Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Teuflische Spiele: Die Königin der Verdammten, #2
Teuflische Spiele: Die Königin der Verdammten, #2
Teuflische Spiele: Die Königin der Verdammten, #2
eBook240 Seiten3 Stunden

Teuflische Spiele: Die Königin der Verdammten, #2

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Wie sich herausstellt, bin ich wirklich Luzifers Tochter. Die Erbin der Hölle. Und – du hast es erraten – die zukünftige Königin der Verdammten. 

Aber was ist, wenn ich nicht regieren will?

Der Kobold hält sich zwar versteckt und Josh existiert nicht mehr, aber ich bin trotzdem nicht sicher. Nicht im Entferntesten. Mein lieber Vater hat nicht nur sein Erbe und sein Mal an mich weitergegeben, sondern auch alle Probleme, die die Hölle so mit sich bringt. Seine Feinde sind jetzt auch meine.

Zu meinem Glück habe ich die vier Reiter, meine beste Freundin, die Todesfee und einen wütenden Waschbären auf meiner Seite.

Aber jetzt muss ich mich mit der Bestie herumschlagen. Mein psychotisches, besitzergreifendes und geradezu Furcht einflößendes Alter Ego war fest entschlossen, die Reiter nicht nur auf meiner Seite, sondern auch in meinem Bett zu haben. Als wäre es nicht schon schwer genug, die Flammen der Hölle zu beherrschen.

Wäre es zu mühsam für Luzifer gewesen, vor seinem Tod ein Handbuch zu schreiben?

SpracheDeutsch
HerausgeberKel Carpenter
Erscheinungsdatum27. Sept. 2023
ISBN9798223301882
Teuflische Spiele: Die Königin der Verdammten, #2

Mehr von Kel Carpenter lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Teuflische Spiele

Titel in dieser Serie (2)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Fantasy-Romanze für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Teuflische Spiele

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Teuflische Spiele - Kel Carpenter

    1

    Hitze brannte auf meiner Haut, während das Feuer die Erde um mich herum anfraß. Mit ausgebreiteten Armen stapfte ich durch die endlose Ödnis. Die Bestie lächelte auf die brennende Welt herab, während sich blaue Flammen über das Land ausbreiteten.

    Es machte ihr Spaß, die Menschen rennen zu sehen. Wie sie keuchten, schwer und hart, wenn sie versuchten zu fliehen. Wie sie innehielten und zurückschauten, wie ihre Gesichter bleich wurden, als sie merkten, dass ihre Füße sie nicht schnell genug tragen konnten. Denn ihre Wut – meine Wut – würde sie verzehren, bevor sie einen weiteren Schritt machen konnten.

    »Ruby!« Der Schrei riss mich aus dem Schlaf.

    Meine Augen flogen auf und das Erste, was ich sah, war Moira. Der Schein der flackernden blauen Flammen tanzte auf ihrem Gesicht, während es um uns herum brannte. Krallen bohrten sich in meine Brust, während Bandit in wilder Panik auf mich kletterte. »Ruby!«

    Sie setzte sich auf mich und schüttelte mich inbrünstig, als sie einen Schrei ausstieß, der Tote aufwecken könnte. Unser Fenster zersplitterte auf der Stelle.

    Mist! Das war nicht die Ödnis. Es war mein Zuhause, und Moira und Bandit hatten den Flammen getrotzt, um es zu retten. Ich atmete scharf ein und erschrak angesichts dessen, was ich ihnen hätte antun können, während ich versuchte, das Inferno zu beruhigen. Ich konzentrierte mich auf die Flammen und versuchte, sie zum Erlöschen zu bringen. Aber sie wurden nur noch größer, als ich in Panik geriet, weil ich sie offensichtlich nicht unter Kontrolle hatte.

    In mir runzelte die Bestie die Stirn und knurrte Moira und Bandit an, weil sie sich dummerweise selbst in Gefahr gebracht hatten. Ein einziger Blick von ihr genügte, und das Feuer erlosch sofort.

    Na dann.

    »Moira«, krächzte ich. Ihr Schrei verstummte in dem Moment, in dem sich die Flammen auflösten und einen dünnen, glitzernden schwarzen Rückstand hinterließen, von dem ich nur annehmen konnte, dass es Asche war. Ein kalter Wind wehte durch das Fenster und bewegte die Jalousien so weit, dass ein Funken Sonnenlicht hindurchschlüpfte und mehr von der Szene vor mir beleuchtete.

    Mein nackter Körper zitterte auf dem kahlen, kalten Beton, wo sich einst eine Couch und ein Teppich befunden hatten. Mein Wohnzimmer war nicht viel mehr als verkohlte Überreste mit vier Wänden. Das Zementfundament war mit schwarzem Staub bedeckt, der durch den Raum wehte, als ein rauer Windstoß durch ihn peitschte. Bandit schlang seine Arme fest um mich und Moiras nackter Körper klammerte sich in einer verzweifelten Umarmung an meinen. Wo sie bekleidet gewesen war, klebte jetzt nur noch ein feiner schwarzer Film auf ihrer blassgrünen Haut. Während alles andere verzehrt worden war, schien es meiner besten Freundin und meinem Waschbären gutzugehen.

    »Es tut mir leid. Ich wollte nicht …« Meine zittrige Entschuldigung wurde durch ein Klopfen an unserer Haustür unterbrochen.

    »Eine Sekunde!«, rief Moira. Das laute Klopfen an der Tür verstummte.

    »Ruby?«, fragte Laran. Seine Stimme drang mit Leichtigkeit durch das zerbrochene Fenster.

    »Ich bin hier. Gib uns nur einen Moment!«, antwortete ich. Er stieß ein ungeduldiges Brummen aus, drängte aber nicht weiter. Moira sprang auf die Füße und zog mich mit sich hoch. Die feine, pulverförmige Asche bedeckte uns beide und glänzte in dem schwachen Licht, das aus der Küche kam, wie Onyx. Die große Couch, auf der ich geschlafen hatte, war komplett weg, genauso wie der größte Teil des Zimmers. Das Feuer schien sich bis an den Rand der Küche und des Flurs ausgebreitet zu haben, bevor die Bestie es endgültig gelöscht hatte.

    »Du bist wirklich Luzifers Tochter«, murmelte Moira. Ihre gischtgrünen Augen wanderten zu dem Brandzeichen in der Mitte meines Brustbeins.

    »So scheint es«, murmelte ich zurück. Das auf dem Kopf stehende Pentagramm saß eng zwischen meinen Brüsten, ein dicker schwarzer Ring umgab es. Sie streckte ihre hellgrünen Finger aus, um über das Brandzeichen zu fahren, als eine weitere Faust gegen die Tür hämmerte.

    Ich fühlte mich, als würde ich einen Meter in die Luft springen, und Moira warf der Tür einen strengen Blick zu. Die würde nicht ewig gegen Larans Fäuste standhalten.

    »Komm, wir ziehen uns an und begrüßen deine Männchen, bevor sie einen Weinkrampf bekommen.« Sie hatte nicht unrecht, aber es fühlte sich komisch an, es laut ausgesprochen zu hören. Meine Männchen. Als wären sie mein Eigentum. Oder so ähnlich. Die Bestie riss den Kopf hoch und stimmte mit großem Nachdruck zu. Sie gehörten uns.

    Ich drehte mich um und ging den Flur hinunter in mein Schlafzimmer, während Bandit mir hinterherlief. Der süße Duft von Amaryllis erfüllte die Luft, aber er konnte den Gestank von verkohlten Fasern und stinkendem Waschbären nicht überdecken. Ich streckte blind die Hand aus, um das Licht einzuschalten, als ein dumpfer Aufprall im Wohnzimmer zu hören war. Ich steckte meinen Kopf aus dem Schlafzimmer.

    Eine Wolke aus Ruß und Schutt quoll auf, so dicht, dass ich nur eine Wand aus schwarzem Glimmer erkennen konnte. Die Partikel tanzten vorübergehend, bevor sie langsam nach unten sanken.

    Laran warf einen prüfenden Blick in den Raum und runzelte die Stirn, als er den Flur erreichte und schließlich auch mich entdeckte.

    »Was ist hier passiert?«, brüllte er.

    Ich schluckte schwer, aber weder ich noch die Bestie in mir wollten jemandem antworten, der die Dreistigkeit besaß, die Tür wie ein unzivilisiertes Tier aufzubrechen, nachdem ich ihn gerade zum Warten aufgefordert hatte. Ich schloss meine Schlafzimmertür und zog mir in Rekordzeit meinen schwarzen Bademantel über. Ich war gerade dabei, den Knoten um meine Taille zu binden, als meine Tür knarrend aufging.

    »Ich hätte dich hereingelassen, wenn du noch eine Minute gewartet hättest, bis ich mich angezogen habe«, sagte ich scharf. Meine Worte trafen auf taube Ohren.

    »Warum ist da Glas vor deinem Haus? Was ist mit dem Fenster passiert? Warum ist …«

    Das Zuschlagen einer Tür unterbrach ihn abrupt. Er drehte sich um und sah die Dämonin hinter sich an. Moira schlüpfte um seinen massigen Körper herum und kam neben mir zum Stehen. Ihr eigener Bademantel war weiß, durchsichtig und definitiv aufregender als alles, was ich besaß. Dämonen waren im Allgemeinen sehr nachlässig, was Kleidung anging. Sie bemerkte sicher nicht einmal, wie toll ihre Beine darin aussahen, auch wenn schwarzer Staub den Bademantel befleckte.

    »Stürmst du ständig uneingeladen in die Häuser anderer Leute? Oder ist dieses schlechte Benehmen nur der Versuch, deine Dominanz zu beweisen?«, schnauzte Moira ihn an. Sein Gesicht verfinsterte sich, als er einen Schritt nach vorne machte und uns überragte.

    »Das ist nicht die Frage, um die es hier geht, Todesfee«, grummelte er. Ich hätte mir am liebsten die Hand vors Gesicht geschlagen, während ich den Pisswettbewerb zwischen den beiden verfolgte.

    »Sie hätte bis auf einen einzigen Schrank alles niederbrennen können und das wäre immer noch die Frage. Ihr Reiter müsst lernen, zu respektieren …« Er brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. Ihr Kiefer schnappte wie von Geisterhand zu.

    »Hey!«, protestierte ich und schlug ihm mit meiner Hand auf den Arm. Laran hob eine Augenbraue. Ich wusste nicht, ob ich überrascht war, dass ich ihn geschlagen hatte, oder ob ich ihn dazu bringen wollte, aufzuhören. Wie auch immer, ich musste nicht lange überlegen, bis Moiras Mund auf magische Weise geöffnet wurde.

    »Ruhe, sonst tue ich es wieder!«, sagte er zu ihr. Hätte er mit einem anderen Dämon gesprochen, hätte dieser seine Warnung vielleicht beherzigt. Moira hingegen tat alles andere als das. Wirklich, sie war vollkommen durchgeknallt.

    »Ich würde aufpassen, mit wem du dich anlegst, Laran. Es gibt eine Menge Geister, die sich gerne in deiner Nähe aufhalten. Es wäre eine Schande, wenn ich ausplaudern würde, was einige von ihnen mir erzählt haben …« Ihre Stimme klang zuckersüß, aber ihre Worte waren nichts als ein Bluff. Moira hatte nie die Fähigkeit erlangt, die Toten zu sehen. Als Halbtodesfee hatte sie nur wenige Talente, die über ihren Ultraschallschrei hinausgingen. Nicht, dass Laran das gewusst hätte. Er warf ihr einen misstrauischen Blick zu, der immer intensiver wurde, je länger sie lächelte.

    »Das würdest du nicht wagen.«

    »Du kannst mich gerne auf die Probe stellen«, provozierte sie ihn. Gut, dass ich nur einen Tag gebraucht hatte, um Trübsal zu blasen und mich zu erholen. Ihr Gezänk machte mich jetzt schon wahnsinnig. Es war, als wäre Moira von Natur aus unfähig, sich nicht mit den Reitern zu streiten, was mich betraf. Wenn es nicht um Respekt ging, dann war es Stalking oder Besitzgier. Sie ging sogar so weit, ihnen zu sagen, dass sie wegen ihres Geschlechts nicht ins Haus gelassen werden konnten. Ich wusste nicht mehr, an welchem Tag sie ihnen erzählt hatte, wir wären Lesben, die heißen lesbischen Sex hätten, und dass keine Schwänze eingeladen wären. Da sowohl Rysten als auch Allistair wussten, dass das nicht stimmte … hatte ich beschlossen, mich nicht einzumischen.

    »Kann mir jemand erklären, warum das Wohnzimmer niedergebrannt wurde?«

    Die Frage kam aus dem Flur. Meine Bestie begann sich die Lippen zu lecken, als Julian um die Ecke kam. Er sah genauso aus wie in jener Nacht, als die Dämonen uns angegriffen hatten. Sein blondes Haar, das so hell war, dass es weiß sein könnte, lag perfekt auf einer Seite. Seine Haut war unversehrt. Blass und ohne Makel. Alles an ihm war strahlend, aber sein Glanz war weder warm noch freundlich. Er war wie ein endloser Winter: ätherisch in seiner Schönheit, aber unversöhnlich, wenn man sich in seinen Tiefen verlor.

    Es war unsere erste Begegnung seit dem drogeninduzierten Koma, das ich vor zwei Nächten erlebt hatte. Es war das erste Mal, dass ich einen von ihnen sah, aber aus irgendeinem Grund war es Julian, der mich an diese Nacht denken ließ. Das Licht hatte sich in seinem Haar gespiegelt und sie violett und unheimlich aussehen lassen, als er mich aus dem Club getragen hatte. Hitze kroch über meine Haut und eine leichte Röte befleckte meine Wangen. Nach allem, was passiert war, sollte ich mich nicht so fühlen, wenn ich an den Verlauf dieser Nacht zurückdachte.

    »Geht es dir gut?«, fragte Moira und war sofort wieder an meiner Seite. Sie warf den beiden einen vernichtenden Blick zu und legte einen Arm um meine Taille. Hinter ihnen knirschten Stiefel auf Glas, als jemand einen leisen Pfiff ausstieß. Ich konnte nur vermuten, dass die anderen Reiter aufgetaucht waren; zum Glück, bevor ich die Chance hatte, mich wie ein Idiot aufzuführen. Ich war ein Halbsukkubus und kein errötendes Schulmädchen, das einem hübschen Gesicht hinterherhechelte. Julian hatte mich gerettet, weil es sein Job war. Ich würde gut daran tun, die Fakten nicht zu verwechseln.

    Ich nickte mit dem Kopf, um das Pochen des Blutes in meinen Ohren zum Schweigen zu bringen, und murmelte: »Es geht mir gut.«

    Moira widersprach nicht, aber ihr Arm straffte sich unmerklich.

    Um Teufels willen!

    Ich war kein hilfloses Kind. Okay, ich hatte gerade im Schlaf ein Feuer gelegt. Die Überfürsorglichkeit aller war mehr als ärgerlich, wenn man bedachte, dass fast alle, die mir etwas antun wollten oder angetan hatten, tot waren. Der Gedanke war deprimierend und tröstlich zugleich.

    Ich schüttelte Moiras Arm ab und zog an den Ärmeln meines Bademantels. Gestern war ich Ruby gewesen. Ich hatte einen ganzen Becher Eiscreme gegessen und literweise Tee getrunken. Ich hatte mich auf der Couch zusammengerollt und Netflix geschaut, als hätte ich nicht gerade jemanden umgebracht. Heute war ich von den Schreien meiner besten Freundin erwacht, weil ich fast unser Haus niedergebrannt hätte.

    Sosehr ich es auch hasste, es zuzugeben, ich musste einen Weg finden, diese Lücke in meinem Kopf zu schließen, denn das Pentagramm auf meiner Brust wollte nicht verschwinden.

    Und die Reiter auch nicht.

    2

    Ich wünschte, ich hätte Zeit gehabt, zu verarbeiten, was es bedeutete, praktisch über Nacht Luzifers Tochter zu werden. Aber die vier Reiter standen schon in meinem Zimmer und warteten auf eine Antwort.

    Leider war alles, was ich zu sagen hatte: »Nun, ich hatte da eine Art Unfall.«

    Keiner lachte.

    Schwieriges Publikum.

    »Was für einen Unfall?«, fragte Rysten und drängte nach vorne. Laran schnaubte, trat aber aus der Tür, um ihn durchzulassen.

    »Ich habe im Wohnzimmer ein Feuer entfacht. Ich habe erst gemerkt, was passiert ist, als Moira und Bandit mich geweckt haben …« Meine Stimme verstummte, als Bandit die Strickleiter erklomm, die ich für ihn gebastelt hatte, und sich in seine Hängematte warf. Er stieß einen dramatischen Seufzer aus, als wäre selbst meine Erzählung zu anstrengend für sein kleines Hirn. Ich lächelte ihn kurz an und freute mich über die Abwechslung von all den seltsamen Ereignissen des heutigen Morgens.

    »Was hast du gemacht, als das Feuer ausbrach?«, fuhr Rysten fort.

    »Ich habe geschlafen«, sagte ich. Mein Blick fiel auf ihn und ich bemerkte erst jetzt, dass er seinen Schleier nicht aktiviert hatte. Ich beschloss, keinen Kommentar abzugeben, obwohl die Bestie wie ein Narr grinste. Sie zog es vor, sie als das zu sehen, was sie waren, und nicht als Menschen – obwohl Rysten sich fast als solcher ausgeben konnte.

    Ich wusste noch nicht, ob ich ihr zustimmte oder nicht, denn meine Gedanken waren mit wichtigeren Dingen beschäftigt. Zum Beispiel, dass ich kein Wohnzimmer mehr hatte. Und dass es meine Schuld war. Ganz zu schweigen davon, dass ich wohl halluzinierte, weil Bandit mit den Augenbrauen in meine Richtung wackelte … Hatten Waschbären überhaupt Augenbrauen?

    »Nur geschlafen?«, fragte Rysten langsam und kniff die Augen ein wenig zusammen. Das war das einzige Zeichen dafür, dass er sich Sorgen machte.

    »Ja.«

    Er und Julian tauschten einen Blick aus. Hinter ihnen verharrte Allistairs Blick auf meiner Brust, aber nicht so, als würde er mich anstarren. Ich schaute an mir herunter und begriff, dass der schwarze Stoff zwischen meinen Brüsten so weit aufgegangen war, dass die obere Hälfte des Brandzeichens zu sehen war, das meine Haut beanspruchte.

    Verdammt!

    Hastig zog ich den Bademantel enger um meinen Körper und verschränkte die Arme vor der Brust.

    »Wann ist das Mal erschienen?«, fragte Allistair leise.

    »Ich weiß es nicht genau. Irgendwann zwischen Freitagabend und gestern Morgen.« Ich schluckte schwer und wandte den Blick ab. Keine Ahnung, warum ich so angespannt war. Vielleicht lag es daran, dass ich mich immer noch nicht daran gewöhnt hatte. Vielleicht lag es auch daran, dass mein Brandzeichen verführerisch zwischen meinen Brüsten saß. Jedenfalls hatte ich keine Lust, darüber zu reden – oder darüber, wie es dorthin gekommen war. Auf jeden Fall wollte ich nicht, dass jemand danach fragte, es zu sehen.

    »Und weniger als sechsunddreißig Stunden später hast du im Schlaf ein Feuer gelegt.« Er formulierte es nicht wie eine Frage, also entschied ich mich, nicht zu antworten. »Wovon hast du geträumt?«

    Ich wurde bleich und erinnerte mich an die letzten Momente vor dem Aufwachen. Feuer wütete in einer Welt, die von Flammen verzehrt wurde. Eine Welt, die ich beherrschte. Na ja … die Bestie und ich.

    So einen Traum hatte ich noch nie gehabt und ich wollte ihn noch nicht teilen. Da sie mich nicht zur Rückkehr in die Hölle gedrängt hatten, wollte ich nicht, dass sie einen Grund hatten, wieder damit anzufangen. Ich mochte Luzifers Tochter sein, aber ich war nicht bereit dafür.

    Noch nicht.

    »Hm …«, brummte ich und streckte mich, als würde ich nachdenken. Ich kratzte mich am Kinn und legte den Kopf schief. »Ich weiß es nicht mehr genau. Ich bin aufgewacht, weil Moira sich die Seele aus dem Leib geschrien hat und das Haus in Flammen stand.« Ich zuckte mit den Schultern und biss mir auf die Unterlippe. Falls Allistair dachte, ich würde lügen, sagte er nichts, aber seine Augen verfinsterten sich.

    »Wer hat das Feuer gelöscht?«, fragte er langsam. Die Frage hatte eine einfache und selbsterklärende Antwort, aber die Art, wie er sie stellte, ließ mich zögern. War das ein Test?

    »Ich«, antwortete ich.

    »Warum klingst du so unsicher?«, konterte er. Seine Art der Befragung war seltsam. Ich würde sagen, dass er mich belächelte, wenn er nicht so eine butterweiche Stimme hätte, die mich unbehaglich zappeln ließ.

    »Warum fragst du mich aus, als hätte ich etwas falschgemacht?«, schnauzte ich zurück und stopfte meine Hände in die Achselhöhlen, um das Zittern zu verbergen.

    Ich meinte, ich hatte tatsächlich etwas falschgemacht. Ich hatte mein Wohnzimmer angezündet, aber er musste mir nicht das Gefühl geben, ein Verbrecher zu sein.

    »Ich wollte dich nicht verärgern, Ruby. Du machst schneller Fortschritte, als wir dachten, und ich versuche herauszufinden, wie viel Kontrolle du hast und wie viel … die andere …«

    Die

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1