Ein Spitzenslip im Badezimmer
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Über dieses E-Book
So hat sich Emma ihr Wiedersehen mit ihrem Exmann Joe nun wirklich nicht vorgestellt: Beide sind nackt und von der prickelnden Situation völlig überrascht. Wildes heißes Verlangen erwacht …
Cathy Gillen Thacker
Cathy Gillen Thacker ist eine Vollzeit-Ehefrau, - Mutter und – Autorin, die mit dem Schreiben für ihr eigenes Amusement angefangen hat, als sie Mutterschaftszeit hatte. Zwanzig Jahre und mehr als 50 veröffentlichte Romane später ist sie bekannt für ihre humorvollen romantischen Themen und warme Familiengeschichten. Wenn sie schreibt, ist ihr größter Wunsch zu unterhalten und mit ihren Worten aufzubauen. „Menschen den Mut und die Kraft zu geben, zu träumen.“ Ihre Bücher erscheinen zahlreich auf Bestseller – Listen und sind in 17 Sprachen übersetzt und in 35 Ländern in der ganzen Welt veröffentlicht.
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Buchvorschau
Ein Spitzenslip im Badezimmer - Cathy Gillen Thacker
IMPRESSUM
Ein Spitzenslip im Badezimmer erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2003 by Cathy Gillen Thacker
Originaltitel: „The Virgin’s Secret Marriage"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ORIGINALREIHE
Band 249 - 2007 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Heike Warth
Umschlagsmotive: DmitryPoch / Depositphotos
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733719142
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Joe Hart hatte einen entscheidenden Fehler gemacht. Und jetzt, sieben Jahre, nachdem er zur falschen Zeit und am falschen Ort mit der Tochter des Chefs ertappt worden war, bekam er die Chance, seine Dummheit wiedergutzumachen. Er musste Emma Donovan nur endlich so sehen, wie sie wirklich war: nicht als die blauäugige Unschuld, nach der er sich jede Nacht in seinen Träumen verzehrt hatte, sondern als eine kaltherzige Lügnerin. Wenn es ihm gelang, sie aus seiner Erinnerung zu verbannen, konnte er neu anfangen.
Nun schien sein Wunsch sich zu erfüllen. Er war wieder in den Staaten, in seiner Heimatstadt Holly Springs, und konnte seine Mutter, seine vier Brüder, seine Schwester und deren Sohn regelmäßig sehen – vorausgesetzt, diese Besprechung fand jemals ein Ende.
Der Besitzer der Eishockeymannschaft „Carolina Storm", Multimillionär Saul Donovan, bestand darauf, jede einzelne Vertragsklausel ausführlich durchzugehen, bevor sie ihre Unterschrift daruntersetzen konnten.
„Alle Mannschaftsmitglieder verpflichten sich, an den Wohltätigkeitsveranstaltungen der Gemeinde aktiv teilzunehmen."
„Kein Problem, sagte Joe und sah seinen Boss an. Donovan war gut fünfzig Jahre alt, ungefähr einen Meter achtzig groß und etwas rundlich um die Taille. Aber sein Blick war alles andere als weich. „Das habe ich immer schon getan, auch ohne Vertrag.
Saul Donovan betrachtete seinen neuen Spieler über die Lesebrille hinweg. „Außerdem unterstützt die Mannschaft das Hockeycamp für Kinder. Dabei werden Sie diesen Sommer mitmachen."
Joe nickte. Er fühlte sich wie ein Halbwüchsiger, der gerade eine Moralpredigt bekam. Sein Boss hatte sich zwar bisher sehr sachlich und professionell gegeben, trotzdem fürchtete Joe, dass das dicke Ende noch kam.
„Mein Neffe Christopher ist zwölf, er hat vielleicht auch Lust, an dem Camp teilzunehmen", meinte Joe.
Saul Donovan nickte zufrieden und sah dann wieder auf das vor ihm liegende Blatt. „Und damit wären wir beim letzten Punkt angelangt." Er legte sorgfältig seinen Stift zur Seite und nahm die Brille ab.
Aha, dachte Joe, es ist so weit.
„Ich bin bereit zu vergessen, was vor einigen Jahren passiert ist, begann Saul in drohendem Ton. „Vorausgesetzt, Sie halten sich strikt von meiner Tochter fern!
Donovan glaubte doch wohl nicht, dass Joe freiwillig in sein Verderben rennen würde – und das ausgerechnet auf dem Höhepunkt seiner Karriere! „Darauf können Sie Gift nehmen." Es war ihm bitterernst damit.
„Ich werde nicht zulassen, dass Sie meine Tochter noch einmal unglücklich machen."
Joe hatte nicht die geringste Lust, alte Wunden aufzureißen. Die schöne Emma Donovan hatte ihm damals das Herz gebrochen, und er hatte sich geschworen, nie wieder auf eine Frau hereinzufallen, schon gar nicht auf eine reiche Erbin oder die Tochter seines Chefs.
Vom weiblichen Geschlecht hatte er genug, seit er vor sieben Jahren versucht hatte, eine schluchzende, wütende Emma mitsamt ihrem Koffer zurück in ihr College zu schmuggeln – und dabei ihrem genauso wütenden Vater in die Hände gefallen war. Neunzehn Jahre alt waren sie gewesen, und bis heute wusste Saul Donovan nicht, was in dieser Nacht passiert war – oder fast passiert wäre. Als Joe die Wahrheit erfuhr, war er schlagartig zur Vernunft gekommen, sehr zu Emmas Erbitterung.
Als sich das Schweigen zwischen Joe und Saul in die Länge zog, griff Mannschaftstrainer Thaddeus Lantz ein. „Ich denke, Joe hat dich verstanden, Saul."
Joe nickte nur. Und ob er verstanden hatte. Wenn er es dieses Mal wieder versiebte, bekäme er keine zweite Chance. Dann würde Saul dafür sorgen, dass er in der Eishockeyliga nirgends mehr einen Fuß auf den Boden bekam. Als Besitzer eines der besten nationalen Teams reichte seine Macht weit.
„Es wird nicht immer einfach sein, Emma aus dem Weg zu gehen", warnte Saul.
Damit hatte er wohl recht, wenn man bedachte, dass sie ausgerechnet mit Joes Mutter zusammenarbeitete, die bis heute nicht einmal wusste, dass ihr Sohn und die Millionärstochter sich überhaupt kannten.
„Überlassen Sie das mir, Sir."
Mrs. Harts „Wedding Inn" war die bevorzugte Hochzeitsadresse von North Carolina, und Emma war inzwischen, jedenfalls nach Aussage seiner Mutter, die begehrteste Hochzeitsplanerin im ganzen Staat. Doch was ging ihn das an?
„Emma ist heute Abend im Inn."
Das war nur einer der Gründe, warum Joe seiner Mutter nicht gesagt hatte, dass er in der Stadt war. „Ich wollte mir eigentlich ein Hotelzimmer in Raleigh nehmen, bis der Rest meiner Sachen kommt", sagte er. Er hatte sich schon vor einem Jahr ein Haus hier gekauft, aber nie die Zeit gefunden, es einzurichten, vor allem, weil er nicht vorgehabt hatte, schon so bald hierher zu ziehen. Doch dann hatte Saul ihm angeboten, für die Carolina Storm zu spielen.
„Haben Sie schon ein Zimmer gebucht?", fragte Saul jetzt ein wenig freundlicher.
„Nein, noch nicht." Nach seiner Ankunft war er mit seinem Anwalt Ross Dempsey direkt zu Saul gefahren.
„Sehr gut. Dann bleiben Sie doch einfach hier."
Joe warf seinem Anwalt einen unsicheren Blick zu, und der nickte. „Ich soll in Ihrem Haus übernachten?", fragte er vorsichtshalber nach. Allmählich bekam er eine Vorstellung davon, woher Emma ihre Stimmungsschwankungen hatte.
Saul nickte. „Wir haben genügend Gästezimmer. Joe zögerte. „Ehrlich gesagt, Sie täten mir damit einen Gefallen. Meine Frau und ich fahren zum Golfturnier nach Southern Pines, und da es in Holly Springs in letzter Zeit ziemlich viele Einbrüche gegeben hat, würde ich das Haus nur ungern leer stehen lassen.
„Ich passe gern darauf auf", willigte Joe ein. Nach seinen Eskapaden war es das Mindeste, was er tun konnte.
„Es wäre nur bis morgen Abend."
„Kein Problem. Was ist mit Emma?"
„Sie lässt sich selten blicken. Und wenn sie kommt, ruft sie vorher an. Sie weiß, dass wir nicht da sind, hat also keinen Grund für einen Besuch."
Joe hatte Mühe, seine Erleichterung nicht zu zeigen.
Saul schob ihm den Vertrag hin, und Joe unterschrieb. Was für ein Gefühl!
Dann drückte Saul ihm die Hand. „Die Pressekonferenz ist am Montagmorgen, neun Uhr, im Stadion in Raleigh."
„Ich werde pünktlich sein", versprach Joe.
Emmas Mutter Margaret erschien in der Tür. Joe hatte sie nie persönlich kennengelernt, aber viel von ihr gehört. Sie war eine Expertin in Public Relations. Mit ihrer Hilfe hatte ihr Mann sich vom Besitzer einer Sandwichbude zum Inhaber einer im ganzen Land verbreiteten Restaurantkette hochgearbeitet, inzwischen war sie für die Öffentlichkeitsarbeit des Eishockeyteams verantwortlich. Mit ihren dunklen Haaren und den grünen Augen war sie genauso hübsch wie ihre Tochter. „Saul, können wir fahren?"
„Ja. Ich muss nur noch meine Golfsachen holen."
Margaret lächelte Joe an. Wenn sie ihm wegen der Affäre mit ihrer Tochter noch Vorwürfe machte, so ließ sie es sich zumindest nicht anmerken.
„Kommen Sie, ich zeige Ihnen das Haus. Sie führte ihn durch die Küche, zu einem Extraflügel mit Fitnessraum und Schwimmbad und schließlich zu seinem Zimmer. „Fühlen Sie sich wie zu Hause.
Ihre Stirn umwölkte sich. „Richtig wohl ist mir nicht bei dem Gedanken, dass Sie ganz allein hier sein werden."
Joe schüttelte den Kopf. „Keine Angst, Mrs. Donovan, ich kann auf mich aufpassen." Was sollte ihm schon passieren?
„Sehr schön", meinte Helen Hart kurz nach halb zehn Uhr zufrieden, als der letzte Hochzeitsgast das Wedding Inn verlassen hatte.
Emma Donovan gab ihr recht. „Ja, es ist wirklich gut gelaufen." Und da die Familien des Brautpaars zur gesellschaftlichen und politischen Elite des Staates gehörten, würde die Hochzeit in den 11-Uhr-Nachrichten gewürdigt werden. Eine bessere Werbung konnte man sich gar nicht wünschen.
„Wahrscheinlich bekommen wir jede Menge Nachfolgeaufträge", vermutete Helen glücklich.
Emma nickte. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass sie und Joes Mutter nicht nur Geschäftspartnerinnen geworden waren, sondern sich richtig angefreundet hatten. Allerdings hatte Helen keine Ahnung davon, dass Emma Joe überhaupt kannte. Emma hatte es ihr nicht absichtlich verschwiegen, nur irgendwie hatte sich nie der rechte Zeitpunkt für ein „Geständnis" gefunden. Aber vielleicht war es auch besser so, denn sie war immer noch zornig, weil Joe sie nur seiner Karriere wegen wie eine heiße Kartoffel hatte fallen lassen.
„Schade, dass nicht alle unsere Kunden so unkompliziert sind."
Helen nickte. „Ich darf gar nicht an die Snow-Hochzeit denken!"
Gigi Snow, die Brautmutter, war wirklich eine Heimsuchung. „Dafür ist morgen früh noch Zeit." Emma war todmüde. Für heute hatte sie genug von Hochzeiten.
„Fährst du jetzt noch nach Raleigh?", wollte Helen wissen, als sie Emma hinausbegleitete.
„Nein. Meine Eltern sind übers Wochenende weggefahren, ich werde dort übernachten."
„Ist dir das nicht unheimlich in so einem großen Haus?", fragte Helen besorgt.
Emma schüttelte den Kopf. „Meine Eltern haben eine sehr gute Alarmanlage."
„Keine Alarmanlage ist todsicher."
„Ich habe keine Angst." Sie brauchte jetzt vor allem ein warmes Bad und dann ein Bett.
Kurz darauf steuerte Emma ihren Wagen durch ihre verschlafene kleine Heimatstadt Holly Springs. Wie sehr sich ihr Leben doch verändert hatte, seit sie ein kleines Mädchen gewesen war. Heute waren ihre Eltern reich, damals hatten sie noch sehr mit dem Aufbau ihrer Restaurantkette gekämpft und waren so wenig zu Hause gewesen, dass sie ihre Tochter ins Internat hatten geben müssen. Und während Emma ihre Schule abschloss und auf die Universität ging, hatte ihr Vater sich einen lange gehegten Wunsch erfüllt und eine Eishockeymannschaft gekauft – Carolina Storm.
Wie gern wäre Emma regelmäßig zu den Spielen gegangen, aber ihr Vater hatte es verboten. Eishockeyspieler sind nichts für Frauen, hatte er immer gepredigt. Sie hätte auf ihn hören sollen. Doch sie hatte sich über seine Anweisungen hinweggesetzt und die Spiele der unteren Liga in Providence besucht – nicht zuletzt deshalb, weil einer der jungen Spieler es ihr besonders angetan hatte.
Emma seufzte. Das war alles längst Vergangenheit. Wenn sie nicht schleunigst an etwas anderes dachte, würde sie wieder die ganze Nacht von einem Jungen mit zerzaustem hellbraunen Haar und goldbraunen Augen träumen …
Sie schüttelte über sich selbst den Kopf, als sie am Tor den Geheimcode eintippte und wartete, bis es sich öffnete. Alles war ruhig und friedlich wie immer.
In ihrem Zimmer auf der Rückseite des Hauses steckte Emma die Haare hoch, ließ die Badewanne volllaufen und