Stark wie unsere Liebe
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Es war der letzte Wunsch seiner Freunde, dass Jake die kleine Bonnie adoptiert. Als Single hat er allerdings keine Chance, er braucht unbedingt eine Ehefrau. Spontan fällt ihm nur eine Kandidatin ein: seine Exfrau Candy. Eine ideale Lösung. Zumindest fast. Denn das Wiedersehen mit Candy trifft ihn wie ein Blitz. Schon damals war sie bildhübsch, jetzt ist sie so hinreißend sexy wie nie zuvor. Eine Vernunftehe mit dieser aufregenden Frau wäre für Jake unerträglich. Und es gibt noch ein Problem: Candy wollte niemals Kinder haben - das war auch der Scheidungsgrund…
Laura Marie Altom
Laura Marie Altom begann mit 12 Jahren Ihre Jugendfantasien, die sie im Kopf hatte, aufzuschreiben. Es wurde 1 Seite am Tag und sie hörte damit auf, als das, was bisher Fantasie war im realen Leben anfing tatsächlich abzulaufen. Ihre ersten Teenagerromanzen, die ihr real mehr Spaß machten, als nur darüber zu schreiben. Ein paar Jahre später traf Laura die Liebe ihres Lebens an der Universität von Arkansas und heiratete 3 Jahre danach. Eine Genehmigung als Innenausstatter und die Heiratsurkunde in der Hand begann sie für bekannte Architektenbüros in Arkansas zu arbeiten. In vielen Projekten wurden Schulen, Kirchen, öffentliche Behörden und über zwei Dutzend luxuriöse Privatresidenzen durch sie verschönert. Sie verwirklichte gerade den Traum die öffentliche Bibliothek neu auszustatten, als ein anderer Traum wahr wurde; nicht nur der, dass sie schwanger war sondern auch noch schwanger mit Zwillingen! Das Schicksal traf sie leider hart, und trieb einen Keil zwischen ihre Karriere und ihre Schwangerschaft, in der es nämlich Komplikationen gab. Zwei Monate musste sie absolute Bettruhe wahren. Sieben Monate später, Mutter von einem Sohn und einer Tochter, entschied sie sich wieder zu arbeiten. Aber es fiel ihr sehr schwer denn sie musste einen ständigen Kampf ausstehen ihre Kinder allein zu Hause lassen. Zwei Jahre später war ihre Rolle als Vollzeitmutter klar. Eines Tages stieß sie beim Aufräumen in ihrem Haus auf ein altes Manuskript, was sie selber geschrieben hatte. Die Familie zog nach Salt Lake City in Denver und anschließend nach Tulsa. Währenddessen verlor Laura ihren Traum nicht aus den Augen: Eine weltbekannte Romance Autorin zu sein. Sie verkaufte 70 romantische Kurzgeschichten und viele Romane. Mittlerweile verbringt sie ihre Tage schreibend und mit ihren Zwillingen und jeder Menge von Haustieren.
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Buchvorschau
Stark wie unsere Liebe - Laura Marie Altom
IMPRESSUM
BIANCA erscheint 14-täglich im CORA Verlag GmbH & Co. KG
© 2003 by Laura Marie Altom
Originaltitel: „Inherited: One Baby!"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: AMERICAN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe: BIANCA
Band 1781 (10/2) 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Ines Schubert
Fotos: Corbis
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
ISBN: 978-3-86349-734-7
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
BIANCA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Satz und Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, HISTORICAL MYLADY, MYSTERY,
TIFFANY HOT & SEXY, TIFFANY SEXY
Laura Marie Altom
Stark wie unsere Liebe
PROLOG
„Was soll das heißen?", sagte Jake Peterson fassungslos zu der silberhaarigen energischen Frau vor ihm, die für seinen Adoptionsfall zuständig war. Sie saß an einem Schreibtisch, dessen Oberfläche im Lauf der Jahre zu einer bunten Collage aus lachenden Gesichtern geworden war. Hunderte Kinderfotos bedeckten die Tischplatte. Alle diese Kinder hatte Mrs. Starling glücklich gemacht. Warum ging das nicht auch für seine kleine Bonnie?
„Nur weil diese Elizabeth Mannford mit Bonnie verwandt ist, macht sie das zu einer besseren Bezugsperson? Es war der letzte Wunsch meiner Freunde, dass ich ihre Tochter aufziehe. Sie können sie mir nicht wegnehmen. Ich bin der einzige Mensch, den sie kennt!"
„Bitte, Mr. Peterson, Sie brauchen nicht laut zu werden. Möchten Sie ein Butterscotch? Mrs. Starling wies auf eine große Tonschale, die randvoll war mit golden schimmernden, einzeln verpackten Butterscotch Bonbons. „Butterscotch ist der tröstlichste Geschmack, den es gibt. Finden Sie nicht?
Jake biss stumm die Zähne zusammen. Er wollte seinen Zorn nicht an dieser alten Dame auslassen, aber er war verzweifelt.
Vor sechs Wochen waren Cal und Jenny in ihrem Wagen von einem betrunkenen Fahrer getötet worden und hatten die kleine Bonnie als Waise zurückgelassen. Es kam nicht infrage, dass er sein Versprechen brach, welches er ihnen gegeben hatte.
„Verstehen Sie doch, sagte er und holte tief Luft, um sich zu beruhigen. „Ich liebe Bonnie. Und als Eigentümer der Galaxy Sports Company kann ich ihr mehr als ausreichend gesicherte Verhältnisse bieten.
„Das bezweifelt Miss Mannford gar nicht."
„Wo liegt dann ihr Problem? Warum tut sie das? Warum verweigert sie die Unterschrift?"
„Man muss es einmal aus ihrer Sicht betrachten, begann Mrs. Starling und strich mit den Fingern über einen Stapel Aktenordner. „Sie scheint einsam zu sein, verbittert darüber, wie ihr Leben verlaufen ist. Ihre Nichte Jenny war alles, was sie auf der Welt noch hatte – und natürlich deren Tochter Bonnie. Ich kann verstehen, dass sie nicht die letzte Verbindung zu ihrer Familie an einen Fremden verlieren will.
„Aber das ist es ja, sagte Jake und beugte sich so weit vor, dass sein Stuhl fast kippte. „Ich bin doch kein Fremder für Bonnie.
Mrs. Starling wich seinem Blick aus. „Das Ganze tut mir furchtbar leid, glauben Sie mir. Die Kleine vertraut Ihnen, das sieht man. Ach, es war so rührend, wie sie sich an Ihre Schulter kuschelte. Sie wies auf ihre Fotosammlung. „Ich liebe Happy Ends! Diese Fotos sind mein Leben. Meine Erfolge.
Jetzt sah sie ihn wieder an. „Leider habe ich neben all diesen lächelnden Gesichtern auch viele, viele Tränen gesehen."
Jake schluckte. Meine Tränen oder die meines Babys sollen Sie nicht sehen. Dafür werde ich schon sorgen.
Die Frau ahnte ja nicht, dass es nicht nur um Bonnies weiteres Leben, sondern auch um seine eigene Zukunft ging.
Er hatte eine glückliche Kindheit gehabt. Seine Eltern waren wunderbar gewesen, besonders sein Vater. Vielleicht hatte Jake auch deshalb selbst immer Kinder haben wollen. Er wollte sie sonntags mit ihrer Baseballmannschaft anfeuern und Kindergeburtstage ausrichten, ihnen bei den Hausaufgaben helfen und die frisch und rosig aus der Badewanne geholten kleinen Racker ins Bett bringen.
Nach der Heirat mit seiner Highschool-Liebe Candy hatte Jake die Erfüllung dieser Träume in Reichweite vor sich gesehen. Bis Candy auf einmal nur noch ihr Geschäft im Kopf hatte und immer öfter davon sprach, dass sie nie Kinder haben wollte.
Als Candy nach fünf Jahren Ehe die Scheidung einreichte, hatte der Schmerz ihn völlig aus der Bahn geworfen. Aber seither waren zehn Jahre vergangen, und es ging ihm gut ohne sie – oder irgendeine andere Frau. Eisern hatte er seinen Schwur gehalten, nie mehr wegen einer Frau zu leiden. Und wenn man eine Frau brauchte, um Kinder zu haben, dann hatte er eben schweren Herzens auf Kinder verzichtet.
Jetzt hatte das Schicksal ihm dieses Kind auf einmal in den Schoß gelegt. Er war Vater geworden und zu allem bereit, um die kleine Bonnie zu behalten.
„Hören Sie, sagte er und versuchte, ruhig und vernünftig zu klingen. „Ich kann das alles. Windeln wechseln, Fläschchen ausspülen, Kinderkleider kaufen, kein Problem!
„Mr. Peterson, Sie müssen das verstehen, ich kann nicht Babys jedem zusprechen, der mich darum bittet. Wir haben da Vorschriften, die dem Wohl des Kindes dienen sollen. Sie wären bestimmt ein wunderbarer Vater, nur halten die Richter sich an das Gesetz. Und das gibt nun einmal Blutsverwandten Vorrang."
„Aber das ist doch Unsinn. Und ungerecht! Bonnie hat diese Elizabeth Mannford nie gesehen. Ich dagegen gehöre für sie zur Familie, seit sie auf der Welt ist!"
Bedauernd sagte Mrs. Starling: „Ich fürchte, Sie haben recht. Ja, wenn Sie verheiratet wären, dann könnte ich …"
„Was?", entfuhr es Jake entgeistert.
„Ich habe nur darauf hingewiesen, wenn Sie eine Frau an Ihrer Seite hätten, dann …"
Aber Jake war schon aufgesprungen und lief zur Tür. Er sah Licht am Horizont!
„Mr. Peterson? Wo wollen Sie denn hin?"
„Was glauben Sie wohl? In meinen Country Club! Dort liegt bestimmt irgendeine Blondine am Pool, die mich für eine Ehe auf Zeit heiraten würde."
„Nicht so schnell!, rief Mrs. Starling. „Kommen Sie zurück! Ich stehe voll und ganz auf Ihrer Seite, aber Sie können doch nicht einfach eine Fremde heiraten! Jeder Familienrichter wird diesen alten Trick durchschauen. Nein, es muss schon eine echte Beziehung sein. Eine liebevolle Beziehung zu einer Frau, die Sie kennen und der Sie zutrauen, dass sie auch auf lange Sicht eine liebevolle Mutter ist. Und dass sie mit Ihnen gemeinsam einen langen und wahrscheinlich ziemlich hässlichen Rechtsstreit durchstehen kann.
Sie schob sich noch ein Butterscotch Bonbon in den Mund und sah ihn halb mitleidig, halb amüsiert an. „Meinen Sie, Sie könnten so eine Frau aus dem Hut zaubern?"
Jakes Hoffnungen fielen schon wieder in sich zusammen. War die Frau verrückt?
Er kannte nur eine einzige Frau in seinem Leben, die diesen Ansprüchen genügte. Candy. Er sah sie vor sich, mit ihrem hübschen Lächeln und den so hinreißend braunen Augen, in denen man wie in sündhaft süßer geschmolzener Schokolade versinken konnte.
Leider hatte seine Exfrau bei seinem letzten Blick in diese Augen nicht gelächelt. Sie hatte geweint. Und der Anblick ihrer Tränen hatte ihm nicht nur das Herz zerrissen, sondern ihn auch zu dem Schwur veranlasst, niemals wieder zu heiraten.
Und jetzt sollte eine Wiederheirat mit der Frau, die sein Leben in Trümmer gelegt hatte, die einzige Möglichkeit sein, um Bonnie zu behalten?
Am liebsten hätte er Mrs. Starling jetzt sehr höflich gesagt, wo sie sich ihre groteske Idee hinstecken konnte. Nur stand leider viel zu viel auf dem Spiel: Er würde Bonnie verlieren, wenn er nicht bis zum Äußersten ging.
Jake straffte sich und kam zu dem unausweichlichen Schluss: Wenn er die geringste Chance wahren wollte, Bonnie zu behalten, dann musste er Candy noch einmal heiraten. Und zwar schnellstens!
1. KAPITEL
Drei Tage später …
Vorsichtig betrat Jake Peterson die rot gekachelte Eingangsstufe zu Candy Kisses Süßwarengeschäft und Eisdiele. Aber gerade, als er das wichtigste Fusionierungsgespräch seines Lebens in Angriff nehmen wollte, klingelte sein Handy.
„Ja?", antwortete er schnell und verfluchte sich dafür, dass er das dumme Ding nicht in seinem Leihwagen gelassen hatte.
„Hast du’s getan?"
„Nein, zum Teufel, habe ich nicht. Jake zog sich aus der warmen Missouri-Maisonne in den Schatten eines in Form einer riesigen Katze geschnittenen Busches zurück. Um den Bauch der Katze flatterte eine Schar Spatzen wie eine lärmende Kinderschar. Er hielt sich das freie Ohr zu. „Ich habe doch gesagt, ihr sollt warten, bis ich euch anrufe!
„Ich weiß, aber es geht um das Baby. Bonnies Windelinhalt sieht komisch aus."
„Was soll das heißen?"
„Ich weiß nicht recht, es ist … rosa. Und riecht ein bisschen nach Fischköder. Der Mann am anderen Ende war Rick, sein bester Freund aus der Highschool und jetzt Manager von Jakes Gründungsgeschäft, dem ersten „Galaxy Sports Store
, nur wenige Hundert Meter entfernt.
Jake seufzte, dann fragte er: „Womit habt ihr Jungs sie gefüttert? Ich bin doch erst seit einer Viertelstunde weg!"
„Hühnerfrikassee und ein paar Nudelreste, und gleich, nachdem du weg warst, hat sie Kirscheis und ein bisschen Kirschcreme gelutscht."
Jake fuhr sich mit der freien Hand übers Gesicht. Er war mit den Männern aufgewachsen, die jetzt seinen Laden führten. Und er hatte gedacht, dass sie alle imstande wären, ein paar Stunden auf Bonnie aufzupassen. Aber das war vielleicht ein Fehler gewesen. Wie es vielleicht auch falsch gewesen war, nach all den Jahren wieder einen Fuß in diese Stadt zu setzen.
„Wo ist Warren?", fragte er.
„Da kam ein Anruf von der Schule seiner Tochter, im Sportunterricht wurde ihr ein Zahn ausgeschlagen, und Warren musste schnell mit ihr zum Zahnarzt."
Großartig. Der Einzige von ihnen, der tatsächlich Erfahrung mit Kindern hatte, war nicht mehr da. „Hör zu, Rick, mach dir keine Sorgen. Gebt ihr einfach nichts Rotes zu essen, nein, füttert sie ab sofort überhaupt nicht mehr, ja? Und ruf mich in der nächsten halben Stunde nicht an! Ich gehe jetzt rein."
„Ich hätte gern … zwei Coco Locos, einen Dino-Riegel und eine Schoko-Erdbeere."
„Mmh, gute Wahl." Ohne aufzusehen, öffnete Candy Jacobs-Peterson das große Süßigkeiten-Glas und schnupperte an dem Inhalt. Auch nach all den Jahren im Süßwaren-Geschäft liebte sie den Duft ihrer eigenen Kreationen immer noch.
Sie griff nach einem Papiertuch und holte ein paar ihrer Meisterwerke heraus. Die aus Milchschokolade, Mandeln und gerösteter Kokosnuss bestehenden Coco Locos verkauften sich dreimal besser als all ihre anderen Süßigkeiten. Nächsten Montag bei der Übergabe musste sie die neuen Besitzer von Candy Kisses darauf hinweisen, dass sie für Nachschub fürs Wochenende sorgten.
Es war schwer zu glauben, dass das Geschäft, das ihr Lebensinhalt geworden war, bald anderen Leuten gehören würde. Nach dem Tod ihres Vaters, als sie elf gewesen war, hatte ihr Großvater sie praktisch hier in diesem Laden großgezogen. Bis sie Jake geheiratet hatte. Ihre kurze Ehe war die glücklichste Zeit ihres Lebens gewesen, nur leider letztendlich dem Jacobs-Fluch zum Opfer gefallen.
Nach ihrer Scheidung war Candy in den Laden und zu ihrem Großvater zurückgekehrt und hatte sich in die Arbeit gestürzt. Eine Zeit lang ging das ganz gut. Aber vor einem Jahr war ihr Großvater gestorben, und danach hatte sie, trotz ihrer vielen guten Freunde, die Einsamkeit überfallen.
Sie hatte sich verloren gefühlt. Orientierungslos.
Und jetzt …
Jetzt brauchte sie mehr. Wovon, das wusste sie selbst nicht recht. Irgendetwas fehlte in ihrem Leben.