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Trixi flieht aus dem Waisenhaus: Sophienlust Extra 100 – Familienroman
Trixi flieht aus dem Waisenhaus: Sophienlust Extra 100 – Familienroman
Trixi flieht aus dem Waisenhaus: Sophienlust Extra 100 – Familienroman
eBook127 Seiten1 Stunde

Trixi flieht aus dem Waisenhaus: Sophienlust Extra 100 – Familienroman

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Über dieses E-Book

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie ist Denise überall im Einsatz. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass.
In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg.

»Er kommt!« Heidi ließ ihren Puppenwagen stehen und lief über den Rasen zum Haus. Dort stieg gerade Dr. Simon Jacobsen aus seinem Wagen aus. Der junge Arzt hatte die Urlaubsvertretung für Dr. Anja Frey und deren Mann Stefan übernommen und war in ganz kurzer Zeit zum Liebling der Sophienluster Kinder avanciert. Die Kleinen liebten seine fröhlichen Späße, aber auch die Erwachsenen unterhielten sich gern mit ihm. Oft kam er abends noch zu einem Plauderstündchen in das Kinderheim. »Bleibst du ein bisschen da?«, fragte Heidi atemlos, als sie den Arzt erreicht hatte. »Aber ja.« Er nahm die Kleine auf den Arm. »Hast du auch schön deine Halspastillen gelutscht?« »Hab alles gelutscht«, versicherte Heidi ihm und schlang die Arme um seinen Hals, damit er sie noch ein bisschen auf dem Arm behielt. »Untersuchst du einmal mein Häschen? Es wollte heute Nachmittag nicht fressen.« »Vielleicht hatte es keinen Hunger. Welches Häschen ist es denn? Du hast doch zwei.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Mai 2023
ISBN9783987578632
Trixi flieht aus dem Waisenhaus: Sophienlust Extra 100 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Trixi flieht aus dem Waisenhaus - Gert Rothberg

    Sophienlust Extra

    – 100 –

    Trixi flieht aus dem Waisenhaus

    Unveröffentlichter Roman

    Gert Rothberg

    »Er kommt!« Heidi ließ ihren Puppenwagen stehen und lief über den Rasen zum Haus.

    Dort stieg gerade Dr. Simon Jacobsen aus seinem Wagen aus. Der junge Arzt hatte die Urlaubsvertretung für Dr. Anja Frey und deren Mann Stefan übernommen und war in ganz kurzer Zeit zum Liebling der Sophienluster Kinder avanciert.

    Die Kleinen liebten seine fröhlichen Späße, aber auch die Erwachsenen unterhielten sich gern mit ihm. Oft kam er abends noch zu einem Plauderstündchen in das Kinderheim.

    »Bleibst du ein bisschen da?«, fragte Heidi atemlos, als sie den Arzt erreicht hatte.

    »Aber ja.« Er nahm die Kleine auf den Arm. »Hast du auch schön deine Halspastillen gelutscht?«

    »Hab alles gelutscht«, versicherte Heidi ihm und schlang die Arme um seinen Hals, damit er sie noch ein bisschen auf dem Arm behielt. »Untersuchst du einmal mein Häschen? Es wollte heute Nachmittag nicht fressen.«

    »Vielleicht hatte es keinen Hunger. Welches Häschen ist es denn? Du hast doch zwei.«

    »Rosenrot«, sagte Heidi. »Aber vielleicht war es wirklich satt. Es hat nämlich heute früh dem armen Schneeweißchen alles weggefressen, hat Justus gesagt.«

    »Ist ja allerhand!« Simon Jacobsen tat entrüstet.

    »Nicht wahr.« Heidi nickte. Das war es, war ihr so an dem Onkel Doktor gefiel. Er hörte immer zu, wenn man ihm etwas erzählte. Sie hätte ihm gern noch viel mehr erzählt, doch da kamen Tante Ma und Schwester Regine und nahmen ihr den Onkel Doktor weg.

    Schmollend ließ sich Heidi auf die Erde stellen. Aber sie blieb bei Simon Jacobsen. Als er sich dann mit den beiden Frauen in die Halle setzte, setzte sie sich neben ihn, obwohl sie von dem, was die Erwachsenen redeten, nur wenig verstand. Aber sie konnte so wenigstens neben dem Onkel Doktor sitzen und ihn anschauen.

    Und manchmal strich er ihr zwischendurch übers Haar oder griff nach ihrer Hand und behielt sie ein bisschen in der seinen. Das war dann am allerschönsten.

    Irmela, die schon ein Teenager war, wurde jedes Mal rot, wenn sie Dr. Jacobsen sah. Das passierte auch, als sie an diesem Spätnachmittag die Halle betrat und den Arzt begrüßte. »Was hast du denn da am Arm?«, fragte er.

    Irmela betrachtete die entzündete Stelle.

    »Da hat mich irgendein Vieh gestochen, und ich habe gekratzt.«

    »Das sollst du aber nicht.« Dr. Jacobsen lächelte sie an und erreichte damit, dass sich die Durchblutung ihres Gesichts verstärkte. »Erinnere mich, dass ich dir nachher eine Salbe gebe. Ich habe sie in meinem Wagen.«

    Irmela nickte und blieb ebenfalls in der Halle. So fand sich im Lauf von einer halben Stunde allmählich ein Kind nach dem anderen ein. Zum Schluss hatten sie sich alle um den Arzt versammelt. Er erzählte die letzten Neuigkeiten aus den Nachbardörfern, gab ein paar Witze zum Besten und stand schließlich auf, um wieder zu gehen. »Heute Abend muss ich noch eine kranke Bäuerin in Wildmoos besuchen.«

    »Kommst du danach noch einmal vorbei?«, fragte Heidi. Sie duzte alle Erwachsenen. Aber da sie die Jüngste war, durfte sie das.

    »Leider geht das nicht«, antwortete Dr. Jacobsen lachend. »Ich muss mich heute Abend über meine Abrechnungen setzen.«

    »Setzt du dich darauf?«, fragte Heidi naiv erstaunt.

    Die Kinder lachten, und Simon nahm die Kleine noch einmal auf den Arm. Dabei vergaß sie ihre Frage sofort und genoss den kostbaren Augenblick.

    Nachdem der Arzt gegangen war, zerstreuten sich die Kinder wieder. Nur Else Rennert und Schwester Regine blieben noch einen Moment sitzen und sprachen über Simon Jacobsen.

    »Wenn man ihn so sieht, würde man nicht glauben, dass er einen sehr schweren Schicksalsschlag hinter sich hat«, sagte die Heimleiterin. »Er hat es mir neulich erzählt, als er abends da war.«

    Die Kinderschwester hörte aufmerksam zu, als Else Rennert weitersprach: »Er war verlobt. Die Hochzeit war beschlossen, sogar der Tag stand schon fest. Da verunglückte seine Braut. Tödlich.«

    »Wann war das?«, fragte Schwester Regine leise.

    »Das muss ungefähr vor einem Jahr gewesen sein. Aber er ist immer noch nicht darüber hinweg. Deshalb vergräbt er sich ja auch so in seinen Beruf. Er kennt nichts anderes.«

    »Verständlich.« Schwester Regine dachte an die fröhliche Art des Arztes. »Umso mehr muss man seine Heiterkeit bewundern.«

    »Ja.« Die Heimleiterin stand auf. Im ersten Stock wurden Stimmen und Schreie laut. »Unsere Rasselbande streitet wieder einmal. Es wird Zeit, dass die großen Ferien zu Ende gehen und wieder Disziplin und Ordnung einkehrt.«

    »Ein bisschen werden wir aber noch darauf warten müssen«, meinte Schwester Regine lächelnd. »Jetzt haben wir erst Anfang August.« Sie ging in den ersten Stock hinauf, um den Streit zu schlichten. Dabei weilten ihre Gedanken immer noch bei Simon Jacobsen. Sie wusste nicht viel von ihm. Nur, dass er in Augsburg eine eigene Praxis eröffnen wollte und dass er vor seiner Urlaubsvertretung im Maibacher Krankenhaus gearbeitet hatte.

    Fabian und Henrik waren oben drauf und dran, sich zu verprügeln. Die Kinderschwester schlichtete den Streit und schickte die Kinder in den Speisesaal. Es war Zeit für das Abendessen.

    *

    Es war am Nachmittag des nächsten Tages. Dr. Jacobsen fuhr von einem Krankenbesuch zurück nach Wildmoos zur Praxis des Ehepaares Dr. Frey. Lächelnd dachte er über das nach, was eine ältere, mütterliche Patientin an diesem Nachmittag zu ihm gesagt hatte: »Sie sehen nicht aus wie achtunddreißig, sondern wie achtundzwanzig.« Das war zwar übertrieben, doch Simon wusste, dass man ihn allgemein jünger einschätzte, als er war. Deswegen gelang es ihm auch manchmal nicht auf Anhieb, das Vertrauen älterer Patienten zu gewinnen. Doch wer ihn nur ein bisschen näher kannte, vertraute ihm sofort.

    Dr. Jacobsen war so mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er die winzige Gestalt auf der Wiese erst im allerletzten Moment entdeckte. Er trat scharf auf die Bremse. Der Wagen stand sofort.

    Der junge Arzt stieg aus. Auf der rechten Seite der Straße, etwas tiefer als die Fahrbahn, lag eine Wiese, direkt im Gegenlicht der Abendsonne. Deshalb musste Dr. Jacobsen die Augen mit der Hand beschatten, um etwas sehen zu können. Als sich seine Augen umgestellt hatten, sah er, dass es ein kleines Mädchen war, das mitten in der Wiese stand, seltsam verloren am Ufer eines schmalen Wiesenbächleins. Doch als Simon genauer hinsah, entdeckte er neben der Kleinen einen Hund. Er sah aus wie ein Terrier, war aber wohl nicht ganz rasserein.

    Eben in diesem Moment, als Simon ihn entdeckt hatte, sprang der Hund über den Bach. Er blieb am jenseitigen Ufer stehen, schaute zurück und bellte laut, als wollte er das Kind ermuntern, es ihm nachzumachen.

    Da sagte die Kleine etwas. Es scholl bis zu Simon herüber und war ganz deutlich zu verstehen: »Ich habe Angst. Ich falle bestimmt hinein.«

    Der Hund sprang wieder zurück und drückte sich schwanzwedelnd an das kleine Mädchen.

    Da überlegte Dr. Jacobsen nicht länger. Er sprang den Straßenrand hinab und lief über die Wiese. Dann sprang er über den schmalen Bach und landete direkt neben dem Kind.

    Erschrocken wich die Kleine einen Schritt zurück. Es war die Größe des Arztes, die sie im ersten Moment erschreckt hatte. Dr. Jacobsen war fast einsneunzig groß. Doch als sie ihn lächeln sah, lächelte sie sofort vertrauensselig zurück, und der junge Arzt fühlte sich sofort zu der Kleinen hingezogen. Ein so zauberhaftes Gesicht hatte er noch nie gesehen. Es war eingerahmt von langem blondem Haar, und die großen braunen Augen der Kleinen waren beredter als tausend Worte.

    »Was machst du denn allein hier mitten auf der Wiese?«, fragte der Arzt das Mädchen, das vier oder fünf Jahre alt sein mochte.

    »Ich bin doch nicht allein.« Die Kleine deutete auf den Hund. »Er will, dass ich hinüberspringe. Aber ich traue mich nicht. Kannst du mir helfen?«

    Schmunzelnd nahm Dr. Jacobsen die Kleine auf den Arm und stieg mit einem großen Schritt über den Bach.

    »Ooch«, machte sie erstaunt. »Hast du aber lange Beine.«

    Simon musste lachen und drehte sich nach dem Hund um. Doch der war ihm schon nachgesprungen.

    »Jetzt können wir auf die Straße laufen«, sagte die Kleine zu dem Terrier, der wirklich nicht ganz reinrassig war, aber sehr niedlich.

    Das fand jedenfalls der junge Arzt. »Was wollt ihr denn auf der Straße?« fragte er.

    »Weiterlaufen«, lautete die Antwort.

    »Und wohin?«

    Mit großen Augen schaute die Kleine ihn an. Darauf wusste sie keine Antwort.

    Simon nahm sie bei der Hand und ging mit ihr zu seinem Wagen.

    »Ist das dein Auto?« Die Kleine setzte sich neben dem Wagen ins Gras.

    Simon setzte sich neben sie. »Ja, es gehört mir. Aber nun erzähl mir doch einmal, woher du kommst und wohin du willst.«

    »Weg«, sagte sie. »Wir wollen weg.«

    »Aha! Sag einmal, wie heißt du eigentlich?«

    Ihr Blick, der sich vorher ein wenig verdüstert hatte, hellte sich wieder auf.

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