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King Astors Sohn: Wyatt Earp 228 – Western
King Astors Sohn: Wyatt Earp 228 – Western
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eBook146 Seiten1 Stunde

King Astors Sohn: Wyatt Earp 228 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Der fünfte lag. Er lag in einem grobgezimmerten Sarg. Es war der Sheriffsmörder Clifford Scope aus Ohio. Am Ende seines Sarges, dicht vor der Grube, stand ein hochgewachsener Mann mit markant-männlich geschnittenem Gesicht. Es war Wyatt Earp, der berühmte Marshal aus Dodge City. Neben ihm stand, fast ebenso groß wie er, nur wesentlich schlanker, ein Mann im schwarzen eleganten Anzug, mit weißem Hemd und schwarzer Samtschleife. Es war der große Gunfighter Doc Holliday. Rechts vom Sarg stand ein kleines, mickriges Männchen mit finsterem Gesicht, hängendem Seehundschnauzbart und trüben Augen. Der Regen rann von der zerfledderten Krempe seines alten zerknautschten Hutes. Links auf seiner zerlumpten Jacke trug er den sechszackigen Stern. Es war Jules Hamper, der Sheriff von Tocomac. Am Ende der Grube stand ein hochaufgeschossener, bohnenstangendürrer Mensch mit einem wahren Vogelkopf. Es war der Undertaker (Leichenbestatter). Weitab, etwa dreihundert Schritte entfernt, lagen die ersten Häuser der schlafenden Stadt. Unablässig rann der Regen hernieder und hatte die Kleider der Männer glänzend gemacht. Der Untertaker warf einen Blick auf den Marshal. Der nickte. Da packte der Undertaker den Sarg und zerrte ihn über das Erdloch. Wyatt Earp nahm das eine Ende des zweiten Seiles und forderte den Sheriff auf, das andere Ende zu nehmen. Es dauerte ziemlich lange, bis der Leichenbestatter das Grab halb zugeschaufelt hatte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Juli 2020
ISBN9783740969066
King Astors Sohn: Wyatt Earp 228 – Western

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    Buchvorschau

    King Astors Sohn - William Mark

    Wyatt Earp

    – 228 –

    King Astors Sohn

    William Mark

    Der fünfte lag. Er lag in einem grobgezimmerten Sarg. Es war der Sheriffsmörder Clifford Scope aus Ohio.

    Am Ende seines Sarges, dicht vor der Grube, stand ein hochgewachsener Mann mit markant-männlich geschnittenem Gesicht. Es war Wyatt Earp, der berühmte Marshal aus Dodge City. Neben ihm stand, fast ebenso groß wie er, nur wesentlich schlanker, ein Mann im schwarzen eleganten Anzug, mit weißem Hemd und schwarzer Samtschleife. Es war der große Gunfighter Doc Holliday.

    Rechts vom Sarg stand ein kleines, mickriges Männchen mit finsterem Gesicht, hängendem Seehundschnauzbart und trüben Augen. Der Regen rann von der zerfledderten Krempe seines alten zerknautschten Hutes. Links auf seiner zerlumpten Jacke trug er den sechszackigen Stern. Es war Jules Hamper, der Sheriff von Tocomac.

    Am Ende der Grube stand ein hochaufgeschossener, bohnenstangendürrer Mensch mit einem wahren Vogelkopf. Es war der Undertaker (Leichenbestatter).

    Weitab, etwa dreihundert Schritte entfernt, lagen die ersten Häuser der schlafenden Stadt. Unablässig rann der Regen hernieder und hatte die Kleider der Männer glänzend gemacht.

    Der Untertaker warf einen Blick auf den Marshal.

    Der nickte.

    Da packte der Undertaker den Sarg und zerrte ihn über das Erdloch.

    Wyatt Earp nahm das eine Ende des zweiten Seiles und forderte den Sheriff auf, das andere Ende zu nehmen.

    Es dauerte ziemlich lange, bis der Leichenbestatter das Grab halb zugeschaufelt hatte.

    Dann wandte der Sheriff den Kopf und blickte den Marshal an.

    »Kann ich jetzt gehen?«

    »Yeah, Sie können jetzt gehen.«

    Damit es keine weiteren Umstände gab, hatte der Missourier den Sheriff aufgefordert, den Toten gleich beerdigen zu lassen.

    Ehe sich Doc Holliday draußen in den Sattel seines Pferdes zog, drehte er sich nach dem Undertaker um und drückte ihm einen Silberdollar in die Hand.

    »Seien Sie ein guter Mensch und gehen Sie morgen früh zu Freund Allison ins Hotel. Er hat die Zimmernummer drei. Richten Sie ihm Grüße von uns aus und sagen Sie ihm, dass wir nach Salina Springs geritten sind. Dann braucht er sich nicht lange mit Nachforschungen aufzuhalten.«

    Als sie etwa eine Meile zurückgelegt hatten, meinte der Missourier:

    »Wir reiten aber tatsächlich nach Salina Springs.«

    »Ich weiß«, entgegnete Holliday.

    Doc Holliday hatte am Abend in der einzigen großen Schenke der Stadt, im »Letzten Sattel«, am Pokertisch gesessen und mit drei Leuten aus der Stadt gespielt.

    Dann war plötzlich Jonny Allison mit seinem Bruder und dem Gorillamann aufgetaucht.

    Die drei vergraulten die drei Bürger von Tocomac und ließen sich an ihrer Stelle auf den Stühlen am Spieltisch nieder.

    Aber so sehr vor allem der Gorilla und auch Matthew Allison zu schwindeln versuchten – sie hatten kein Glück bei Doc Holliday. Im Gegenteil, sie verloren Spiel auf Spiel, und gegen zehn Uhr war Jonny Allison so sauer, dass er Whisky bestellte. Er, der sonst gar nicht trank.

    In kürzester Zeit hatte er sich so betrunken, dass sein Bruder und der Gorilla ihn wegschleppen mussten.

    »So«, meinte Doc Holliday, »jetzt können wir sicher sein, dass er vor neun keineswegs auf den Beinen oder gar im Sattel ist.«

    Die Allisons waren plötzlich in einer Stadt vor dem Marshal und Doc Holliday aufgetaucht. Hier in Tocomac hatte John Allison dem Missourier erklärt, dass sie ihm entgegengeritten wären, weil ihnen Frederic Astor mitgeteilt hätte, dass er, Wyatt Earp, bekanntgegeben haben sollte, dass er jetzt zum großen Kampf gegen die Allisons ziehen würde. Deshalb waren sie ihm entgegengeritten. Jedenfalls hatte das der Jüngste der Allison Brothers, Jonny, behauptet. Ob es wahr war, sollte sich erst erweisen.

    Die schwere Alkoholladung, die Jonny Allison sich im »Letzten Sattel« aufgebürdet hatte, würde ihn daran hindern, den beiden rasch zu folgen. Zumindest hatten sie jetzt, wenn sie die Stadt verließen, sieben oder gar acht Stunden Vorsprung. Dass Doc Holliday ihm dennoch hatte mitteilen lassen, wohin sie reiten wollten, war einer seiner großen Tricks.

    Und es sollte sich zeigen, dass er auch gelang.

    Die beiden hatten ihre Pferde in einen leichten Trab versetzt und ritten nach Nordosten in die nächtliche Prärie hinein.

    *

    Es war kurz nach zehn Uhr am nächsten Morgen.

    Längst hatte der Regen ausgesetzt, und die Sonne stand leuchtend am stahlblauen Himmel. Wie weggefegt waren alle Wolken, und vom Regen der vergangenen Nacht zeugten nur noch einige kleine Pfützen in den Straßen.

    Jonny Allison war gerade erwacht. Er hatte mit seinem Bruder und den drei Begleitern Zimmer im Anbau des Saloons genommen. Er reckte sich, blinzelte, als ein schmaler Lichtstrahl aus einem Schlitz in den hölzernen Fensterläden seine Augen traf, erhob sich dann und stellte zu seiner Verblüffung fest, dass er taumelte. Er musste sich am Bettpfosten halten, dann am Stuhl und schließlich an der Fensterbank.

    Er öffnete die Tür und brüllte:

    »Mat!«

    Im Hintergrund des Korridors tauchte in einer Zimmertür sein Bruder auf.

    »Hallo, Jonny«, meinte er und kam auf nicht ganz sicheren Beinen heran.

    »Was ist denn los?«

    »Wir haben einen zu viel genommen. Ich glaube, der Doc, dieser Halunke, hat uns ordentlich in die Hölle geritten.«

    »Der Doc?«, meinte jetzt Jonny Allison und wischte sich mit seiner großen Hand durchs Gesicht. Jedes einzelne Barthaar erschien wie eine Nadel in die Haut einzudringen. »Der Doc, verflucht! Er hat uns betrunken gemacht.«

    »Das will ich nicht unbedingt sagen«, meinte Mat, »denn du bist es gewesen, der den Alkohol hat auffahren lassen. Und wenn ich mich recht erinnere, hat er nicht einen Schluck von unserem Whisky genommen. Ich habe nur bemerkt, dass er sich viermal einen Brandy bestellte. Wir haben in dieser Zeit ein paar Flaschen Whisky geleert.«

    »Wo sind die anderen?«

    »Keine Ahnung. Ich glaube, sie pennen noch.«

    »Los, hol sie aus den Kisten, es ist mindestens halb neun.«

    »Es ist halb elf!«, traf da eine hohe, schrille Diskantstimme an das geräuschempfindliche Ohr des Bravos.

    Es war der Leichenbestatter.

    Mit trippelnden Schritten kam er heran, tippte an seinen zerfransten Hut und sagte:

    »Sind Sie der Gentleman von Zimmer drei?«

    »Drei? Weiß der Kuckuck. Was weiß ich, ob ich Zimmer drei habe?«

    Mat, der schon ein paar Schritte auf den Anbau zugemacht hatte, war stehengeblieben und nickte:

    »Yeah, du hast Nummer drei, es stimmt auffällig. Wie kommen Sie darauf, Mann?«

    »Weil ich dem Gentleman von Zimmer drei etwas auszurichten habe.«

    »Von wem?«, kam es schnarrend zurück.

    »Von Doc Holliday.«

    »Von – Doc Holliday? Wo ist er?«

    »Weg.«

    »Wohin?«

    »Nach Salina Springs. Ich soll es Ihnen ausrichten. Er hat mir eigens einen Dollar für den Auftrag gegeben.«

    »Wann – hat er Ihnen den Auftrag gegeben?«

    »Heute Nacht, es war kurz vor Mitternacht.«

    Mat Allison spie einen Priem aus.

    Jonny stand wie ein begossener Hund da und griff sich mit der Linken in das schmerzende Genick.

    »Er ist auf dem Boot Hill gewesen, Mister. Wir haben einen Toten beerdigt. Und wie Wyatt Earp sagte, ist es ein Mörder gewesen, ein Sheriffsmörder. Der Marshal ist ihm weit unten vom Süden her gefolgt und hat …«

    »Scheren Sie sich zum Teufel, Mensch!«, schrie ihn plötzlich der Tramp mit hochrotem Kopf an.

    Der Undertaker zuckte zurück, als wäre er von einem Peitschenschlag getroffen worden, wandte sich um und stolperte davon.

    Mat, der ein paar Schritte hinter seinem Bruder Jonny stand, sah, dass er plötzlich eine schwere Ader links an der Schläfe stehen hatte, die heftig zu pochen begann.

    Mat erinnerte sich in diesem Augenblick mit haarscharfer Deutlichkeit daran, dass er bei seinem Bruder Clay das gleiche Zeichen schon häufig bemerkt hatte. Aus jahrelanger Erfahrung wusste er, dass es ein Zeichen aufsteigenden, wilden Zornes war.

    »Salina Springs, das sieht ihm ähnlich. Aber auf diesen Dreh fällt ein Jonny Allison nicht herein. Ganz klar, dass die beiden nach Norden geritten sind. Los, Mat, sag den anderen, sie sollen sich fertig machen. In einer Viertelstunde geht es los.«

    »Ohne Frühstück?«

    »Ohne Frühstück.«

    Sie ritten von Tocomac im gestreckten Galopp nordwärts, passierten die Second Mesa und preschten dann durch das weite Tal des Oraibi, der fernen Nordgrenze des Navajo-Reservates entgegen.

    *

    Wyatt Earp und Doc Holliday hatten unterdessen längst viele Meilen hinter sich gebracht. Sie ritten auf Salina Springs zu, passierten die Stadt an ihrer Südostseite und ritten weiter auf die kleine Ansiedlung Chinle zu.

    Sie hatten die Absicht, die Nordwestecke New Mexicos bei Waterflow zu erreichen, um hinter dem Reservat der Utah-Indianer hinüber nach Colorado zu gelangen.

    Da sie einen ziemlich scharfen Ritt vorgelegt hatten, erreichten sie Waterflow eher als sie geglaubt hatten. Sie hielten jetzt auf der alten großen Overlandstraße, die nach Durango hinaufführte, bogen bei Cedar Hill von ihr ab und überquerten die Grenze am Westufer des Los Pinos Creeks, unweit von Tiffany. Nur vier Meilen von jener Stadt entfernt, die später einmal den Namen des größten Briganten tragen sollte, den es je im weiten Westen gegeben hatte: ALLISON.

    (Da ich häufig Briefe von Lesern bekomme, die die Routen von Wyatt Earp und Doc Holliday auf Landkarten, teilweise sogar auf Spezialkarten verfolgen, möchte ich hier kurz eine nähere Ortsbezeichnung der Stadt Allison geben: Die Stadt liegt genau auf der Grenze des La Plata Countys und des Archuleta Countys, nur etwa zwei oder drei Meilen von der Nordgrenze New Mexicos entfernt. Also südöstlich von der Stadt Durango, dicht an der Grenze.)

    Während die beiden Westmänner schon in Tiffany gewesen waren, kannten sie Carracas noch nicht. Sie hatten die Route entlang an der Grenze der beiden Staaten New Mexico und Colorado nur deshalb gewählt, weil hier ein gutes und verhältnismäßig müheloses Vorwärtskommen war. Sie hatten die Absicht, über Trinidad weiter westlich der Overlandstreet zu folgen, die parallel zur Grenze auf der Nordseite nach Osten verlief und schließlich über Springfield und Saunders nach Kansas führte.

    Aber

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