Wenn das Herz spricht: Der Bergpfarrer 364 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Iris Winkler fuhr gut gelaunt über die Landstraße von St. Johann in Richtung Kreisstadt. Von dort aus wollte die hübsche Rechtsanwaltsgehilfin auf die Autobahn fahren, um nach Regensburg zu gelangen, wo eine Tante von ihr wohnte. Schon lange hatte Iris diesen Besuch versprochen, doch leider scheiterte es bisher immer an ihrer Arbeit, dieses Versprechen zu erfüllen. Erst jetzt hatte sie sich endlich einen Kurzurlaub nehmen können, der Anwalt, für den Iris arbeitete, mußte sich einer Knieoperation unterziehen, ein Eingriff, der nicht länger hinauszuschieben war. Also wurde die Kanzlei für ein paar Tage geschlossen, und Tante Ella konnte sich auf den Besuch der Nichte freuen. Aus dem Autoradio erklangen die neuesten Schlager, Iris summte die Melodien mit. Es war ein herrlicher sonniger Tag, und wenn sie ein Cabrio besessen hätte, dann würde sie ganz bestimmt offen fahren. Aber sie hatte nur einen alten, französischen Kleinwagen, der aber immerhin ein Sonnendach besaß, das sie, so weit es möglich war, geöffnet hatte. Durch einen Spalt im Seitenfenster konnte der Wind in das Wageninnere zirkulieren und für etwas Kühle sorgen. »Halt bloß durch«, sagte das junge Madl in Gedanken, und meinte damit das Auto, das sie selbst aus bereits dritter Hand gekauft hatte. Bisher war sie damit zufrieden gewesen. Für den Weg von St. Johann in die Kreisstadt und wieder zurück, reichte es ihr mit dem Wagen zu fahren. Aber in letzter Zeit schien das betagte Fahrzeug so seine Mucken zu bekommen. Immer häufiger mußte sie das Auto in die Werkstatt bringen, und wenn es auch nur kleine Reparaturen waren, so summierten sich die Beträge doch, und inzwischen hatte Iris schon ein kleines Vermögen bezahlt. Aber sie hing an dem Wagen, den sie von ihrem ersten Gehalt gekauft hatte, und wollte ihn nur ungern gegen ein neueres Auto eintauschen. Um ihn ein wenig zu schonen, hatte Iris Winkler sich vor ein paar Wochen ein möbliertes Zimmer in der Stadt gemietet. So brauchte sie nur an den Wochenenden heimfahren, und konnte das Auto stehen lassen, weil es von der Wohnung bis zur Arbeit nur ein paar Minuten Fußweg waren.
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Buchvorschau
Wenn das Herz spricht - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 364 –
Wenn das Herz spricht
...sind die Neider nicht weit
Toni Waidacher
Iris Winkler fuhr gut gelaunt über die Landstraße von St. Johann in Richtung Kreisstadt. Von dort aus wollte die hübsche Rechtsanwaltsgehilfin auf die Autobahn fahren, um nach Regensburg zu gelangen, wo eine Tante von ihr wohnte. Schon lange hatte Iris diesen Besuch versprochen, doch leider scheiterte es bisher immer an ihrer Arbeit, dieses Versprechen zu erfüllen. Erst jetzt hatte sie sich endlich einen Kurzurlaub nehmen können, der Anwalt, für den Iris arbeitete, mußte sich einer Knieoperation unterziehen, ein Eingriff, der nicht länger hinauszuschieben war. Also wurde die Kanzlei für ein paar Tage geschlossen, und Tante Ella konnte sich auf den Besuch der Nichte freuen.
Aus dem Autoradio erklangen die neuesten Schlager, Iris summte die Melodien mit. Es war ein herrlicher sonniger Tag, und wenn sie ein Cabrio besessen hätte, dann würde sie ganz bestimmt offen fahren. Aber sie hatte nur einen alten, französischen Kleinwagen, der aber immerhin ein Sonnendach besaß, das sie, so weit es möglich war, geöffnet hatte. Durch einen Spalt im Seitenfenster konnte der Wind in das Wageninnere zirkulieren und für etwas Kühle sorgen.
»Halt bloß durch«, sagte das junge Madl in Gedanken, und meinte damit das Auto, das sie selbst aus bereits dritter Hand gekauft hatte.
Bisher war sie damit zufrieden gewesen. Für den Weg von St. Johann in die Kreisstadt und wieder zurück, reichte es ihr mit dem Wagen zu fahren. Aber in letzter Zeit schien das betagte Fahrzeug so seine Mucken zu bekommen. Immer häufiger mußte sie das Auto in die Werkstatt bringen, und wenn es auch nur kleine Reparaturen waren, so summierten sich die Beträge doch, und inzwischen hatte Iris schon ein kleines Vermögen bezahlt.
Aber sie hing an dem Wagen, den sie von ihrem ersten Gehalt gekauft hatte, und wollte ihn nur ungern gegen ein neueres Auto eintauschen. Um ihn ein wenig zu schonen, hatte Iris Winkler sich vor ein paar Wochen ein möbliertes Zimmer in der Stadt gemietet. So brauchte sie nur an den Wochenenden heimfahren, und konnte das Auto stehen lassen, weil es von der Wohnung bis zur Arbeit nur ein paar Minuten Fußweg waren.
Für die Fahrt nach Regensburg hatte sie den Wagen extra in der Werkstatt durchsehen lassen, in der auch Öl und Wasser kontrolliert wurden. Alles sei in bester Ordnung, hatte der Meister versichert, und Iris hatte sich guten Mutes auf den Weg gemacht.
Das Dorf lag hinter ihr, bis zur Stadt würde sie noch eine Viertelstunde brauchen. Von dort aus war sie dann schnell auf der Autobahn. Die junge Frau trat das Gaspedal durch. Die Straße vor ihr war frei, und eine Geschwindigkeitsbegrenzung gab es auf dieser Strecke nicht.
Der Wagen zog an, doch nach ein paar hundert Metern wurde er plötzlich langsamer und blieb schließlich ganz stehen, der Motor erstarb mit einem kläglichen Tuckern.
»O nein!« entfuhr es Iris entsetzt. »Was ist denn das?«
Es war ihr gelungen, das Fahrzeug an den rechten Straßenrand zu lenken. Rasch schaltete sie die Warnblinkanlage ein und öffnete den Deckel des Motorraumes.
Das Warndreieck! fiel ihr ein, und sie nahm es aus dem Kofferraum. Nachdem Iris das Schild in entsprechender Entfernung aufgestellt hatte, blickte sie unter die Haube und stieß hörbar die Luft aus.
Das Gewirr aus Kabeln, Schläuchen und Drähten war in ihren Augen ein einziges Durcheinander, und die Rechtsanwaltsgehilfin hätte beim besten Willen nicht sagen können, wo was hingehörte.
Am Benzin konnte es nicht liegen, daß der Wagen streikte, selbstverständlich hatte sie vollgetankt, bevor sie sich auf den Weg machte.
Vorsichtshalber schaute Iris nach dem Ölstand. Allerdings war das eine überflüssige Maßnahme. Der Meister hatte versichert, daß das Motoröl aufgefüllt worden war, und die Kontrollleuchte hatte nicht aufgeblinkt, bevor der Wagen stehengeblieben war.
Aber woran lag es dann, daß das Auto nicht mehr fahren wollte?
Irsi Winkler schaute sich ratlos um. Es herrschte wenig Verkehr auf der Straße, sie erinnerte sich, daß der letzte Wagen ihr vor gut zehn Minuten begegnet war. Sie konnte also kaum darauf hoffen, daß sie schnell Hilfe bekam.
Vielleicht hätt’ ich mir doch längst schon ein Handy anschaffen sollen, dachte sie. In solchen Situationen wäre ein Mobiltelefon schon hilfreich.
Indes, sie besaß keines, und so wie es aussah, würde es eine ganze Weile dauern, bis Hilfe kam. Solange blieb ihr nichts anderes übrig, als untätig herumzustehen und abzuwarten.
*
Martin fuhr langsam an den rechten Straßenrand, als das Handy klingelte. Zwar gab es in der dunklen Limousine eine Freisprecheinrichtung, doch der junge Mann telefonierte nicht so gerne, während er fuhr.
»Von Ambach«, meldete er sich und vernahm gleich darauf die Stimme des Sekretärs seines Vaters.
»Ein Anruf der Firma Ostermann, Herr Graf«, sagte Clemens Höffner. »Der Herr Direktor bittet darum den Termin zu verschieben. Eine dringende Familienangelegenheit.«
Martin blickte auf die Uhr. Die Firma Ostermann hatte ihren Sitz in Garmisch Partenkirchen, der Termin wäre um fünfzehn Uhr gewesen.
»Na ja, da kann man wohl nichts machen«, sagte er. »Immerhin kommt die Absage ja noch rechtzeitig. Dann richten Sie doch meinem Vater aus, daß ich bis zum Mittag wieder zurück bin. Jetzt steht ja nur noch der Termin in Waldeck an. Der ist bis elf wohl erledigt.«
»Sehr wohl, Herr Graf«, antwortete der Sekretär. »Ich richte es Ihrem Herrn Vater aus.«
Martin von Ambach beendete das Gespräch und fuhr wieder an. Nach der Kurve sah er das Warndreieck und trat auf die Bremse. Ein paar Meter weiter stand eine junge Frau neben einem Auto. Sie sah sehr hilflos und verlassen aus.
Der junge Graf setzte seinen Wagen vor den anderen und stieg aus.
»Grüß Gott«, nickte er Iris zu. »Was hat er denn?«
Iris Winkler hatte schon nicht mehr geglaubt, daß noch Hilfe kommen würde. Als sie den Mann jetzt aussteigen sah, hielt sie unwillkürlich die Luft an.
Himmel, schaut der gut aus! schoß es ihr durch den Kopf.
»Tja, wenn ich das wüßt’«, antwortete sie auf die Frage und berichtete, daß ihr Auto plötzlich nicht mehr weiterfahren wollte. »Dabei hab’ ich ihn erst gestern aus der Werkstatt geholt.«
»Ich schau’ mal nach«, sagte der Helfer und beugte sich in den Motorraum.
Martin von Ambach entdeckte schnell, was dazu geführt hatte, daß der Motor streikte. Auch wenn die Leute in der Werkstatt das Auto durchgesehen hatten, den Luftfilter hatten sie nicht überprüft.
Iris hatte sich neben ihn gestellt. Es war ihr peinlich, als sie sah, wie dieser gutaussehende Mann mit seinen gepflegten Händen im Innern ihres Autos herumhantierte. Doch im selben Moment richtete er sich auf und lächelte sie an.
»Das ist schnell behoben«, sagte er mit einer sonoren Stimme, die ihr in die Glieder fuhr. »Ich vermute, daß Sie keinen neuen Luftfilter dabei haben?«
Iris schüttelte den Kopf.
»Macht nix«, fuhr der Mann fort. »Ich werde diesen hier ein wenig säubern, dann wird’s noch eine Weile geh’n. Aber Sie sollten ihn so bald, wie möglich auswechseln lassen.«
Ein paar Minuten später war der Filter wieder eingesetzt.
»Starten Sie mal«, sagte der Helfer zu ihr.
Iris setzte sich in das Auto und drehte den Zündschlüssel herum. Der Motor sprang sofort an.
»Ich weiß gar net, wie ich Ihnen danken soll, Herr...«, sagte sie erleichtert.
»Ambach«, stellte er sich vor. »Martin Ambach.«
»Iris Winkler«, erwiderte sie und reichte ihm die Hand. »Tausend Dank, Herr Ambach.«
»Schon gut«, lächelte er. »Es war ja keine große Sache. Wo soll’s denn hingehen?«
Iris erzählte von dem Kurzurlaub, den sie bei ihrer Tante verbringen wollte.
»Dann wünsch’ ich Ihnen eine gute Fahrt.«
»Dank’ schön«, nickte die junge Frau. »Und wenn S’ mal in Sankt Johann sind, würd’ ich mich freu’n, Sie auf eine Tasse Kaffee einzuladen.«
»Das Angebot nehm’ ich gern’ an«, antwortete der Graf.
Er wartete, bis sie losgefahren