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Camp-Fieber: Die großen Western 286
Camp-Fieber: Die großen Western 286
Camp-Fieber: Die großen Western 286
eBook136 Seiten1 Stunde

Camp-Fieber: Die großen Western 286

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Grüne, rankende, wuchernde Hölle um Charles Tippet. Schmatzender, saugender Boden: der Sumpf. Und Tippet, eine Kugel in der Schulter, liegt auf seinem Pferd. Er weiß, daß er es nicht mehr lange machen wird. Er ist zu schwach. Er kennt seinen Zustand genau und sieht manchmal den Boden sich drehen. Dennoch hält sich Tippet auf einem der wenigen Zugänge zu dem Neosho-Sumpf. Dieser Pfad ist nur zwölf Inches breit. Würde das Pferd nicht haargenau die Hufe einsetzen, dann genügte ein einziger Fehltritt, um das Verhängnis herbeizuführen. Mein Gott, denkt Tippet schaudernd, wenn mein Pferd diesen Pfad nicht schon hundertmal gegangen wäre, läge ich längst in der schmatzenden Brühe. »Halt!« Halt, denkt Tippet, ist gut. Ich halte an. Da ruft einer und zielt auf mich. »Steh still – Hände hoch!« »Ka – kann ich nicht«, sagt Tippet lallend. »Parole – Yorkshire.« Dann ist die heisere Stimme Benfields zu hören. »Verdammt, das ist Tippet.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum21. Jan. 2020
ISBN9783740960902
Camp-Fieber: Die großen Western 286

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    Buchvorschau

    Camp-Fieber - Howard Duff

    Die großen Western

    – 286 –

    Camp-Fieber

    … in der verfluchten Rebellenarmee

    Howard Duff

    Grüne, rankende, wuchernde Hölle um Charles Tippet. Schmatzender, saugender Boden: der Sumpf.

    Und Tippet, eine Kugel in der Schulter, liegt auf seinem Pferd. Er weiß, daß er es nicht mehr lange machen wird. Er ist zu schwach. Er kennt seinen Zustand genau und sieht manchmal den Boden sich drehen.

    Dennoch hält sich Tippet auf einem der wenigen Zugänge zu dem Neosho-Sumpf. Dieser Pfad ist nur zwölf Inches breit. Würde das Pferd nicht haargenau die Hufe einsetzen, dann genügte ein einziger Fehltritt, um das Verhängnis herbeizuführen.

    Mein Gott, denkt Tippet schaudernd, wenn mein Pferd diesen Pfad nicht schon hundertmal gegangen wäre, läge ich längst in der schmatzenden Brühe.

    »Halt!«

    Halt, denkt Tippet, ist gut. Ich halte an. Da ruft einer und zielt auf mich.

    »Steh still – Hände hoch!«

    »Ka – kann ich nicht«, sagt Tippet lallend. »Parole – Yorkshire.«

    Dann ist die heisere Stimme Benfields zu hören.

    »Verdammt, das ist Tippet. Amos, du Affe, schieß nicht! Mann, Tippet!«

    Es rauscht im Schilf beiderseits des schmalen Pfades. Sie sind da. Und Tippet auch, mitten im Sumpf. Wie er hineingekommen ist, das kann er nicht sagen. Er hat sich auf sein Pferd verlassen müssen und nicht gemerkt, ob er drei oder sieben Meilen darauf gelegen hat.

    »Charly, was ist passiert? Wo ist Jesse?«

    Charly Tippet sieht die beiden Männer nur verschwommen. Und er sagt nur ein Wort:

    »Tot!«

    Einen Moment schweigen sie entsetzt. Vielleicht denken sie auch an Jesses Bruder Manner, der von dem Jungen immer starke Stücke hielt. Dabei hat Jesse nie etwas getaugt. Einer der größten und dabei einer der jüngsten Halunken.

    »Charly, das darf nicht wahr sein.«

    »Tot. Sheriff Holburn in Columbus hat ihn erschossen. Bring mich weiter, muß zu Brown, es melden.«

    »Ja, Charly, los. Ich sitze hinter dir auf. Amos, übernimm die Wache allein!«

    Das Pferd schnaubt, Benfield sitzt hinter Charly auf. Und dann geht es weiter. Es ist sicher noch eine Meile weit.

    Tippet zittert vor Schwäche, als sie endlich auf der großen Sumpfinsel sind. Es gibt drei oder vier Inseln hier. Kaum ein Mensch kann sie finden. Nur die Indianer wissen genau im Sumpf Bescheid. Und natürlich Brown, den sie wie einen Medizinmann verehren, seitdem er den Sohn des Oberhäuptlings gesund gemacht hat.

    Charly Tippet hört die Rufe, fühlt sich angehoben, liegt am Boden.

    Browns hageres Gesicht mit den tiefliegenden, brennenden Augen eines Fanatikers beugt sich über ihn.

    »Holt Verbandzeug, macht Wasser heiß!«

    »Brown – kein Glück – heute.«

    Jemand brüllt in der Nähe wie ein Stier.

    »Wo ist mein kleiner Bruder?«

    Plummer schreit wie ein Irrer. Und Brown sagt wild:

    »Zum Teufel, Plummer, er ist verwundet.«

    Dann sagt Brown kein Wort mehr. Plummer hat den Revolver heraus und setzt ihn dem Mann mitten auf den Bauch.

    »Mein Bruder – Mensch, mein kleiner, guter Bruder ist tot. Und der hier sollte auf ihn achten. Er hat ihn umgebracht, ich reiße Tippet in Stücke.«

    »Bist du wahnsinnig, Manner?« fragt Brown, und Tippet hört dessen dumpfe Stimme wie aus weiter Ferne. »Nimm den Revolver weg.«

    »Ich bring euch alle um! Mein kleiner Bruder ist tot. Fort, weg mit euch! Ich schmeiße dich in den Sumpf, Tippet, ich werfe dich in diese SchlangenBrühe. Maul auf! Wie ist er gestorben? Wie konnte das passieren?«

    »Wir haben alles ausgeführt«, erklärt Tippet und sieht Browns haßverzerrtes Gesicht. Der Haß richtet sich gegen Plummer, der sich immer mehr die Führungsrolle aneignet und dem die meisten Männer nachlaufen, weil er härter und erfolgreicher bei Überfällen ist als John Brown.

    »Wir haben uns alles angesehen – die Station von Roan, wir sprachen mit einem Mann. Es war dunkel, der Mann erkannte uns nicht. Der alte Roan ist von einem gewissen Grimsby ausgebeutet worden. Grimsby ist Yankee. Er hat praktisch die Stadt in der Tasche. Gebt mir – Brandy.«

    Der Brandy hilft, dieser selbstgebraute Fusel.

    »Weiter!« keucht Plummer.

    »Da ist ein Neffe vom alten Roan. Er soll, erfuhren wir, bei Wichita Falls in Texas eine Farm haben. Dorthin ist der alte Clifford Roan gegangen. Die Station gehört nun Grimsby.

    Dieser Neffe von Roan war während des Bürgerkrieges Captain auf unserer Seite. Soll ein harter Brocken sein. Er hat Grimsby geschrieben, er würde kommen und die letzten Beiträge abholen, die Grimsby dem alten Roan noch schuldet. Wir erfuhren alles, Manner. Dann ritt Jesse zu einem Saloon und wollte feiern. Er war nicht zu halten.«

    »Mensch, Hundesohn, du hättest ihn anbinden müssen.«

    »Ich konnte nicht, er hielt mir den Revolver vor den Bauch«, stöhnt Tippet. »Du kennst doch deinen Bruder – jeder kennt ihn. Er wollte was, und er setzte es durch. Ich ging mit, um zu verhindern, daß er zuviel trank.

    Da war ein Mann in der Kneipe, der kam mir bekannt vor. Ich sagte es Jesse, aber er lachte nur. Der Mann war auf einmal weg. Wir raus, als ich es bemerkte, kamen auch gut zu den Pferden, aber dann war der Sheriff da. Er hatte den Mann dabei und seinen Deputy Crane. Sheriff Holburn rief, wir sollten halten.«

    »Und?« faucht Plummer, als Tippet erschöpft schweigt. »Weiter, Mensch, weiter!«

    »Sie schossen«, fährt Tippet keuchend fort, »und riefen, wir gehörten zu Browns Bande. Da wußte ich, wer der Mann war: Yargin, ein Yankee, dessen Ranch wir überfallen hatten. Damals verrutschte Jesse das Halstuch. Yargin muß sein Gesicht gesehen haben.«

    »Du lügst! Keiner darf noch mal mitreiten, wenn ihm das Halstuch verrutscht ist«, schreit ihn Plummer an. »Jesse hätte es gemeldet.«

    »Er hat es – verschwiegen. Er sagte damals zu mir, ich solle den Mund halten, Manner.«

    »Er lügt, mein Bruder hätte das nie getan!« keucht Plummer wild. »Hundesohn, was geschah weiter?«

    »Zwei Kugeln trafen Jesse in den Rücken. Ich hielt ihn und ritt weg. Dann merkte ich, daß er tot war. Sheriff Holburn hatte keine Pferde dabei, das war unser Glück.«

    Tippet kann kaum noch reden.

    »Und dann?«

    »Hinter den Büschen brach Jesses Gaul zusammen. Ich wollte Jesse mitnehmen, als sie mich trafen, aber ich konnte nicht, war mit einer Hand nicht fähig, ihn zu heben, Manner…«

    »Du hättest ihn nicht in den Saloon gehen lassen dürfen!« brüllt Plummer über ihm. »Ich mach dich fertig, du Schurke, ich mache sie alle fertig. Ich stecke Grimsbys Bau an. Und der Sheriff ist so gut wie tot. Ich reite hin und lege alles in Trümmer. Ein Chaos soll zurückbleiben, ich schwöre es.«

    Rache für Jesse Plummer.

    *

    Er kommt, denkt Tippet und umkrallt unter der Decke den Revolver. Wenn er mich wieder anfaßt, dann knalle ich ihn über den Haufen. Mann, ist das ein Tier. Brown hat mir die Kugel herausgeholt und gesagt, ich brauchte keine Angst zu haben. Der hat gut reden, Plummer kümmert sich den Teufel um Browns närrisches Gewäsch. Er hat Plummer gewarnt, nach Columbus zu reiten, aber zwanzig Mann sind für Plummers Plan, die reiten hin.

    Charles Tippet kann durch die offene Tür über die Insel sehen. Nichts als Büsche und Schilf. Hier stehen etwa fünfzehn Hütten aus Binsen- und Schilfmatten und Stangen erbaut. Es gibt auf einer der kleinen Nebeninseln noch einige Hütten. Dort hausen manchmal Gefangene. Auf der südlichen kleinen Insel lebt Browns Frau mit Tochter und Nichte. Diese Insel darf keiner der Banditen betreten. Zwei Mann versuchten es einmal. Sie starben durch Browns Hand.

    Ein Hitzeschleier wabert über dem Sumpf. Plummer hat verstärkte Wachen aufstellen lassen. Man hat Tippet verfolgt, doch – wie immer – die Spur verloren. Hier findet die Banditen kein Mensch. Oft genug hat man versucht, den Sumpf zu durchkämmen. Aber er bietet unzählige Verstecke und hat schon manchen Mann in irgendeinem Loch verschwinden lassen. Selbst die Armee kommt nicht heran.

    Im nächsten Augenblick taucht Plummers Schatten auf.

    Tippet umklammert die Waffe, bereit, sich zu wehren, obwohl er flügellahm und verdammt schwach ist. Hinter Plummer erscheint Vickers, Plummers rechte Hand.

    »Na, du Schurke, lebst du noch?« fragt Plummer und hockt sich auf die Stangenbank. »Geht dir gut, was? Und Jesse ist tot. Ich sollte dich in den Sumpf werfen.«

    »Ja, versuche es nur.«

    Plummer schielt tückisch. Er weiß, wie hart Tippet ist. Jetzt geht es Tippet schon so weit besser, daß es kein Kinderspiel wäre, mit ihm fertig zu werden.

    »Großmaul!« knurrt Plummer. »Jetzt rede mal, ich will alles wissen. Gestern war Rico in Columbus und hat sich noch mal umgesehen. Stimmt dieser Lageplan, liegen die Gebäude so?«

    Er zieht eine Karte heraus, hält sie Tippet vor die Augen und deutet mit dem Finger auf einige Punkte. Ohne Mühe erkennt Tippet, daß es sich um den einen Saloon und zwei Stores handelt, die einmal Südstaatlern gehörten. Jetzt allerdings haben Yankees sich dort eingenistet, nachdem sie die früheren Besitzer durch Druck und Betrug zum Verkauf gezwungen haben.

    »Tippet, ist das hier richtig?«

    »Ja. Nur hier, da hat Rico die Station eingezeichnet. Der Bach ist näher dran – sechzig Yards genau, ich hab’s nachgemessen.«

    »Aha, müssen wir ändern.«

    Plummer nimmt einen Stift aus der Tasche und trägt die Entfernung ein.

    »Wie heißen Grimsbys rauhe Burschen, Tippet? Die Namen und ihr Aussehen!«

    »Grimsbys rechte Hand ist James O’Toole«, antwortet Tippet heiser. »Ein Ire – groß, rothaarig und schnell. Dann kommt O’Maily, ein Schläger, auch Ire. Der

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