Alles aus Liebe: Fürstenkrone 194 – Adelsroman
()
Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Schloß Greiffenhain lag in nachmittäglicher Geruhsamkeit, als sich ein Sportwagen mit hoher Geschwindigkeit der Auffahrt näherte. Im letzten Augenblick riß der Fahrer das Steuer herum und trat auf die Bremse. Achtlos warf er die Tür hinter sich ins Schloß und verstaute seine Sonnenbrille in der Brusttasche seines Jacketts. Zwei irische Setter rannten ausgelassen herbei und begrüßten ihn bellend, mit wedelnden Schwänzen. »He, he!« Lachend wich er den feuchten Hundeschnauzen aus, die nach seinen Händen schnappten, und packte die Tiere mit derbem Griff im Nacken. »Na, Karlsberg, mein Guter. Wie geht es so?« Er rüttelte den einen herzlich, versetzte dem anderen einen Klaps. Dann schritt er entschlossen die steinerne Treppe zum Portal hinauf. Das Dienstmädchen quiekte erschrocken auf, als sie ihn auf dem Gang ihr entgegenkommen sah. Errötend schlug sie die Augen nieder, drückte sich an die Wand und knickste. »Guten Tag, gnädiger Herr«, murmelte sie, bevor sie eilig in Richtung Küche verschwand. Die Tür zum Eßzimmer war angelehnt. Drinnen hantierte jemand leise summend. Er trat ein und stutzte. Eigentlich hatte er erwartet, die Hausdame vorzufinden. »Wer sind Sie? Wo ist Hanna?«
Mehr von Sabrina Von Nostitz lesen
Fürstenkinder
Ähnlich wie Alles aus Liebe
Titel in dieser Serie (100)
Liebesgeheimnisse in Schloss Lichtenau: Fürstenkrone 100 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie bürgerliche Komtess: Fürstenkrone 104 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe, wohin führst du mich?: Fürstenkrone 126 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElisabeth und der verfemte Graf: Fürstenkrone 114 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGraf Michael und die Malerin: Fürstenkrone 120 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs gibt eine Zukunft für uns: Fürstenkrone 107 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch lass dich nicht aus meinen Armen: Fürstenkrone 80 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur ein Hauch Glückseligkeit: Fürstenkrone 109 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Moorprinzessin: Fürstenkrone 101 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeis' erklingt die Abschiedsmelodie: Fürstenkrone 102 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWiener Liebesreigen: Fürstenkrone 112 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Sturm der Leidenschaft: Fürstenkrone 118 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schloss in Südtirol: Fürstenkrone 110 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas verleugnete Fürstenkind: Fürstenkrone 111 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTina läuft ins Glück: Fürstenkrone 108 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimweh nach Schloss Hohenfels: Fürstenkrone 105 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Baby für Schloss Lindenbach: Fürstenkrone 116 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer verschollene Graf: Fürstenkrone 117 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGraf, Sie sind kein Ehrenmann: Fürstenkrone 119 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer letzte Fürst von Stolzenfels: Fürstenkrone 121 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der Fürstin Carolin: Fürstenkrone 103 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erbin von Montfort: Fürstenkrone 106 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBleibt die Vergangenheit lebendig?: Fürstenkrone 127 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöner als alle Träume: Fürstenkrone 115 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnvergesslich schön, doch ohne Herz: Fürstenkrone 125 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg in die Heimat: Fürstenkrone 122 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch hol dich auf mein Schloss: Fürstenkrone 136 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie falsche Gräfin: Fürstenkrone 123 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKüsse in der Nacht: Fürstenkrone 141 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur die Gräfin wusste alles: Fürstenkrone 130 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Der Weg in die Heimat: Fürstenkrone 122 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der alten Mamsell Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeinstraßenrache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFanfan von der Tulpe: Die 1001 Verrücktheiten des Fanfan von der Tulpe, Illustrierte Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter südlicher Sonne: Fürstenkrone Classic 93 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Adriana?: Der kleine Fürst 304 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas Gott zusammenfügt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeine Liebe gab mir Hoffnung: Fürstenkrone 149 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Sehnsucht des Kronprinzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas stille Leuchten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Herz im Dornröschenschlaf: Fürstenkrone Classic 50 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVersteckte Gifte: Ein Kriminalroman aus dem Ruhrgebiet Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der schönen Susanna: Der kleine Fürst 175 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHabichtland: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKardinalfehler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Todfeind: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesmärchen aus Schnee und Eis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMitternachtsblüten: Das Leben der Anna von Hessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Frau für René: Fürstenkrone 113 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Doppelgänger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJunge Herzen: Erzählungen für die reifere Jugend Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenShayne - der Verführer: New Orleans Gentlemen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbtrünniges Blut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlondes Gift Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Spukschloss Monbijou Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErpressung: Die Hellströms 2 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie kühle Blonde. Erster Band Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 25 – Heimatroman: Mondnächte im Moor Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArsène Guillot Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Mit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeiße Nächte: Aus den Memoiren eines Träumers (Ein empfindsamer Roman) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Geliebte des griechischen Reeders Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlitzhochzeit mit dem arroganten Griechen? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Finnische Träume - Teil 2 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu hast mich wachgeküsst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Shot: BDSM Romance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntjungfert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Komm mit mir nach Caracas Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Flitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Penthouse-Affäre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Peiniger: Mein Peiniger, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hilfe: Könige der Linwood-Akademie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeliehenes Glück Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5
Rezensionen für Alles aus Liebe
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Alles aus Liebe - Sabrina von Nostitz
Fürstenkrone
– 194 –
Alles aus Liebe
Muss sich Prinz Reinhold um sein Erbe Sorgen machen?
Sabrina von Nostitz
Schloß Greiffenhain lag in nachmittäglicher Geruhsamkeit, als sich ein Sportwagen mit hoher Geschwindigkeit der Auffahrt näherte. Im letzten Augenblick riß der Fahrer das Steuer herum und trat auf die Bremse. Achtlos warf er die Tür hinter sich ins Schloß und verstaute seine Sonnenbrille in der Brusttasche seines Jacketts.
Zwei irische Setter rannten ausgelassen herbei und begrüßten ihn bellend, mit wedelnden Schwänzen.
»He, he!« Lachend wich er den feuchten Hundeschnauzen aus, die nach seinen Händen schnappten, und packte die Tiere mit derbem Griff im Nacken. »Na, Karlsberg, mein Guter. Wie geht es so?« Er rüttelte den einen herzlich, versetzte dem anderen einen Klaps. Dann schritt er entschlossen die steinerne Treppe zum Portal hinauf.
Das Dienstmädchen quiekte erschrocken auf, als sie ihn auf dem Gang ihr entgegenkommen sah. Errötend schlug sie die Augen nieder, drückte sich an die Wand und knickste. »Guten Tag, gnädiger Herr«, murmelte sie, bevor sie eilig in Richtung Küche verschwand.
Die Tür zum Eßzimmer war angelehnt. Drinnen hantierte jemand leise summend. Er trat ein und stutzte. Eigentlich hatte er erwartet, die Hausdame vorzufinden.
»Wer sind Sie? Wo ist Hanna?« fragte er barsch.
Die Frau, die adrett gekleidete Dame reiferen Alters, hielt inne und hob den Blick. Sie war gerade dabei gewesen, Gläser und Servietten für zwei Gedecke zu richten. Ein warmes Lächeln erschien auf ihrem noch immer sehr schönen Antlitz.
»Hanna macht ein paar Wochen frei. Um ihre Gesundheit stand es in der letzten Zeit nicht zum besten.« Ihre Stimme hatte einen weichen, mütterlichen Klang. »Mein Name ist Helena Lehnbach.« Einen Augenblick musterte sie ihn mit wohlwollendem Interesse. »Und Sie müssen Reinhold von Greiffenhain sein, nicht wahr? Ihr Vater ist noch draußen in den Weinbergen, aber ich denke, er sollte bald zurückkehren. Er wird sich freuen, Sie zu sehen.«
Reinhold von Greiffenhain zuckte gleichmütig mit den Schultern. »Ich muß noch einmal telefonieren«, sagte er mit einem knappen Blick auf den Eßtisch. »Schicken Sie mir das Mädchen mit einem Whisky hinauf. Zwei Eiswürfel.«
Andächtig faltete Helena Lehnbach die zweite Serviette zu einem kunstvollen Gebilde, ein Vorhaben, welches ihr zweimal mißlang, denn ihre Hände hatten unmerklich angefangen zu zittern.
Als Fürst Gotthard Greiffenhain kurze Zeit später eintraf, eilte sie ihm entgegen. »Reinhold ist hier«, raunte sie ihm zu, noch ehe er etwas sagen konnte.
Gotthard von Greiffenhain griff beruhigend nach ihrer Hand. »Ich weiß«, sagte er. »Ich habe seinen Wagen gesehen.« Dann strich er ihr sanft über die Wange. »Es tut mir leid, Helena. Was muß es für ein Schock für dich gewesen sein, ihm so unvermittelt gegenüberzustehen.«
Helena schaute zum Fürsten auf und schüttelte langsam den Kopf. »Es braucht dir nicht leid zu tun. Früher oder später mußte es wohl geschehen«, sagte sie. Aufmerksam musterte sie das ihr so wohlvertraute, vom Leben gegerbte Antlitz des Fürsten mit dem energischen Kinn und der Hakennase. »Er ist dein Ebenbild, Gotthard. Kein noch so gelungenes Foto kann diese Ähnlichkeit so deutlich vermitteln.«
»Hm«, machte Fürst Gotthard von Greiffenhain abwehrend. »Mag sein. Hat er gesagt, was er will?«
»Braucht er einen besonderen Grund, um hier zu sein? Immerhin ist es sein Vaterhaus.«
Ein Hauch von Bitternis umwölkte die Züge des Fürsten. »Es gab in den letzten Jahren für Reinhold meistens nur einen Grund, Schloß Greiffenhain einen Besuch abzustatten«, sagte er düster.
Helena seufzte. »Gotthard, sollen all unsere Opfer wirklich umsonst gewesen sein? Warum unternimmst du nicht wenigstens den Versuch, dich mit ihm auszusöhnen?«
»Da gibt es nichts, worüber wir uns aussöhnen müßten. Es ist seine Haltung, wahrscheinlich sein Charakter, was weiß ich. Folglich liegt es nicht in meiner Macht…«
Rasch wechselte Helena das Thema. »Das Essen ist fertig. Im Speisezimmer sind zwei Gedecke aufgelegt. Ich werde nach ihm rufen lassen.«
»Moment«, unterbrach sie der Fürst, als sie sich gerade zum Gehen wenden wollte. »Du wirst doch selbstverständlich mit uns essen.«
Helena lächelte sanft. »Das wäre nicht klug, Gotthard. Er glaubt…«
»Ach was«, knurrte der Fürst, ehe sie ihren Satz beendet hatte. »Ich bin ihm keine Erklärung schuldig.« Eindringlich sah er Helena in die Augen. »Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich das Gefühl, frei zu sein in meinen Entscheidungen.«
Da schüttelte Helena wehmütig den Kopf. »Wir sind niemals wirklich frei in unseren Entscheidungen.«
»Ein Satz von bewundernswerter Weisheit, wenn Sie mir das Urteil gestatten. Er sollte dir eigentlich aus dem Herzen sprechen, nicht wahr, Vater.« Reinhold von Greiffenhain stand auf dem oberen Treppenabsatz. Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen.
Während er stolz und selbstbewußt die Treppe hinabschritt, um seinen Vater mit einer knappen Umarmung zu begrüßen, erlag Helena Lehnbach stärker noch als bei ihrer ersten Begegnung einer beklemmenden Faszination. Beide besaßen nicht nur die gleiche kräftige Statur, das gleiche kantig geschnittene Gesicht und das dichte Haar, nur daß der rotblonde Ton des Fürsten mit den Jahren schlohweiß geworden war. Die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn war auch in ihren Bewegungen offenkundig. Beide hatten die gleiche Art zu sprechen, und dennoch spürte der sensible Beobachter sofort einen unversöhnlichen Gegensatz, eine nur mühsam unterdrückte Spannung.
Fürst Gotthard von Greiffenhain räusperte sich. »Frau von Lehnbach, darf ich Ihnen meinen Sohn vorstellen? Reinhold von Greiffenhain.«
»Wir hatten bereits die Ehre«, sagte Reinhold. Er deutete einen Diener an, während sich das spöttische Lächeln um seine Lippen verstärkte. »Gnädige Frau…«
»Helena, würde es Ihnen etwas ausmachen, ein drittes Gedeck aufzulegen und mit uns zu speisen?«
*
Die Entschiedenheit des Fürsten ließ Helena von Lehnbach keine andere Wahl. Sie fühlte sich, als habe er sie ohne Halt über spiegelglattes Parkett geschickt. Sie war sich immer so sicher gewesen, daß sie nichts mehr so leicht erschüttern konnte. Dafür war sie in ihrem Leben durch zu tiefe Täler geschritten. Was also konnte schon passieren?
Während sie der Unterhaltung zwischen Vater und Sohn lauschte, legte sich allmählich ihre Nervosität.
»Der Wein steht gut«, begann Reinhold von Greiffenhain. »Ich habe auf der Herfahrt kurz Halt gemacht. Ein guter Jahrgang.«
Geschmeichelt grummelte der Fürst. Selten waren die Momente, in denen Reinhold Interesse am väterlichen Weingut und der Sektkellerei zeigte. Es entspann sich eine fast freundliche Konversation.
»Und wie geht es Rosalinde?« erkundigte sich Reinhold von Greiffenhain höflich. »Sie müssen wissen, meine Schwester hat vor ein paar Wochen erst eine ausgezeichnete Partie gemacht«, erklärte er zu Helena von Lehnbach geneigt. »Sie ist jetzt eine Baronin Grandetzky. Der ganze Stolz ihres Vaters.« Unvermittelt war sein Tonfall wieder spöttisch, fast verächtlich geworden. Unbehagliche Kühle senkte sich über die kleine Gesellschaft.
»Übrigens«, fuhr Reinhold von Greiffenhain fort, »es tut mir leid, aber ich meinte, vorhin bei unserer ersten Begegnung Ihren Titel überhört zu haben, gnädige Frau. Ein Versäumnis, welches mein Vater die Großzügigkeit hatte zu korrigieren.«
Der Fürst warf seinem Sohn einen konsternierten Blick zu.
Verlegen knetete Helena von Lehnbach ihre Serviette.