach einem Blick auf seine Armbanduhr griff Max nach einem weiteren Hemd. „Du hast dir einen verdammt ungünstigen Moment für einen Ehekrach ausgesucht."
„Es ist kein Ehekrach, erklärte Julia bemüht ruhig. „Ich komme nicht mit, und ich weiß nicht, ob ich noch hier bin, wenn du zurückkehrst. Ich kann das alles nicht mehr ertragen und brauche Zeit, um herauszufinden, was ich wirklich will.
Wütend zerknüllte Max das Hemd, was Julia jedoch nicht störte. Sie hatte es ja nicht gebügelt – darum kümmerte sich der Wäscheservice. Für solche Dinge hatte sie keine Zeit, weil sie damit beschäftigt war, alle Rädchen am Laufen zu halten.
„Dein Timing ist echt das Letzte. Max warf das Hemd in den Koffer, ging zum Fenster und schaute hinaus auf die Londoner Skyline. Sein großer muskulöser Körper bebte vor Anspannung. „Dir ist doch klar, wie wichtig dieses Geschäft in Tokio ist. Warum heute?
„Ich weiß es nicht, antwortete Julia ehrlich. „Ich bin es leid, kein Leben zu haben.
„Wir haben aber doch ein Leben!, schrie Max. Er drehte sich weg vom Fenster, durchquerte das Zimmer und stellte sich neben sie. „Ein sehr schönes!
„Nein, wir arbeiten."
„Und wir sind supererfolgreich."
„Geschäftlich, ja. Aber das ist kein Leben. Unser Privatleben ist kein Erfolg, weil wir keins haben. An Weihnachten haben wir deine Familie nicht besucht, wir haben bis Neujahr durchgearbeitet und uns das Feuerwerk vom Bürofenster aus angesehen! Wusstest du, dass heute der letzte Tag ist, an dem man den Weihnachtsschmuck abbaut? Kein Problem, denn wir hatten nicht einmal welchen, Max. Weihnachten hat ohne uns stattgefunden, während wir weitergemacht haben."
Ohne sich einschüchtern zu lassen, erwiderte Julia seinen zornigen Blick. Sie war an seine Wut gewöhnt, und Max hatte ihr noch nie Angst gemacht.
„Und ich will mehr als das. Ich will ein Haus, einen Garten und Zeit haben, um zwischen Pflanzen herumzuwerkeln, mit meinen Händen in der Erde zu graben und um an Rosen zu riechen. Julias Stimme wurde weicher. „Wir halten niemals inne und erfreuen uns an Blumenduft, Max. Niemals.
Laut seufzend blickte er wieder auf seine Armbanduhr. „Wir müssen los, sonst verpassen wir unseren Flug, sagte er schroff. „Nimm dir eine Auszeit, wenn es das ist, was du brauchst, Jules. Lass dich in Japan massieren, besichtige einen Zen-Garten, aber hör um Himmels willen mit diesem Unsinn auf …
„Unsinn? Ich fasse es nicht, Max! Du hast kein Wort davon verstanden, was ich gesagt habe. Ich will keinen Zen-Garten besichtigen. Ich komme nicht mit. Weil ich darüber nachdenken muss, was ich mir wirklich vom Leben erwarte. Und das kann ich nicht, wenn du um vier Uhr morgens durchs Hotelzimmer tigerst und mich mit deinem gnadenlosen Enthusiasmus und Machthunger ansteckst."
Er fuhr sich durch das dunkelbraune Haar, sodass es in alle Richtungen abstand. Dann warf er seine Kulturtasche auf das zerknitterte Hemd und knallte den Kofferdeckel zu.
„Du bist verrückt. Was ist mit dir los? Bekommst du deine Tage oder was? Du kannst mich nicht einfach sitzen lassen. Du hast einen Vertrag!"
„Einen Vertrag?" Sie lachte seltsam schrill und verstummte plötzlich. Verbittert ging Julia aus dem Schlafzimmer in den großzügigen Wohnbereich mit dem sensationellen Blick auf den Fluss. Es war noch dunkel. Lichter funkelten auf dem Wasser, und Julia starrte sie an, bis sie ihr vor den Augen verschwammen.
Sie hörte die Rollen des Koffers und das Klacken von Max’ Ledersohlen auf dem edlen Holzboden.
„Kommst du mit?"
„Nein."
„Wenn nicht, dann ist es aus. Glaub ja nicht, dass ich dir hinterherlaufe und dich anbettle."
Bei der Vorstellung hätte sie fast gelacht, aber er brach ihr gerade das Herz. „Tue ich nicht."
„Gut, nur damit wir uns richtig verstehen. Wo ist mein Reisepass?"
„Auf dem Tisch, zusammen mit den Flugtickets", erwiderte Julia, ohne sich umzudrehen. Mit angehaltenem Atem wartete sie.
Worauf? Auf ein kleines Zugeständnis? Eine Entschuldigung? Nein, das nicht. Auf die Worte Ich liebe dich? Julia konnte sich nicht einmal erinnern, wann Max das zuletzt zu ihr gesagt hatte. Und er sagte es jetzt nicht.
Die Kofferrollen waren wieder zu hören, dann Papierrascheln, als Max die Tickets vom Tisch nahm, einen Zettel mit Fluginfos und den Reisepass.
„Letzter Aufruf!"
„Ich fliege nicht mit."
„Na schön. Mach, was du willst. Du weißt, wo du mich findest, wenn du es dir noch anders überlegst."
In der darauf folgenden Stille wartete Julia erneut. Nach einer halben Ewigkeit seufzte Max, und einen Moment später fiel die Tür ins Schloss.
Trotzdem wartete Julia weiter, bis sie den Lift nach unten ins Erdgeschoss fahren hörte. Dann setzte sie sich auf die Sofakante und holte tief Atem.
Max war gegangen, ohne auch nur zu versuchen, sie umzustimmen. Ohne ihr einen einzigen Grund zu nennen, warum sie bei ihm bleiben sollte – abgesehen davon, dass sie ihren Arbeitsvertrag brach.
Ausgerechnet! Sie wollte doch nur Zeit haben, um über ihr Leben nachdenken zu können. Und Max warf ihre Ehe weg und redete von einem Vertrag, weil sie nicht mit nach Japan flog!
„Geh zum Teufel, Max!", schrie sie, aber ihre Stimme kippte, und Julia wurde von Weinkrämpfen geschüttelt.
Plötzlich wurde ihr schlecht und sie rannte ins Badezimmer. Zitternd sackte sie schließlich zu Boden.
„Ich liebe dich, Max, flüsterte sie, „warum konntest du mir nicht zuhören? Warum konntest du uns nicht eine Chance geben?
Ihr war wieder zum Weinen. Da sie ihm diese Genugtuung nicht gönnen wollte, stand Julia auf, wusch sich das Gesicht, putzte sich die Zähne und schminkte sich neu. Dann kehrte sie ins Wohnzimmer zurück und nahm das Telefon in die Hand.
„Jane?"
„Hallo, Julia! Wie geht’s dir?"
„Scheußlich. Ich habe gerade Max sitzen lassen."
„Was? Wo?"
„Nein, ich habe ihn verlassen. Na ja! Eigentlich hat er mich verlassen …"
Jane fluchte leise. „Wo bist du?"
„In der Wohnung. Ich weiß nicht, was ich machen soll."
„Und wo ist Max?"
„Auf dem Weg nach Japan. Ich sollte ihn begleiten, aber ich konnte einfach nicht."
„Bleib, wo du bist. Ich hole dich ab. Pack einen Koffer. Du kommst mit zu mir."
„Ich habe schon gepackt", sagte Julia.
„Aber nicht Jeans, Pullover und Stiefel, wette ich. Hier ist es eiskalt, such etwas Warmes heraus. Du hast anderthalb Stunden. Versuch, dich zu beruhigen." Jane legte auf.
Julia ging ins Schlafzimmer und blickte den Koffer an, der auf dem Bett lag. Sie besaß gar keine Jeans mehr. Und die Art Stiefel, die Jane meinte, auch nicht.
Oder doch?
Ganz hinten im Kleiderschrank fand Julia ihre alten Jeans und Wanderstiefel. Nachdem sie die eleganten Kostüme und High Heels aus dem Koffer geworfen hatte, packte sie ihre Lieblingspullover, die Hosen und Stiefel ein und klappte den Deckel zu.
Auf der Kommode stand ihr Hochzeitsfoto. Nicht einmal Zeit für Flitterwochen hatten sie sich genommen – nur für eine kurze standesamtliche Trauung und die Hochzeitsnacht, in der Max alle Register gezogen und Julia geliebt hatte, bis sie sich beide nicht mehr rühren konnten.
Wie gewohnt war sie in seinen Armen eingeschlafen, ganz ungewohnt allerdings auch darin aufgewacht. Weil Max einmal nicht aus dem Bett gestiegen war, um an seinem Laptop zu arbeiten.
Es schien so lange her zu sein.
Julia wandte sich von dem Foto ab, rollte ihren Koffer zur Tür und sah sich um. Sonst wollte sie nichts mitnehmen. Keine Erinnerungen an Max, an das gemeinsame Zuhause, an das gemeinsame Leben.
Ihren Reisepass steckte sie ein. Nicht, weil sie ins Ausland reisen wollte, sondern weil Max ihn nicht haben sollte. Der Pass war ein Freiheitssymbol, und außerdem benötigte sie ihn vielleicht, wenn sie sich auch nicht vorstellen konnte, wofür. Egal, Julia schob den Pass in die Handtasche und stellte sie neben den Koffer.
Nachdem Julia den Kühlschrank ausgeräumt und alles in den Müllschlucker geworfen hatte, brauchte sie nur noch zu warten. Da ihr der Kopf immer noch schwirrte, schaltete sie das Fernsehgerät ein, um sich abzulenken.
Keine gute Idee! Dem Reporter zufolge war heute – der erste Montag nach Neujahr – der sogenannte „Scheidungsmontag". Wenn sich über Weihnachten und Neujahr alle Probleme zugespitzt hatten, wandten sich an diesem