Gegen seinen Willen verliebt: Der Bergpfarrer 412 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
»Los, los, beeilt euch«, rief Therese Angerer, die alte Magd vom Starnerhof, den Leuten am Tisch zu. »Der Bauer ist schon auf den Hof gefahren. Ihr wißt, daß er's net gern sieht, wenn ihr zu lang' Pause macht.« Die beiden Knechte und die jüngere Magd sahen sich an. »Man wird ja wohl noch in Ruhe seine Mahlzeit einnehmen dürfen«, murrte Franz Sonnenleitner, der Altknecht. »Ich weiß eigentlich gar net, warum ich mir das antu'. Vor Jahren schon hätt' ich gehen sollen, anstatt mir die ständigen Launen des Bauern gefallen zu lassen.« Die anderen am Tisch nickten beifällig, während Franz betont langsam sein Glas nahm und leerte. »Dann frag' ich mich, warum du net längst gegangen bist«, erklang es scharf von der Tür her. »Ich halt' dich gewiß net.« Thomas Starner stand in der Küche und sah von einem zum anderen. »Das gleiche gilt für euch«, fuhr er fort. »Wem's bei mir net paßt, der kann gehen. Und jetzt schaut zu, daß ihr an die Arbeit kommt. Ich bezahl' euch net fürs Nixtun!« Wie unter Peitschenhieben geduckt standen die beiden Männer und die junge Magd auf und verließen die Küche.
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Gegen seinen Willen verliebt - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 412 –
Gegen seinen Willen verliebt
Toni Waidacher
»Los, los, beeilt euch«, rief Therese Angerer, die alte Magd vom Starnerhof, den Leuten am Tisch zu. »Der Bauer ist schon auf den Hof gefahren. Ihr wißt, daß er’s net gern sieht, wenn ihr zu lang’ Pause macht.«
Die beiden Knechte und die jüngere Magd sahen sich an.
»Man wird ja wohl noch in Ruhe seine Mahlzeit einnehmen dürfen«, murrte Franz Sonnenleitner, der Altknecht.
»Ich weiß eigentlich gar net, warum ich mir das antu’. Vor Jahren schon hätt’ ich gehen sollen, anstatt mir die ständigen Launen des Bauern gefallen zu lassen.«
Die anderen am Tisch nickten beifällig, während Franz betont langsam sein Glas nahm und leerte.
»Dann frag’ ich mich, warum du net längst gegangen bist«, erklang es scharf von der Tür her. »Ich halt’ dich gewiß net.«
Thomas Starner stand in der Küche und sah von einem zum anderen.
»Das gleiche gilt für euch«, fuhr er fort. »Wem’s bei mir net paßt, der kann gehen. Und jetzt schaut zu, daß ihr an die Arbeit kommt. Ich bezahl’ euch net fürs Nixtun!«
Wie unter Peitschenhieben geduckt standen die beiden Männer und die junge Magd auf und verließen die Küche. Therese Angerer hingegen räumte das Geschirr ab und stellte dem Bauern wortlos einen sauberen Teller hin. Dazu den Topf mit der heißen Suppe. Thomas Starner schob den Teller achtlos beiseite.
»Nun sag’s schon«, forderte er die Magd auf. »Sag’ mir, daß ich ein ungerechter Patron bin, mit dem kein Auskommen ist. Daß die Leut’ mich mehr fürchten als respektieren, überhaupt, daß ich der schlechteste Mensch der Welt bin.«
Therese sah ihn einen Moment schweigend an.
»Es hätt’ keinen Sinn, wenn ich’s täte«, antwortete sie endlich. »Ich hab’s ja oft genug getan, aber geändert hat’s nix.«
Sie betrachtete den jungen Mann und erinnerte sich, wie er früher ausgesehen hatte. Ein hübscher Bursche war er gewesen, als Bub, aus dem ein Prachtkerl von einem Mann geworden war. Wenn er nur net so hart gegen sich und andere wär’!
Die Magd hatte schon bei Thomas’ Eltern in Diensten gestanden, sie kannte ihn vom ersten Tag seiner Geburt.
Früher war er nicht so gewesen, da hatte ein ganz anderer Ton auf dem Starnerhof geherrscht.
Ach, Gott, wie lang’ war das schon her! Nur zu gut erinnerte sie sich an den dunklen Tag vor fünf Jahren, der von einem Moment auf den anderen ihrer aller Leben veränderte.
»Ist Florian noch net da?« unterbrach Thomas ihre Gedanken.
»Nein, aber der Schulbus müßt’ jeden Moment kommen.«
Der Bauer stand auf.
»Ich mag nix essen«, sagte er. »Vielleicht am Abend. Wenn der Bub fertig ist, soll er sich umziehen und zu mir in die Stube kommen.«
»Ist recht«, nickte Therese.
Sie sah ihm nach, wie er mit hängenden Schultern die Küche verließ und ins Wohnzimmer hinüberging, am liebsten hätte sie ihn in den Arm genommen und getröstet.
Als der siebenjährige Florian von der Schule nach Hause kam, ließ sie sich nichts mehr anmerken. Fröhlich scherzte sie mit dem blonden Buben und gab ihm zu essen. Während der Bauernsohn sich die Suppe schmekken ließ, ging die Magd hinaus in den Garten und schnitt einen Strauß bunter Blumen ab. Sie ordnete sie zu einem schönen Gebinde und wickelte es in Papier ein.
»Den nimmst nachher mit zur Mama«, sagte sie zu Florian. »Aber vorher ziehst deine gute Hose und das Sonntagshemd an. Und vergiß den grauen Janker net. Dein Vater wartet im Wohnzimmer auf dich.«
»Ja, Therese«, nickte der Bub brav. »Hilfst du mir später bei den Hausaufgaben? Wir haben drei Rechenaufgaben auf.«
»Freilich helf’ ich dir«, versprach sie und strich ihm über den Schopf. »Und jetzt beeil’ dich.«
*
Thomas Starner saß in der gemütlich eingerichteten Bauernstube und starrte dumpf brütend vor sich hin. In den Händen hielt er das Bild seiner Frau, das er so viele Male schon angeschaut hatte, daß es ganz abgegriffen war.
»Ach, Christel«, murmelte er leise. »Warum nur hast uns verlassen?«
Sein Blick fiel auf den Kalender an der Wand. Das heutige Datum war mit einem roten Stift unterstrichen. Allerdings hätte es dieser Erinnerung nicht bedurft, niemals im Leben würde Thomas Starner den Tag vergessen, an dem seine geliebte Frau tödlich verunglückte.
Er schluckte und unterdrückte die aufsteigenden Tränen, als die Stubentür aufgerissen wurde, und Florian hereinstürmte. Kreischend warf sich der Bub auf den Vater und forderte ihn zum Herumtollen heraus. Wenngleich Thomas überhaupt nicht danach zumute war, so konnte er seinem Sohn den Wunsch doch nicht abschlagen, und schon bald rollten sie sich lachend über den Teppich.
»Jetzt ist’s gut«, mahnte der Bauer mit sanftem Nachdruck. »Du weißt, daß wir noch ins Dorf hinunter müssen.«
So hart er gegen sich und andere war, so liebevoll und nachsichtig war Thomas Starner zu seinem Sohn. Er liebte ihn über alles und würde sich ein Bein für ihn ausgerissen haben, wenn es denn gefordert würde. Doch jetzt mußte es genug der Toberei sein. Es war der fünfte Todestag der Ehefrau und Mutter, und der Blumenstrauß, der in der Küche wartete, war für das Grab bestimmt.
Hand in Hand standen Vater und Sohn eine Stunde später auf dem Kirchhof in St. Johann. Thomas hatte die Blumen zurechtgestellt, und Florian durfte ein neues Licht anzünden.
»Papa, ich kann mich gar net mehr an die Mama erinnern«, sagte der Bub, und seine Stimme hatte einen traurigen Klang.
Sein Vater drückte die kleine Hand.
»Na ja, du warst halt noch zu klein, als die Mama von uns gegangen ist.«
Florian betrachtete das Bildchen, das an dem schlichten Holzkreuz angebracht war.
»Ob sie uns jetzt wohl sehen kann?« wollte er wissen.
»Ganz bestimmt sogar«, erwiderte Thomas mit heiserer Stimme. »Ich hab’s dir doch schon oft gesagt: Die Mama ist droben im Himmel, beim lieben Gott, und schaut uns von dort aus zu. Und immer wenn Gefahr droht, schickt sie einen Engel, der uns vor jedem Unglück behütet.«
Zusammen sprachen sie ein Gebet, dann verließen sie, nach einem letzten Blick aufs Grab, den Kirchhof. Sie hatten eben die eiserne Pforte hinter sich geschlossen, als Sebastian Trenker vom Pfarrhaus herüberkam.
»Servus, ihr zwei«, grüßte er. »Wie geht’s euch?«
Er reichte dem Bauern die Hand und strich dem Buben über den Kopf. Natürlich wußte er, was heute für ein Tag war.
»Es ist halt nicht leicht ohne Frau«, antwortete Thomas auf die Frage des Pfarrers.
Er ließ seinen Sohn los und nickte ihm zu.
»Lauf schon mal los. Ich komm’ gleich nach.«
»Ich kann dich verstehn«, sagte der Geistliche. »Aber meinst net, daß fünf Jahre Trauer genug sind? Glaubst net, daß es an der Zeit wird, wieder zu heiraten? Dein Hof braucht eine Bäuerin und der Bub eine Mutter.«
Langsam gingen sie den