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Drahtverhau im Weidegras: Wyatt Earp 235 – Western
Drahtverhau im Weidegras: Wyatt Earp 235 – Western
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eBook124 Seiten1 Stunde

Drahtverhau im Weidegras: Wyatt Earp 235 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Er stand mitten im dunklen Hof der alten Santa Fé Bar und blickte auf das Türviereck, das sich scharf durch den Lichtschein der Kerosinlampe vom Haus abzeichnete. Vor Minuten war da die große Gestalt des Gangsters Mat Allison verschwunden. Der Marshal fuhr sich mit der Linken durchs Gesicht, als müsse er da etwas wegwischen, etwas verscheuchen. Noch hallten die Worte des Desperados in seinen Ohren: »Ich habe gehört, dass Doc Holliday abhanden gekommen sein soll!« Wyatt wandte sich langsam um und ging zum Tor. Die Straße von La Punta lag nicht etwa in tiefster Stille da, sondern war ganz im Gegenteil mit turbulentem Leben erfüllt. Von allen Seiten kamen Reiter in die Stadt, und Planwagen aller Größe zogen mit knirschenden Rädern durch die Main Street. Der große Dodger Gesetzesmann Wyatt Earp war zusammen mit seinem Freund Doc Holliday auf dem Ritt von Tombstone nach Dodge City gewesen und in Tirone aufgehalten worden. In Tirone war ein siebzehnjähriger Cowboy namens Jerry Scotland in der Schenke des Griechen Serge Osakis spurlos verschwunden. Die Tochter des Wirtes, Ruth Osakis, hatte behauptet, dass der Desperado Jonny Allison den Cowboy ausgelöscht hätte. Wyatt, der auf seiner Suche nach dem verschwundenen Cowboy hart mit dem Griechen zusammengeprallt war, hatte herausgefunden, dass in Tirone eine Bande von Falschspielern ihr Unwesen trieb. Er hatte einen Bandenführer namens Sticker zur Strecke gebracht und seine Kumpane mattgesetzt. Hinter einer Scheunenwand entdeckte er die Leiche des Cowboys. Von dem Mörder fehlte bisher jede Spur. Zusammen mit Ruth Osakis und ihrem Vater waren die beiden Westmänner auf dem Wege nach La Punta gewesen, wo Wyatt Earp hoffte, John Allison zu finden. Unterwegs auf einer Pferdewechselstation wurde Doc Holliday von einem schweren Krankheitsfall niedergeworfen. Sie konnten nicht weiter und mussten auf einer verlassenen Pferdewechselstation Rast machen. In der zweiten Nacht wurden sie überfallen, und Wyatt wurde von mehreren Männern auf eine entlegene Farm geschleppt, von wo ihm aber bald die Flucht gelang. Als er an die Pferdewechselstation zurückkam, musste er feststellen, dass Doc Holliday verschwunden war. Nur das Buch, in dem er zuletzt gelesen hatte, fand er auf dem Boden neben dem Lager des Spielers.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Nov. 2020
ISBN9783740973285
Drahtverhau im Weidegras: Wyatt Earp 235 – Western

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    Buchvorschau

    Drahtverhau im Weidegras - William Mark

    Wyatt Earp

    – 235 –

    Drahtverhau im Weidegras

    William Mark

    Er stand mitten im dunklen Hof der alten Santa Fé Bar und blickte auf das Türviereck, das sich scharf durch den Lichtschein der Kerosinlampe vom Haus abzeichnete.

    Vor Minuten war da die große Gestalt des Gangsters Mat Allison verschwunden.

    Der Marshal fuhr sich mit der Linken durchs Gesicht, als müsse er da etwas wegwischen, etwas verscheuchen. Noch hallten die Worte des Desperados in seinen Ohren: »Ich habe gehört, dass Doc Holliday abhanden gekommen sein soll!«

    Wyatt wandte sich langsam um und ging zum Tor.

    Die Straße von La Punta lag nicht etwa in tiefster Stille da, sondern war ganz im Gegenteil mit turbulentem Leben erfüllt.

    Von allen Seiten kamen Reiter in die Stadt, und Planwagen aller Größe zogen mit knirschenden Rädern durch die Main Street.

    Der große Dodger Gesetzesmann Wyatt Earp war zusammen mit seinem Freund Doc Holliday auf dem Ritt von Tombstone nach Dodge City gewesen und in Tirone aufgehalten worden. In Tirone war ein siebzehnjähriger Cowboy namens Jerry Scotland in der Schenke des Griechen Serge Osakis spurlos verschwunden. Die Tochter des Wirtes, Ruth Osakis, hatte behauptet, dass der Desperado Jonny Allison den Cowboy ausgelöscht hätte.

    Wyatt, der auf seiner Suche nach dem verschwundenen Cowboy hart mit dem Griechen zusammengeprallt war, hatte herausgefunden, dass in Tirone eine Bande von Falschspielern ihr Unwesen trieb. Er hatte einen Bandenführer namens Sticker zur Strecke gebracht und seine Kumpane mattgesetzt. Hinter einer Scheunenwand entdeckte er die Leiche des Cowboys. Von dem Mörder fehlte bisher jede Spur. Zusammen mit Ruth Osakis und ihrem Vater waren die beiden Westmänner auf dem Wege nach La Punta gewesen, wo Wyatt Earp hoffte, John Allison zu finden. Unterwegs auf einer Pferdewechselstation wurde Doc Holliday von einem schweren Krankheitsfall niedergeworfen. Sie konnten nicht weiter und mussten auf einer verlassenen Pferdewechselstation Rast machen. In der zweiten Nacht wurden sie überfallen, und Wyatt wurde von mehreren Männern auf eine entlegene Farm geschleppt, von wo ihm aber bald die Flucht gelang. Als er an die Pferdewechselstation zurückkam, musste er feststellen, dass Doc Holliday verschwunden war. Nur das Buch, in dem er zuletzt gelesen hatte, fand er auf dem Boden neben dem Lager des Spielers.

    Wo war Doc Holliday?

    Einzig dieser Gedanke beherrschte den Marshal seit jener bitteren Stunde.

    Hatte Doc Holliday den Überfall nicht lebend überstanden? Wohin hatten sie ihn geschleppt?

    Auf der Ranch war er nicht und auch nicht im Rest der niedergebrannten Stadt Tirone.

    In Tirone geriet der Marshal mit dem wieder auf freien Fuß gekommenen Griechen zusammen und konnte ihn schließlich festnehmen und zusammen mit seiner Tochter aus der Stadt führen.

    Auf dem Weg nach La Punta erlitt der griechische Spielhöllenbesitzer Osakis einen Herzschlag. Ruth Osakis gelang es, sich mithilfe einiger Cowboys aus der Hand des Marshals zu befreien.

    Wyatt kam allein nach La Punta.

    Es war keine gewöhnliche Stadt, dieses winzige Nest an der Südgrenze Colorados. Es war die Stadt des

    größten Briganten, der je im Westen gelebt hatte: Sein Name war Clay Allison!

    Wyatt hatte auf dem Weg von Tombstone, wo er zusammen mit Doc Holliday seinem Bruder Virgil im Kampf gegen eine Verbrecherbande beigestanden hatte, alles versucht, dieses La Punta zu umgehen. Aber mit magischer Kraft schien die Stadt ihn anzuziehen.

    Als er La Punta erreicht hatte, suchte er sofort das Haus der Allisons auf.

    Aber er konnte nur mit dem Vater der Allison-Brothers sprechen. Der Alte sagte, dass er nicht wüsste, wo Jonny, sein jüngster Sohn, jetzt wäre. Wyatt hatte das Anwesen unverrichteter Dinge verlassen müssen und war hier im Hof der Santa Fé Bar auf Mat Allison, dem Ältesten der Brüder, gestoßen. Und der hatte ihm entgegengeschleudert: »Ich hörte, dass Doc Holliday abhanden gekommen sein sollte!«

    Der Missourier stand im offenen Tor und starrte auf die Straße hinaus.

    Mehr als zehn Jahre war er mit dem Georgier John Henry Holliday durch dieses Land geritten. Der wirklich studierte Doktor der Medizin, der Doktor der Wund- und Zahnheilkunde, hatte, nachdem er in Boston in ganz jungen Jahren schon von einer schweren Krankheit befallen worden war, die Ostküste der Staaten verlassen und war in den Westen gekommen, um hier auf den Tod zu warten. Aber der Tod ließ den jungen Doktor Holliday noch warten. Er wurde ein Spieler, der schließlich ein Revolverschütze, ohne es eigentlich recht gewollt zu haben. Eines Tages war er dann dem Marshal Earp begegnet. Wie die beiden so ungleichen Männer schließlich einen gemeinsamen Weg gingen, habe ich in den ersten Bänden eingehend geschildert. Sie wurden Freunde. Es war eine stumme, eiserne und einzigartige Freundschaft. Und nun sollte Doc Holliday plötzlich verschwunden sein. Es war schwer gewesen, den verschwundenen Cowboy Scotland zu finden. Aber der Marshal hatte ihn gefunden. Und auf der Jagd nach dem Mörder des Cowboys hatte er den Freund verloren!

    Die Sorge um Doc Hollidays Gesundheit war eigentlich das Schlimmste. Denn wäre er in einer anderen körperlichen Verfassung gewesen, so hätte sich der Marshal nicht so große Sorgen um ihn zu machen brauchen. Wenn es in diesem Lande einen Mann gab, der seinen Weg zu gehen verstand und der sich zu helfen wusste, dann war es der unvergleichliche Doc Holliday.

    Hatte der Bandenführer Jason Sticker ihn getötet?

    Wyatt hatte mit Sticker nicht mehr darüber sprechen können. Und jetzt war Sticker tot. Auch der andere, der ihm vielleicht etwas darüber hätte sagen können, nämlich der Grieche Osakis, lag unter der Erde.

    Vielleicht wusste das Mädchen doch etwas. Aber wohin hatte er sich gewandt? War die Behauptung der Ruth Osakis, dass Jonny Allison den Cowboy ermordet hatte, eine Lüge?

    Wyatt hatte in der Spielhölle einen Schuldschein von Jonny Allison über siebenhundert Dollar gefunden. Der einzige Beweis, dass Jonny Allison tatsächlich in der Spielhölle verkehrt hatte. Aber war das auch schon ein Beweis dafür, dass er der Mörder des Cowboys war?

    Es war durchaus möglich, dass Osakis selbst den Burschen beseitigt hatte. Einerseits, weil er ihm lästig war und seiner Tochter nachstellte und andererseits möglicherweise, weil er hinter die Machenschaften des Griechen gekommen war. Weil Scotland herausgefunden hatte, welchen Geschäften der Salooner nachging.

    Wyatt hatte keine andere Möglichkeit, er musste John Allison suchen. Er wandte sich um und ging mit federndem Schritt durch den Hof. Als er den Hausflur betreten hatte, schlug ihm der Lärm aus der Schenke entgegen.

    Die Tür zum Schankraum stand etwas offen.

    Wyatt zog sie weiter auf und blickte in das Gewühl, das den nicht allzu großen Raum erfüllte. Über dem Gewühle der Menschen lagen schwere Rauchschwaden in der Luft. Ein grauhaariger Mann hämmerte mit verkrampften Gesten auf einem verstimmten Piano herum. Schrilles Frauenlachen und wildes Männergebrüll rundeten das Ganze ab.

    Wyatt sah den Desperado sofort. Er lehnte drüben am Stirnende der Theke und hatte ihm den Rücken zugekehrt. Wyatt ging auf ihn zu, blieb hinter ihm stehen und sagte nur: »Mat.«

    Langsam wandte der Gangster den Kopf.

    Wyatt blickte in seine dunklen Augen. Es waren Augen, die etwas von dem phosphoreszierenden Glanz der Indianeraugen hatten.

    »Ich habe eine Frage, Mat.«

    Der Gangster schwieg und blickte ihn nur groß an.

    »Wo ist Jonny?«

    Mat griff mit der Rechten hinter sich und nahm aus dem zinnernen Becher eine halblange Strohhalmzigarre, zog ein Zündholz aus der Tasche, biss die Spitze ab und schob es in das Zigarillomundstück.

    Während er sich ein Zündholz unter der Thekenkante anriss, entgegnete er: »Sie sind ein überraschender Mann, Marshal. Ich dachte, wir hätten uns schon verabschiedet.«

    Das Auftauchen des Fremden hatte einiges Misstrauen erweckt. Die Leute, die den Marshal nicht kannten, hatten verwundert aufgeblickt, als er plötzlich hereingekommen und hinter Mat Allison stehengeblieben war. Als Mat sich dann umwandte, hatte die Spannung noch zugenommen.

    Als sich der Bandit jetzt mit beiden Ellbogen auf der Thekenkante aufstützte, den rechten Fuß anzog und mit den großen Sternradsporen ratschend über die Thekenbordwand fuhr, war es plötzlich sehr still in der Schenke geworden. Mit einem wimmernden Missakkord erstarb der Lärm des Pianos.

    »Hören Sie, Earp, Sie werden doch nicht glauben, dass ich Ihnen Auskunft über den Verbleib meiner Brüder gebe. Im Gegenteil werde ich Ihnen etwas anderes sagen: Sehen Sie zu, dass Sie verschwinden, und ich wünsche Ihnen, dass Sie irgendwo in einem alten verfaulten Wasserloch den Kadaver Ihres prächtigen Freundes finden werden. Sie können ihm dann ja mühelos

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