Süße Versuchung, verbotenes Glück
Von Kate Hewitt
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Über dieses E-Book
Für Olivia Harrington ist die Berlinale der perfekte Ort, um ihren neuen Film zu feiern … aber seit ihrer Ankunft im Luxushotel The Chatsfield läuft einfach alles schief! Nicht nur, dass sie mit dem arroganten, aber aufregend attraktiven Hoteltycoon Ben Chatsfield im Dauerstreit liegt, nein, das Foto eines Paparazzo zeigt sie beide auch noch als Liebespaar! Dabei ist Ben der letzte Mann auf der Welt, in den sie sich verlieben darf - schließlich sind ihre Familien seit jeher verfeindet! Aber warum fühlt es sich so verwegen sinnlich an, als der sexy Rivale sie trotzdem küsst?
Kate Hewitt
Aufgewachsen in Pennsylvania, ging Kate nach ihrem Abschluss nach New York, um ihre bereits im College angefangene Karriere als Schauspielerin weiter zu verfolgen. Doch ihre Pläne änderten sich, als sie ihrer großen Liebe über den Weg lief. Bereits zehn Tage nach ihrer Hochzeit zog das verheiratete Paar nach England, wo Kate unter anderem als Schauspiellehrerin, Redaktionsassistentin und Sekretärin jobbte, bis bald darauf ihr erstes Kind auf die Welt kam. Kate, die mit 13 Jahren zum ersten Mal einen Liebesroman von Mills & Boon gelesen hatte und seither jede Romance begeistert verschlang, die sie in die Hände bekam, übte sich nun während ihrer Zeit als Mutter selbst an der Schriftstellerei. Als ihre Tochter ein Jahr alt war, der erste Erfolg: Sie verkaufte ihre erste Kurzgeschichte an das britisches Magazin „The People’s Friend“ Für sie gehören Eifer und Ausdauer genauso zum Schreiben wie Fantasie und Leidenschaft: „Schreibe jeden Tag“, rät sie allen Hobbyautoren, „und wenn es nur 10 bis 15 Minuten sind!“ Neben dem Schreiben liebt sie zu lesen, reisen und zu stricken. Unheimlich gerne würde sie auch ein Musikinstrument erlernen. Sollte es in ihrer Schreibkarriere einmal schlechter laufen, könnte sie sich auch einen Job als Kinderbibliothekarin vorstellen. Kate lebt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern im lieblichen Cotswolds in England und genießt das Landleben in vollen Zügen. Das Familienleben mit all seinen kleinen Gewohnheiten hat bei ihr dabei oberste Priorität. „Es ist so einfach, in Eile und beschäftigt zu sein – besonders mit fünf Kindern! – darum ist es umso wichtiger, sich so oft wie möglich zusammenzusetzen und über alle möglichen Dinge zu reden, die nichts mit dem Job oder unseren To-Do-Listen zu tun haben. Diese Augenblicke mit meinem Mann sind der Ausgleich, den ich brauche – und die uns das Gefühl geben, noch immer genauso jung und verliebt zu sein wie damals.“
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Buchvorschau
Süße Versuchung, verbotenes Glück - Kate Hewitt
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2015 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Virgin’s Sweet Rebellion"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: PRESENTS
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2244 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Gudrun Bothe
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733706920
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
„Du wusstest es …"
Ben Chatsfield starrte seinen Bruder Spencer an und versuchte, seinen aufwallenden Ärger im Zaum zu halten. Die Hände zu Fäusten geballt, gelang es ihm nur mit äußerster Anstrengung, die bitteren Worte, die ihm auf der Zunge lagen, zurückzuhalten. Natürlich schluckte er sie herunter.
So, wie er immer alles heruntergeschluckt hatte.
Stattdessen rang er sich ein ironisches Lächeln ab, als würde ihn Spencers Eröffnung eher amüsieren als schockieren. „Und wie lange weißt du es schon?"
„Dass ich illegitim bin? Spencer zuckte mit den Schultern. „Fünf Jahre. Seit meinem neunundzwanzigsten Geburtstag.
Fünf Jahre!
Ben blinzelte, versuchte seinen inneren Aufruhr zu kaschieren und das Gehörte zu verdauen. Fünf lange Jahre, in denen er sich von seinem Bruder und der ganzen Familie ferngehalten hatte. Und wofür? Wie es aussah, absolut grundlos.
„Nettes Plätzchen hier", registrierte Spencer mit Rundumblick auf den stylisch eleganten Speiseraum von Bens Flagship-Bistro im Herzen von Nizza. Wie ein x-beliebiger Tourist war er ohne Vorwarnung durch die getönten Glastüren hereingeschlendert, die Sonnenbrille lässig auf die Stirn geschoben. Mit dem Anführer der drei Musketiere von früher hatte er in diesem Moment nichts gemein.
Als Ben aus der Küche um die Ecke kam, grinste Spencer ihn so unbefangen an, als hätten sie sich zuletzt vor einer Woche gesehen.
„Hey, Ben!"
„Spencer …"
Und dann eröffnete sein großer Bruder ihm ohne Vorwarnung, dass er bereits seit fünf Jahren wisse, was Ben mit achtzehn Jahren entdeckt hatte. Ein schockierendes Geheimnis, das ihn damals zutiefst verstört und dazu gebracht hatte, sein Zuhause zu verlassen und mit der Familie zu brechen. Ihm hatte es nahezu alles genommen, und Spencer selbst lächelte darüber.
„Ist doch eine alte Geschichte, Ben", versuchte er einen versöhnlichen Ton anzuschlagen.
Fünf Jahre zu spät!
„Ich ahnte schon immer, dass es einen Grund geben musste, warum Michael sich mir gegenüber anders verhält als James und dir gegenüber. Ich bin fast froh darüber, nicht sein leiblicher Sohn zu sein und habe meinen Frieden damit geschlossen."
„Schön für dich." Ben tat sein Bestes, um sich seine Erregung nicht anmerken zu lassen. Das Wechselspiel zwischen Reue, Schuldbewusstsein, Sorge und der aufkeimenden Freude, seinen Bruder vor sich zu sehen, gipfelte in einer vorherrschenden Emotion: Wut.
Ein alt vertrautes Gefühl, das wie eine heiße Woge seinen Körper überschwemmte. Glaubt Spencer wirklich, einfach so in mein neues Leben reinplatzen zu können? Keine Entschuldigung, keine Erklärung, nur ein lässiges Wegwedeln von vierzehn endlosen Jahren?
„Was willst du hier, Spencer?"
Die direkte Frage und der fast feindselige Ton schienen Spencer zu befremden. „Freust du dich gar nicht, mich zu sehen? Es ist so lange her, Ben."
„Du wusstest die ganze Zeit, wo du mich findest."
„Du ebenso."
„Aber nicht, dass du inzwischen die Wahrheit kennst."
„Hätte das denn für dich einen Unterschied gemacht?"
„Vielleicht …" Ben wich seinem forschenden Blick aus, weil er sich plötzlich selbst unsicher war. Wäre ich wirklich in den Schoß der Familie zurückgekehrt, wenn ich geahnt hätte, dass Spencer von seiner Illegitimität weiß? Schwer zu sagen. Ein Chatsfield zu sein, hatte ihm nur wenig angenehme Erinnerungen beschert. „Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet. Was tust du hier?"
„Ich habe beschlossen, dass es höchste Zeit für eine Réunion der drei Musketiere ist, eröffnete ihm Spencer. „James ist auch in Nizza, allerdings nur übers Wochenende. Er würde dich ebenfalls gern sehen. Wir könnten uns wieder zusammentun, Ben. Zum Besten für unser Familienunternehmen.
The Chatsfield!
Das weltweite Hotel-Imperium, für das ihr Vater gelebt hatte, und das Spencer hätte übernehmen sollen, wäre er nicht illegitim. Doch dank der Intervention ihres Onkels Gene, war er jetzt offenbar als CEO für dessen Tochter Lucilla eingesprungen, weil ihre Cousine die Hotelleitung abgegeben hatte. Ohne dass es Ben nach derartigen Informationen verlangte, erreichte ihn die eine oder andere Neuigkeit, wenn auch eher zufällig.
Und, wenn er sich nicht sehr täuschte, war Spencer nur gekommen, um auch ihn wieder für das Chatsfield-Imperium einzuspannen.
„Warum versuchst du, mir etwas vorzumachen?", fragte er kühl. „Dir geht es nicht um die drei Musketiere. Du willst, dass ich etwas für dich tue … respektive für die Firma, stimmt’s?"
Spencers Miene verriet ihn. Sie wirkte regelrecht ertappt, fast beleidigt.
Wahrscheinlich nimmt er an, dass ich immer noch der eifrige, harmoniesüchtige Bengel bin, der ihm wie ein Hündchen auf Schritt und Tritt folgt und jedermann glücklich machen will. Gelungen war es ihm ohnehin nie.
Aber all das war eine Ewigkeit her. Inzwischen war er längst nicht mehr darauf aus, jedermann zu gefallen und es jedem recht zu machen. Und für Spencer und das Chatsfield arbeiten wollte er schon gar nicht.
„Ich bin sehr eingespannt, wie du selbst siehst", bemerkte Ben leichthin mit entschuldigendem Lächeln. Ein taktischer Zug, um nicht der Versuchung zu erliegen, wild um sich zu schlagen – möglicherweise sogar direkt auf Spencers Kinn.
„Ich weiß, dass du Fantastisches auf die Beine gestellt und sogar einen Michelin-Stern erobert hast, beeilte sich Spencer zu versichern. „Wie viele Restaurants sind es inzwischen?
„Sieben."
„Beeindruckend."
Ben pfiff auf Spencers Anerkennung!
„Ich nehme an, du hast von dem geplanten Deal mit den Harringtons gehört?"
„Dass er einfach nicht vorankommt? Ja, kann schon sein." In der letzten Zeit war das Chatsfield gleich mehrfach in Pressemitteilungen aufgetaucht: einmal wegen des Angebots vom Chatsfield, die Harrington Group zu übernehmen, und dann durch die aufsehenerregende Brautwerbung seines Bruders James um Leila Al-Ahmar, Prinzessin von Surhaadi. Äußerst werbewirksam hatte James vor dem Chatsfield New York um Leilas Hand angehalten, während sein Antrag gleichzeitig über eine riesige Leinwand mitten auf dem Time Square flimmerte.
Genau die Art von Medienzirkus, die Ben hasste wie die Pest. Doch der breiten Öffentlichkeit hatte es gefallen, was wiederum Chatsfields Popularität und Ansehen steigerte.
„Die Verhandlungen und Abwicklung werden nicht einfach sein", gab Spencer zu. „Einige Aktionäre sind inzwischen mit an Bord, aber eben nicht alle. Noch nicht."
Ben zuckte nur mit den Schultern. Das Hotelgewerbe interessierte ihn schon lange nicht mehr.
„Hör zu", forderte Spencer. „Ich muss unbedingt am Ball bleiben, in New York wie in London und mich um diese Übernahmegeschichte kümmern. In dieser kritischen Phase …"
„Lass dich nicht aufhalten."
„Außerdem erwartet man von mir, während der Berlinale Anfang nächster Woche im Chatsfield Berlin zu sein."
„Während was?"
„Berlinale, das Filmfestival. Viele der avisierten Hollywoodgrößen werden im Chatsfield absteigen. Es ist ein wichtiger Termin für das Hotel und unser gesamtes Unternehmen."
„Mag schon sein. Ich weiß nur nicht, warum du mir das alles erzählst."
„Ich brauche jemanden zur Unterstützung … einen Chatsfield."
Und das war er in der Tat, so gern Ben das auch manches Mal geleugnet hätte.
„Erwartest du etwa von mir, dass ich mein eigenes Geschäft im Stich lasse, nur um dir auszuhelfen und dich nach Berlin zu begleiten?, fragte er ungläubig. „Und das nach vierzehn Jahren Stillschweigen?
„Du warst es doch, der damals einfach gegangen ist!", brauste sein Bruder auf.
Bens Puls schoss in die Höhe. Instinktiv ballte er die Hände zu Fäusten. Da war er wieder, der Drang einfach zuzuschlagen. Aber natürlich beherrschte er sich … wie immer.
Immerhin ist durch meine Unbeherrschtheit fast ein Mann zu Tode gekommen.
„Das ist richtig, bestätigte er mit rauer Stimme und lockerte seine Fäuste. „Aber ich werde weder deinetwegen noch wegen des Hotels zurückkommen.
„Du hast dich verändert."
„Ja."
Spencer lächelte traurig. „Trotzdem sind und bleiben wir Brüder, Ben. Ich hätte mich schon viel früher bei dir melden sollen … verdammt, und ob ich das hätte tun müssen!, ging er mit sich selbst ins Gericht. „Aber dasselbe gilt für dich. Ich denke, wir haben uns beide nichts vorzuwerfen, oder?
Der alte Ben hätte sich überschlagen, Spencer beizupflichten und bereitwillig die Schuld auf sich genommen, nur um den Familienfrieden wiederherzustellen. Doch der Ben, der seit vierzehn Jahren Wut und Bitterkeit unterdrückte und wie ein Besessener nur für seine Arbeit lebte, zuckte nur mit den Schultern.
„Bitte, Ben …"
Verdammt! Spencer zog wirklich alle Register. Jetzt neigte er den Kopf und setzte dieses schiefe Koboldlächeln ein, das Ben unversehens in seine Kindheit zurückkatapultierte und ihn zu dem Jungen machte, der seinen Bruder kritiklos angehimmelt hatte.
„Ich brauche dich, Bruderherz."
Abwehrend schüttelte er den Kopf. „Ich habe gerade ein Restaurant in Rom eröffnet. Dort werde ich in den nächsten Tagen erwartet und …"
„Zwei Wochen, Ben, mehr nicht. Ich dieser Sache müssen wir als Familie auftreten und vereint hinter dem Chatsfield stehen. Nichts wünsche ich mir mehr."
Eine vereinte Familie …
Das war alles, was Ben sich als Kind ersehnt hatte. Stattdessen hatten ihm die ständigen Streitereien seiner Eltern und die unkontrollierten Wutausbrüche seines Vaters das Leben zur Hölle gemacht. Egal, was er versucht hatte, um Harmonie und Frieden zu stiften, keine seiner Bemühungen hatte etwas verändert. Dass er sich damals quasi auf dem Altar der Familie geopfert hatte, schien nicht gereicht zu haben. Nun war Spencer gekommen, um mehr zu fordern.
Weil er weiß, dass ich am Ende doch nachgeben werde?
Wie oft hatte er es bereut, einfach gegangen zu sein, obwohl es sich damals so anfühlt hatte, als bliebe ihm keine andere Wahl. Wie oft hatte er heimlich bedauert, derjenige gewesen zu sein, der die Familie auseinandergebracht hatte? Hoffe ich insgeheim vielleicht doch auf eine Wiedergutmachung?
Der ewige Friedensstifter! verhöhnte Ben sich selbst.
„Zwei Wochen." Er bemühte sich, seine Stimme neutral zu halten und senkte rasch den Blick, als er sah, wie sich Spencers Gesicht erhellte.
„Ja …"
„Aber ich bin Küchenchef und kein Mann für die erste Reihe und öffentliche Auftritte. Das überlasse ich anderen."
„Alles bestens", versicherte Spencer eifrig. „Freundliches Shake Hands reicht."
Innerlich schüttelte Ben den Kopf, während er instinktiv das Lächeln seines Bruders erwiderte. Dabei hätte er am liebsten einen Rückzieher gemacht. Offenbar hatte er sich doch nicht so verändert, wie er dachte. Das ärgerte ihn.
„Immerhin ist es vierzehn Jahre her, dass ich zum letzten Mal etwas mit dem Chatsfield zu tun hatte, brummte er. „Fast mein halbes Leben …
„Ein Grund mehr, endlich zurückzukommen, Bruderherz."
Es war die Aufrichtigkeit in Spencers Stimme, die ihn anrührte.
„Ich habe dich vermisst, Ben. Es tut mir schrecklich leid, dass du von zu Hause weggegangen bist, um mich zu beschützen und …"
„Vergiss es." Ben spürte einen Kloß im Hals. Ob aus Ärger, Trauer oder schlicht zu viel Emotion, vermochte er nicht zu sagen. Er wollte einfach nicht über die Vergangenheit sprechen, ja, nicht einmal daran denken.
„Ich rechne dir hoch an, was du damals versucht hast zu tun", ließ Spencer nicht locker.
Doch Ben wehrte ihn kopfschüttelnd mit einer heftigen Geste