Eine ländliche Hochzeit: Toni der Hüttenwirt Extra 88 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
In der Polizeistation von Waldkogel läutete das Telefon. Wolfi eilte zum Telefon und nahm ab. »Polizeistation Waldkogel, Maurer am Apparat«, meldete er sich. Den Familiennamen Maurer hatte Wolfi nach seiner Heirat angenommen, sein Geburtsname war Irminger. »Grüß Gott, mein Name ist Anita Löffler. Ich bin mit meinem Freund am Bergsee. Wir sind Touristen. Auf dem Weg hierher sind wir durch eine kleine Seitengasse gegangen. Dort rief jemand um Hilfe. Es war aber niemand zu sehen. Wir sind dann auch weitergegangen. Mich lässt der Hilferuf aber nicht mehr los. Mein Freund und ich meinten, vielleicht wäre es besser, es doch zu melden.« »Das ist richtig. Wo genau haben Sie diesen Hilferuf gehört? War es der Hasenweg oder die Waschgasse?« »So gut kennen wir uns hier nicht aus«, antwortete die Anruferin, der Stimme nach, war sie eine junge Frau. »Können Sie mir ein auffälliges Merkmal nennen?
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Buchvorschau
Eine ländliche Hochzeit - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 88 –
Eine ländliche Hochzeit
Unveröffentlichter Roman
Friederike von Buchner
In der Polizeistation von Waldkogel läutete das Telefon.
Wolfi eilte zum Telefon und nahm ab. »Polizeistation Waldkogel, Maurer am Apparat«, meldete er sich.
Den Familiennamen Maurer hatte Wolfi nach seiner Heirat angenommen, sein Geburtsname war Irminger.
»Grüß Gott, mein Name ist Anita Löffler. Ich bin mit meinem Freund am Bergsee. Wir sind Touristen. Auf dem Weg hierher sind wir durch eine kleine Seitengasse gegangen. Dort rief jemand um Hilfe. Es war aber niemand zu sehen. Wir sind dann auch weitergegangen. Mich lässt der Hilferuf aber nicht mehr los. Mein Freund und ich meinten, vielleicht wäre es besser, es doch zu melden.«
»Das ist richtig. Wo genau haben Sie diesen Hilferuf gehört? War es der Hasenweg oder die Waschgasse?«
»So gut kennen wir uns hier nicht aus«, antwortete die Anruferin, der Stimme nach, war sie eine junge Frau.
»Können Sie mir ein auffälliges Merkmal nennen? Steht ein besonderer Baum an der Ecke? Oder gibt es dort ein frisch gestrichenes Haus?«
»Darauf haben wir nicht geachtet. Ich gebe Ihnen meinen Freund.«
Einem Augenblick später meldete sich eine männliche Stimme.
»Grüß Gott, mein Name ist Dirk Häusler. Ich habe das Gespräch mitgehört und muss gestehen, dass wir nicht auf die Umgebung geachtet haben. Das Einzige, was mir spontan einfällt, ist ein Haus mit auffällig vielen Blumenkästen. Das Hoftor stand offen und der ganze Hof war voller Blumenkübel. Hilft Ihnen das weiter?«
»Ja, das hilft«, antwortete Wolfi. »Die Familie heißt nicht nur Blumer, sie lieben auch Blumen. Können Sie umkehren? Wir kommen sofort zu den Blumers.«
»Das machen wir gern. Entschuldigen Sie bitte, dass wir ihnen keine genauere Ortsangabe machen können. Wir hatten einfach keinen Blick dafür.«
»Ist schon gut, junge Paare können oft keine genauen Zeugenaussagen machen. Sie haben eben nur Blicke für den anderen. Kehren Sie bitte um. Wir sind gleich dort.«
»Danke, wir beeilen uns«, antwortete Dirk Häusler.
Wolfi legte auf.
Damit sie schneller vorankamen, ließen die beiden jungen Ausflügler ihre schweren Wanderrucksäcke auf einer Bank am Bergsee stehen und liefen, nur mit ihren Papieren und ihren Handys in der Hand, los.
»Jemand hat einen Hilferuf gehört im Hasenweg, in der Nähe der Blumers. Ich erzähle dir alles unterwegs«, sagte Wolfi zu seiner Kollegin Chris.
Christine Denzer schaltete das Telefon schnell auf ihr Diensthandy. Sie drehte das Schild an der Glastür um, zog die Eingangstür zu und rannte Wolfi nach zum Polizeiauto.
Auf dem Schild standen Notfalltelefonnummern, ihre und die vom nächst gelegenen Revier.
Sie fuhren los. Wolfi schaltete nur das Blaulicht ein, keine Sirene.
Es war nicht weit bis zum Hasenweg.
Sie parkten gegenüber dem Hof der Blumers. Am Ende der Gasse sahen sie ein junges Paar, das sich an den Händen hielt und auf sie zu rannte. Sie winkten den Polizisten zu.
Wolfi winkte zurück.
»Grüü… grüß Gott«, keuchte Dirk.
»Grüß Gott«, antwortete Wolfi. »Nun erst mal schön durchatmen!«
Anita keuchte ebenfalls. »Ja, hier war es! Hier haben wir es gehört. Wir dachten, es sind spielende Kinder. Aber dann wurde ich unruhig. Es könnte ja auch etwas anderes gewesen sein«, erklärte Anita.
»Wir gehen an den Häusern entlang und lauschen, ob wir etwas hören. Chris, du nimmst die eine Seite und ich die andere«, sagte Wolfi.
Chris ging los. Anita schloss sich der jungen Polizistin an, Dirk ging mit Wolfi.
Sie lauschten an Haustüren, klingelten und riefen.
»Ist jemand da? Wir sind es, Chris und Wolfi von der Polizeistation.«
Dabei warfen sie sich über die Breite der Gasse Blicke zu.
Dann hielt Harald Lechner und schaute zu ihnen hinüber.
Wolfi stürzte sofort auf dessen Dienstauto zu. Er sprach ihn an: »Harald, hast du ein Stethoskop dabei? Kannst du das an die Schlüssellöcher halten? Vielleicht hörst du etwas.«
»Ich habe natürlich immer ein Stethoskop dabei, schließlich bin ich der Leiter der Gemeindehelferinnen in Waldkogel. Außerdem bin ich Intensivpfleger und Rettungssanitäter!«, zischte Harald Lechner.
»Mei, jetzt sei nicht gleich beleidigt! Ich zweifle weder deine Fähigkeiten noch deine Ausrüstung an«, erwiderte Wolfi beschwichtigend.
»Entschuldige, Wolfi! Es war nicht böse gemeint. Ich bin im Stress. Wir haben Urlaubszeit und sind ohnehin leicht unterbesetzt. Dazu kommt noch, dass eine Kollegin den Dienst heute Morgen absagte. Sie hat familiäre Schwierigkeiten, und da war es besser, sie blieb daheim. Also habe ich heute doppelt so viel zu tun.«
In diesem Augenblick hörten sie jemand schreien.
»Wolfi, mir kommt es so vor, als sei es aus dem Haus der Baslers gekommen«, sagte Harald.
Wolfi rief nach den Baslers.
Sie bekamen Antwort, konnten aber nichts verstehen. Danach hörten sie wieder einen Hilferuf.
»Dort, im oberen Stock, steht ein Fenster offen. Da kann man einsteigen«, sagte Chris.
»Wir kommen, keine Sorge, einen Augenblick noch!«, brüllte Wolfi, so laut er konnte.
Von gegenüber kam die alte Bäuerin vom Blumerhof auf die Straße. Sie und ihr Mann betrieben schon lange keine Landwirtschaft mehr.
»Habt ihr eine lange Leiter?«, fragte Chris.
Die alte Bäuerin grinste. »Und was für eine lange Leiter wir haben! Sie hängt hinten an der Scheune. Aber Achtung, die hat lange niemand mehr benutzt. Sie könnte etwas morsch sein. Die Zeiten sind lange vorbei, dass jemand gefensterlt hat«, lachte die alte Bäuerin.
Harald und Wolfi rannten los und holten die Leiter. Sie war wirklich schon sehr alt. Sie stellten sie an die Hauswand.
»Wolfi, ich bin leichter als du. Ich steige ein. Wenn die Leiter kracht, könnt ihr mich auffangen«, sagte Chris.
Die Männer nickten und hielten die Leiter.
Vorsichtig stieg sie hinauf, jede Sprosse prüfend, ob sie trug.
Unten standen Harald und Wolfi. Dirk hatte sich daneben gestellt. Gespannt sahen sie Chris zu, wie sie hinaufkletterte. Würde sie fallen, würden sie versuchen, sie aufzufangen.
Endlich war Wolfis Kollegin oben angelangt und schwang sich, über das Fensterbrett, in das Zimmer.
Kurze Zeit später wurde die Haustür von innen geöffnet.
»Schnell, die beiden liegen unten an der Treppe. Die Baslers müssen gestürzt sein«, sagte Chris.
Harald holte schnell seinen Notfallkoffer aus dem Auto. Als er ins Haus kam, knieten Wolfi, Chris, Anita und Dirk neben dem alten Ehepaar auf dem Boden.
»Nicht bewegen!«, schrie Harald. Dann öffnete er seine Tasche und zog schnell zwei Spritzen mit Schmerzmittel auf, eine für Lia Basler und eine für ihren Mann Rudi.
Wolfi hielt währenddessen Rudis Hand.
Chris kümmerte sich um seine Frau.
»Was ist passiert?«, fragte Wolfi dann.
»Der Rudi ist auf der untersten Treppenstufe gestolpert und hingefallen«, sagte Lia. »Ihm tut der Fuß weh. Ich wollte ihm aufhelfen und in die Küche bringen. Da sind wir beide hingefallen. Ich bin auf die Schulter geknallt und auf die linke Hand. Es tut sehr weh. Und auf das Knie bin ich auch gefallen. Allein konnten wir nicht mehr aufstehen.«
Harald griff zum Handy und rief Doktor Martin Engler an. Er wählte Martins Privatnummer, weil er wusste, dass Martin dann sofort das Gespräch annahm.
»Harald, was gibt es?«, fragte Martin.
»Notfall! Lia und Rudi Basler sind gestürzt. Komm mit deinem Rettungswagen! Sie müssen beide transportiert werden.«
»Sind sie bei Bewusstsein?«
»Ja, das sind sie. Ich habe ihnen erst einmal ein Schmerzmittel gespritzt. Es sieht auch nicht nach einer Gehirnerschütterung aus, bei keinem von beiden. Lia hat Schmerzen in der Hand, der Schulter und im Knie. Die Schulter tut am meisten weh, sagt sie. Sie kann sie aber unter Schmerzen etwas bewegen. Ihre Hand ist ganz angeschwollen. Rudi hat Schmerzen im Fuß.«
»Ich bin gleich da«, rief Doktor Martin Engler ins Telefon und legte auf.
Es dauerte keine fünf Minuten, dann kam Martin mit dem Rettungswagen. Seine Frau Katja war bei ihm.
Martin untersuchte die beiden Alten vorsichtig und unterhielt sich dabei leise mit ihnen. Dann drehte