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So hart kann ein Herz nicht sein: Der Bergpfarrer 384 – Heimatroman
So hart kann ein Herz nicht sein: Der Bergpfarrer 384 – Heimatroman
So hart kann ein Herz nicht sein: Der Bergpfarrer 384 – Heimatroman
eBook97 Seiten1 Stunde

So hart kann ein Herz nicht sein: Der Bergpfarrer 384 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

»Feierabend, endlich!« Die attraktive Frau, die diesen Stoßseufzer von sich gab, sah Michael Lindner auffordernd an. »Hast' noch Lust, auf ein Bier im ›Bräustübl‹?« fragte Hanna Rendel. »Es ist doch so ein schönes Wetter.« Michael schüttelte bedauernd den Kopf. »Geht leider nicht«, antwortete er. »Du weißt doch, ich muß Lena aus dem Kindergarten abholen.« Die dunkelhaarige Kollegin runzelte die Stirn. Immer das Kind, dachte sie ärgerlich. Dann hatte sie eine Idee. »Was hältst denn davon, wenn wir deine Tochter gemeinsam abholen und dann zu mir fahren«, schlug sie vor. »Ich koch' uns was Schönes zum Abendessen, und später können wir draußen, im Garten, spielen.« Der junge Mann mit dem markanten Gesicht hatte seine Mappe gepackt und den Computer abgedeckt. »Das ist lieb gemeint, Hanna, aber leider unmöglich. Du weißt doch, daß heut' mein letzter Arbeitstag ist. Morgen fahren Lena und ich in die Ferien. Da gibt's noch einiges vorzubereiten, und die Kleine muß früh ins Bett.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum24. Juni 2023
ISBN9783987578946
So hart kann ein Herz nicht sein: Der Bergpfarrer 384 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    So hart kann ein Herz nicht sein - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 384 –

    So hart kann ein Herz nicht sein

    … dass man uns net mögen könnt'

    Toni Waidacher

    »Feierabend, endlich!«

    Die attraktive Frau, die diesen Stoßseufzer von sich gab, sah Michael Lindner auffordernd an.

    »Hast’ noch Lust, auf ein Bier im ›Bräustübl‹?« fragte Hanna Rendel. »Es ist doch so ein schönes Wetter.«

    Michael schüttelte bedauernd den Kopf.

    »Geht leider nicht«, antwortete er. »Du weißt doch, ich muß Lena aus dem Kindergarten abholen.«

    Die dunkelhaarige Kollegin runzelte die Stirn. Immer das Kind, dachte sie ärgerlich. Dann hatte sie eine Idee.

    »Was hältst denn davon, wenn wir deine Tochter gemeinsam abholen und dann zu mir fahren«, schlug sie vor. »Ich koch’ uns was Schönes zum Abendessen, und später können wir draußen, im Garten, spielen.«

    Der junge Mann mit dem markanten Gesicht hatte seine Mappe gepackt und den Computer abgedeckt.

    »Das ist lieb gemeint, Hanna, aber leider unmöglich. Du weißt doch, daß heut’ mein letzter Arbeitstag ist. Morgen fahren Lena und ich in die Ferien. Da gibt’s noch einiges vorzubereiten, und die Kleine muß früh ins Bett.«

    Hanna biß sich auf die Lippen. Natürlich wußte sie, daß Michael ab morgen Urlaub hatte. Deshalb ja auch der Versuch, ihn noch einzuladen. Ihr eigener Urlaub würde erst in zehn Tagen beginnen. Hanna fragte sich, wie sie es aushalten sollte, ihn so lange nicht zu sehen.

    »Schad’«, sagte sie. »Wo soll’s denn überhaupt hingeh’n?«

    »In die Berge«, lautete die Antwort. »Wir fahren nach Sankt Johann. Hier in Bayern, net in Tirol.«

    »Ach, in die Alpen? Meinst’ denn, daß es das Richtige für Lena ist? Ich weiß net, nur auf den Almen herumkraxeln – Kinder wollen doch viel lieber ans Meer: Schwimmen und Bootfahren.«

    Der Manager lächelte.

    »Stell’ dir vor, all das kann man dort auch machen«, erwiderte er. »Ganz in der Nähe liegt der Achsteinsee, ein sehr romantisches Gewässer, jedenfalls am Abend, wenn Ruhe eingekehrt ist. Tagsüber denkt man, an der Nordsee zu sein, soviel Betrieb herrscht da. Und in Sankt Johann gibt’s auch für Kinder viel zu erleben. Außerdem ist’s dort schön ruhig, net so von Touristen überlaufen, wie anderswo. Ich bin früher mit meinen Eltern oft in den Ferien dort gewesen.«

    Den letzten Satz hatte er mit einem wehen Zug um den Lippen gesagt, aber das konnte Hanna nicht sehen, weil sie an ihrem Arbeitsplatz beschäftigt war.

    Michael Lindner sah auf die Uhr.

    »Himmel, jetzt muß ich mich aber beeilen«, rief er und schnappte seine Mappe. »Also, laß dich net unterkriegen. In einer guten Woche hast’ ja auch Urlaub.«

    Er winkte ihr zu und verließ sein Büro in der sechsten Etage eines mehrstöckigen Geschäftshauses in der Nürnberger Innenstadt. Mit dem Aufzug fuhr er in die Tiefgarage hinunter. Dort hatte er seinen Wagen abgestellt. Michael warf die Mappe auf den Rücksitz und setzte sich aufatmend hinter das Lenkrad.

    Endlich Feierabend, dieser Stoßseufzer klang ihm noch in den Ohren. Er hätte einen weitaus größeren ausstoßen können – endlich Urlaub!

    Gutgelaunt startete er den Motor, fuhr zum Ausgang und fädelte sich in den Verkehr ein. Drei herrliche Wochen lagen vor ihm. Wochen, in denen er sich nur um sich und Lena kümmern wollte.

    Auf dem Weg zum Kindergarten hielt er an einem Blumengeschäft und kaufte einen Strauß dunkelroter Rosen. Die Verkäuferin lächelte ihn an. Sie kannte den gutaussehenden Kunden. Michael kam jede Woche einmal herein und kaufte immer die gleichen Blumen.

    »Bis zum nächsten Mal«, sagte sie zum Abschied.

    »Das wird ein bissel dauern«, antwortete er fröhlich. »Morgen geht’s in die Ferien.«

    Die freundliche Frau wünschte ihm einen schönen Urlaub, bevor er jedoch hinaus war, reichte sie ihm einen kleinen Strauß Anemonen.

    »Für ihre Tochter.«

    Michael bedankte sich. Lena würde sich bestimmt über das Geschenk freuen. Es dauerte einen Moment, bis er in der Nähe des Kindergartens einen Parkplatz gefunden hatte. Rasch stieg er aus und lief das Stück zurück. Sein Herz blühte förmlich auf, als er seine kleine Tochter am Fenster erblickte. Es sah aus, als warte sie schon sehnsüchtig auf ihren Papa.

    »Hallo, mein kleiner Engel«, sagte Michael Lindner zärtlich und gab ihr einen Kuß. »Na, war’s schön heut’?«

    Lena-Marie Lindner nickte. Der kleine Fratz hatte neckische Locken und ein hübsches, manchmal spitzbübisches Gesicht. Für ihr Alter, sie war gerade mal vier Jahre alt, besaß sie eine verblüffende Intelligenz, ohne dabei altklug zu sein. Außerdem hatte sie die Begabung, durch ihr freundliches Wesen, jederman für sich einzunehmen. Wer Vater und Tochter zusammen sah, konnte unschwer den Stolz des Mannes auf das Kind übersehen.

    Rika Winkler erschien. Die Kindergärtnerin wünschte ihnen eine schöne Urlaubszeit und hoffte, daß sie gesund und munter wiederkommen mögen.

    »Fahr’n wir jetzt schon in die Berge?« wollte Lena wissen, als sie hinten in ihrem Kindersitz angeschnallt war.

    Ihr Vater mußte unwillkürlich schmunzeln. Seit er ihr davon erzählt hatte, daß sie zusammen in die Berge fahren würden, konnte die Kleine es kaum erwarten.

    »Nein, mein Schatz, heut’ net. Du weißt doch, daß ich bis eben noch gearbeitet hab’. Morgen früh geht’s los. Jetzt fahr’n wir erst nach Haus’ und schlafen noch eine Nacht.«

    Lenas Blick war auf den Rosenstrauß gefallen.

    »Besuchen wir die Mami noch?« fragte sie.

    Michael sah sie durch den Rückspiegel an und nickte. Er nahm den Anemonenstrauß und reichte ihn ihr.

    »Den schenkt dir die Blumenfrau.«

    »Toll«, freute sich das Madel, »da hab’ ich ja auch Blumen für die Mami. Wenn ich die mit nach Haus’ nehm’, dann hab’ ich ja nix mehr davon. Wenn wir aus dem Urlaub zurück sind, dann sind’s schon verblüht. Da soll besser die Mami sie haben.«

    Einmal mehr war Michael Lindner über die Gedanken verblüfft, die sich die Vierjährige machte. Gleichzeitig schluckte er, als er an den bevorstehenden Besuch dachte.

    *

    »Grüß dich, Andrea«, sagte Sebastian Trenker zu der jungen Frau. »Ich hab’ gar net gewußt, daß du schon wieder zuhaus’ bist. Hat’s denn net geklappt mit der Stelle in Garmisch?«

    Andrea Mahlinger schüttelte bedauernd den Kopf.

    »Leider net, Hochwürden«, antwortete sie. »Ich hatte schon gehofft, daß man mich übernehmen würd’. Aber ich wußt’ ja auch, daß es zunächst nur eine Vertretungsstelle war. Jetzt muß ich halt seh’n, wie’s weitergeht. Wenn nur net die viele Lauferei zum Arbeitsamt wär’. Alle paar Tag’ muß ich in die Stadt und dort vorstellig werden.«

    Der Geistliche hatte die junge Frau vor dem Haus ihrer Eltern getroffen. Er war überrascht gewesen, daß Andrea hier war, hatte er sie

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