Clea und Lars – ein ungleiches Paar: Toni der Hüttenwirt Extra 94 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Dicke Teppiche schluckten den Schall jedes Schrittes. Theodor Steigerbacher lief in seinem riesigen Penthousebüro auf und ab. Seine Nerven waren angespannt. Die Bank hatte ihn schon mehrmals darauf hingewiesen, dass der Termin zur Unterzeichnung der Vollmacht noch nicht bestätigt worden war. Immer wieder blieb er vor seinen großen Schreibtisch stehen und starrte auf den Monatskalender. Dort war ein Tag dick angestrichen. Dieser Termin bereitete ihm große Sorgen. Seit dem Tod seines Großvaters war er Alleinherrscher der Firma. Aber an diesem Tag würde sich alles ändern, wenn er es nicht rechtzeitig vorher in den Griff bekam. Nur sein Anwalt, die Bank und die Betroffenen wussten von der Klausel im Testament. Theodor war heiß, obwohl die Klimaanlage eine angenehme Raumtemperatur verbreitete. Er lockerte seine Krawatte. Das Telefon klingelte. Der Empfang, viele Stockwerke unter ihm, meldete, dass Doktor Adam Römer eingetroffen sei. »Soll raufkommen!«, antwortete er kurz. Es dauerte nicht lange, dann ließ seine Sekretärin den Besucher ins Zimmer. Sie verschwand sofort, denn ihr Chef hatte seit Wochen schlechte Laune. Er wünschte, nicht angesprochen zu werden, nicht einmal, ob er Kaffee wolle. »Grüß Gott, Adam!«
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Rezensionen für Clea und Lars – ein ungleiches Paar
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Buchvorschau
Clea und Lars – ein ungleiches Paar - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 94 –
Clea und Lars – ein ungleiches Paar
Kann Toni ihnen helfen?
Friederike von Buchner
Dicke Teppiche schluckten den Schall jedes Schrittes. Theodor Steigerbacher lief in seinem riesigen Penthousebüro auf und ab. Seine Nerven waren angespannt. Die Bank hatte ihn schon mehrmals darauf hingewiesen, dass der Termin zur Unterzeichnung der Vollmacht noch nicht bestätigt worden war.
Immer wieder blieb er vor seinen großen Schreibtisch stehen und starrte auf den Monatskalender. Dort war ein Tag dick angestrichen. Dieser Termin bereitete ihm große Sorgen. Seit dem Tod seines Großvaters war er Alleinherrscher der Firma. Aber an diesem Tag würde sich alles ändern, wenn er es nicht rechtzeitig vorher in den Griff bekam. Nur sein Anwalt, die Bank und die Betroffenen wussten von der Klausel im Testament.
Theodor war heiß, obwohl die Klimaanlage eine angenehme Raumtemperatur verbreitete. Er lockerte seine Krawatte.
Das Telefon klingelte. Der Empfang, viele Stockwerke unter ihm, meldete, dass Doktor Adam Römer eingetroffen sei.
»Soll raufkommen!«, antwortete er kurz.
Es dauerte nicht lange, dann ließ seine Sekretärin den Besucher ins Zimmer. Sie verschwand sofort, denn ihr Chef hatte seit Wochen schlechte Laune. Er wünschte, nicht angesprochen zu werden, nicht einmal, ob er Kaffee wolle.
»Grüß Gott, Adam!«
»Grüß Gott, Theodor!«, sagte der Rechtsanwalt. »Du siehst nicht gut aus.«
»Das musst du mir nicht sagen! Ich kann nicht schlafen, ich kann nichts essen und ich kann mich nicht konzentrieren. Wie du weißt, stecke ich in einer Zwickmühle. Warum hat mein Großvater solch ein Testament gemacht? Als meine Eltern bei dem Lawinenunglück umkamen, war ich noch nicht einmal ein Jahr alt. Ich kann mich nicht beschweren. Ich hatte trotzdem eine sorglose Kindheit. Aber dieses Testament war ungerecht. Wie kam er nur darauf, mich so einzuengen? Warum? Warum soll ich nicht mehr allein schalten und walten können, wie ich will? Habe ich diese Firma nicht erst zu dem gemacht, was sie ist? Ich habe immer alles getan. Trotzdem hat er mich nur zum Treuhänder gemacht. Die paar Prozent, die ich bekomme, sind wohl als Trostpflaster gedacht. Wenn meine Tochter nicht unterschreibt und ihr Erbe nicht antritt, fällt alles an die viel jüngere Schwester meines Großvaters, an meine Großtante Amalie.«
Theodor Steigerbacher seufzte und fuhr fort: »Ich bin betrogen worden. Ich bin ja nur Treuhänder von allem, bis meine Tochter volljährig ist. Das Schlimme ist, dass ich daran nichts drehen kann. Unter alles, was mit Geld und Verträgen zu tun hat, müssen, ab Cleas Geburtstag, zwei Unterschriften. Das wusste ich alles und hatte mir nie Sorgen darüber gemacht. Denn ich war mir sicher, alles läuft so weiter. Meine Tochter studiert. Sie kommt jede Woche einmal in die Firma und gibt ihre Autogramme. Dafür bekommt sie ein fettes Gehalt. Und jetzt?«
»Jetzt ist dein Himmel nicht mehr himmelblau und rosarot, lieber Theodor«, sagte Adam.
»Nein, das ist er nicht. Er ist voller pechschwarzen Wolken.«
Theodor ging zur Schrankbar und schenkte zwei Cognacs ein. Sie setzten sich und prosteten sich wortlos zu.
»Konntest du bei der Bank etwas erreichen?«, fragte Theodor.
»Theodor, ich habe noch einmal vorgesprochen und versucht, Zeit herauszuschlagen. Es war vergeblich. Außerdem wurde mir signalisiert, dass deine Großtante bereits bei der Bank vorgesprochen hat. Und sie ist im Recht. Einen Tag nach dem Stichtag hast du keinen alleinigen Zugriff mehr auf alles, sondern nur noch im Rahmen deiner Anteile. Du weißt, wenn deine Tochter nicht unterschreibt, geht alles an deine Großtante.«
Theodor stöhnte.
»Was sagt deine Frau dazu? Hast du noch einmal mit ihr gesprochen?«, fragte Adam. »Vielleicht kann sie vermitteln und ein gutes Wort einlegen?«
»Claudia hat am Wochenende ihre Koffer gepackt und ist verreist. Wir haben uns gestritten. Sie war die ganzen letzten Monate gegen mich. Sie konnte nicht verstehen, dass der Kerl nichts taugt, den meine Tochter angeschleppt hat. Mein Madl – und er – nein! Sie kann bessere haben. Ich habe lange mit Engelszungen auf Clea eingeredet, sie soll sich von Lars trennen. Aber sie traf sich immer wieder mit ihm. Als meine Bitten und Ermahnungen nichts brachten, habe sich ihr die monatliche Zuwendung gekürzt. Ich dachte, sie soll spüren, wie es ist, ohne Luxus auskommen zu müssen. Sie soll am eigenen Leib erfahren, wie es ist, in Armut zu leben. Ich dachte, wenn sie kein Geld mehr hat, verliert dieser Mitgiftjäger das Interesse an ihr. Doch da irrte ich mich. Was ist stattdessen geschehen? Claudia verließ mich zuerst. Zwei Tage später fand ich beim Frühstück den Zettel von Clea. Darauf stand, dass die ungehorsame Tochter eine Auszeit nehme und ich mich an den Gedanken gewöhnen solle, den Schreibtisch zu räumen. Du weißt, dass ich seitdem nichts von beiden gehört habe. Mein Leben liegt in Scherben. Oh, Adam, was soll ich jetzt nur machen?«
»Das hätte ich Claudia nicht zugetraut. Irgendwann hatte sie wohl zu viel«, bemerkte Adam leise. Er hatte es eigentlich nur denken wollen.
»Wie meinst du das?«, brauste Theodor auf. »Ich habe immer alles für meine Frau, für meine Familie, getan, oder?«
Adam Römer nippte an seinem Glas. Er runzelte die Stirn. »Theodor, ich bin dein Firmenanwalt und dein Freund. Du weißt, dass ich mich aus deinen privaten Angelegenheiten heraushalte. Ich werde mich nicht dazu äußern.«
»So kommst du mir nicht davon, Adam. Dieses Mal nicht! Jetzt bist du einmal Freund und vergisst den Anwalt. Ich bin verzweifelt.«
»Ich sehe deine Verzweiflung. Aber dass es kommt, wie es gekommen ist, habe ich geahnt.«
»So?«
»Gut, ich will offen reden. Ja, du hast alles für deine Familie getan. Dabei ging es kein einziges Mal darum, was Claudia oder Clea wollen. Du hast alles bestimmt und festgelegt und dich aufgespielt wie ein absoluter Alleinherrscher. Du warst oft richtig grob. Wenn dir etwas nicht passte, hast du die Beherrschung verloren.«
»Aber, wie ich entschieden habe, war immer richtig«, verteidigte sich Theodor.
Adam entschied, dass er nicht länger schweigen konnte. Bisher hatte er immer nichts gesagt. Kein Wunder, dass Theodor sein Schweigen als Zustimmung ausgelegt hatte, wenn nicht sogar als Ermunterung. Er atmete tief ein, nippte an seinem Cognac und sagte dann mit behutsamem Tonfall: »Theodor, ich sage dir offen, du bist ein Egoist. Deshalb ist mir vorhin diese Bemerkung herausgerutscht. Claudia war sanft und nachgiebig. Doch du hast das Fass zum Überlaufen gebracht. Du hast dich eingemischt, wo du kein Recht hast, dich einzumischen. Clea liebt Lars und Lars liebt Clea. Die beiden sind seit Jahren zusammen. Ich verstehe, dass Clea irgendwann genug hatte von deiner Bevormundung und davon, dass du Lars stets schlecht gemacht hattest. Clea wird in Kürze volljährig. Sie kennt die Verfügung ihres Großvaters. Sie wird nicht unterschreiben und ihr Erbe antreten. An ihrem Geburtstag wird sie nicht hier sein, dessen bin ich sicher. Du wolltest, dass ich als Freund mit dir spreche. Das habe ich getan. Ich werde noch deutlicher. Du hast den Bogen überspannt. Jetzt bekommst du die Quittung. Ich würde dir gern helfen, doch das kann ich nicht. Du hast damals das Testament angenommen. Außerdem will ich dir noch etwas sagen. Es gab viele Tage, an denen dein Großvater traurig über dein Verhalten war. Je mehr er sich aus der Firma zurückzog, desto mehr kamen bei dir Charakterzüge zutage, die ihn schmerzten, tief schmerzten. Sein einziger Trost waren Clea und Claudia. Dein Großvater bewunderte deine Frau. Dass Clea so gut geraten ist, hast du ihrer Erziehung zu verdanken. Clea hat einen guten Charakter. Sie schlug nie über die Stränge. Und sie hat die Geduld ihrer Mutter. Du hingegen hast dich aufgespielt, bist oft zu weit gegangen, warst herrschsüchtig und selbstherrlich. Dein Großvater hat damals sehr bedauert, dass Clea noch nicht alt