Du sollst mein Vater sein!: Chefarzt Dr. Norden 1219 – Arztroman
Von Jenny Pergelt
()
Über dieses E-Book
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
Sehnsüchtig sah Ilma zu dem kleinen Park hinüber, als sie aus dem Bus stieg. Ein kurzer Abstecher dorthin, um ein halbes Stündchen auf einer Parkbank in der Sonne zu sitzen, könnte ihr jetzt durchaus gefallen. Doch von diesem Wunschgedanken verabschiedete sie sich schnell wieder, denn zu Hause wartete ein Schreibtisch voller Arbeit auf sie. Ilma seufzte leise auf. Wenigstens stand der Schreibtisch vor dem Fenster, das zum Park zeigte. So konnte sie ab und zu hinübersehen und sich vorstellen, wie sie dort auf schattigen Wegen entlangschlenderte oder ein kleines Päuschen auf einer Parkbank machte. Damit es nicht allein bei der Vorstellung blieb, beschloss Ilma spontan, ihrem Computer am Nachmittag für eine halbe Stunde Adieu zu sagen und sich eine kleine Auszeit zu gönnen. Ab morgen sollte das Wetter ohnehin umschlagen, und ein Tiefdruckgebiet mit dicken Wolken, Wind und Regen würde München heimsuchen. Heute war vielleicht die letzte Gelegenheit, um noch ein wenig Maisonne abzubekommen. Mit diesem Vorhaben im Kopf fiel es Ilma gleich viel leichter, an ihre Arbeit zurückzukehren. Sie wandte endlich den Blick vom Park ab und bemerkte jetzt auch den Umzugswagen vor ihrem Haus. Neugierig musterte sie die vielen Kartons, Möbel und Kisten, die die Männer auf dem Bürgersteig abgestellt hatten. Dabei wäre sie fast mit Michi, ihrem Nachbarn aus der dritten Etage, zusammengestoßen, der gerade das Haus verließ. »Hoppla!« Michi wich ihr lachend aus. »Du hast es ja eilig!« »Ich war nur ein wenig abgelenkt und habe deswegen nicht aufgepasst.« Ilma sah mit einem beredten Blick auf den Umzugswagen. »Weißt du schon etwas über den neuen Mieter?«, fragte sie dann deutlich leiser.
Ähnlich wie Du sollst mein Vater sein!
Titel in dieser Serie (100)
Nicht so forsch, Kollegin!: Chefarzt Dr. Norden 1116 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo viele offene Fragen: Chefarzt Dr. Norden 1121 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnser Lebenstraum ist in Gefahr!: Chefarzt Dr. Norden 1125 – Arztroman Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ich bin's, dein Sohn!: Chefarzt Dr. Norden 1118 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Daniel Norden, Klinikchef: Chefarzt Dr. Norden 1111 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVäter und Töchter: Chefarzt Dr. Norden 1114 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm zurück ins Leben!: Chefarzt Dr. Norden 1117 – Arztroman Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Welt der Superhelden: Chefarzt Dr. Norden 1134 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Jakobs Diagnosen: Chefarzt Dr. Norden 1133 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Traum von der ewigen Jugend: Chefarzt Dr. Norden 1126 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTage der Angst: Chefarzt Dr. Norden 1168 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Weichen sind gestellt: Chefarzt Dr. Norden 1113 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchuldgefühle: Chefarzt Dr. Norden 1115 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf zu neuen Ufern: Chefarzt Dr. Norden 1127 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHin- und hergerissen: Chefarzt Dr. Norden 1119 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBitte sachlich bleiben!: Chefarzt Dr. Norden 1140 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas unterstellst du mir?: Chefarzt Dr. Norden 1135 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Stürme der Jugend: Chefarzt Dr. Norden 1122 – Arztroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Dass es dich in meinem Leben gibt ...: Chefarzt Dr. Norden 1120 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenkzettel für Dr. Lammers: Chefarzt Dr. Norden 1132 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnde einer Arztkarriere?: Chefarzt Dr. Norden 1131 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu hast es in der Hand, Alexa!: Chefarzt Dr. Norden 1112 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliche Täuschung: Chefarzt Dr. Norden 1154 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiagnose unmöglich?: Chefarzt Dr. Norden 1136 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRätsel um Anneka: Chefarzt Dr. Norden 1123 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIst eine Rettung möglich?: Chefarzt Dr. Norden 1129 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSein weicher Kern: Chefarzt Dr. Norden 1149 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngst vor Gefühlen: Chefarzt Dr. Norden 1143 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer blinde Passagier: Chefarzt Dr. Norden 1128 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNicht nur wegen Valerie: Chefarzt Dr. Norden 1158 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Blumen für meine Mami: Sophienlust (ab 351) 393 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDein Kind - mein Kind - unsere Kinder?: Mami Bestseller 89 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlumen für meine Mami: Sophienlust 421 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLilly Parker, du bist wundervoll!: Chefarzt Dr. Norden 1250 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo hart kann ein Herz nicht sein: Der Bergpfarrer 384 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 107 – Heimatroman: Intrige aus Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei endlich im Glück: Mami 1907 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEmilia Sommerfeld: (eine spirituelle Geschichte) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerräterische Zeilen: Dr. Norden Gold 67 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerräterische Zeilen: Dr. Norden Bestseller 421 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war nicht immer so ...: Mami 1902 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei sind nicht zuviel: Mami 1928 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kinder aus dem Nachbarhaus: Mami 1931 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 2043 – Familienroman: Im Pfarrhaus ist immer was los Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMina Zinkgraf und der schwarze Marduk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas immer auch geschieht: Notarzt Dr. Winter 59 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpätsommer - Liebe: Mit Herz und Spaten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Sonnenwinkel 43 – Familienroman: Es ist nicht leicht, berühmt zu sein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit meinen Kindern allein: Mami 2010 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrank vor Sehnsucht: Kinderärztin Dr. Martens Classic 41 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStunden der Ungewissheit: Dr. Norden 30 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAusreißer Ricci: Sophienlust 187 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie fremde Mutter: Sophienlust, wie alles begann 14 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerbrechen in Mannersley: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSexträume an Weihnachten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas alte Haus im Schneesturm: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNicht ohne Jasper Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach Jan: Sophienlust - Die nächste Generation 96 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo ist mein Baby?: Sophienlust (ab 351) 397 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur die Unschuld vom Lande?: Der kleine Fürst 415 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Heinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/51984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Immanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGriechische Mythologie: Theogonie + Die Götter + Die Heroen: Heldensagen und Heldendichtungen (Herkules + Der Trojanische Krieg + Theseus + Die Argonauten) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHans Fallada: Gesamtausgabe (32 Werke und Illustrationen) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Walter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke Gustav Meyrinks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...Als die Noten laufen lernten...Band 3: Geschichte und Geschichten der U-Musik bis 1945 Chronologischer Zeitplan von 1812-1945 Politik-Wirtschaft-Kultur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbüchlein der Moral Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Harry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKönig Artus: Die Geschichte von König Artus, seinem geheimnisvollen Ratgeber Merlin und den Rittern der Tafelrunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke: Romane, Memoiren, Essays, Novellen und Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Haus mit vielen Zimmern: Autorinnen erzählen vom Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Du sollst mein Vater sein!
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Du sollst mein Vater sein! - Jenny Pergelt
Chefarzt Dr. Norden
– 1219 –
Du sollst mein Vater sein!
Die kleine Rosa will es entscheiden
Jenny Pergelt
Sehnsüchtig sah Ilma zu dem kleinen Park hinüber, als sie aus dem Bus stieg. Ein kurzer Abstecher dorthin, um ein halbes Stündchen auf einer Parkbank in der Sonne zu sitzen, könnte ihr jetzt durchaus gefallen. Doch von diesem Wunschgedanken verabschiedete sie sich schnell wieder, denn zu Hause wartete ein Schreibtisch voller Arbeit auf sie.
Ilma seufzte leise auf. Wenigstens stand der Schreibtisch vor dem Fenster, das zum Park zeigte. So konnte sie ab und zu hinübersehen und sich vorstellen, wie sie dort auf schattigen Wegen entlangschlenderte oder ein kleines Päuschen auf einer Parkbank machte. Damit es nicht allein bei der Vorstellung blieb, beschloss Ilma spontan, ihrem Computer am Nachmittag für eine halbe Stunde Adieu zu sagen und sich eine kleine Auszeit zu gönnen. Ab morgen sollte das Wetter ohnehin umschlagen, und ein Tiefdruckgebiet mit dicken Wolken, Wind und Regen würde München heimsuchen. Heute war vielleicht die letzte Gelegenheit, um noch ein wenig Maisonne abzubekommen.
Mit diesem Vorhaben im Kopf fiel es Ilma gleich viel leichter, an ihre Arbeit zurückzukehren. Sie wandte endlich den Blick vom Park ab und bemerkte jetzt auch den Umzugswagen vor ihrem Haus. Neugierig musterte sie die vielen Kartons, Möbel und Kisten, die die Männer auf dem Bürgersteig abgestellt hatten. Dabei wäre sie fast mit Michi, ihrem Nachbarn aus der dritten Etage, zusammengestoßen, der gerade das Haus verließ.
»Hoppla!« Michi wich ihr lachend aus. »Du hast es ja eilig!«
»Ich war nur ein wenig abgelenkt und habe deswegen nicht aufgepasst.« Ilma sah mit einem beredten Blick auf den Umzugswagen. »Weißt du schon etwas über den neuen Mieter?«, fragte sie dann deutlich leiser.
»Eine Mieterin«, gab Michi genauso leise zurück und setzte dann hinzu: »Alleinerziehend mit Tochter.«
»Woher weiß du das?«, staunte Ilma. »Ich versuche seit Tagen, etwas herauszubekommen, wenn ich dem Hausmeister begegne. Nichts. Der Mann ist verschlossen wie eine Auster. Das Einzige, was er von sich gibt, sind irgendwelche Phrasen über Vertraulichkeit und Stillschweigen. Wie hast du ihn nur zum Reden bekommen?«
»Ich habe ihn solange genervt, bis er irgendwann brummte: ›Single mit Kind‹«, gestand Michi. »Und dann brauchte ich nur noch eins und eins zusammenzuzählen und die richtigen Schlussfolgerungen ziehen.« Als ihn Ilma weiter fragend ansah, erklärte er: »Der Hausmeister hat vor einer Viertelstunde die Namensschilder an der Türklingel und am Briefkasten angebracht. Ein Frauennamen! Und dass das Kind ein Mädchen sein muss, verdanke ich diversen anderen Hinweisen.« Michi deutete auf die Kinderzimmermöbel, die noch auf dem LKW standen, und zu denen ein großer Wäschekorb mit unzähligen Puppen und eine wunderschöne Puppenstube gehörten.
»Gut kombiniert, Sherlock Holmes«, sagte Ilma anerkennend.
»Vielen Dank! Wo kommst du jetzt eigentlich her?«, wollte Michi nun von ihr wissen.
Ilma tippte sich kurz auf die rechte Wange. »Zahnarzt.«
»War’s schlimm?«
»Nein, überhaupt nicht. Nur ein bisschen Zahnstein.«
»Ich hatte vorhin bei dir geklingelt und mich schon gewundert, wo du sein könntest.« Michi trat schnell zur Seite, als zwei Möbelpacker ein großes Sofa ins Haus trugen, und sagte dann: »Ilma, ich brauche mal wieder deine Hilfe.«
»Was gibts? Soll ich wieder ein Paket für dich annehmen?«
»Genau. Die Post ist heute später dran als sonst. Ich habe bis eben gewartet, aber nun muss ich los zum Dienst.«
»Kein Problem, ich bin ja da«, sagte Ilma sofort. »In den nächsten Stunden werde ich an meinem Schreibtisch sitzen und arbeiten. Ich will erst am späten Nachmittag einen kleinen Abstecher in den Park machen. Bis dahin ist die Post sicher durch.«
»Danke, du bist ein Schatz. Wieder einmal.« Michi sah sie treuherzig an. »Ich glaube, es wird höchste Zeit, dass ich mich endlich für deine Dienste revanchiere. Ich würde dich gern mal ins Kino einladen oder zum Essen.«
»Einfach nur so oder versuchst du schon wieder, dich mit mir zu verabreden?«
»Einfach nur so.« Er grinste sie frech an. »Es sei denn, du stimmst endlich einer Verabredung zu. Dann ist es natürlich ein Date. Du siehst, ich habe die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, obwohl du mir einen Korb nach dem anderen gibst.«
»Glaub mir, das mache ich nicht gern«, seufzte sie. »Aber ich werde meine Meinung nicht ändern. Aus uns beiden wird niemals ein Paar werden. Ich mag dich sehr, aber eben nur als Freund. Können wir es nicht dabei belassen?«
Michi griff sich mit einer dramatischen Geste ans Herz. »Und schon wieder hast du mir das Herz gebrochen. Wenn du so weitermachst, werde ich dich irgendwann aufgeben und mich nach einer anderen Frau umsehen.«
»Das wäre sicher eine gute Idee.« Ilma war froh, dass Michi mit der erneuten Abfuhr so locker umging. »Vielleicht ist die neue Mieterin die Richtige für dich?«
»Kai Erdmann? Ja, warum eigentlich nicht? Auf alle Fälle werde ich sie mir mal etwas genauer ansehen, sobald sie hier eingezogen ist.«
Ilma prustete los. Als Michi sie nur verständnislos ansah, sagte sie lachend: »Wie kommst du nur darauf, dass Kai eine Frau ist? So viel ich weiß, ist Kai als Jungenname viel gebräuchlicher.«
»Mag sein, aber auch hier habe ich wieder eins und eins zusammengezählt.« Michi hob einen Finger. »Erstens hatte ich eine Schulfreundin, die Kai hieß. Da ist es doch wohl naheliegend, dass ich auch jetzt von einer Frau ausgehe.« Michi hob den zweiten Finger. »Statistisch betrachtet ist ein alleinerziehender Single meistens eine Frau. Und drittens: Vertraue ich auf mein Bauchgefühl. Und das sagt mir gerade, dass Kai Erdmann die Frau meiner Träume ist.«
»Na, dann hoffe ich mal, dass sich dein Bauchgefühl nicht irrt«, lachte Ilma. »Aber vorsichtshalber solltest du dich schon mal darauf einstellen, dass Kai Erdmann nicht auf Make-up und High Heels steht. Nur für alle Fälle. Damit du vorbereitet bist.«
Michi rollte mit den Augen. »Du bist heute wieder ausgesprochen witzig.« Er schulterte seinen Rucksack und schenkte Ilma dann ein unbekümmertes Lächeln. Ihre kleine Neckerei nahm er ihr nicht übel. »Ich muss jetzt los. Mein Dienst beginnt gleich. Und was hast du heute noch vor?«
»Ach, das Übliche. Ich arbeite an mehreren Aufträgen, die ich in den nächsten Tagen abschließen muss. Zurzeit läuft es richtig gut bei mir. Ich kann mich vor Arbeit kaum retten.«
»Das freut mich für dich. Obwohl es bestimmt nicht gut ist, wenn du den ganzen Tag vor deinem Computer hockst.«
»Mache ich gar nicht. Jetzt war ich ja auch unterwegs …«
»Ja, weil du zum Zahnarzt musstest. Das zählt nicht.«
»… und heute Nachmittag werde ich noch in den Park gehen und das tolle Wetter ausnutzen«, sprach sie weiter, ohne auf seinen Einwand einzugehen.
»Gute Idee. Ich hoffe nur, du vergisst sie nicht, wenn du mitten in der Arbeit steckst.« Er überlegte kurz und fragte dann: »Was hältst du von Pizza heute Abend? Ich habe schon um sieben Feierabend, dann könnte ich beim Pizzadienst vorbeifahren und uns unser Abendbrot mitbringen.« Er zeigte dabei auf das Fahrrad,