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Wenn es die Götter uns nicht neiden: Fürstenkrone 249 – Adelsroman
Wenn es die Götter uns nicht neiden: Fürstenkrone 249 – Adelsroman
Wenn es die Götter uns nicht neiden: Fürstenkrone 249 – Adelsroman
eBook123 Seiten1 Stunde

Wenn es die Götter uns nicht neiden: Fürstenkrone 249 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

Regina hielt der alten Zigeunerin ihre Hand entgegen. Eine Mischung von Skepsis und Spott spiegelte sich in ihren Zügen wider. Was auch immer die Alte ihr sagen würde, sie würde doch nicht daran glauben. Sie hielt das Ganze für einen Hokuspokus, an dem Adrienne und sie selbst ihren Spaß haben würden. Eine braune, gichtige Hand streckte sich nach der Reginas aus und griff mit dürren, spitzen Fingern zu. Die Alte bog die Hand auseinander, so daß die Linien sich rot von der weißen Haut abhoben. Mit unbeweglichem Gesicht vertiefte sie sich in den Anblick der Mädchenhand. Die Alte hob den Kopf. Ihre braune, sonnenverbrannte Haut schimmerte wie Bronze, und die Augen waren von einer bemerkenswerten Lebhaftigket. Ein rätselhafter Blick streifte Regina. Dann ließ sie ihre Hände fallen. »Ein Pferd wird auf dich zukommen, und dann beginnt das Leben«, sagte sie mit ihrer heiseren, brüchigen Stimme. Regina erschauerte. Sie fror plötzlich in ihrem leichten Sommerkleid­chen und wünschte sich einen dicken Pelzmantel um die Schultern. »Komm!« stöhnte sie und gab Adrienne ein Zeichen, ihr zu folgen. Sie selbst eilte voraus und konnte die wenigen Stufen, die vom Wohnwagen der Zigeunerin zurück auf den Rummelplatz führten, nicht schnell genug hinabsteigen. Und dann beginnt das Leben! hatte sie gedacht.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Jan. 2023
ISBN9783987573705
Wenn es die Götter uns nicht neiden: Fürstenkrone 249 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Wenn es die Götter uns nicht neiden - Charlotte Berg

    Fürstenkrone

    – 249 –

    Wenn es die Götter uns nicht neiden

    Reginas Glück ist schwer errungen!

    Charlotte Berg

    Regina hielt der alten Zigeunerin ihre Hand entgegen. Eine Mischung von Skepsis und Spott spiegelte sich in ihren Zügen wider.

    Was auch immer die Alte ihr sagen würde, sie würde doch nicht daran glauben. Sie hielt das Ganze für einen Hokuspokus, an dem Adrienne und sie selbst ihren Spaß haben würden.

    Eine braune, gichtige Hand streckte sich nach der Reginas aus und griff mit dürren, spitzen Fingern zu.

    Die Alte bog die Hand auseinander, so daß die Linien sich rot von der weißen Haut abhoben. Mit unbeweglichem Gesicht vertiefte sie sich in den Anblick der Mädchenhand.

    Die Alte hob den Kopf. Ihre braune, sonnenverbrannte Haut schimmerte wie Bronze, und die Augen waren von einer bemerkenswerten Lebhaftigket. Ein rätselhafter Blick streifte Regina. Dann ließ sie ihre Hände fallen.

    »Ein Pferd wird auf dich zukommen, und dann beginnt das Leben«, sagte sie mit ihrer heiseren, brüchigen Stimme.

    Regina erschauerte. Sie fror plötzlich in ihrem leichten Sommerkleid­chen und wünschte sich einen dicken Pelzmantel um die Schultern.

    »Komm!« stöhnte sie und gab Adrienne ein Zeichen, ihr zu folgen. Sie selbst eilte voraus und konnte die wenigen Stufen, die vom Wohnwagen der Zigeunerin zurück auf den Rummelplatz führten, nicht schnell genug hinabsteigen. Und dann beginnt das Leben! hatte sie gedacht. Was sie damit wohl meinte? Sie lebte ja schon. Sie begriff die Worte nicht recht, und ein wenig war sie böse auf Adrienne, weil sie mit ihrem übermütigen Lachen die Sitzung gestört hatte.

    Adrienne war so ganz anders als sie selbst. Auch sie war zart und schien zerbrechlich, doch sie war selbstbewußt und stolz und von ihrer Schönheit und ihrer Wirkung auf die Umwelt fest überzeugt. Adrienne fühlte sich überall zu Hause. Sie fand gleich zu allen Menschen Kontakt und war auf ihren Schulfesten und den Schlußbällen immer der unumstrittene Mittelpunkt gewesen.

    Sie hatten die Straße inzwischen wieder erreicht und strebten der Straßenbahnhaltestelle zu.

    »Vielleicht nehmen wir doch besser eine Taxe, damit dir noch Zeit genug zum Umkleiden bleibt, ehe du zu uns kommst, Adrienne«, schlug Regina vor. »Hier, nimm das!« Sie schob ihr schnell einen Geldschein in die Tasche.

    Adrienne hätte diesen Schein am liebsten zerrissen, weil sie dieses Geld wie ein Almosen kränkte, obwohl sie wußte, daß die Freundin es ihr gern gab. Sie murmelte ein kurzes, kaum verständliches »Danke!« und hatte eine scharfe Kerbe zwischen den Augenbrauen.

    Eines Tages mußte ihr die Welt – wenigstens in Gestalt eines reichen Mannes – zu Füßen liegen, und dann würde sie endlich den Rahmen erhalten, der ihrer Schönheit zukam. Und um dieses Ziel zu erreichen, war ihr jedes Mittel recht. Auch die Freundschaft zu Regina.

    *

    Die grauen Räder des hellblauen, eleganten Sportwagens rauschten über den glitzernden Kies, als Gregor von Ballensky seinen Mercedes die Auffahrt zur Villa Gogarten hinanlenkte. Noch bevor er die erste Treppenstufe erreicht hatte, wurde das Portal bereits geöffnet.

    Gregor durchquerte mit großen, unternehmungslustigen Schritten die modern eingerichtete Halle und trat durch die geöffneten Flügeltüren hinaus auf die rückwärtige Terrasse.

    Hans und Irmin Gogarten saßen in bequemen, niedrigen Sesseln an einem liebevoll gedeckten Teetischchen und rauchten eine Zigarette.

    Als Gregor von Ballensky erschien, sprang Hans überrascht auf.

    »Gregor!« Er lief ihm mit ausgestreckten Armen entgegen. »Wie schön, daß du doch noch gekommen bist. Irmin war schon ganz betrübt.«

    Irmin reichte Gregor mit einem bezaubernden Lächeln die Hand.

    »Es ist schön, Sie wieder hier zu haben, Gregor«, sagte sie mit ihrer dunklen, wohlklingenden Stimme.

    Gregor zog die schmale, sehr gepflegte, weiße Frauenhand zum Kuß an die Lippen.

    »Ihre herzlichen Worte lassen mich hoffen, daß Sie mir meine Verspätung verzeihen werden, Irmin«, entgegnete er. »Ich bin untröstlich darüber. Sie wissen selbst, wie sehr ich mit jeder Stunde und jeder Minute beinahe geize, die ich hier in Ihrem Heim verbringen darf.«

    Hans schlug ihm lachend auf die Schulter. »Wenn man dich anhört, Gregor, könnte man meinen, du wohnst in einem Pferdestall oder einer Baracke und nicht in einem der märchenhaftesten Schlösser, das ich je in meinem Leben gesehen habe.«

    »Was weißt du schon davon, wie man in einem Schloß lebt?« sagte er leise und nachdenklich. »Du hast recht, ich besitze das herrlichste Schloß weit und breit. Ich verfüge über Geld genug, daß ich mir jeden noch so kostspieligen Wunsch leisten könnte.« Er seufzte. Sein Blick kehrte aus der Ferne zurück und heftete sich an den des Freundes.

    »Und trotzdem gibt es Stunden, in denen möchte ich mit einem Stallburschen tauschen. Stunden, in denen ich bettelarm sein möchte.«

    Er brach ab. Sein Blick löste sich von dem des Freundes, tastete sich über den zierlichen Teetisch und verfing sich in dem Blondhaar Irmins, das die Nachmittagssonne wie Gold schimmern ließ.

    Hans war das Scherzen vergangen, denn er spürte, daß ihn der Freund in diesen Sekunden in einen Abgrund seiner Seele blicken ließ.

    Er räusperte sich. »Vielleicht solltest du heiraten, Gregor«, riet er dann und streifte Irmin mit einem zärtlichen Blick. »Es ist wirklich nicht gut, wenn man einsam ist. Es dürfte dir doch nicht sehr schwerfallen, eine passende Partnerin zu finden. Du kannst wählen. Nicht eine würde nein sagen.«

    Hans hatte es gut gemeint und auch im Augenblick keinen besseren Rat gewußt. So war er denkbar erschrocken, als Gregor unvermutet böse auffuhr.

    »Nein!« sagte er hart. »Nein!« Sein Gesicht war wie versteinert und sehr blaß. Noch nie hatten die Gogartens ihren Freund so erlebt. Er war plötzlich ein Fremder, der aus einer anderen Welt zu ihnen kam und ihr Glück mit kaltem Atem anhauchte.

    Irmin erschauerte und duckte sich. Ihre Hand tastete sich langsam zu Hans hinüber, als suchte sie bei ihm Schutz vor einer unbekannten Gefahr.

    Gregor hatte sich im nächsten Moment schon wieder gefangen. Er lächelte gezwungen.

    »Verzeih, Hans! Verzeihen Sie, Irmin!« sagte er leise. »Ich wollte euch nicht erschrecken. Ich…« Er brach ab, und seine Augen sahen so unglücklich auf das junge Paar, daß es Irmin und Hans ans Herz griff. »Wir wollen von etwas anderem sprechen«, bat Gregor.

    »Hast du schon einmal daran gedacht, daß du für deine Besitzungen und deinen Reichtum einen Erben brauchst, Gregor? So sehr ich dir ein langes Leben wünsche, ewig wird es nicht dauern. Und was soll dann aus Wasserburg und Schloß Kattenberg werden?«

    Gregor blickte düster vor sich hin.

    »Daran habe ich auch schon gedacht. Aber wie soll ich an einen Erben kommen, wenn ich nicht heirate? Und heiraten will ich nicht! Niemals!« begehrte er auf.

    Hans nahm es dem Freund nicht übel. »Glaube mir, Gregor, ich habe es auch nicht gewollt, bevor mir Irmin begegnete. Und dann? Alles wurde anders. Du weißt es selbst. Ich könnte mir ein Leben ohne Irmin jetzt nicht mehr vorstellen. Ich brauche sie ganz einfach. Sie ist wie ein Teil von mir und unlösbar mit mir verbunden.«

    Gregor widersprach nicht mehr. Lange lag er in dieser Nacht wach auf seinem Bett und zergrübelte sich den Kopf. Mahnend und anklagend zugleich bedrängte ihn der Geist seiner Ahnen. Der Gedanke daran, daß er der letzte Ballensky sein könnte, bewirkte schließlich, daß er sich zu dem Entschluß durchrang, sich doch nach einer geeigneten Ehegefährtin umzuschauen.

    Allerdings würde er die Liebe dabei vollkommen ausschalten. Nüchtern und von keinem Gefühl der Zuneigung beeinflußt, wollte er die Frau suchen, die ihm den Erben schenken sollte. Dafür würde er ihr seinen alten Namen geben und sie achten, wie er sonst keine Frau achtete.

    *

    Die Villa Schlegel war ein moderner Villenbau, langgestreckt, mit breiten Fenstern, durch die am Tage viel Sonnenlicht in die Zimmer fluten konnte.

    Hinter dem Haus lag eine überdachte Terrasse, auf der die Gäste des Hauses Schlegel nach den Klängen einer kleinen Tanzkapelle tanzten. Man unterhielt sich ausgezeichnet.

    Nur einer der Gäste schien eine Ausnahme zu machen.

    Gregor von Ballensky.

    Er stand ein wenig abseits von all dem Trubel im Halbschatten einer Säule und war offenbar ganz in seine Gedanken vertieft. Er ließ kein Auge von Regina Schlegel.

    Er nickte bedächtig.

    Sie ist so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Sie könnte es werden, dachte er und warf seine Zigarette in kühnem Schwung über die Mauerbrüstung der Terrasse hinunter in den Park.

    Nur wenige Schritte von ihm entfernt und doch von ihm unbemerkt saß Adrienne im Kreise von ein paar jungen Leuten. Sie unterhielt sich offensichtlich sehr angeregt mit einem jungen Mann, der ihr nach allen Regeln der Kunst den Hof machte. In Wirklichkeit aber galt ihre ganze Aufmerksamkeit jenem Mann, der so selbstvergessen an der Säule lehnte.

    Gregor von Ballensky, einer der reichsten Männer der Umgebung, war noch unverheiratet. Man sagte ihm nach, daß er ein Frauenfeind sei und es bisher keiner gelungen

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