Prinz Stefan lügt aus Liebe: Fürstenkrone 163 – Adelsroman
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Inmitten eines großen Sees der Mecklenburger Seenplatte trotzte auf einer Insel das prachtvolle Gemäuer von Schloss Amerung schon seit vielen Jahrhunderten dem Zahn der Zeit. Seine weißen Mauern blitzten im Licht der gleißenden Junisonne, und die spitzen Türme ragten stolz in den stahlblauen Himmel. Früher konnte man das Schloss nur mit Booten oder über einen schmalen Steg erreichen, der gerade mal einem Fuhrwerk Platz bot. Heute überspannte eine moderne Brücke den See und ermöglichte dem Besucher einen bequemen Zugang zur Burganlage. Gesine, Fürstin von Amerung, saß im romantischen Gartentempel des Schlossparks, dessen offene Fenster viel Luft und Sonne hereinließen, und schmökerte in einem historischen Liebesroman. Der Autor, der unter dem Pseudonym Sebastian Kreuzberg firmierte, konnte wunderbar gefühlvoll schreiben. Gesine liebte diese romantischen Geschichten, in denen am Ende das Gute siegte und sich das Liebespaar nach manch durchgestandener Gefahr in die Arme fiel. Davon ließ sie sich auch nicht vom Lästern ihres Sohnes, Erbprinz Stefan, abhalten, der wegen der wenig anspruchsvollen Lektüre die Nase rümpfte. Die Fürstin seufzte und ließ das Buch sinken. Stefan Prinz von Amerung war selbst ein erfolgreicher Autor, aber er schrieb knallharte Krimis, äußerst erfolgreich übrigens. Leider kamen Liebe und Romantik in diesen Geschichten kaum vor. Dabei wirkte der fünfunddreißigjährige Prinz eher wie der personifizierte Held aus einem der Lieblingsromane der Fürstin. Er war groß gewachsen, hatte gewelltes, ziemlich langes schwarzes Haar und auffallend helle, fast golden schimmernde Augen, in denen Stolz und Verwegenheit blitzten. In der Öffentlichkeit pflegte Prinz Stefan ein recht unangepasstes Image mit playboyhaften Zügen. Fürst Viktor und Fürstin Gesine wussten allerdings, dass dies nur Taktik war, um die Auflagen seiner Bücher zu steigern, und er im Herzen ein gefühlvoller, zurückhaltender Mann war. Dennoch schwoll besonders Fürst Viktor der Kamm, wenn sein Sohn einmal wieder in den Schlagzeilen der Boulevardpresse stand. Dann kam es nicht selten zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn. Dabei drohte der Fürst dem Erbprinzen, ihm den Titel abzuerkennen und diesen auf den Zweitgeborenen, Prinz Enno, zu übertragen, der im Gegensatz zum Bruder einen untadeligen Ruf hatte. Der zweiunddreißigjährige Jurist kümmerte sich um die Verwaltung der fürstlichen Besitztümer, wozu neben großen Ländereien und Wälder auch eine Brauerei gehörte. Er war mit Prinzessin Jana verheiratet, einer etwas unscheinbaren, aber sehr liebenswerten Frau, und hatte zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen.
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Rezensionen für Prinz Stefan lügt aus Liebe
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Buchvorschau
Prinz Stefan lügt aus Liebe - Britta von Meierhofen
Leseprobe:
Ball der glücklichen Herzen
LeseprobeNatürlich war Gräfin Alexandra froh, dass der hässliche Streit mit ihrer allerbesten Freundin Liliane endlich beigelegt war. Aber so ganz richtig konnte sie sich nicht freuen, denn Lil befand sich in einem geradezu erbarmungswürdigen Zustand. Sie hätte diese Reise nach Amerika niemals machen sollen, nur hinterher war man immer schlauer. Auch Lil, die alle guten Ratschläge in den Wind geschlagen hatte. Alexandra öffnete leise die Tür des Gästezimmers, in dem sie Lil untergebracht hatte, schlich ans Bett, in dem ihre Freundin, zusammengerollt wie eine kleine Katze, tief und fest schlief. Alexandra blickte auf ihre Armbanduhr. Es war kurz vor Elf, für Liliane, die normalerweise zu den Frühaufstehern gehörte, mehr als ungewöhnlich. Doch daran erkannte man auch, wie erschöpft sie war. Nicht körperlich, sondern eher seelisch. Alexandra war geneigt, sich zu Lil herunterzubeugen, ihr übers Haar zu streichen. Doch mitten in der Bewegung hielt sie inne. Sie wollte Lil nicht aufwecken. Schlaf war ein gutes Heilmittel. Ebenso leise, wie sie gekommen war, verließ sie das Zimmer wieder. Wie würde es mit Liliane weitergehen? Konnte jemand mit gebrochenen Flügeln sich schnell wieder aufrichten? Wohl eher nicht. Alexandra seufzte. Lil tat ihr so unendlich leid, und sie würde alles tun, um wieder ein Lachen auf deren Gesicht zu zaubern. Lil und deren Wohlbefinden standen nun für Alexandra im Vordergrund, aber sie durfte die Tatsache nicht beiseiteschieben, dass Lil selbst schuld an ihrem Elend war.
Fürstenkrone
– 163 –
Prinz Stefan lügt aus Liebe
Warum er Angst hatte, seinen wahren Namen zu nennen …
Britta von Meierhofen
Inmitten eines großen Sees der Mecklenburger Seenplatte trotzte auf einer Insel das prachtvolle Gemäuer von Schloss Amerung schon seit vielen Jahrhunderten dem Zahn der Zeit. Seine weißen Mauern blitzten im Licht der gleißenden Junisonne, und die spitzen Türme ragten stolz in den stahlblauen Himmel. Früher konnte man das Schloss nur mit Booten oder über einen schmalen Steg erreichen, der gerade mal einem Fuhrwerk Platz bot. Heute überspannte eine moderne Brücke den See und ermöglichte dem Besucher einen bequemen Zugang zur Burganlage.
Gesine, Fürstin von Amerung, saß im romantischen Gartentempel des Schlossparks, dessen offene Fenster viel Luft und Sonne hereinließen, und schmökerte in einem historischen Liebesroman. Der Autor, der unter dem Pseudonym Sebastian Kreuzberg firmierte, konnte wunderbar gefühlvoll schreiben. Gesine liebte diese romantischen Geschichten, in denen am Ende das Gute siegte und sich das Liebespaar nach manch durchgestandener Gefahr in die Arme fiel. Davon ließ sie sich auch nicht vom Lästern ihres Sohnes, Erbprinz Stefan, abhalten, der wegen der wenig anspruchsvollen Lektüre die Nase rümpfte.
Die Fürstin seufzte und ließ das Buch sinken. Stefan Prinz von Amerung war selbst ein erfolgreicher Autor, aber er schrieb knallharte Krimis, äußerst erfolgreich übrigens. Leider kamen Liebe und Romantik in diesen Geschichten kaum vor.
Dabei wirkte der fünfunddreißigjährige Prinz eher wie der personifizierte Held aus einem der Lieblingsromane der Fürstin. Er war groß gewachsen, hatte gewelltes, ziemlich langes schwarzes Haar und auffallend helle, fast golden schimmernde Augen, in denen Stolz und Verwegenheit blitzten.
In der Öffentlichkeit pflegte Prinz Stefan ein recht unangepasstes Image mit playboyhaften Zügen. Fürst Viktor und Fürstin Gesine wussten allerdings, dass dies nur Taktik war, um die Auflagen seiner Bücher zu steigern, und er im Herzen ein gefühlvoller, zurückhaltender Mann war. Dennoch schwoll besonders Fürst Viktor der Kamm, wenn sein Sohn einmal wieder in den Schlagzeilen der Boulevardpresse stand. Dann kam es nicht selten zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn.
Dabei drohte der Fürst dem Erbprinzen, ihm den Titel abzuerkennen und diesen auf den Zweitgeborenen, Prinz Enno, zu übertragen, der im Gegensatz zum Bruder einen untadeligen Ruf hatte. Der zweiunddreißigjährige Jurist kümmerte sich um die Verwaltung der fürstlichen Besitztümer, wozu neben großen Ländereien und Wälder auch eine Brauerei gehörte. Er war mit Prinzessin Jana verheiratet, einer etwas unscheinbaren, aber sehr liebenswerten Frau, und hatte zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen.
Aber schrecken konnte Fürst Viktor den Erbprinzen mit seiner Drohung nicht. Stefan fühlte sich ohnehin durch die Last des Erbes in seiner Freiheit eingeengt und dachte auch noch nicht im Mindesten daran, sich nach einer passenden Ehefrau umzusehen, die dem Haus Amerung mit ihrer Noblesse und ihrem Charisma zu neuem Glanz hätte verhelfen können.
Wieder seufzte Fürstin Gesine und widmete sich abermals ihrem Roman.
Hoch aufgerichtet, die Zügel seines Rappens in nur einer Hand und das Haupt stolz erhoben, galoppierte der Ritter in den Schlosshof ein, um die Liebste zu befreien. Sein rötlich blondes, schulterlanges Haar flammte im Licht der Sonne wie eine lodernde Fackel. Die Lippen, sonst von einem warmen Lächeln umspielt, waren nur noch ein schmaler Strich. Wo war sie, wo hielt man die geliebte Frau gefangen?
»Liest du schon wieder einen deiner rührseligen Liebesromane, Mama?«, riss die sonore Stimme des Erbprinzen die Fürstin aus ihrer Versunkenheit.
Verwirrt blickte Gesine auf. Sie brauchte eine Weile, um sich aus dem Zauber der Geschichte zu befreien. »Du solltest nicht so abfällig über diese Erzählungen urteilen, Stefan«, tadelte sie. »Sie entführen den Leser in eine heile Welt, in der man noch träumen und mitleiden kann. Deine Kriminalgeschichten sind zwar ebenfalls gut, wie die Kritiker behaupten, aber sie verursachen dem Leser Gänsehaut.
»Mama.« Prinz Stefan setzte sich neben die Mutter, ergriff ihre Hand und tätschelte sie. »So beseelt wie dieser Sebastian Kreuzberg kann ich leider nicht schreiben, so einfach ist das.« Er grinste.
»Wirklich schade«, seufzte die Fürstin und schlug das Buch zu. »Dann würde ich öfter mal eine Geschichte von dir lesen. Aber diese sind meist so furchterregend, dass ich nachts nicht schlafen kann.« Gesine warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und hob bedauernd die Schultern. »Entschuldige mich, Stefan. Aber es ist Zeit für die Kaffeestunde mit deinem Vater.« Sie runzelte die Stirn und musterte den Sohn argwöhnisch. »Ich schätze, es ist müßig, dich zu fragen, ob du uns Gesellschaft leisten möchtest?«
Prinz Stefan nickte verlegen. »Sonst gern, Mama. Aber ich habe noch eine Besprechung mit meinem Manager und möchte außerdem vor Dunkelheit zu Hause sein.«
Fürstin Gesine rollte die Augen. »Dein Zuhause ist hier auf Schloss Amerung«, tadelte sie. »Warum nutzt du nicht deine schöne, moderne Wohnung, statt dich in die Sommerresidenz an der Ostsee zu verkriechen. In dem zugigen alten Kasten holst du dir nur einen Schnupfen.«
»Ich fühle mich in der Villa einfach wohl«, erwiderte der Prinz achselzuckend und spielte mit einem der blank polierten Kieselsteine, die als Dekoration in einer Schale lagen. Er hob den Kopf und blickte zum See, auf dessen sanft plätscherndem Wasser ein paar Segelboote dümpelten.
»Am Meer finde ich die Stimmung für meine Romane«, sinnierte er. »Wenn es stürmt und sich das Wasser zu schäumenden Wellenbergen auftürmt, habe ich die richtige Kulisse, um meine Kommissare auf Verbrecherjagd gehen zu lassen. Wenn düstere Wolken den Himmel verdunkeln und dichter Nebel über die Landschaft wabert, schicke ich meine Übeltäter los.« Er lächelte amüsiert, als seine Mutter abermals die Augen verdrehte.
»Schloss Amerung liegt auch nicht auf einer Insel der Seligen und Sturm und Nebel gibt es im Herbst und Winter genug.« Sie schüttelte den Kopf. »Das sind keine Argumente, Stefan.«
Der Prinz rieb die schlanken Hände aneinander. »Das ist wohl wahr, Mama«, gab er zu. »Aber auf Schloss Amerung herrscht mir zu viel Trubel, seit die Touristen hier ein und aus gehen.« Als die Fürstin einen Einwand anbringen wollte, nickte er bedächtig. »Ich verstehe, dass die Besichtigungen und Führungen nötig sind, um den Unterhalt des Schlosses zu finanzieren. Aber mich nervt dieser Besucherstrom und die lauten Stimmen, wenn die Leute sich im Schlosshof tummeln. Da ziehe ich die Abgeschiedenheit der alten Villa vor, wo ich ungestört bei offenem Fenster arbeiten kann und nur das Rauschen des Meeres und das Kreischen der Möwen höre.«
Die Fürstin hatte sich inzwischen erhoben. Sie verzog ironisch die Lippen und stemmte die Hände in die schmalen Hüften. Trotz ihrer zweiundsechzig Jahre hatte sie sich noch ihre mädchenhafte Figur bewahrt. »Warum sagst du nicht die Wahrheit, Stefan?«, spöttelte sie. »Deine Suite ist im Südturm des Schlosses viel zu abgelegen, um vom Lärm der Touristen überhaupt etwas mitzubekommen.« Sie legte den Kopf schief und musterte den Sohn mit strengem Blick. »Du willst deine Freiheit, willst mit Freunden ungestört feiern und dich, ohne die Argusaugen deiner Eltern, deiner jeweiligen Herzdame widmen, wovon wir dann wieder über die Boulevardpresse erfahren.«
»Tut mir leid, Mama.« Prinz Stefan warf die Hände in die Luft. »Die Paparazzi sind leider überall, wenn man so bekannt ist wie ich.« Er stand auf, umarmte die Mutter und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Nun schmoll nicht«, lächelte er. »Den Winter über hast du mich wieder unter Kontrolle. In dieser Jahreszeit ist es mir in der Villa mit dem uralten Heizungssystem doch zu kalt.«
»Als wenn dein Vater und ich dich jemals kontrollieren wollten, Stefan«, empörte sich Fürstin Gesine kopfschüttelnd. »Uns ist nur daran gelegen, dass du dich ab und zu auf deinen Namen und Titel besinnst. Dem Schriftsteller Stefan von Amerung verzeiht man so manchen Eklat. Aber der Erbprinz sollte doch auf seinen Ruf achten, wenn er eines Tages das Amt des Fürsten übernehmen will.«
Stefan lachte. »Mama, bis dahin ist noch viel Zeit. Papa ist ein äußerst rüstiger Mittsechziger und wird hoffentlich noch eine ganze Weile die Amtsgeschäfte führen und mit dir an seiner Seite unser Haus repräsentieren. Ich reiße mich wirklich nicht um diese Last.«
»Trotzdem wäre es an der Zeit, dich auf dein künftiges Amt zu besinnen«, ließ sich die Fürstin nicht beirren. Sie zupfte einen imaginären Fussel von ihrem Kleid, während sie ihren