Heiße Stunden mit dem Milliardär
Von Dani Wade
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Über dieses E-Book
Für einen Mann ist in ihrem Leben kein Platz! Rennstallbesitzerin Presley Macarthur lebt nur für ihre Pferde. Doch als sie den attraktiven Milliardär Kane Harrington trifft, erwacht eine nie gekannte Leidenschaft in ihr. Sie soll seine Geliebte spielen und ihm Zutritt zur exklusiven Welt der Pferdezüchter verschaffen. Im Gegenzug rettet Kane nach einem geplatzten Geschäft den Ruf ihrer Familie. Presley willigt ein - und verliebt sich in den charmanten Junggesellen. Aber ist es auch für Kane mehr als nur ein guter Deal?
Dani Wade
Als Jugendliche erstaunte Dani Wade die Mitarbeiter der örtlichen Bibliothek regelmäßig. Sie lieh sich wöchentlich bis zu zehn Bücher aus – und las diese dann tatsächlich bis zu ihrem nächsten Besuch. Sie stellte sich gerne vor, selbst in der Rolle der weiblichen Heldin zu stecken. Vielleicht gelingt es ihr auch deshalb heute so gut, ihren eigenen Figuren Leben einzuhauchen … Ihre Geschichten regen zum Mitfiebern an, ihre Helden sind zum Verlieben, ihre Romane die reinste Achterbahn der Gefühle! Die geborene Südstaatlerin ist ihrer Heimat treugeblieben, heute lebt sie mit ihrem Ehemann, ihren zwei Kindern, zwei Hunden und einer mürrischen Katze zusammen in Alabama, USA und nutzt jede freie Minute in ihrem chaotischen Alltag, indem sie an ihren Romanen arbeitet.
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Buchvorschau
Heiße Stunden mit dem Milliardär - Dani Wade
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2017 by Katherine Worsham
Originaltitel: „Unbridled Billionaire"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 2028 - 2018 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Simone Fischer
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733720766
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Du kannst mir gern den Garten zeigen."
Kane Harringtons Blick wanderte zu den hohen Bogenfenstern an der Rückseite von Harrington House, die nur noch als graue Silhouette zu sehen waren, da die Sonne schon fast untergegangen war. „Ich glaube, dazu ist es nicht mehr hell genug."
Das kleine Teufelchen – Joan hieß sie, wenn er sich recht erinnerte – rückte ein wenig näher. „Das macht mir nichts aus."
Aber mir. Und all den anderen geeigneten Kandidatinnen und ihren Müttern, die allesamt darauf gehofft hatten, ein paar Minuten mit ihm zu verbringen. Schließlich war er der einzige der Harringtons, der noch Single war. Was ihn zum Mittelpunkt machte an diesem Tag der offenen Tür, zu dem sein Bruder Mason und er die namhaften Familien der Gegend eingeladen hatten. Sie wollten das neue Anwesen und die Stallungen präsentieren. Die vier Stunden, die er schon ertragen hatte, zehrten plötzlich an Kane.
„Tut mir leid, Liebes, sagte er und versuchte, seiner Tonlage echtes Bedauern zu verleihen. „Mir ist gerade eingefallen, dass ich heute Abend noch ein geschäftliches Telefonat zu erledigen habe. Ich bin gleich zurück.
Schnell flüchtete er durch die Eingangshalle in das Büro, das sie für die Rundgänge als Privatraum ohne Zutritt gekennzeichnet hatten. Kane hatte in diesem Raum seinen eigenen Schreibtisch und einen Computer zum Arbeiten, obwohl er nicht mit Mason und dessen Verlobter EvaMarie auf dem Anwesen lebte.
Dankbar schloss er die schwere geschnitzte Tür, die ungebetene Gäste fernhielt, und ließ sich seufzend in den knarzenden Lederstuhl fallen. Die unerwartete Erschöpfung erinnerte ihn daran, warum er während der letzten Jahre gesellschaftliche Veranstaltungen gemieden hatte. Denn zu seinem Missfallen übte sein dunkles, düsteres Aussehen offenbar eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Frauen aus. Und nachdem es sich herumgesprochen hatte, dass er und sein Bruder ein Vermögen geerbt hatten, das sie zu Milliardären machte, tauchten unverschämt viele heiratswillige Damen auf.
Er hatte sich dazu bereiterklärt, sich unter die Leute zu mischen und die hübschen jungen Frauen und deren Familien auf ihren neuen Rennstall aufmerksam zu machen. Denn die Harringtons wollten nicht nur ihr Geld vermehren – das Geld, das ihnen ihr Vater im Überfluss vererbt hatte. Vor allem wollten sie sich einen Namen in der illustren Renngesellschaft von Kentucky machen. Kane würde tun, was immer nötig war, damit ihr Name bei den diesjährigen Veranstaltungen rund um das Kentucky Derby in aller Munde war.
Aber erst, nachdem er ein paar Minuten für sich gehabt hatte.
Er war erstaunt darüber, wie unglaublich langweilig er die heute anwesenden Frauen fand. Der frischgebackene Milliardär sehnte sich nach einer Herausforderung, einer frechen Bemerkung oder, verdammt, irgendetwas, was sich von der eintönigen Norm abhob … aber das hatte er bislang nicht gefunden.
Und diese gespielte Hilflosigkeit! Er schauderte. Kane besaß einen stärker ausgeprägten Beschützerinstinkt als die meisten Männer, doch er durchschaute diese berechnende Schauspielerei sofort, und ihm drehte sich davon der Magen um.
Müßig startete er das E-Mail-Programm seines Computers und schaute die Nachrichten durch. Auf dem Bildschirm erschien der übliche Mix aus Werbung und geschäftlicher Korrespondenz. Egal, wie oft er seine Mails checkte, die Mailbox war irgendwie immer voll.
Plötzlich stach ihm der Name Vanessa Gentry ins Auge, und seine Welt stand schlagartig still.
Natürlich kannte er diesen Namen, auch nach all den Jahren. Ziemlich schwer, die Frau zu vergessen, die beinahe deine Schwiegermutter geworden wäre. Vor seinem inneren Auge erschien ein Bild von ihr mit ihrer Tochter, wie die beiden lachend die Köpfe zusammensteckten. Sie sahen sich so ähnlich, bis auf Vanessas dunkles Haar, das schon früh ergraut war. Das Haar ihrer Tochter war schwarz wie die Nacht gewesen. Allein der Gedanke daran machte Kane traurig.
Obwohl er wusste, dass er das besser nicht tun sollte, öffnete er die Mail und las sie, während ein angehängtes Foto geladen wurde.
Kane, ich weiß, dass es anmaßend von mir ist, dir dies zu senden. Doch so, wie damals alles endete … Nun, ich wollte dich nur wissen lassen, dass hier alles gut ist und Emily ihr Leben wieder im Griff hat.
Kane richtete sich in seinem Stuhl auf und war auf alles gefasst. Als das Foto auf seinem Bildschirm erschien, fühlte es sich trotzdem an wie ein heftiger Schlag in die Magengrube.
Da war sie, die wunderschöne Frau, von der er gedacht hatte, dass sie eines Tages ihm gehören würde. Merkwürdig – er hatte geglaubt, er würde niemals aufhören, sie zu lieben. Doch es war nicht Liebe, was er jetzt empfand. Stattdessen überkamen ihn die allzu bekannte Schwäche und Hilflosigkeit, die er erstmals während der Krebserkrankung seiner Mutter und nach ihrem Tod verspürt hatte. Und dann hatte Emily diesen Unfall gehabt, und er hatte mit allen Mitteln versucht, ihr zu helfen. Doch sie hatte seine Hilfe nicht gewollt. Sie hatte alles nur als Mitleid aufgefasst.
Auf dem Foto stand ein durchschnittlich aussehender Mann neben ihr, der bis auf den Smoking und die Ansteckblume völlig unscheinbar wirkte, ein glückliches Strahlen in den Augen. Der Griff ihres Rollstuhls war über Emilys Schulter deutlich zu erkennen. Also war sie immer noch gelähmt, zumindest teilweise.
Und eine wundervolle Braut für jemanden, der offensichtlich ihren Bedürfnissen besser gerecht wurde als Kane, obwohl er wirklich alles versucht hatte.
Unvermittelt und heftig packte ihn eine wilde Wut. Er musste sich eingestehen, dass Emily ein Recht darauf hatte, ihr Leben zu leben. Aber er hatte auch ein Recht darauf, nicht an all die Erwartungen erinnert zu werden, die er nicht erfüllt hatte.
Er sprang auf, ohne wahrzunehmen, dass der Stuhl gegen die Wand hinter ihm knallte. Völlig gedankenlos stürmte er aus dem Raum und durch die Eingangshalle hindurch Richtung Ausgang. Die wenigen Gäste, an denen er vorbeikam, würdigte er keines Blickes. Wahrscheinlich war sein Gesichtsausdruck ohnehin abweisend genug.
Sein Körper wusste genau, was er jetzt brauchte. Die Ruhe und den Frieden, die er schon immer in den Ställen gefunden hatte. Die bedingungslose Akzeptanz der Pferde. Den erdigen Geruch, der ihn immer auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Und heute musste er sich der Tatsache stellen, dass er seinen Traum nie aufgegeben hatte – auch nicht, nachdem seine Ex-Verlobte vom Pferd gestürzt war, wodurch sie für den Rest ihres Lebens gelähmt bleiben würde.
Die Stallungen waren menschenleer. Vorhin hatten sie natürlich die Gäste hindurchgeführt, denn schließlich bildeten die Ställe das Herz ihres Anwesens. Kane und Mason waren zu Recht stolz auf die Renovierungen, die sie hier umgesetzt hatten, und auf die Pferde, mit denen sie ihre Zucht aufbauen wollten. Sobald Kane den Stall betrat, verlangsamten sich seine Schritte, sein Atem wurde ruhiger, und sein Herz schlug langsamer.
Er blieb im Eingang stehen und genoss die vertrauten und beruhigenden Geräusche: das leise Scharren der Pferdehufe und das sanfte Wiehern der Tiere. Als er weiterging, verursachten seine Schritte kaum ein Geräusch. In Gedanken versunken wanderte er durch die Stallgasse. Das hier war die Erfüllung eines Traums, den sein Bruder und er schon so lange geträumt hatten: ein eigener erstklassiger Rennstall mit einem Tierbestand, aus dem eines Tages ein Siegerpferd hervorgehen würde.
Er wünschte nur, sein Vater hätte lange genug gelebt, um dies mit ihnen teilen zu können.
Plötzlich durchbrach ein hohes Quietschen die Stille. Dann hörte er eine Stimme aus dem rechten Gang. Er war also nicht so alleine, wie er gedacht hatte. Hatte sich ein Pärchen heimlich in die Ställe geschlichen? Normalerweise hätte er so etwas ignoriert, aber zu diesem Bereich des Stalls hatten sie den Besuchern den Zutritt verboten.
Denn hier war ihr neuer Zuchthengst untergebracht.
Sun war erst gestern angekommen, und Kane hatte vermeiden wollen, dass das Tier von den Gästen gestört wurde. Der Hengst brauchte Zeit, um sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen.
Kane beschleunigte seine Schritte und ging in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Seine Gelassenheit verringerte sich mit jedem Schritt, denn die Stimme schien aus Suns Box zu kommen. Eine einzelne, sanfte Stimme, die einer Frau gehören musste. Entweder sprach sie mit dem Pferd, oder sie flüsterte irgendeinem Kerl sexy Worte ins Ohr.
Die Box lag in der Mitte des Gangs, doch als Kane sich ihr näherte, erregte etwas weiter Entferntes seine Aufmerksamkeit. Die Hintertür zu diesem Trakt stand offen, durch die Öffnung konnte er in die schwarze Nacht hinaus sehen … und er sah einen Schimmer von Metall. Einen Truck? Einen Pferdeanhänger?
Stahl diese Frau gerade sein Pferd?
Automatisch machte sich sein Körper kampfbereit, beinahe geräuschlos bewegte Kane sich über den harten Lehmboden. Er ging in einem weiten Bogen um die Boxentür herum und näherte sich ihr im Schatten, sodass er alles im Blick hatte, aber nicht gesehen werden konnte. Als er stehen blieb, wurde ihm plötzlich bewusst, dass sein Herz raste. Eine brennende Neugier erfüllte ihn.
Blitzartig war jegliche Langeweile verflogen.
Über die halbhohe Tür hinweg erblickte Kane den großen Hengst, der ungewöhnlich still stand, als hätte ihn die Stimme der Frau hypnotisiert. Sie redete ununterbrochen, während sie arbeitete – obwohl er sie nur von hinten sah, erkannte Kane, dass sie Sun tatsächlich für den Transport vorbereitete. Währenddessen berührte und beruhigte sie den Hengst auf eine Art, die Vertrautheit und Kompetenz erkennen ließ.
Sie war nicht für einen Pferdediebstahl gekleidet. Durch die leicht geöffnete Tür konnte Kane einen Blick auf die flachen Absätze ihrer Sandalen erhaschen. Und auf glitzernde Riemchen mit Strasssteinen, die aus dem Stroh hervorlugten. Ein weites, grau-blaues Sommerkleid flatterte um ihren sportlichen Körper, statt sich eng an ihre Kurven zu schmiegen.
Sie hatte ihm den Rücken zugewandt, doch was er sah, war hübsch, aber unaufdringlich. Sie war ihm auf keinen Fall im Laufe des Abends aufgefallen. Falls sie auf der Party gewesen war – worauf ihr Kleid schließen ließ –, konnte er sich nicht an sie erinnern. Und er war sich sicher, dass er die Fülle ihres karamellblonden Haars, das sie zum Pferdeschwanz gebunden hatte, nicht vergessen hätte. Er wollte gern ihr Gesicht sehen, wollte wissen, wie sie aussah. Doch zunächst musste er herausfinden, was sie vorhatte.
Obwohl er nicht so wirkte, war Kane ein sehr geduldiger Mann. Gut zehn Minuten wartete er schweigend, beobachtete die Bewegungen und Handgriffe der Frau, um ihre Absichten auszuloten. Sie besaß ein unglaubliches Talent, dieses riesige Pferd zu beruhigen. Doch das Transporthalfter, die Decke und die Transportgamaschen, die sie ihm angelegt hatte, ließen keinen Zweifel daran, dass sie vorhatte, mit seinem Pferd zu verschwinden.
Ebenso wenig der Truck samt Anhänger vor der Tür.
Als sie ihre Vorbereitungen fast beendet hatte, sah Kane den richtigen Zeitpunkt für sein Eingreifen gekommen. Er trat aus dem Schatten heraus und blockierte die offene Boxentür. Sun nahm ihn zuerst wahr und hob ruckartig den Kopf, um sein Missfallen über Kanes Anwesenheit kundzutun.
Die kleine Diebin