Schatten über Schloss Hohenstein: Fürstenkrone Classic 71 – Adelsroman
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Über dieses E-Book
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
Die Sonne lachte von einem wolkenlosen Himmel, als Katharina Komtess von Erlenburg mit ihrem roten Auto von der A 21 abfuhr, mitten hinein in die sanften Hügel der Holsteinischen Schweiz. Rechts und links der Straße erstreckten sich große Felder. Bauern auf Schleppern fuhren darüber und ernteten das goldgelbe Getreide. Katharina hatte die Seitenscheibe heruntergedreht, und ein sanfter Sommerwind spielte mit ihren schulterlangen blonden Haaren. Sie war froh, dass sie sich morgens für die weiße kurzärmelige Bluse und den buntbedruckten Seidenrock entschieden hatte. Beides stand ihrer schlanken Figur nicht nur ausgezeichnet, es ließ auch die Sommerhitze erträglich werden. Katharina warf einen Blick auf die Wegbeschreibung, die ihre Tante ihr gegeben hatte. Irene Lorenzen wohnte neuerdings in einem ehemaligen Landarbeiterhaus auf einem Reiterhof. Katharina war schon sehr gespannt auf das Haus. Voller Vorfreude bog sie auf eine schmale Straße ein. Nun konnte es nicht mehr weit sein. Doch an der nächsten Kreuzung ging es plötzlich nicht mehr weiter. Die Teerdecke war komplett aufgerissen. Bagger und Planierraupen standen neben Stapeln von Rohren. Ein Umleitungsschild wies nach links. Seufzend folgte Katharina dem Weg. Nachdem sie eine Weile der kurvigen Straße gefolgt war, wurde sie unruhig. Sie hatte mehrere kleine Abzweigungen passiert. Hatte sie dabei ein Umleitungsschild übersehen? Sie musste doch irgendwo wieder abbiegen, um zur ursprünglichen Straße zurückzukommen!
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Rezensionen für Schatten über Schloss Hohenstein
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Buchvorschau
Schatten über Schloss Hohenstein - Judith von Eschenberg
Fürstenkrone Classic
– 71 –
Schatten über Schloss Hohenstein
Warum Katharinas und Philipps Glück in Gefahr geriet
Judith von Eschenberg
Die Sonne lachte von einem wolkenlosen Himmel, als Katharina Komtess von Erlenburg mit ihrem roten Auto von der A 21 abfuhr, mitten hinein in die sanften Hügel der Holsteinischen Schweiz. Rechts und links der Straße erstreckten sich große Felder. Bauern auf Schleppern fuhren darüber und ernteten das goldgelbe Getreide.
Katharina hatte die Seitenscheibe heruntergedreht, und ein sanfter Sommerwind spielte mit ihren schulterlangen blonden Haaren. Sie war froh, dass sie sich morgens für die weiße kurzärmelige Bluse und den buntbedruckten Seidenrock entschieden hatte. Beides stand ihrer schlanken Figur nicht nur ausgezeichnet, es ließ auch die Sommerhitze erträglich werden.
Katharina warf einen Blick auf die Wegbeschreibung, die ihre Tante ihr gegeben hatte. Irene Lorenzen wohnte neuerdings in einem ehemaligen Landarbeiterhaus auf einem Reiterhof. Katharina war schon sehr gespannt auf das Haus. Voller Vorfreude bog sie auf eine schmale Straße ein. Nun konnte es nicht mehr weit sein. Doch an der nächsten Kreuzung ging es plötzlich nicht mehr weiter. Die Teerdecke war komplett aufgerissen. Bagger und Planierraupen standen neben Stapeln von Rohren. Ein Umleitungsschild wies nach links.
Seufzend folgte Katharina dem Weg. Nachdem sie eine Weile der kurvigen Straße gefolgt war, wurde sie unruhig. Sie hatte mehrere kleine Abzweigungen passiert. Hatte sie dabei ein Umleitungsschild übersehen? Sie musste doch irgendwo wieder abbiegen, um zur ursprünglichen Straße zurückzukommen! Kurz entschlossen bog Katharina an der nächsten Kreuzung rechts ab. Ein paar Minuten später hatte sie sich hoffnungslos verfahren. Am besten sie rief vom nächsten Ort aus ihre Tante an.
Sie war gerade zu dieser Entscheidung gekommen, als ein Reiter aus einem Waldweg ein Stück vor ihr auf die Straße bog. Spontan hielt Katharina ihr Auto an und stieg aus.
»Entschuldigung«, sagte sie, als der Mann nah genug herangekommen war.
»Kann ich Ihnen helfen?« Er zügelte sein Pferd. Ein Trakehner, wie Katharina am Brandzeichen erkannte. Der Fremde schwang sich aus dem Stuhl. Er überragte Katharina um einen halben Kopf und hatte eine athletische Figur. Dunkelbraune Haare lugten unter seiner Reitkappe hervor. Er nahm sie ab und wischte sich Schweiß von der Stirn.
Katharina schilderte ihm ihr Problem. »Ich habe mich verfahren und suche Gut Lindenhain. Ich dachte, Sie haben vielleicht ihr Pferd dort bei Herrn Witte untergestellt und können mir den Weg zeigen?« Sie schaute ihn aus ihren blauen Augen fragend an.
Ein amüsiertes Lächeln zuckte über die markanten Züge des Fremden und funkelte einen Moment in seinen dunkelbraunen Augen. Katharina konnte sich nicht vorstellen, was den Mann an ihrer Frage belustigte. Aber sein Lächeln löste ein Kribbeln in ihrer Magengrube aus.
»Ich habe mein Pferd zwar nicht bei Witte untergestellt, aber wie sie dorthin kommen, kann ich ihnen sagen.«
Katharina hatte Mühe, sich auf die Wegbeschreibung zu konzentrieren, so sehr irritierte sie die Nähe des Mannes.
»Wollen Sie dort Urlaub machen?« Die Frage klang beiläufig. Doch der Blick des Fremden zeigte ein gewisses Interesse an Katharina.
Ihr Herz klopfte schneller. »Meine Tante wohnt auf dem Gut. Sie ist Rechtsanwältin, und ich will bei ihr meine Rechtsanwaltsstation machen.«
»Rechtsanwaltsstation? Dann haben Sie Jura studiert und machen jetzt Ihr Referendariat.« Es war eine Feststellung keine Frage.
Katharina nickte. »Ja, ich will Rechtsanwältin werden. Sind Sie Jurist?«
Der Fremde schüttelte den Kopf. »Ein Freund von mir hat Jura studiert. Aber …« In diesem Augenblick klingelte sein Handy. Er runzelte die Stirn, zog sein Telefon aus der Tasche seiner gut geschnittenen Reitjacke und warf einen Blick auf das Display.
»Entschuldigen Sie bitte. Der Verwalter. Er würde nicht anrufen, wäre es nicht dringend.«
Er wandte sich ab, und Katharina trat zurück zu ihrem Auto. Sie wollte das Gespräch nicht belauschen, konnte aber nicht verhindern, dass einige Satzfetzen zu ihr drangen. »Ja, Jenkins? ... Jetzt schon? ... Ja ... Ja, ich komme sofort.«
Der Fremde klappte das Handy zu und wandte sich wieder Katharina zu. Ein bedauernder Ausdruck lag in seinen Augen. »Ich fürchte, ich muss unsere Unterhaltung abbrechen. Die Pflicht ruft. Es war schön, Sie kennen zu lernen. Vielleicht begegnen wir uns ja noch einmal.« Er lächelte sie warm an.
Katharina lächelte zurück. »Ich würde mich freuen.«
Der Mann schwang sich wieder in den Sattel seines Pferdes. »Auf Wiedersehen.«
»Auf Wiedersehen.« Katharina sah ihm sinnend nach, bis er zwischen den Bäumen verschwunden war.
*
Katharina folgte dem Weg, den der gutaussehende Fremde ihr beschrieben hatte. Wer er wohl war? Während sie weiter durch die hügelige Landschaft fuhr, kreisten ihre Gedanken um den Unbekannten. Schließlich erreichte sie Gut Lindenhain. Der eigentliche Gutshof lag ein Stück von der Straße entfernt, am Ende einer langen Allee. Zwischen den Stämmen der Linden hindurch sah Katharina ein rot verklinkertes Fachwerkhaus, das mit Reet gedeckt war. Rechts und links davon standen lange Stallgebäude. Doch Katharina interessierte sich viel mehr für die drei Landarbeiterhäuser, die direkt an der Straße standen. Ihre Tante bewohnte das linke. Es war eine weiß verputzte Kate, auch sie reetgedeckt. Über einer blauen Tür ragte ein spitzer Giebel auf. Katharina stellte ihr Auto vor dem Haus ab und drückte kurz auf die Hupe. Fast augenblicklich flog die Haustür auf, und Irene Lorenzen kam heraus.
»Katharina!« Mit ausgestreckten Armen kam sie auf die Nichte zu. Sie war klein und rund und trug ihre eisgrauen Haare kurz geschnitten. Fröhliche graue Augen strahlten Katharina entgegen. »Schön, dass du da bist!«
»Ich freue mich auch.« Katharina löste sich aus der Umarmung. »Der Farbton steht dir«, sagte sie mit Blick auf den klassisch geschnittenen Hosenanzug aus hellgrauem Leinen, den ihre Tante trug.
»Danke. Komm, ich zeige dir alles. Dein Gepäck können wir später ausladen.«
Irene Lorenzen führte Katharina durch das ganze Haus. Es war nicht groß, aber gemütlich. Im Erdgeschoss befand sich eine Küche, die im Landhausstil eingerichtet war. Daneben lag das Wohnzimmer mit sichtbaren Holzbalken. Irene hatte es mit alten Bauernmöbeln eingerichtet.
»Hier ist dein Zimmer«, sagte Irene im ersten Stock und öffnete eine Tür zur Linken. Das Gästezimmer lag unter de Dachschräge und hatte einen herrlichen Ausblick. Katharina konnte weit über Felder und jene Buschreihen gucken, die hier als ›Knick‹ bezeichnet wurden.
»Es ist wunderschön.« Katharina brachte ihr Gepäck in ihr Zimmer.
Die Frauen tranken Kaffee und tauschten Neuigkeiten aus. Irene erkundigte sich nach Katharinas Eltern und erfuhr, dass es beiden gut ging.
Nach dem Imbiss machten die beiden Frauen einen Spaziergang zum Haupthaus hinunter. Vor den Stallungen trafen sie auf den Eigentümer von Gut Lindenhain, der gerade einen großen Fuchswallach über den Hof führte.
Irene machte Katharina und Thomas Witte miteinander bekannt. Er war Mitte vierzig. Ein Hüne von fast zwei Metern, der ein wenig gebeugt ging, als wolle er sich kleiner machen, als er war. Aus seinem sonnenverbrannten Gesicht schauten zwei graugrüne Augen neugierig auf Katharina herunter.
»Willkommen auf Gut Lindenhain, Komtess. Ich hoffe, es gefällt Ihnen bei uns. Aber Irene sagte, Sie reiten auch, dann sollte das ja kein Problem sein, oder?« Er zwinkerte ihr fröhlich zu.
»Ich reite wirklich gerne.« Katharina erwiderte das Zwinkern mit einem Lächeln. Sie streichelte dem Fuchswallach