Unvergessliche Gefühle
Von Jennie Adams
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Über dieses E-Book
Lily und Zach: Er ist ein erfolgreicher Unternehmer, sie seine Sekretärin ... Vom ersten Augenblick an fühlt sie sich wie magisch zu ihm hingezogen. Immer sinnlicher knistert es zwischen ihnen. Und gegen ihren Willen sehnt Lily sich bald nur noch nach einem: heißen Küssen im Büro. In der Hoffnung, dass das verzehrende Verlangen nach Zachs Nähe dann ein Ende hat, verbringt sie eine leidenschaftliche Liebesnacht mit ihm. Doch ehe sie es sich versieht, verrät sie stattdessen zum allerersten Mal in ihrem Leben ihren größten Grundsatz: Verlieb dich nie in deinen Chef!
Jennie Adams
Jennie Adams liebt die Abwechslung: So wanderte sie schon durch den Australischen Kosciusko Nationalpark, arbeitete auf Farmen, spielte Klavier auf Hochzeitsfeiern, sang in einer Chorproduktion und hatte verschiedenste Bürojobs. Jennie lebt in einem kleinen Städtchen in New South Wales, wo sie einem Halbtagsjob nachgeht weil sie nach eigenen Angaben auch einmal Menschen treffen möchte, die sie sich nicht selbst ausgedacht hat. 2005 veröffentlichte Jennie ihren ersten Liebesroman, der sofort ein Erfolg wurde. Seitdem wurden ihre Bücher in mehrere Sprachen übersetzt. Schreibt sie nicht gerade romantische Geschichten, verfasst Jennie Artikel und Kurzgeschichten über alles Mögliche, von Alpakas über Gartenarbeit bis hin zu Zoobesuchen. Dabei erscheinen ihre Texte unter verschiedenen Pseudonymen in Magazinen und Zeitschriften in Australien und anderen Ländern.
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Buchvorschau
Unvergessliche Gefühle - Jennie Adams
Jennie Adams
Unvergessliche Gefühle
IMPRESSUM
JULIA erscheint im CORA Verlag GmbH & Co. KG,
20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1
© 2007 by Jennifer Ann Ryan
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V., Amsterdam
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 1801 (4/2) - 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Alexa Christ
Fotos: RJB Photo Library
Veröffentlicht im ePub Format im 03/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-86349-498-8
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
1. KAPITEL
„Sind Sie Zachary Swift?" Lily stand im Türrahmen eines eleganten Büros in einem modernen Glasgebäude in der Innenstadt von Sydney und musste gegen die Angst ankämpfen, die ihr die Kehle zuzuschnüren drohte. Hoffentlich klang sie ruhig und souverän. „Ich bin Lily Kellaway, Besitzerin von Best Secretarial Agency. Ich möchte … mit Ihnen über die Beschwerden sprechen, die Sie gegen meine Mitarbeiterin erhoben haben."
Natürlich konnte er sich schlichtweg weigern, mit ihr zu reden. Er konnte sie verklagen und ihre aufstrebende Agentur damit ruinieren. Dessen war sich Lily mehr als bewusst, dennoch musste sie selbstsicher und kompetent auftreten – wie eine Frau, die in der Lage war, die verfahrene Situation zu retten.
„Ja, ich bin Zach Swift, und es ist sicherlich keine belanglose Beschwerde, die ich gegen Rochelle Farrer erhebe." Er saß an seinem Schreibtisch. Breite Schultern, dunkles Haar, maskuline Züge. Seine ganze Haltung drückte Selbstbewusstsein aus.
„Ich bezweifle die Rechtmäßigkeit Ihrer Anschuldigungen keineswegs. Wie sehr wünschte sie sich, das Gegenteil beweisen zu können, doch leider entsprach alles der Wahrheit. „Aber ich bin bereit, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
„Deshalb sind Sie hier? Um etwas in Ordnung zu bringen, das bereits geschehen ist? Irritiert runzelte er die Stirn. „Ich dachte, ich hätte meinen Standpunkt deutlich gemacht, als wir vor einer halben Stunde miteinander telefoniert haben.
Lily erinnerte sich nur zu gut an den Schock, den sie bei diesem Anruf empfunden hatte. Entsetzen und Verlegenheit hatten sie daran gehindert, zu einer Einigung mit ihm zu kommen. Während sie noch verarbeiten musste, was sie da hörte, erklärte er ihr bereits, dass er nichts mehr mit ihrer Agentur zu tun haben wolle, und legte auf.
„Sie haben einige Dinge angesprochen, als wir miteinander telefonierten. Der verwaiste Sekretärinnenschreibtisch in seinem Vorzimmer schien sie geradezu verhöhnen zu wollen. Krampfhaft umklammerte sie das Notizheft in ihrer linken Hand und betete, dass er ihr eine Chance geben würde. „Ich würde gerne über diese Dinge reden, jetzt, wo ich die Zeit hatte, alle Fakten einzuholen.
Bitte, lieber Gott, lass mich nicht die Rede vergessen, die ich im Taxi dreimal einstudiert habe.
„Was gibt es noch zu bereden? Ich habe Ihre Mitarbeiterin gefeuert. Ende der Diskussion." Mit einer verärgerten Geste knallte er eine Akte zu, die auf seinem Schreibtisch lag, stand auf und durchquerte den Raum, bis er etwa zwei Schritte vor ihr stehen blieb.
Er war gut einsneunzig groß, von athletischer Statur und ganz eindeutig sehr wütend. Das Schlimme war, dass ihre Agentur die Verantwortung dafür trug. Innerlich zitterte Lily. Doch es geschah auch noch etwas anderes. Etwas gänzlich Unerwartetes. Während sie in seine dunklen, funkelnden Augen blickte, spürte sie eine Mischung aus Interesse und Neugier. Ihr stockte der Atem. Sie fühlte sich doch nicht etwa zu ihm hingezogen, oder? Nein, das konnte nicht sein. Es handelte sich sicherlich nur um eine Art nervöse Reaktion.
Ja, das musste es sein. Sehr gut. Abgesehen von allem anderen hatte sie im Moment nämlich gar keine Zeit für eine Beziehung zu einem Mann. Sie war viel zu beschäftigt. Und in ihrer ganzen Art war sie mehr als unzulänglich. Man musste sich doch nur ihr Verhältnis zu ihren Eltern anschauen. „Alles, was ich von Ihnen erbitte, sind ein paar Minuten Ihrer Zeit. Wenn Sie mich bis zum Ende anhören, werden diese Minuten gut investiert sein."
„Tatsächlich, Ms. Kellaway? Sie scheinen sich da ja sehr sicher zu sein."
Lily glättete ihren grünen Rock und zupfte an dem dazu passenden Blazer. „Ich habe eine Lösung."
„Ach, wirklich? In der vergangenen Woche bin ich sexuell belästigt worden, während Ihre Mitarbeiterin ihre Pflichten ignoriert hat." Sein Blick drückte seine ganze Verachtung aus. „Mein Arbeitsleben wurde empfindlich gestört, und der Höhepunkt lag in der kleinen Episode heute Morgen. Ihre Agentur ist dafür verantwortlich, und jetzt wollen Sie mein Problem lösen?"
Lily holte tief Luft. „Ich entschuldige mich aufrichtig für …" Die Worte erstarben, als sich ihr Blick gegen ihren Willen auf die schwarze Ledercouch in der Ecke richtete.
Zach Swift folgte ihrem Blick, woraufhin seine Lippen zu einer dünnen Linie wurden. „Ja, genau dort hat es sich abgespielt. Also, Ms. Kellaway, dann erklären Sie mir doch bitte, wie es sein kann, dass ich heute Morgen in mein Büro komme und Rochelle Farrer nackt auf meinem Sofa auf mich wartet?"
Lilys Hand zitterte, während sie sich eine widerspenstige Haarsträhne hinters Ohr schob. Rochelle hatte geglaubt, dass sie sich nur auszuziehen brauchte, um sich diesen Mann zu angeln. Das hatte sie auch unumwunden zugegeben, als Lily sie in einem hastigen Telefonat zur Rede gestellt hatte, ehe sie hierher geeilt war. „Rochelle … scheint dem Irrtum unterlegen gewesen zu sein, dass … ähm …"
„Dass sie einen reichen Mann heiraten und den Rest ihrer Tage von seinem Wohlstand leben kann? Seine Stimme war eisig. „Dass sie sich ihrem potenziellen Opfer nur an den Hals werfen muss, um ihr Ziel zu erreichen?
„Nun, ja. Lily zog die Augenbrauen zusammen. Er mochte ja wütend sein, aber für sie war das Gespräch mit Rochelle auch nicht gerade angenehm gewesen! „Ich hatte nicht den blassesten Schimmer, dass Rochelle sich auf diese Weise verhalten würde, nur um die Frau eines reichen Mannes zu werden. Bei ihrem Einstellungsgespräch wirkte sie äußerst kompetent und professionell.
Sein anhaltendes Schweigen machte sie zusätzlich nervös. Am liebsten hätte sie ihr Notizheft aufgeschlagen und alles festgehalten, was bislang gesagt worden war. Wenn sie doch nur schon wieder in ihre kleine Wohnung zurückkehren könnte, wo sie ihre Mängel und Unzulänglichkeiten vor der Welt verbergen konnte!
Zachary Swift sah sie beunruhigend lange an. Schließlich neigte er leicht den Kopf. „Zu meiner eigenen Überraschung glaube ich Ihnen."
„Vielen Dank. Ihre Knie zitterten, so erleichtert war sie. „Es freut mich, dass Sie das sagen …
„Nicht, dass es irgendetwas ändern würde, unterbrach er sie und zerschlug damit ihre Hoffnungen. „Rochelle ist dem Versprechen Ihrer Agentur, eine ‚zuverlässige, kompetente Sekretärin‘ bereitzustellen, alles andere als gerecht geworden, oder sehe ich das falsch?
„Nein, das sehen Sie richtig", gab sie kleinlaut zu.
Während Lily im Türrahmen stand und nach einem Ausweg aus dieser verfahrenen Situation suchte, musste sie sich eingestehen, dass sie klar im Nachteil war. „Ich kann Ihren Ärger verstehen. Nichtsdestotrotz möchte ich Ihnen etwas vorschlagen, das die Situation wieder ins Reine bringt. Es ist im besten Interesse Ihrer Firma, dass Sie mich anhören."
Er zögerte, doch dann seufzte er und deutete auf den Besucherstuhl vor seinem Schreibtisch. „Also gut, ein paar Minuten kann ich erübrigen. Wenn wir Glück haben, wird das Telefon sogar so lange schweigen."
„Vielen Dank. Sie ging auf den Stuhl zu und nahm Platz. „Ich möchte nur genügend Zeit, um diese Angelegenheit wieder in Ordnung zu bringen.
„Was mich betrifft, so ist diese Angelegenheit …" Er sprach seinen Satz nicht zu Ende, stattdessen blickte er auf ihre Beine, die sie in einer eleganten Bewegung übereinanderschlug. Rasch schaute er zur Seite, doch Lily hatte die Mischung aus Bewunderung und Neugier registriert, die sein Interesse an ihr signalisierte – ob nun gewollt oder ungewollt.
Wenn auch sie in diesem Moment eine Spannung verspürte, ein kurzes Kribbeln, dann lag das sicher nur daran, dass die ganze Situation ihr an die Nieren ging. Nervosität und Angst ließen sie erschauern, und nicht er als Mann!
„Ich hoffe, Sie erwarten nicht, für die Woche bezahlt zu werden, die Rochelle mich belästigt, ihre Pflichten vernachlässigt und aus meinem Büro ein Chaos gemacht hat?" Zachary bedachte sie mit einem kühlen Blick.
„Natürlich nicht. Der Einkommensverlust war ihre geringste Sorge. „Das würde ich niemals von einem geschätzten Kunden verlangen.
„Aber etwas anderes möchten Sie verlangen?"
„Ja, und bitte glauben Sie mir, wenn ich noch einmal betone, dass ich weiß, wie ernst die Angelegenheit ist." Jetzt kam der wichtigste Teil ihrer Rede. Sie musste ihn davon überzeugen, ihrer Agentur eine zweite Chance zu geben.
Dennoch wollte es ihr kaum gelingen, sich an die einstudierten Worte zu erinnern. Panik drohte sie zu überwältigen. Sie war auf das Verständnis dieses Mannes angewiesen. Sie musste ihm beweisen, dass ihre Agentur die Leistung erbringen konnte, mit der sie warb.
„Sie haben jedes Recht, verärgert und wütend zu sein. Sogar abgestoßen." Sie hatte ihr Notizheft aufgeschlagen und schrieb mit ihrem Bleistift in der ganz speziellen Art Stenoschrift, die sie erlernt hatte.
Wenn die Angelegenheit wichtig ist, dann mach dir immer Notizen. Noch bevor ihr Therapeut ihr diesen Rat gegeben hatte, war sie bereits so vorgegangen. Seit sie das Krankenhaus verlassen hatte, hielt sie auch noch das kleinste Detail schriftlich fest. In dieser Zeit hatte sie auch ihre Träume begraben und sich von ihren Eltern gelöst, weil die sich nämlich für sie schämten.
Zach neigte den Kopf. „Es war ein Schock, mein Büro zu betreten und diese … Szenerie vorzufinden. Wenn ich jemanden dabeigehabt hätte …"
„Dann wäre es noch schlimmer gewesen. Ich stimme Ihnen zu. Nun, ich …" Oh, warum hatte sich Rochelle nur so unmöglich verhalten? Noch dazu zeigte sie auch im Nachhinein nicht den Hauch von Reue! „Ich entschuldige mich im Namen von Best Secretarial Agency aufrichtig für diesen unmöglichen Vorfall. Ich habe Rochelle fristlos entlassen."
„Ich gehe nicht davon aus, dass Sie das als Verlust betrachten?" Sein zustimmendes Kopfnicken war immerhin etwas.
„Nein, ganz sicher nicht. Ihr Bleistift flog weiter über die Zeilen. „Nun lassen Sie mich Ihnen einen Vorschlag machen.
Er beugte sich vor. Sein Gesichtsausdruck wirkte ungeduldig und keineswegs entgegenkommend. „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich kurzfassen könnten."
„Sie brauchen eine neue Sekretärin. Ich kann Sie Ihnen zur Verfügung stellen. Jede Einzelheit wanderte in ihr Notizbuch. „Um sicherzugehen, dass keine weiteren Komplikationen auftreten, möchte ich Deborah Martyn zu Ihnen schicken. Deb ist meine Stellvertreterin, eine äußerst zuverlässige Frau mittleren Alters, die über sehr viel Erfahrung verfügt.
Lily holte rasch tief Luft und fuhr dann fort. „Deb kann innerhalb der nächsten … Sie blätterte schnell in ihrem Notizbuch und überprüfte Deborahs Verfügbarkeit. „… Stunde hier sein. Als zusätzlichen Anreiz biete ich Ihnen zwei weitere kostenfreie Arbeitswochen nach Ablauf des Vertrags an. Es ist sicherlich nicht einfach, im Handumdrehen an eine erfahrene Sekretärin zu kommen. Mein Vorschlag erspart Ihnen Zeit und Mühe. Ich gehe zumindest davon aus, dass Sie noch keinen Ersatz gefunden haben?
„Dazu hatte ich nicht die Zeit. Er lachte freudlos. „Gehen wir mal davon aus, ich nehme Ihren Vorschlag an, was ich noch nicht tue.
Sie hatte mit einigem Widerstand gerechnet, weshalb sie sich vorbeugte und ihm ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte. „Ja?"
„Ich halte es nicht für sinnvoll, eine weitere unbekannte Frau einzustellen. Zumindest nicht nach den Problemen, die ich gerade hatte. Wenn Sie mir also stattdessen einen männlichen Sekretär zur Verfügung stellen könnten? Kompetent, zuverlässig und vorzugsweise verheiratet mit Frau und Kindern? Jemand, der garantiert arbeiten wird und nicht mehr? Das würde ich eventuell in Erwägung ziehen. Eventuell."
Lily beschäftigte keine männlichen Mitarbeiter. Sie konnte ihm nur Deborah anbieten – eine fantastische Arbeitskraft, aber definitiv weiblich. „Nein,