Ein pikantes Versprechen
Von Michelle Conder
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Über dieses E-Book
Plötzlich steht Cruz Rodriguez vor ihr, und Aspen ringt um Atem! Damals hat ihr der ungestüme Polospieler mit feurigen Küssen das Herz gestohlen. Bis er mit Schimpf und Schande von Ocean Haven, dem Gestüt ihres Onkels, gejagt wurde … Doch inzwischen ist aus Cruz ein knallharter Geschäftsmann geworden, und er ist nicht gekommen, um zärtliche Erinnerungen in Aspen zu wecken. Sondern um der schönen Pferdezüchterin ein unmoralisches Angebot zu machen: Er leiht ihr zwanzig Millionen, mit denen sie den Ruin von Ocean Haven abwenden könnte. Wenn sie mit ihm dafür das Bett teilt!
Michelle Conder
Schon als Kind waren Bücher Michelle Conders ständige Begleiter, und bereits in ihrer Grundschulzeit begann sie, selbst zu schreiben. Zuerst beschränkte sie sich auf Tagebücher, kleinen Geschichten aus dem Schulalltag, schrieb Anfänge von Büchern und kleine Theaterstücke. Trotzdem hätte sie nie gedacht, dass das Schreiben einmal ihre wahre Berufung werden würde. Um ihren kreativen Drang zu stillen, stürzte sie sich voller Elan in ihr Studium, nahm einige Jobs an, die sie nie wirklich glücklich machten und reiste viel. Trotzdem konnte sie den Wunsch zu schreiben, nie ganz vergessen. Ein kurzer mutiger Moment, in dem sie den Anfang ihres ersten Romans schrieb und an Mills & Boon schickte und eine anschließende Woche erholsamer Meditation, in der sie Kraft und Selbstsicherheit schöpfen konnte, waren die Auslöser, sich endgültig ihrer großen Leidenschaft zu widmen. Heute schreibt sie erfolgreich von starken Helden, die auf spritzige und moderne Heldinnen treffen, die einander nicht widerstehen können. Für Michelle ist damit ein Traum wahr geworden, den sie gemeinsam mit ihrem Mann, ihren drei Kindern und einigen Haustieren glücklich in Melbourne lebt.
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Buchvorschau
Ein pikantes Versprechen - Michelle Conder
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2014 by Michelle Conder
Originaltitel: „The Most Expensive Lie of All"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2157 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Rita Koppers
Fotos: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733701253
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Acht-drei. Der Punkt geht an mich."
Cruz Rodriguez Sanchez, Selfmade-Milliardär und früher einer der besten Polospieler, ließ seinen Squashschläger sinken und sah seinen Gegenspieler ungläubig an. „Unsinn. Das war ein Netzball. Und es steht acht-drei für mich."
„Keine Chance, compadre. Dieser Punkt geht an mich."
Cruz behielt seinen Bruder Ricardo starr im Blick, während dieser zu einem weiteren Aufschlag ansetzte. Auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel sein mochte, war der Begriff „Freundschaft" zwischen zwei konkurrierenden Brüdern nicht immer angebracht.
Ricardo grinste. „Du kannst nicht jedes Mal gewinnen, mi amigo."
Vielleicht nicht, dachte Cruz. Er konnte sich allerdings nicht erinnern, wann er das letzte Mal verloren hatte. Und gewinnen wollte er auch unbedingt in einer für ihn wichtigen Angelegenheit, die seine Anwältin gerade für ihn regelte, während er mit seinem Bruder beim Squash Dampf abließ.
Begeistert parierte er Ricardos Aufschlag. Dessen Schuhe quietschten auf dem Kunstharzboden, als er lossprintete und vergeblich versuchte, den Ball zu erwischen.
„Caramba!", fluchte er.
„Aber nicht doch. Jetzt steht es neun-drei. Für mich."
„Angeber, brummte Ricardo und wischte sich mit seinem Schweißband die Tropfen von der Stirn. „Das ist nicht fair. Squash ist doch gar nicht dein Sport.
„Stimmt."
Polo war sein Sport. Aber das war Jahre her.
Cruz griff in seine Sporttasche und warf seinem Bruder eine Flasche Wasser zu. Ricardo setzte sich in die Hocke und trank gierig.
„Ich lasse dich extra gewinnen, das weißt du. Weil du nämlich unerträglich bist, wenn du verlierst", erklärte er.
Nun war es Cruz, der grinste. Sein Bruder hatte recht. Es war allgemein bekannt, dass professionelle Sportler schlechte Verlierer waren. Obwohl er seit acht Jahren nicht mehr Polo spielte, war sein Kampfgeist ungebrochen.
Was ihn wieder an sein neues Vorhaben erinnerte. Er nahm sein Handy aus dem Seesack, um nachzusehen, ob die Nachricht schon da war, auf die er sehnsüchtig wartete. Nichts!
„Warum schaust du so oft auf dieses Ding?", wollte Ricardo wissen. „Sag nicht, dass sich eine chica im letzten Moment doch noch gegen deine Avancen sträubt."
„Das hättest du wohl gern, murmelte Cruz. „Es geht um etwas Geschäftliches.
„Mach dir nichts draus. Eines Tages läuft dir deine Traumfrau über den Weg."
Cruz winkte ab. „Im Gegensatz zu dir bin ich nicht auf der Suche."
„Wenn das so ist, wirst du wahrscheinlich als Erster eine finden", erwiderte Ricardo.
„Vergiss es." Cruz warf den Ball hoch und schlug ihn über den Court, ein wenig abgelenkt von Ricardos Bemerkung.
Denn es gab tatsächlich eine Frau, an die er in letzter Zeit viel zu oft dachte. Obwohl er sie schon seit acht Jahren nicht mehr gesehen hatte und hoffte, dass es auch so bleiben würde.
Außerdem wollte er sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das, was einem am meisten bedeutete, brachte auch den größten Schmerz mit sich, das hatte er früh lernen müssen. Um sich davor zu schützen, hatte er hart gearbeitet und viel Geld gemacht.
Cruz galt als ungebildeter Einzelgänger. Jemand, der mit gewagten Börsenspekulationen ein Vermögen gemacht hatte.
Wobei das Polospiel ihn perfekt darauf vorbereitet hatte, in der Geschäftswelt etwas zu erreichen. Sein Killerinstinkt, kombiniert mit einem ausgeprägten Arbeitsethos und einem scharfen Verstand, war die beste Voraussetzung, um im Polo und im Business Erfolg zu haben. Voraussetzungen, über die Cruz wie kaum ein anderer verfügte. Was ihm fehlte, war eine Nachricht seiner Anwältin, die ihn hoffentlich bald davon in Kenntnis setzte, dass er der neue stolze Besitzer von Ocean Haven war, einem der renommiertesten Pferdegestüte von East Hampton.
Er zwang sich, nicht wieder aufs Handy zu sehen, wischte sich mit seinem verschwitzten T-Shirt das Gesicht ab und sprintete ins Aufschlagfeld.
„Tolle Muskeln", rief eine weibliche Stimme anerkennend von oben.
Da war sie ja.
Lauren Burnside, seine Anwältin aus Boston. Eine Hüfte vorgeschoben, verriet ihre Miene sowohl selbstbewusste Professionalität wie auch das Bewusstsein der eigenen sexuellen Ausstrahlung.
„Ich habe schon immer vermutet, dass unter Ihren Anzügen ein Bombenkörper steckt, Señor Rodriguez. Jetzt weiß ich, dass es stimmt."
„Lauren." Cruz zog sein T-Shirt wieder herunter und wartete, bis ihr begieriger Blick sich wieder auf sein Gesicht richtete. Sie war eine kurvige, elegante und gebildete Frau. Vor etwa einem Jahr hätte er fast mit ihr geschlafen, war aber in letzter Sekunde davor zurückgeschreckt. Warum, das wusste er immer noch nicht. „Für einen Hausbesuch haben Sie einen langen Weg auf sich genommen. Eine SMS hätte auch gereicht.
„Nicht unbedingt. Es gibt einen Haken. Sie lächelte. „Und da ich sowieso in Kalifornien war, also nur einen Katzensprung von Acapulco entfernt, dachte ich, ich könnte Ihnen die Neuigkeit auch persönlich überbringen.
Cruz achtete nicht darauf, wie sie mit ihrer Zunge über ihre glänzenden Lippen fuhr.
Er wusste, dass Frauen ihn attraktiv fanden. Er war groß, durchtrainiert, hatte dichte schwarze Haare, war vermögend und nicht an einer festen Beziehung interessiert. Was eine perfekte Mischung zu sein schien. Unbezähmbar, wie eine seiner Verabredungen einmal gegurrt hatte. Lächelnd hatte er ihr erklärt, dass sich daran auch nichts ändern würde, was sie nur umso mehr angefeuert hatte. Seiner Erfahrung nach waren Frauen nur selten mit etwas zufrieden. Hatten sie Geld, wollten sie Liebe. Und umgekehrt. Hatten sie zwanzig Paar Schuhe, wollten sie einundzwanzig. Eine höchst ermüdende Angelegenheit.
Darum ignorierte er die Avancen seiner Anwältin. „Das ist eigentlich nicht das, was ich hören wollte. Ich dachte, die Sache wäre vor zwei Stunden perfekt gemacht worden, Ms Burnside."
„Ich komme zu Ihnen herunter."
Offenbar hatte sie gemerkt, dass Cruz nicht an ihr interessiert war, und gab sich nun sachlich, smart wie sie war.
„Ist das deine Neue?"
„Nein. Aber sie wäre es gern."
Als Lauren den Court betrat, verschränkte Cruz die Arme vor der Brust. Ihr strenges Kostüm konnte nicht verbergen, dass sie einen umwerfenden Körper hatte. Sie atmete tief ein. Offensichtlich reizte der Geruch von männlichem Schweiß ihre Sinne.
„Ihr Jungs habt euch ziemlich verausgabt", murmelte sie provokant und sah sie unter dunklen Wimpern an.
Vielleicht war sie doch nicht so smart. Also, wo ist der Haken?
, wollte Cruz wissen.
Sie hob eine der perfekt gezupften Brauen. „Wollen wir uns nicht irgendwo unterhalten, wo wir ungestört sind?"
„Das ist mein Bruder Ricardo. Und er ist Vizepräsident des Rodriguez Poloclubs. Noch einmal: Wo ist der Haken?"
Obwohl er immer gereizter wurde, blieb Lauren gelassen.
„Der Haken, sagte sie ruhig, „ist die Enkelin. Aspen Carmichael.
Seine Schultern sackten herab, als er den Namen der Frau hörte, die er unbedingt vergessen wollte. Sie war siebzehn gewesen, als er sie das letzte Mal gesehen hatte. Damals hatte sie nichts als ein Nachthemdchen und Reitstiefel getragen und sich ihm in einer Pose präsentiert, die einer Marilyn Monroe alle Ehre gemacht hätte.
Die kleine Verschwörung, die sie und ihr properer Verlobter sich ausgedacht hatten, hatte Cruz’ Zukunftspläne zerstört. Aber noch schlimmer war, dass er dabei den Respekt seiner Familie und Freunde verloren hatte.
Aspen Carmichael hatte ihn schon einmal besiegt, und er war gegangen. Verflucht sollte er sein, wenn er noch einmal klein beigab.
„Wie das?"
„Sie will Ocean Haven für sich behalten, und ihr Onkel hat großherzig zugestimmt, ihr die Immobilie für eine geringere Summe zu verkaufen. Wenn sie in den nächsten fünf Tagen das Geld auftreibt, gehört der Besitz ihr."
„Um wie viel ist der Kaufpreis reduziert worden?"
Als Lauren die Hälfte der Summe nannte, die er geboten hatte, fluchte er laut. „Joe Carmichael ist zwar nicht der Hellste, aber warum zum Teufel sollte er das tun?"
Lauren zuckte mit den Schultern. „Familie, mein Lieber. Sie wissen doch, Blut ist dicker als Wasser."
Natürlich wusste er das. Aber er wusste auch, dass jeder letztlich auf sich allein gestellt war, wenn es hart auf hart kam.
Er fuhr sich so heftig mit der Hand durch die feuchten Haare, dass Schweißtropfen um seinen Kopf flogen.
Darauf sprang Lauren zurück, als habe er ihr Designerkostüm verätzt, dann warf sie Ricardo einen abschätzenden Blick zu, der ihre Reize unverhohlen musterte.
Ausdruckslos starrte Cruz auf die Wand. Bis vor acht Jahren war Ocean Haven sein Zuhause gewesen. Elf Jahre lang hatte er über dem Hauptstall gewohnt und mit den Pferden gearbeitet – zunächst als Pferdepfleger, dann als Cheftrainer und schließlich als Manager und Captain des berühmten Poloteams von Charles Carmichael. Der reiche Amerikaner hatte ihn auf einer hacienda entdeckt und war begeistert von seinen Reitkünsten gewesen. So war Cruz einem Leben in Armut und Unbekanntheit entronnen.
Er knirschte mit den Zähnen.
Mit dreizehn hatte er versucht, seine Familie vor dem Untergang zu retten, nachdem sein Vater plötzlich gestorben war.
Später hatte er von Charles Carmichaels ambitionierten Plänen erfahren, ein erstklassiges Poloteam aufzubauen. In Cruz hatte er seinen zukünftigen Schützling gesehen. Für seine Mutter hingegen war er ein wilder und ungestümer Junge, der die Familie vor dem drohenden Elend bewahren sollte. Es wäre das Beste für ihn, hatte sie gesagt, wenn sie ihn mit dem Amerikaner fortschickte. Wobei sie eigentlich gemeint hatte, dass es das Beste für sie alle sei, weil der alte Carmichael ihr ein kleines Vermögen gezahlt hatte, um ihn mitzunehmen. All das hatte Cruz damals gewusst. Und auch wenn es ihm ganz und gar nicht gefiel, hatte er eingewilligt, weil er seine Familie mehr als alles andere liebte.
Und am Ende hatte seine Mutter recht gehabt, verdammt. Mit siebzehn war Cruz der jüngste Spieler mit einem Handicap von zehn – die höchste Stufe, die ein Polospieler erreichen konnte. Nur eine Handvoll hatte es bisher so weit geschafft. Mit zwanzig wurde er als der beste Polospieler gehandelt, den es je gegeben hatte.
Mit dreiundzwanzig war der Traum vorbei, und die gehobene Gesellschaft hatte ihm den Rücken gekehrt.
All das verdankte er Aspen Carmichael. Der hinterhältigen und außergewöhnlich schönen Aspen Carmichael. Am meisten schockierte ihn, dass er so etwas nie von ihr erwartet hätte. Und er hatte sich wie ein Idiot gefühlt, nachdem sie ihn hintergangen hatte.
Sie war zehn gewesen, ein einsames, liebes Mädchen, als sie nach Ocean Haven kam. Ihre Mutter war bei einem schrecklichen Unfall ums Leben gekommen, wobei nie geklärt wurde, ob es nicht Selbstmord gewesen war. Während all dieser Jahre hatte er sie kaum gesehen. Seine Sommer hatte er beim Polospiel in England verbracht, während sie den Rest des Jahres über irgendein vornehmes Internat besucht hatte. Mit ihren wilden blonden Haaren, die aussahen, als gehörten sie einmal richtig geschnitten, sah sie für ihn wie ein schlaksiges Kind aus. Als er dann ein paar Jahre später wegen einer Schulterverletzung den Sommer in Ocean Haven verbrachte, war es passiert. Aspen hatte gerade Sommerferien, war inzwischen um die sechzehn und hatte sich in eine atemberaubende junge Frau verwandelt.
Alle Jungen buhlten um ihre Aufmerksamkeit.
Auch Cruz entging nicht, wie schön sie war, doch er hielt sich zurück. Okay, vielleicht hatte er ein paar Mal an mehr gedacht, vor allem wenn sie ihm diese heißen Blicke zuwarf, als sie sich unbeobachtet glaubte. Vielleicht konnte er sich auch an ein oder zwei Träume