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Im Staub der Orcan-Crew: Wyatt Earp 252 – Western
Im Staub der Orcan-Crew: Wyatt Earp 252 – Western
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eBook130 Seiten1 Stunde

Im Staub der Orcan-Crew: Wyatt Earp 252 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Es war früh am Morgen. Die Sonne warf ihre rotgoldenen Strahlenbündel über die alte Overlandstreet, die von Lapica hinunter in das Gebiet von Bond City führte. Auf einem edel gebauten, reinrassigen Falbhengst saß ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Sein Gesicht war von Wind und Wetter tief gebräunt und wurde von einem dunkelblauen langbewimperten Augenpaar beherrscht. Es war ein eindrucksvolles, markant-männlich geschnittenes Gesicht, das man sicher so leicht nicht vergaß, wenn man es einmal gesehen hatte. Es war das Gesicht Wyatt Earps! Der berühmte Dodger Gesetzesmann kam von Lapica, wo er gestern mit seinem Begleiter Doc Holliday angekommen war. Doc Holliday, der seit Langem an einer unheilbaren Krankheit litt, hatte sich in einer so schlechten körperlichen Verfassung befunden, dass sie dort ein Boardinghouse hatten aufsuchen müssen. Sie waren von Yampa gekommen und unterwegs von drei ausgebrochenen Gangstern überfallen worden. Der Bandit Babe Lobster aus Trinidad (an der Südgrenze Colorados) hatte den Marshal aus dem Hinterhalt niedergeschossen. Und sein Kumpan Welis Hattaway, ein Desperado aus Tennessee, hatte versucht, Doc Holliday zu töten. Da Lobster ein seit Langem gesuchter Mörder war und Hattaway auch steckbrieflich gesucht wurde, hatte der Marshal Jagd auf die beiden gemacht, und es war ihm gelungen, sie in Lapica ins Jail zu bringen. Aber der schwächliche Sheriff von Lapica, ein kleiner Mann namens Goddard, hatte seine Pflicht versäumt und in der Nacht nicht dafür gesorgt, dass die beiden Verbrecher in ihren Zellen bewacht wurden. Am nächsten Morgen waren sie ausgebrochen. Was die Sache jedoch für den Mar­shal bedeutungsschwer machte, war der Umstand, dass der große Bravo Clay Allison am Vorabend in der Stadt aufgetaucht war. Jetzt musste Wyatt Earp befürchten, dass sein alter Gegner versucht hatte, ihm einen üblen Streich zu spielen. Beweise hatte der Marshal allerdings nicht, dass Lobster und Hattaway von den Allisons aus dem Jail befreit worden waren. Wyatt hatte sich nicht von Doc Holliday verabschiedet, er war still und grußlos davongeritten, in der Hoffnung, bald zurückkehren zu können. Es war ihm sicher nicht leicht gefallen, den Gefährten, mit dem er so viele Jahre zusammen geritten war, jetzt hier zurücklassen zu müssen. Aber er hoffte, seine Aufgabe bald und schnell erfüllen zu können.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Juli 2021
ISBN9783740983086
Im Staub der Orcan-Crew: Wyatt Earp 252 – Western

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    Buchvorschau

    Im Staub der Orcan-Crew - William Mark

    Wyatt Earp

    – 252 –

    Im Staub der Orcan-Crew

    William Mark

    Es war früh am Morgen. Die Sonne warf ihre rotgoldenen Strahlenbündel über die alte Overlandstreet, die von Lapica hinunter in das Gebiet von Bond City führte.

    Auf einem edel gebauten, reinrassigen Falbhengst saß ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Sein Gesicht war von Wind und Wetter tief gebräunt und wurde von einem dunkelblauen langbewimperten Augenpaar beherrscht. Es war ein eindrucksvolles, markant-männlich geschnittenes Gesicht, das man sicher so leicht nicht vergaß, wenn man es einmal gesehen hatte.

    Es war das Gesicht Wyatt Earps!

    Der berühmte Dodger Gesetzesmann kam von Lapica, wo er gestern mit seinem Begleiter Doc Holliday angekommen war. Doc Holliday, der seit Langem an einer unheilbaren Krankheit litt, hatte sich in einer so schlechten körperlichen Verfassung befunden, dass sie dort ein Boardinghouse hatten aufsuchen müssen. Sie waren von Yampa gekommen und unterwegs von drei ausgebrochenen Gangstern überfallen worden.

    Der Bandit Babe Lobster aus Trinidad (an der Südgrenze Colorados) hatte den Marshal aus dem Hinterhalt niedergeschossen. Und sein Kumpan Welis Hattaway, ein Desperado aus Tennessee, hatte versucht, Doc Holliday zu töten. Da Lobster ein seit Langem gesuchter Mörder war und Hattaway auch steckbrieflich gesucht wurde, hatte der Marshal Jagd auf die beiden gemacht, und es war ihm gelungen, sie in Lapica ins Jail zu bringen. Aber der schwächliche Sheriff von Lapica, ein kleiner Mann namens Goddard, hatte seine Pflicht versäumt und in der Nacht nicht dafür gesorgt, dass die beiden Verbrecher in ihren Zellen bewacht wurden. Am nächsten Morgen waren sie ausgebrochen.

    Was die Sache jedoch für den Mar­shal bedeutungsschwer machte, war der Umstand, dass der große Bravo Clay Allison am Vorabend in der Stadt aufgetaucht war. Jetzt musste Wyatt Earp befürchten, dass sein alter Gegner versucht hatte, ihm einen üblen Streich zu spielen. Beweise hatte der Marshal allerdings nicht, dass Lobster und Hattaway von den Allisons aus dem Jail befreit worden waren.

    Wyatt hatte sich nicht von Doc Holliday verabschiedet, er war still und grußlos davongeritten, in der Hoffnung, bald zurückkehren zu können. Es war ihm sicher nicht leicht gefallen, den Gefährten, mit dem er so viele Jahre zusammen geritten war, jetzt hier zurücklassen zu müssen. Aber er hoffte, seine Aufgabe bald und schnell erfüllen zu können.

    Immer und immer wieder überlegte er, ob es tatsächlich seine Aufgabe war, diesen Mörder noch ein zweites Mal zu jagen. Ein anderer Sheriff hatte schließlich seine Pflicht verletzt, und er wäre es gewesen, der zusammen mit einer Posse (zusammengestellter Reitertrupp) dem Verbrecher hätte folgen müssen. Außerdem war da noch der Sheriff von Burns, aus dessen Jail Lobster und Hattaway vor zwei Tagen ausgebrochen waren. Und dazu kam, dass inzwischen der County Sheriff des Eagle Countys, der unten in Walcott saß, die Pflicht hatte, sich um die Sache zu kümmern.

    Aber Wyatt Earp hätte eben nicht Wyatt Earp sein müssen, wenn er es nicht trotz alledem für seine Pflicht gehalten hätte, den beiden Verbrechern zu folgen. Nicht zuletzt war es der Umstand, dass er befürchten musste, Clay Allison hätte da seine Hand im Spiel, der ihn in den Sattel getrieben hatte.

    Tief hatte er den schwarzen breitrandigen Stetson in die Stirn gezogen. Das graue Kattunhemd wurde oben am Hals von einer schwarzen Samtschleife zusammengehalten. Die kurze boleroartige Lederweste, die er sonst trug, hatte er hinten in der Decke hinterm Sattel aufgeschnallt. Stattdessen trug er eine Jacke aus schwarzem Kalbsleder und en ganliegende Hosen, die unten über die Schäfte seiner hochhackigen, texanisch abgesteppten Stiefel ausliefen. Große silberne Sternradsporen blitzten über den Absätzen. Der breite patronengespickte Waffengurt lief gerade unter dem Leibgurt und hielt an jeder Hüftseite einen schweren schwarzknäufigen 45er Revolver. Die Waffe an der linken Hüftseite besaß einen besonders langen Lauf, und jeder Kenner hätte in ihr sofort einen jener seltenen Revolver vom Fabrikat Buntline Special erkannt.

    Der Marshal hatte seit dem Aufbruch am frühen Morgen schon etliche Meilen zurückgelegt, als er in der Ferne mehrere kleine Rauchfeuer erblickte. Im ersten Moment stutzte er, da er sofort an Indianer dachte, die eine so große Rolle in seinem Leben gespielt hatten. Dann aber stand ein Lächeln um seine Mundwinkel. Er wusste, was diese kleinen Feuer zu bedeuten hatten. Es waren Brandstellen, an denen ein Schafsfarmer den Mist verbrannte. Diese Leute, die meist aus Schottland eingewandert waren, verstanden sich sehr gut darauf, einen Spezialdünger herzustellen, nänmlich sie verbrannten den Schafsmist zusammen mit besonderen Pflanzen, die nur sie offensichtlich kannten und stellten damit einen Dünger her, der ganz ausgezeichnet für eine neue Schafsweide war.

    Also musste da drüben irgendwo ein Schäfer sein.

    Der Marshal nahm die Zügelleinen herum und führte den Hengst von der Straße herunter und ritt querfeldein auf eines dieser Feuer zu.

    Aber weit und breit war niemand zu sehen, als er die kleine Feuerstelle erreicht hatte. Er ritt zum nächsten Feuer hinüber und zum dritten.

    Zwar hatte er Hufspuren entdecken können, aber nirgends einen Menschen. Natürlich konnten die Feuer schon vor Stunden angezündet worden sein. Das scharfe Auge des Westmannes folgte der Hufspur auf dem trockenen Boden, bis sie festeres Weidegras erreichte, und blickte dann dem dünnen dunkelgrünen Strich nach, der sich durch die ansteigende Weide einer Waldung zuzog.

    Der Marshal wich jetzt von der Fährte ab, preschte etwas westwärts hinüber, ebenfalls der Waldung entgegen, konnte von hier aus feststellen, dass sie eigentlich nur eine Waldkulisse war, und als er jetzt hügelan ritt, sah er in einer Mulde vor sich die kleine Farm.

    Es war nur ein primitives Holzhaus im Blockhausstil, an das eine kleine Stallung angebaut war. Daneben ein Corral, in dem sich einige hundert Schafe drängten.

    Wyatt ritt jetzt offen den Hang hinunter auf die Farm zu.

    Als er sich ihr bis auf dreißig Yard genähert hatte, peitschte ihm ein Gewehrschuss entgegen, der dicht vor ihm die Erde aufstieben ließ.

    Er hielt an, hob die rechte Hand hoch, und gleich darauf tauchte drüben in der Tür die Gestalt eines Mannes auf, der ein Gewehr in der Hand hielt.

    Er winkte mit der Büchse dem Reiter, näher zu kommen.

    Bis auf fünfzehn Schritt ließ er den Missourier heran, dann nahm er das Gewehr wieder in Anschlag.

    Es war ein mittelgroßer Mann mit verhutzeltem stoppelbärtigem Gesicht und einer Kleidung, die so zerlumpt war, dass er sich damit nicht einmal in einer der armseligen Bergstädte hätte sehen lassen können.

    Das Bild von einem einsamen Schafsfarmer.

    »Ich habe nur eine Frage, Mister!«, rief ihm der Missourier zu. »Haben Sie heute einen oder auch zwei Reiter hier in der Gegend bemerkt?«

    »Eh«, rief der Schafsfarmer ärgerlich zurück, während er den Gewehrlauf auf die Türschwelle aufstoßen ließ, »ein Kopfgeldjäger, he.«

    Wyatt schüttelte den Kopf, stieg ab und ging langsam auf das Farmhaus zu.

    »Bleiben Sie stehen«, knurrte der Farmer, als Wyatt bis auf zehn Schritt herangekommen war. »Was wollen Sie?«

    »Ich suche zwei Männer, die in der vergangenen Nacht aus dem Jail in Lapica ausgebrochen sind. Es sind beides steckbrieflich gesuchte Banditen. Der eine hat vor zwei Tagen zwischen Lapica und Burns einen Mann niedergeschossen.«

    Dass Lobster auch ihn aus dem Sattel geschossen und dass Hattaway Doc Holliday bedroht hatte, ersparte sich der Missourier.

    Der Schafsfarmer zog die Schultern mürrisch hoch, stellte das Gewehr in die Türecke und ging mit schleppendem Schritt auf eine roh gezimmerte Bank zu, die vorm Haus stand.

    Mit mürrischem Gesicht ließ er sich nieder, zog aus seinen endlosen Taschen sein Tabakszeug hervor und stopfte sich eine zernagte Maiskolbenpfeife.

    »Ich habe niemanden gesehen und wenn, ich kümmere mich um nichts, um gar nichts.«

    Wyatt, der zu ihm an die Bank getreten war, beschrieb Lobster und Hattaway jetzt näher.

    Aber der Schafsfarmer schüttelte nur seinen zottigen Kopf.

    »Ich habe keinen gesehen.«

    »Gestern ist Clay Allison in Lapica gewesen, vielleicht ist das für Sie interessanter, Mister.«

    Als der Farmer den Namen des berüchtigten Desperados gehört hatte, flog sein Kopf herum. Fast wäre ihm die Pfeife aus der Zahnlücke gerutscht.

    »Was sagen Sie da? Clay Allison, das ist doch nicht Ihr Ernst?«

    »Es ist so, und ich muss leider damit rechnen, dass er mit der Befreiung der beiden Gefangenen zu tun hat.«

    »Zounds! Clay Allison? Das ist ja ein Ding.«

    Er schob sich den Hut zurück und kratzte sich in seinem verfilzten Schopf.

    »Waren es Leute von ihm, die da eingesperrt waren?«

    »Ich glaube nicht.«

    »Sie glauben es nicht. Das heißt also, dass Sie es nicht wissen. Mann, in was lassen Sie sich da ein? Wenn es Leute von Clay Allison waren, dann sollten Sie die Finger davon lassen, das kann ich Ihnen nur raten. Mit dem Kerl ist nicht zu spaßen. Ich habe ihn einmal drüben in Bond vor drei Jahren gesehen. Was glauben Sie wohl, was der da aufgestellt hat. Der hat die Puppen tanzen lassen. Da war alles dran. Die Leute liefen wie die Spielbudenfiguren. Nein, nein, da lassen Sie mal die Finger davon. Und mich fragen Sie lieber gar nichts. Ich weiß

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