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Nichts bleibt, wie es war: Dr. Norden 40 – Arztroman
Nichts bleibt, wie es war: Dr. Norden 40 – Arztroman
Nichts bleibt, wie es war: Dr. Norden 40 – Arztroman
eBook99 Seiten1 Stunde

Nichts bleibt, wie es war: Dr. Norden 40 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

»Aufwachen! Die Sonne lacht!« Danny Norden stand am Bett und blickte auf seine Freundin Tatjana hinunter, die den Schlaf der Gerechten schlief. Aufgrund des Personalmangels, mit dem sie derzeit in ihrer Bäckerei zu kämpfen hatte, arbeitete sie oft bis tief in die Nacht und stand noch vor Morgengrauen wieder auf. So nahm es nicht wunder, dass sie die Bemühungen ihres Freundes schlicht nicht wahrnahm. Als sie sich nicht rührte, zog Danny ihr erbarmungslos die Bettdecke weg. Der Sommer hatte seinen Zenit überschritten. Kühle Luft, die durch das gekippte Fenster hereinkam, ließ eine Gänsehaut auf Tatjanas Armen und Beinen wachsen. Im Aufwachen zog sie instinktiv die Beine an den Körper, um sich vor der Kälte zu schützen. »Na warte!«, schimpfte sie, als sie endlich wach war. »Das wirst du noch bitter bereuen.« Sie blinzelte ins Grau des Tages. Trotz ihrer Seh­behinderung wusste sie, dass Danny geschwindelt hatte. »Außerdem hast du mich angelogen. Die Sonne scheint gar nicht.« Immer wieder gelang es ihr, ihren Freund in Staunen zu versetzen. Ihre magische Sensibilität machte ihm manchmal fast Angst. »Woher weißt du das denn schon wieder? Die Vorhänge sind doch noch zu.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum6. Juni 2023
ISBN9783987578960
Nichts bleibt, wie es war: Dr. Norden 40 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Nichts bleibt, wie es war - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden

    – 40 –

    Nichts bleibt, wie es war

    Das Leben mischt die Karten neu

    Patricia Vandenberg

    »Aufwachen! Die Sonne lacht!« Danny Norden stand am Bett und blickte auf seine Freundin Tatjana hinunter, die den Schlaf der Gerechten schlief. Aufgrund des Personalmangels, mit dem sie derzeit in ihrer Bäckerei zu kämpfen hatte, arbeitete sie oft bis tief in die Nacht und stand noch vor Morgengrauen wieder auf. So nahm es nicht wunder, dass sie die Bemühungen ihres Freundes schlicht nicht wahrnahm.

    Als sie sich nicht rührte, zog Danny ihr erbarmungslos die Bettdecke weg. Der Sommer hatte seinen Zenit überschritten. Kühle Luft, die durch das gekippte Fenster hereinkam, ließ eine Gänsehaut auf Tatjanas Armen und Beinen wachsen. Im Aufwachen zog sie instinktiv die Beine an den Körper, um sich vor der Kälte zu schützen.

    »Na warte!«, schimpfte sie, als sie endlich wach war. »Das wirst du noch bitter bereuen.« Sie blinzelte ins Grau des Tages. Trotz ihrer Seh­behinderung wusste sie, dass Danny geschwindelt hatte. »Außerdem hast du mich angelogen. Die Sonne scheint gar nicht.«

    Immer wieder gelang es ihr, ihren Freund in Staunen zu versetzen. Ihre magische Sensibilität machte ihm manchmal fast Angst.

    »Woher weißt du das denn schon wieder? Die Vorhänge sind doch noch zu.«

    »Wie kann man so eine Frage stellen? Das riecht man doch.« Tatjana wiederum konnte nicht nachvollziehen, wie man derart unsensibel sein konnte. Sie spürte vieles, was andere mit voll funktionstüchtigen Sinnen noch nicht einmal ahnen konnten. »Mach mal die Augen zu und probier es aus!«, machte sie einen Vorschlag.

    Danny schloss die Augen. Das war der Plan gewesen. Mit einem Ruck richtete sie sich auf und entriss ihm die Bettdecke.

    Zufrieden wickelte sie sich wieder ein und sank in die Kissen zurück.

    »Danke für dein Mitleid«, seufzte sie und schloss die Augen. »Ich muss unbedingt noch ein bisschen schlafen. Es reicht, wenn ich unter der Woche zu nacht­schlafender Zeit aufstehen muss. Da werde ich doch wenigs­tens am Wochenende ein bisschen länger liegen bleiben dürfen.«

    »Ein bisschen länger ist gut.« Danny warf einen Blick auf die Uhr und lachte. »Es ist fast elf Uhr. Um halb zwölf sind wir bei Mum und Dad zum Brunch eingeladen. Ich bin echt gespannt, was sie von der Kreuzfahrt so alles zu erzählen haben. Also sei artig und steh auf. Dann koche ich dir auch Kaffee«, machte er einen Vorschlag, dem Tatjana im Normalfall nicht widerstehen konnte.

    »Artig?«, murmelte Tatjana, die gar nicht daran dachte, sich aus der Bettdecke auszuwickeln. »Ich bin immer artig. Eigenartig, einzigartig. Und manchmal sogar ein bisschen bösartig«, versuchte sie es mit einer Drohung.

    Lachend beugte sich Danny zu ihr hinunter.

    »Soso, bösartig also. Dann muss ich mein kleines Raubtier offenbar mit Gewalt aus den Federn holen.« Er streckte die Arme nach ihr aus.

    Doch Tatjana war schneller. Blitzschnell schlang sie die Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich hinunter. Überrascht von dieser Attacke fiel Danny schwer wie ein Stein ins Bett. Eine Drehung später saß Tatjana triumphierend auf ihm.

    »Ich hab dich gewarnt. Jetzt gehörst du mir.«

    »Mit Haut und Haaren. Ab heute Nachmittag können wir meinetwegen den Rest des Wochenendes im Bett verbringen«, versuchte er es mit Bestechung. »Außerdem habe ich jetzt, nachdem Dad aus dem Urlaub zurück ist, wieder viel mehr Zeit für dich.«

    »Aber ich nicht für dich.« Tatjana stütze sich auf seine Arme, dass er sich nicht bewegen konnte. Ihr Blick aus dunkelblauen Augen war unergründlich. »Das mit Marla und dem Baby klappt nicht halb so gut, wie wir uns alle das vorgestellt haben. Wenn sie weiter so oft ausfällt, brauch ich unbedingt eine zusätzliche Kraft.« Sie küsste Danny auf die Lippen und rollte von ihm herunter, um ihren Kopf in seine Armbeuge zu betten. Sorgenfalten hatten das Lachen aus ihrem Gesicht vertrieben. »Ich darf gar nicht dran denken, was passiert, wenn Marianne oder ich krank werden. Dann kann ich den Laden dicht machen.«

    »Unsinn!«, widersprach Danny mit Nachdruck. »Es gab ja schon öfter mal einen Engpass. Aber mit vereinten Kräften haben wir das jedes Mal hinbekommen.«

    »Stimmt schon …« Das Ende des Satzes schwebte in der Luft.

    Irritiert stützte sich der Arzt auf den Ellbogen.

    »Was ist denn los mit dir? So pessimistisch kenne ich dich gar nicht.«

    »Ich fürchte, ich leide unter hochgradigem Kuschelentzug mit unabsehbaren Langzeitfolgen«, prognostizierte Tatjana düster.

    Sie zog eine Schnute und schmiegte sich demonstrativ noch enger an ihn.

    Danny ahnte die Absicht hinter ihren Worten. Das war der Zeitpunkt, an dem er sich in Sicherheit bringen sollte. Doch wider bes­seren Wissens tat er es nicht.

    »Soso, Kuschelentzug also.« Seine Stimme war heiser. Er zog Tatjana an sich und ließ seine Hand unter ihr Shirt gleiten. Ihrer warmen Haut hatte er noch nie widerstehen können. »Dann werde ich wohl sofort eine Therapie einleiten müssen. Schon deshalb, um die Spätschäden zu vermeiden.« Er küsste sie, dass sich die Welt um sie beide zu drehen begann. Bevor sich Tatjana ihrem Freund aber ganz hingab, kam ihr noch ein Gedanke in den Sinn.

    »Sag mal, hast du nicht gesagt, dass deine Eltern auf uns warten?«

    »Ach, die sind es doch schon gewohnt, dass wir zu spät kommen!« Mehr sagte Danny nicht. Die Therapie duldete keinen weiteren Aufschub.

    *

    »Hier! Wie wär’s damit?« Schelmisch lächelnd saß Anneka Norden am Frühstückstisch und deutete auf ein Kreuzfahrtschiff, das im Prospekt in schönsten Farben abgebildet und im nebenstehenden Text mit noch schöneren Worten beschrieben wurde. » Über Holyhead führt die Kreuzfahrt Sie um Großbritannien nach Irland. Hier haben Sie die Möglichkeit die Hauptstadt Dublin sowie das südirische Hafenstädtchen Cobh zu …«

    Ihre Mutter unterbrach sie.

    »Tut mir leid, daraus wird nichts.« Fee zwinkerte ihrer ältesten Tochter zu. »Ich musste eurem Vater versprechen, ihn nie mehr auf ein Kreuzfahrtschiff zu entführen.«

    »Außerdem hatten wir jetzt genug Urlaub. Zeit, sich wieder den ernsthaften Dingen des Lebens zuzuwenden«, fügte Dr. Daniel Norden hinzu und biss in sein Marmeladenbrötchen.

    Zur Feier des Tages und Rückkehr von Daniel, Fee und Felix hatte sich die ganze Familie am großen Esstisch eingefunden. Sogar Danny und Tatjana waren nur eine Viertelstunde zu spät gekommen und hatten die schlüpfrigen Kommentare souverän lächelnd über sich ergehen lassen.

    Felix’ jüngster Bruder Janni, von seinen Geschwistern nur Professor genannt, schickte seinem Vater einen kritischen Blick aus Brillenaugen.

    »Per definitionem bedeutet Urlaub bezahlte Freizeit, die der Wiederherstellung und Erhaltung der Arbeitskraft des Arbeitenden dienen soll. Während des Urlaubs darf der Arbeitnehmer deshalb keine dem Urlaubszweck widersprechende Erwerbstätigkeit leisten.« Er rückte seine Brille gerade. »Von Urlaub kann bei eurer Kreuzfahrt also keine Rede sein.« Damit spielte Janni auf die Vertretung des Schiffsarztes an, die sein Vater überraschend während der Kreuzfahrt in die Karibik übernommen hatte.

    Statt sich zu erholen, hatte das Ehepaar Norden gemeinsam mit ihrem Zweitältesten Felix eine Reihe von Abenteuern überstehen müssen,

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