Der Playboy und die schöne Prinzessin
Von Carol Marinelli
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Über dieses E-Book
Nach einem bösen Familienstreit flieht die unerfahrene Prinzessin Leila heimlich nach New York … und trifft in einer noblen Hotelbar auf den charmantesten Playboy der Stadt: James Chatsfield! Ein Blick aus den samtbraunen Augen des unwiderstehlichen Hoteltycoons und Leila spürt zum ersten Mal in ihrem Leben die prickelnde Macht sinnlicher Gefahr. Aus Vorsicht auf seine fantastischen Küsse verzichten? Daran denkt die rebellische Prinzessin nicht im Traum. Aber weiß sie nicht, was es für Folgen haben kann, sich mit dem weltbekannten Bad Boy eine Suite zu teilen?
Carol Marinelli
Carol Marinelli recently filled in a form asking for her job title. Thrilled to be able to put down her answer, she put writer. Then it asked what Carol did for relaxation and she put down the truth – writing. The third question asked for her hobbies. Well, not wanting to look obsessed she crossed the fingers on her hand and answered swimming but, given that the chlorine in the pool does terrible things to her highlights – I’m sure you can guess the real answer.
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Buchvorschau
Der Playboy und die schöne Prinzessin - Carol Marinelli
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2015 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Princess’s Secret Baby"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: PRESENTS
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2242 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Gudrun Bothe
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733706890
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
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1. KAPITEL
„Ich wünschte, es hätte dich getroffen!"
Prinzessin Leilas Blut gefror zu Eis, als ihre Mutter, Königin Farrah Al-Ahmar, endlich mit der Wahrheit rausrückte. Tief in ihrem Innern hatte sie immer gewusst, dass es ihr lieber gewesen wäre, wenn sie anstatt ihrer Schwester Jasmine in jener schrecklichen Nacht das Leben verloren hätte. Doch laut ausgesprochen zu hören, was keine Mutter je über ihr Kind sagen sollte, war wie ein Dolchstich mitten ins Herz.
Doch Leila ließ es sich nicht anmerken. Nur wenn sie allein in ihrem Bett lag, weinte sie um die Elternliebe, die sie nie erfahren hatte. Auf eine gewisse Weise hatte ihr das auch Rückenstärkung verliehen, sodass sie ihrer Mutter äußerlich unbewegt gegenübersaß, während diese Salz in offene Wunden streute.
Zugleich war Leila schlicht fassungslos über so viel Bosheit und Gefühllosigkeit. Ihr Leben lang hatte sie versucht, diesem Moment auszuweichen, doch jetzt wollte und konnte sie nicht länger vor der Wahrheit davonlaufen.
Anstatt sich nach dem Dinner in ihre Suite zurückzuziehen, griff sie nach ihrer geliebten Qanun, einer Kastenzither, die für sie nicht nur ein Instrument, sondern Freundin und Gefährtin zugleich war. Die Töne, die sie dem Instrument mit dem Klang einer Harfe entlockte, konnten rein und lieblich klingen, manchmal aber auch wild und ungestüm. Wenn sie auf ihrer Qanun spielte, war Leila überzeugt, dass Liebe existierte, selbst wenn ihre Eltern sie ihr verweigerten.
Die Leidenschaft ihrer Tochter für Musik war Farrah ein Dorn im Auge. „Deine Schwester spielte unvergleichlich viel besser als du. Sie beherrschte das Instrument perfekt und hatte Gefühl."
Nein, Jasmine hat nicht besser gespielt als ich! hätte Leila am liebsten empört ausgerufen. Doch sie schwieg.
Ihre Mutter hielt es nicht einmal für nötig, von ihrer Stickarbeit aufzuschauen, während sie Leila die Kränkung an den Kopf warf. Seit sechzehn Jahren saß sie über diesem Wandteppich, stickte verbissen, trennte alles wieder auf und weigerte sich, das Werkstück zu beenden, während ihr Mann, der König von Surhaadi, stumm daneben saß.
„Wenn Jasmine gespielt hat, sind die Menschen verzückt unter den Palastfenstern stehen geblieben, um ihr zu lauschen."
Leila presste die Lippen zusammen. Seit Jahren wuchs die Spannung zwischen ihr und den Eltern kontinuierlich, doch heute Abend verweigerte sich Leila der stummen Aufforderung ihrer Mutter, sich endlich zurückzuziehen. Stattdessen spielte sie weiter, zupfte immer heftiger an den Saiten ihres Instruments, um auf ihre Weise gegen die unausgesprochene Regel der Palastruhe zu rebellieren. Wäre ihr älterer Bruder hier, hätte er die angespannte Situation entschärfen können. Zayn war der Liebling ihrer Mutter und fand immer einen Weg, um sie abzulenken oder aufzuheitern.
Aber Zayn war nicht da. Er stand kurz davor zu heiraten. Er und seine zukünftige Ehefrau waren einander seit Kindheitstagen versprochen.
Obwohl sie bereits vierundzwanzig war, gab es für Leila kein Heiratsarrangement. Im Gedanken daran, was Jasmine für eine zauberhafte Braut gewesen wäre und was für anbetungswürdige Babys sie bekommen hätte, ertrug Farrah es nicht, dieses Thema bezüglich ihrer jüngeren Tochter zu erörtern.
Jasmine, Jasmine, Jasmine!
Ich werde für immer Jungfrau bleiben, dachte Leila beklommen. Und mit meinen Eltern im Palast eingeschlossen sein, bis ich sterbe.
Die Vorstellung, Nacht für Nacht allein in ihrer Suite zubringen zu müssen, ängstigte sie so sehr, dass sie ihrer Bedrückung auf die einzige Weise Luft machte, die ihr zur Verfügung stand. Ihre Finger, die virtuos über die Saiten des geliebten Instruments strichen, sagten, was ihrem Mund verwehrt war: die Wahrheit. Und sie klang nicht friedlich und harmonisch an, sondern sprach eindringlich von jener Nacht vor sechzehn Jahren, als Jasmine ums Leben gekommen war.
Leila war damals erst acht Jahre alt gewesen, erinnerte sich aber sehr genau. Jetzt, als Erwachsene, verstand sie noch viel besser, was damals geschehen war. Ihre Musik erzählte von einer jungen Frau, die auf die falsche Bahn geraten war: von Drogen, Alkohol, provozierend kreisenden Hüften, wenn sie mit Zayns bestem Freund tanzte. Von Dingen, mit denen Leila selbst nie zu tun hatte, weil sie immer bemüht gewesen war, ein gutes Mädchen zu sein. Doch heute Nacht erklangen unter ihren Fingern ungewohnte Rhythmen, die von Sex, verbotenen Früchten und dem Tanz mit dem Teufel persönlich sprachen.
„Hör auf, Leila", forderte ihre Mutter harsch.
Doch Leilas Finger gehorchten ihr nicht. Sie war völlig in der Musik verloren. Fühlte sich immer tiefer in Zayns Wut und Verzweiflung über den Vertrauensbruch seines Freundes und seiner Schwester hinein. Leila hatte damals nicht alles verstanden, erinnerte sich aber an Zayns Vorwürfe, dass Männer wie er Frauen nur ausnutzten und fallen ließen, sobald sie bekommen hatten, was sie wollten.
In jener Nacht hatte Zayn seinen Freund des Palastes verwiesen, und seine aufgebrachte Schwester entschied sich, mit dem heimlichen Geliebten zu gehen. Bis auf den heutigen Tag litt Zayn wie ein Tier, weil er sich die Schuld an dem gab, was geschehen war.
Leilas Finger entlockten den Saiten der Qanun Töne, die an die verzweifelten Schreie im Palast erinnerten, als man ihnen die schreckliche Nachricht überbrachte, dass die Prinzessin und ihr Liebhaber kurz nach dem Rauswurf bei einem Autounfall tödlich verunglückt waren. Ohne Worte, allein durch ihr musikalisches Talent deckte Leila die Wahrheit jener Nacht auf, die ihrer aller Leben für immer verändert hatte.
„Khalas! Es reicht!, schrie ihre Mutter erregt und sprang auf. Es hörte sich an wie ein verzweifelter Hilferuf. Da ihre Tochter nicht reagierte, griff die Königin nach dem Instrument und warf es zu Boden. Als Leila einen Wehlaut ausstieß und aufstand, um ihren kostbarsten Besitz zu bergen, entschlüpfte ihrer Mutter die schreckliche Verwünschung: „Ich wünschte, es hätte dich getroffen!
Leilas bernsteinfarbene Augen weiteten sich vor Schock und Schmerz, begegneten dem wütenden Blick der Mutter und baten stumm darum, die Worte zurückzunehmen, die ihr gerade entschlüpft waren. Stattdessen tat Farrah auch noch den nächsten Schritt, von dem es kein Zurück mehr gab: „Ich wünschte, du wärst in jener Nacht gestorben, Leila."
Sekundenlang blieb es totenstill zwischen ihnen.
„Das zu hören, überrascht mich nicht, weil ich weiß, dass du mir den Tod wünscht, seit ich auf der Welt bin. Leilas Stimme zitterte nicht und verriet auch nichts von dem wütenden Schmerz, der in ihr tobte. „Du wolltest mich nie. Selbst während des Stillens schmeckte deine Milch bitter, weil du mich innerlich abgelehnt hast.
Vielleicht klang das albern und unreif, doch es war so. Seit sie denken konnte, fühlte sie sich abgelehnt.
„Du bist von Ammen genährt worden, kam es kalt zurück. „Und die haben sich ständig beschwert, weil du so unglaublich gierig warst.
Leila wünschte sich zu sterben oder in ein anderes Universum entrückt zu werden, doch das Schicksal kannte keine Gnade. „Schade für dich, dass ich in jener Nacht nicht umgekommen bin, Mutter. Aber ich bin noch da und habe ein eigenes Leben, von dem ich schon viel zu viel mit dem Versuch verschwendet habe, deine Liebe zu gewinnen. Das ist jetzt vorbei."
Da ihre Mutter verbissen schwieg, drehte sich Leila auf dem Absatz um und ging hinüber zu ihrem Vater, der die ganze Zeit über reglos in seinem Sessel ausharrte, den Kopf in den Händen vergraben. Es schmerzte sie fürchterlich, dass er nicht einmal den Versuch machte einzugreifen und zu vermitteln. Sie hingegen hatte sich ehrlich bemüht, Verständnis dafür aufzubringen, dass er immer noch in der Trauer um seine älteste Tochter gefangen war. Trotzdem sprach sein Schweigen Bände.
Ihre juwelenbesetzten Slipper machten kein Geräusch auf dem Marmorboden, als sie davonrannte. Umso deutlicher wurde Leila bewusst, dass ihre Mutter nicht einmal versuchte, ihr zu folgen, um die grausamen Worte zurückzunehmen.
Auf dem Weg zu ihrer Suite musste sie durch einen langen Gang laufen, der Galerie für die Familienporträts. Normalerweise hastete sie hier vorbei, ohne einen Blick zu riskieren, weil es zu wehtat. Doch was sollte sie heute noch verletzen können? Leila verlangsamte ihre Schritte und blieb stehen. Dort an der Wand war ihre Geschichte für alle zu sehen – die Wahrheit, mit der ihre Mutter sie heute so brutal konfrontiert hatte.
Das erste Bild, ein großes Familienporträt, zeigte ihre Eltern in glücklicheren Tagen. Ihre Mutter hielt Zayn auf dem Arm und lächelte dem Säugling zu, der eines Tages König von Surhaadi sein würde.
Leila betete ihn förmlich an. Zayn war der perfekte große Bruder. Er hasste Ungerechtigkeit und war wieder und wieder für sie eingetreten. Seit ihrer Geburt sorgte er sich um sie, und nach Jasmines Tod nahm er seine Beschützerrolle noch viel ernster. Doch da seine Mutter ihn für Jasmines Tod verantwortlich machte, musste er nicht nur mit der Trauer um seine Schwester leben, sondern auch noch mit der Schuld, die ihm angelastet wurde. Und Leila litt mit ihm.
Wünsche ich mir, dass Zayn jetzt hier wäre? Die Antwort lautete nein. In diesem Fall war er ihr keine Hilfe. Er konnte ihre Mutter schließlich nicht zwingen, sie zu lieben.
Leila ging weiter zum nächsten Porträt. Jasmine sah auf sie herab … mit diesem kecken Lächeln, von dem ihre Mutter so oft sprach. Doch in Leilas Augen wirkte es einfach nur manipulativ, und oft genug war sie Empfängerin dieses Lächelns gewesen.
Leila schauderte. Ihre Schwester vereinte alle Attribute in sich, die ihr fehlten: Sie war hübsch, lustig und ausgesprochen charmant gewesen. Sie selbst hingegen war ernsthaft, fleißig und zurückhaltend. Wenn sie das Bild betrachtete, das alle drei Geschwister zeigte, zog sich ihr Herz vor Mitleid mit dem kleinen, verstört aussehenden Mädchen zusammen. Im Gegensatz zu den langen dunklen Locken ihrer Schwester trug Leila ihr Haar auf dem Porträt kurz und wirkte pummelig und unbeholfen. Doch schlimmer wog, dass sie eben nur ein Mädchen war.
Nach ihrer Geburt, die lange gedauert hatte und ausgesprochen kompliziert verlaufen war, teilte man Königin Farrah mit, dass sie keine weiteren Kinder bekommen könne.
Leila schloss gepeinigt die Augen. Wie verzweifelt hatte sie all die Jahre versucht, das zu sein, was ihre Eltern sich wünschten. Um so tapfer, furchtlos und verwegen wie Zayn zu werden, hatte sie ihren Vater angefleht, sie mit zur Jagd zu nehmen, wurde dafür von ihrer Mutter aber nur verspottet. Leila erinnerte sich noch sehr gut an den Morgen, als sie heimlich eine Schere aus der Küche entwendet und sich damit ins Bad geschlichen hatte, um ihr langes Haar abzuschneiden – in der Hoffnung, sie würde vielleicht geliebt, wenn sie aussah wie ein Junge.
Was warst du nur für ein gutes Mädchen! verhöhnte Leila sich selbst. Inzwischen war ihr Haar nachgewachsen, der Babyspeck verschwunden, und sie hatte sich zu einer wahren Schönheit gemausert … unbemerkt von allen um sie herum.
Anstatt