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Warum hast du geschwiegen?: Sophienlust Bestseller 17 – Familienroman
Warum hast du geschwiegen?: Sophienlust Bestseller 17 – Familienroman
Warum hast du geschwiegen?: Sophienlust Bestseller 17 – Familienroman
eBook123 Seiten1 Stunde

Warum hast du geschwiegen?: Sophienlust Bestseller 17 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht.
Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.

»Wenn du glaubst, daß ich mein ständiges Domizil in die Nähe meiner Schwester verlege, dann muß ich dich leider enttäuschen, lieber Gerd.« Aufgeregt fuhr sich die junge, bildschöne Frau durch die goldblonden Locken. Rasch fuhr ihre Zunge über die blut­rot geschminkten Lippen, die vor Aufregung ganz trocken waren. Dieses Ansinnen, das der Mann an sie stellte, grenzte direkt an eine Unverschämtheit. »Was soll ich denn machen, Andrea. Mir bleibt doch keine andere Wahl«, wehrte sich Gerd Horn, ein fünfunddreißigjähriger Immobilienmakler gegen seine Frau, die vor Zorn tobte. »Wenn ich die Versetzung ausschlage, geht mir eine Menge Geld verloren, und wenn ich Pech habe, auch noch mein Arbeitsplatz. Das mußt du doch verstehen, Liebes.« Der Mann verzog sein Gesicht, als ob er in eine Zitrone gebissen hätte. Der Kosename, den er seiner Frau einmal gegeben hatte, paßte schon lange nicht mehr. Ihre Ehe war längst eine Farce geworden, die nur noch wegen des kleinen Sohnes Marco aufrechterhalten wurde. Marco war gerade eineinhalb Jahre alt und ein richtiger Sonnenschein. Er war auch der Grund gewesen, warum Gerd seine erste Frau Sibille verlassen und Andrea, deren jüngere Schwester, geheiratet hatte. Ja, Sibille war genau das Gegenteil von Andrea, überlegte Gerd und runzelte die Stirn. »Was du machen sollst, lieber Gerd, das mußt du selbst wissen«, riß ihn Andreas höhnische Stimme aus seinen Erinnerungen, »das mußt du ganz allein entscheiden. Aber das eine laß dir gesagt sein: Wenn du schon glaubst, daß du nach Maibach ziehen mußt, dann wirst du eben allein gehen. Ich jedenfalls habe keine Sehnsucht nach Sibille so wie du.« Gerd zuckte zusammen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Aug. 2020
ISBN9783740970192
Warum hast du geschwiegen?: Sophienlust Bestseller 17 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Warum hast du geschwiegen? - Marietta Brem

    Sophienlust Bestseller

    – 17 –

    Warum hast du geschwiegen?

    Jetzt sind wir doch erst komplett

    Marietta Brem

    »Wenn du glaubst, daß ich mein ständiges Domizil in die Nähe meiner Schwester verlege, dann muß ich dich leider enttäuschen, lieber Gerd.«

    Aufgeregt fuhr sich die junge, bildschöne Frau durch die goldblonden Locken.

    Rasch fuhr ihre Zunge über die blut­rot geschminkten Lippen, die vor Aufregung ganz trocken waren. Dieses Ansinnen, das der Mann an sie stellte, grenzte direkt an eine Unverschämtheit.

    »Was soll ich denn machen, Andrea. Mir bleibt doch keine andere Wahl«, wehrte sich Gerd Horn, ein fünfunddreißigjähriger Immobilienmakler gegen seine Frau, die vor Zorn tobte. »Wenn ich die Versetzung ausschlage, geht mir eine Menge Geld verloren, und wenn ich Pech habe, auch noch mein Arbeitsplatz. Das mußt du doch verstehen, Liebes.«

    Der Mann verzog sein Gesicht, als ob er in eine Zitrone gebissen hätte. Der Kosename, den er seiner Frau einmal gegeben hatte, paßte schon lange nicht mehr. Ihre Ehe war längst eine Farce geworden, die nur noch wegen des kleinen Sohnes Marco aufrechterhalten wurde.

    Marco war gerade eineinhalb Jahre alt und ein richtiger Sonnenschein. Er war auch der Grund gewesen, warum Gerd seine erste Frau Sibille verlassen und Andrea, deren jüngere Schwester, geheiratet hatte.

    Ja, Sibille war genau das Gegenteil von Andrea, überlegte Gerd und runzelte die Stirn. Warum nur hatte er damals nicht …

    »Was du machen sollst, lieber Gerd, das mußt du selbst wissen«, riß ihn Andreas höhnische Stimme aus seinen Erinnerungen, »das mußt du ganz allein entscheiden. Aber das eine laß dir gesagt sein: Wenn du schon glaubst, daß du nach Maibach ziehen mußt, dann wirst du eben allein gehen. Ich jedenfalls habe keine Sehnsucht nach Sibille so wie du.«

    Gerd zuckte zusammen. Sein mittelbraunes, leicht gewelltes Haar hing ihm wirr ins Gesicht, und seine eisblauen Augen blitzten ganz dunkel vor Erregung. Zwar war er es gewohnt, mit Andrea zu streiten, obwohl es ihm innerlich widerstrebte, aber daß sie ihn allein würde gehen lassen, damit hatte er nicht gerechnet.

    »Das… kann doch nicht dein Ernst sein«, murmelte er verblüfft und nahm seinen Weg durch das feudal eingerichtete Wohnzimmer wieder auf. Er hatte das Gefühl, als müsse er ersticken.

    »Glaubst du nicht?« Andrea lachte hämisch auf. »Dann werde ich dich wohl vom Gegenteil überzeugen müssen, scheint mir. Also gut, nimm das Angebot an. Ich werde mich inzwischen ebenfalls um ein Engagement bemühen. Bei meinen Beziehungen dürfte das ja nicht allzu­schwer werden.«

    Selbstgefällig betrachtete sich die junge Frau in der Glasscheibe des wuchtigen Schranks, der ihre grazile Gestalt widerspiegelte. Ja, sie konnte sich noch immer sehen lassen, obwohl sie vor fast achtzehn Monaten ein Kind geboren hatte.

    Verächtlich beobachtete Gerd seine Frau. Wie hatte er damals nur auf ihre Verführungskünste hereinfallen und damit seine Ehe zerstören können, die von Anfang an eine außergewöhnlich gute Verbindung gewesen war. Sibille und er hatten sich geliebt und gebraucht, und nur die Tatsache, daß sie keine Kinder bekommen konnte, hätte ihrer Liebe bestimmt keinen Abbruch getan.

    Zugegeben, auch ihm, Gerd, hatte es eine Weile ganz schön zugesetzt, daß er niemals Vater werden sollte, aber dann hatte er sich doch mit den unvermeidlichen Tatsachen abgefunden gehabt.

    Nur Sibille litt unsäglich unter ihrer Kinderlosigkeit. Es schien fast, als hätte das Leben seinen Sinn für sie verloren. Sie wurde launisch und abweisend, sobald Gerd sie in die Arme nehmen wollte.

    Dann tauchte Andrea auf, Sibilles jüngere Schwester. Sie arbeitete als Fotomodell für eine größere Agentur in Stuttgart, und ihr Beruf führte sie oft ins Ausland. Deshalb hatte Gerd seine Schwägerin auch nur flüchtig bei der Hochzeit kennengelernt und sie rasch wieder vergessen.

    Dieses Mal aber war alles anders. Die Horns hatten sich außerhalb von Maibach ein hübsches Einfamilienhaus gekauft, in dem sich auch einige Gästezimmer befanden. Und ausgerechnet in dem Jahr, als Sibille von ihrem Arzt die Hiobsbotschaft erhalten hatte, wollte Andrea bei ihrer Schwester den Urlaub verbringen.

    Natürlich hatten weder Sibille noch Gerd etwas dagegen einzuwenden. Im Gegenteil, sie erhofften sich von der lebhaften Andrea etwas Ablenkung von ihren eigenen Problemen.

    Und die hatten sie dann auch. Aber sie waren ganz anderer Art, als sie es sich vorgestellt hatten. Bereits am ersten Tag machte die jüngere Schwester dem Schwager schöne Augen. Nichts ließ Andrea unversucht, um Gerd, der ihr nicht einmal so besonders gefiel, zu verführen.

    Was ihr dann schließlich auch gelang. Eines Abends, als Sibille noch bei einer Freundin war, um deren Geburtstag zu feiern, passierte es.

    Gerd schüttelte den Kopf. Nein, er wollte jetzt nicht daran denken.

    »Was soll aus Marco werden?« fragte Gerd leise und wartete atemlos auf ihre Antwort. Sein Blick suchte den ihren. Er haßte Andrea nicht, nein, er mochte sie sogar. Aber von Liebe konnte keine Rede sein.

    »Warum fragst du das? Ist Marco nicht auch dein Sohn? Was würdest du sagen, wenn ich dir die Entscheidung überließe?« Andrea zündete sich eine Zigarette an.

    »Mußt du ausgerechnet jetzt rauchen? Du weißt, daß ich den Gestank nicht mag.«

    »Na hör mal. Schließlich ist es mein Wohnzimmer genausogut wie deines«, brauste sie auf. Die Empörung stand ihr im Gesicht geschrieben.

    »Schon gut, schon gut. Deine Gesundheit gehört dir ganz allein. Damit kannst du machen, was du willst.« Nachdenklich wandte er sich ab. »Du willst mir das Kind überlassen? Habe ich dich richtig verstanden?«

    »Natürlich. Oder willst du Marco nicht?«

    »Doch, selbstverständlich möchte ich meinen Sohn behalten.« Gerd atmete erleichtert auf.

    Nun konnte sich Andrea ein ironisches Grinsen doch nicht verkneifen. Wenn du wüßtest, dachte sie und hätte sich am liebsten auf die Brust geschlagen vor Stolz, weil es ihr damals geglückt war, das Kind, das sie erwartete, dem Schwager unterzuschieben. Allerdings hatte sie nicht vorgehabt, ihn zu heiraten. Sie wollte ja nur, daß Sibille ihr die Verantwortung abnahm und ihrem Mann zuliebe für sein vermeintliches Kind sorgte.

    Daß Gerd seine Sache hundertprozentig machen und Andrea gleich heiraten würde, damit hatte die junge Frau nicht gerechnet.

    »Na also, dann sind wir uns ja einig. Du gehst deinen beruflichen Verpflichtungen in Maibach nach, und ich nehme mein abwechslungsreiches Leben von früher wieder auf. Es war mir ohnehin zu langweilig an deiner Seite.«

    »Das kann doch nicht wahr sein.« Nun wurde der Mann wirklich böse. Das hatte er nun wirklich nicht verdient. Im letzten Sommer hatte er mit Andrea eine herrliche Fahrt an die Adria unternommen, und in diesem Jahr wollten sie einen vierwöchigen Urlaub in der Bretagne verbringen. Sollte das alles nichts gewesen sein?

    »Nun reg’ dich doch nicht so auf, Gerd. Ich weiß genau, was du jetzt denkst, aber du irrst dich. Ich bin nicht so undankbar, wie du vielleicht denkst. Aber du mußt dich auch einmal in meine Lage versetzen.«

    Sie ließ sich in einen Sessel fallen und streckte die langen, wohlgeformten Beine weit von sich. Zufrieden musterte sie ihre gebräunten Waden, die noch jeder Fotograf bis jetzt bewundert hatte.

    Ja, damals war sie auf dem besten Wege gewesen, ein gefragtes Top-Modell zu werden. Bis dann Bastian dazwischenkam und das Blaue vom Himmel herunterlog.

    Zum Film wollte er sie bringen, hatte er gesagt und sie dabei mit seinen schwarzen Augen schmachtend angesehen, so daß sie nicht hatte widerstehen können. Sie war zu Probeaufnahmen in sein Atelier gegangen und hatte es erst am nächsten Morgen wieder verlassen.

    Aus den Probeaufnahmen war natürlich nichts geworden. Bastian war dann auch gar nicht mehr so von ihrem Talent überzeugt gewesen.

    Vier Wochen später hatte Andrea dann gewußt, daß ausgerechnet diese eine Nacht nicht ohne Folgen geblieben war. Aber mit Bastians Beistand konnte sie natürlich nicht rechen. Der hatte nur gelacht, als sie ihm erzählte, daß er Vater werden würde.

    »Wenn du willst, kannst du Geld von mir haben, um es wegmachen zu lassen. Daß ich für dein Balg auch noch den treusorgenden Vater spiele, das kannst du von mir nicht verlangen. Ich habe genausowenig schauspielerisches Talent wie du.« Dann hatte er lauthals gelacht. »Die lebenslustige Andrea wird Mama. Das wäre ein Aufhänger für eine Illustriertenstory.«

    Seit damals hatte Andrea den schönen Bastian nicht mehr gesehen. Aber noch heute schlug ihr Herz höher, wenn sie an ihn und an ihre gemeinsame Nacht dachte. Das war ein Mann gewesen!

    »Ich möchte sagen, daß deine Lage eigentlich gar nicht so schlecht ist«, begehrte Gerd da auf und riß sie aus ihren Gedanken.

    Andrea zuckte zusammen.»Du hast natürlich recht«, murmelte sie leise und senkte schuldbewußt den Kopf. »Aber manches Mal habe ich das Gefühl, die Wände kommen auf mich zu und erdrücken mich.

    Ich… vermisse meine Freiheit.«

    Der Makler horchte auf. So ehrlich hatte sie noch nie zu ihm gesprochen. Es berührte ihn und brachte eine Saite in ihm zum Klingen, die er schon längst verschüttet geglaubt hatte.

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