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Große Erwartungen: Der neue Dr. Laurin 95 – Arztroman
Große Erwartungen: Der neue Dr. Laurin 95 – Arztroman
Große Erwartungen: Der neue Dr. Laurin 95 – Arztroman
eBook97 Seiten1 Stunde

Große Erwartungen: Der neue Dr. Laurin 95 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Diese Serie von der Erfolgsschriftstellerin Viola Maybach knüpft an die bereits erschienenen Dr. Laurin-Romane von Patricia Vandenberg an.
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.

»Es war eine wunderbare Reise«, schwärmte Sabine Mittermaier. »Wir hatten ja ein bisschen Sorge, dass es uns nicht gefallen würde, mit einer Gruppe unterwegs zu sein, aber wir haben richtig Glück gehabt. Lauter nette Leute, und es gab eine ganz erstklassige Reisebegleitung.« »Wir haben gleich überlegt, so etwas noch einmal zu machen«, erklärte ihr Mann Armin. »Man muss sich um nichts selbst kümmern, man sieht viel, und man lernt noch mehr. Und außerdem hat man auch noch Spaß. Ich kann das nur empfehlen.« Sabine und Armin, beide kurz über sechzig und noch sehr fit, waren mit einer Reisegruppe in Litauen, Lettland und Estland gewesen und erst seit ein paar Tagen zurück in München. Von unterwegs hatten sie ihren beiden Kindern Nachrichten und Fotos geschickt, und an diesem Abend hatten sie die beiden, die fünfundzwanzigjährige Elisabeth, genannt Elli, und ihren zehn Jahre älteren Bruder Ansgar zum Essen eingeladen, um ihnen ausführlicher von der Reise zu erzählen. »In die baltischen Länder will ich demnächst auch mal«, erklärte Elli. Sie war eine muntere Blondine mit Stupsnase, blauen Augen und einem runden Gesicht, das sie von ihrer Mutter geerbt hatte und das sie wie einen Teenager aussehen ließ, worunter sie sehr litt. Sie wollte endlich ernst genommen werden, schließlich hatte sie gerade als Grundschullehrerin angefangen. Ihren Schülerinnen und Schülern hatte sie freilich schnell klarmachen können, dass sie zwar noch sehr jung aussah, aber durchaus streng sein konnte, und sie sah an Sabine, dass das jugendliche Aussehen im Alter äußerst vorteilhaft war. Das zumindest war ein kleiner Trost. »Aber eigentlich wollte ich mit dem Auto hinfahren und mich treiben lassen«, fuhr sie fort. »An Gruppenreisen stört mich, dass alles von vornherein festgelegt ist.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum21. März 2023
ISBN9783987576270
Große Erwartungen: Der neue Dr. Laurin 95 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Große Erwartungen - Viola Maybach

    Der neue Dr. Laurin

    – 95 –

    Große Erwartungen

    Unveröffentlichter Roman

    Viola Maybach

    »Es war eine wunderbare Reise«, schwärmte Sabine Mittermaier. »Wir hatten ja ein bisschen Sorge, dass es uns nicht gefallen würde, mit einer Gruppe unterwegs zu sein, aber wir haben richtig Glück gehabt. Lauter nette Leute, und es gab eine ganz erstklassige Reisebegleitung.«

    »Wir haben gleich überlegt, so etwas noch einmal zu machen«, erklärte ihr Mann Armin. »Man muss sich um nichts selbst kümmern, man sieht viel, und man lernt noch mehr. Und außerdem hat man auch noch Spaß. Ich kann das nur empfehlen.«

    Sabine und Armin, beide kurz über sechzig und noch sehr fit, waren mit einer Reisegruppe in Litauen, Lettland und Estland gewesen und erst seit ein paar Tagen zurück in München. Von unterwegs hatten sie ihren beiden Kindern Nachrichten und Fotos geschickt, und an diesem Abend hatten sie die beiden, die fünfundzwanzigjährige Elisabeth, genannt Elli, und ihren zehn Jahre älteren Bruder Ansgar zum Essen eingeladen, um ihnen ausführlicher von der Reise zu erzählen.

    »In die baltischen Länder will ich demnächst auch mal«, erklärte Elli. Sie war eine muntere Blondine mit Stupsnase, blauen Augen und einem runden Gesicht, das sie von ihrer Mutter geerbt hatte und das sie wie einen Teenager aussehen ließ, worunter sie sehr litt. Sie wollte endlich ernst genommen werden, schließlich hatte sie gerade als Grundschullehrerin angefangen. Ihren Schülerinnen und Schülern hatte sie freilich schnell klarmachen können, dass sie zwar noch sehr jung aussah, aber durchaus streng sein konnte, und sie sah an Sabine, dass das jugendliche Aussehen im Alter äußerst vorteilhaft war. Das zumindest war ein kleiner Trost.

    »Aber eigentlich wollte ich mit dem Auto hinfahren und mich treiben lassen«, fuhr sie fort. »An Gruppenreisen stört mich, dass alles von vornherein festgelegt ist.«

    »Deshalb waren wir vorher ja auch skeptisch, außerdem hatten wir Bedenken wegen der anderen Leute. Wenn man da Pech hat, kann das richtig unangenehm sein«, erwiderte Armin. Sein schmales Gesicht war kantig, über den braunen Augen standen buschige Brauen, auch seine Haare waren noch immer braun und standen ihm widerspenstig vom Kopf ab. »Aber wie ihr gehört habt: Wir hatten Glück. Und natürlich stimmt es, dass alles festgelegt ist, du kannst nicht einfach sagen: Hier gefällt es mir, hier bleibe ich. Aber das wussten wir ja, darauf waren wir eingerichtet.«

    »Ansgar brauchen wir gar nicht zu fragen, wie er das fände«, bemerkte Elli mit vergnügtem Grinsen und knuffte ihren älteren Bruder spielerisch in die Seite. Ansgar hatte von beiden Eltern einen Teil des Aussehens geerbt: Er war blond und blauäugig wie seine Mutter, aber das kantige, schmale Gesicht hatte er vom Vater. Und er überragte alle in der Familie um mindestens einen Kopf.

    »Er hätte eine organisierte Reise gar nicht erst gebucht«, sagte Sabine. »Stimmt es, Ansgar?«

    Der Angesprochene nickte, aß aber gelassen weiter, da er wusste, dass er seine Meinung nicht auch noch mit Worten erläutern musste. Er war ein ›Eigenbrötler‹ – so nannte es seine Mutter. Seine Schwester Elli verzweifelte daran, dass andere ihn manchmal arrogant fanden und nicht sahen, was für ein einfühlsamer Mensch sich hinter seinem verschlossenen Auftreten verbarg. Sein Vater Armin wiederum hatte sich erst ganz allmählich damit abgefunden, dass er, der so gern in Gesellschaft war und als glänzender Alleinunterhalter galt, einen Sohn hatte, den man nur als Einzelgänger bezeichnen konnte. Er nannte Ansgar gelegentlich auch ›schwierig‹, weil er sich so stur weigerte, auch einmal ›Small Talk‹ zu machen, wenn die Situation es erforderte, aber er versuchte nicht mehr, ihn zu ändern.

    Ansgar selbst fand, dass er das Gegenteil von schwierig war, nämlich ganz einfach zu verstehen: Er hatte gern Menschen um sich, die er mochte und mit denen er sich etwas zu sagen hatte. Oberflächlichkeit und leeres Geschwätz waren ihm in der Tat zuwider. Er las gern Bücher, die seinen Verstand herausforderten, liebte anspruchsvolle Filme, ging in Konzerte, Museen oder ins Theater. Er sah vieles als Zeitverschwendung an, was andere Menschen erholsam fanden.

    Natürlich konnte er auch albern und ausgelassen sein, aber diese Seite kam nur in vertrauten Runden zum Vorschein. Das war es, was sein Vater als ›schwierig‹ bezeichnete: Ansgar war kein Mensch, der schnell Kontakte knüpfte, weil er es anderen Menschen schwer machte, in sein Inneres zu schauen. Fremden gegenüber gab er nichts von sich preis.

    Das alles hatte ihm, vor allem bei Ellis Freundinnen, tatsächlich den Ruf einer gewissen Hochnäsigkeit eingetragen, weil er es durchaus fertigbrachte, sich mitten in einem ›Gespräch‹, das seiner Ansicht nach diesen Namen nicht verdiente, umzudrehen und wegzugehen.

    »Das Essen war sehr gut, Mama«, sagte er. »Danke, dass du dir so viel Mühe gemacht hast.«

    »Es war keine Mühe«, versicherte Sabine. »So schön unsere Reise war, wir haben uns auch sehr gefreut, wieder nach Hause zu kommen. Ich habe Tagebuch geführt, damit wir nicht alles, was wir erlebt haben, schnell wieder vergessen.«

    »Was hat euch denn am besten gefallen?«, fragte Elli.

    »Riga, die Jugendstilstadt«, antwortete Armin.

    »Vilnius, die Barockstadt«, antwortete Sabine, daraufhin lachten beide.

    »Wir haben uns das auch schon gefragt und konnten uns nicht einigen«, fuhr Sabine fort. »Riga ist toll, das fand ich auch, es wirkt großzügig, ist teilweise sehr schön saniert, und diese wunderbaren Häuser … sehr beeindruckend. Aber Vilnius war lebendiger, fand ich. Es gibt Viertel dort, da denkst du, du bist irgendwo im Süden. Freilich, das gilt eigentlich für alle drei Länder, sobald du dich etwas abseits der Orte bewegst, wohin auch Touristen fahren, sieht es schnell ganz anders aus, aber das ist bei uns ja auch so. Jedenfalls sind wir überall mit großer Herzlichkeit empfangen worden.«

    »Und was waren das nun für Leute, mit denen ihr unterwegs wart?«

    »Ganz unterschiedlich«, sagte Armin. »Es waren mehr Ältere, das muss man schon sagen, aber ein paar Junge waren auch dabei. Mit einer von ihnen haben wir uns sogar angefreundet, Laura. Sie ist etwas jünger als du, Elli, und sie hat die Reise allein gemacht. Wahrscheinlich hat sie sich uns deshalb angeschlossen. Wir haben uns gut verstanden und hatten viel Spaß miteinander.«

    Elli warf ihrem Bruder einen beziehungsreichen Blick zu, auf den er mit einer gewissen Gereiztheit reagierte. »Hör auf, Elli!«, sagte er. »Fang nicht wieder an, mich verkuppeln zu wollen, du weißt, ich kann das nicht leiden.«

    Elli schnitt eine Grimasse, und Sabine sagte schnell, weil sie die Harmonie nicht gefährdet sehen wollte: »Sie wohnt nicht in München, sondern in Bielefeld, keine Sorge.«

    Elli fing an zu lachen. »Bielefeld? Ist das nicht die Stadt, die es angeblich nicht gibt? Also, ich habe noch nie jemanden gekannt, der in Bielefeld wohnt.«

    »Das wird sich vielleicht bald ändern, denn Laura hat versprochen, uns demnächst zu besuchen. Eine ihrer Tanten, mit der sie sich sehr gut versteht, hat geschäftlich in München zu tun und sie gefragt, ob sie sie nicht begleiten will. Mal sehen, ob sie ihr Versprechen wahr macht.«

    »Solange ihr nicht von mir verlangt, dass ich sie dann auch kennenlernen muss«, brummte Ansgar.

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