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Alleingelassen: Dr. Norden 20 – Arztroman
Alleingelassen: Dr. Norden 20 – Arztroman
Alleingelassen: Dr. Norden 20 – Arztroman
eBook93 Seiten1 Stunde

Alleingelassen: Dr. Norden 20 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

»Wo ist mein Sohn?« Schwer atmend stand Dr. Daniel Norden am Empfang der Uniklinik, in die Felix eingeliefert worden war. Seine Frau Felicitas war bei ihm. Seit sie mit dem Flugzeug aus München aufgebrochen waren, hatte sie kein Wort gesprochen. Kalkweiß im Gesicht stand sie neben ihrem Mann und starrte blicklos vor sich hin. Die Empfangsdame lächelte Daniel freundlich an. »Wie heißt Ihr Sohn?« »Felix. Felix Norden. Ich bin Dr. Daniel Norden aus München.« Die Dame nickte und wendete sich ab, um den Namen in ihren Computer einzutippen. Langsam verschwand das Lächeln von ihren Lippen. »Ihr Sohn liegt auf Unfallchirurgie, ITS.« Sie hob den Kopf. Der betroffene Ausdruck in ihren Augen war nicht zu übersehen. »Chefarzt Professor Uhlich erwartet Sie schon«, erwiderte sie und beschrieb dem Ehepaar den Weg. Als Daniel seine Frau wegführte, sah sie dem Ehepaar nach.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Jan. 2023
ISBN9783987573194
Alleingelassen: Dr. Norden 20 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Alleingelassen - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden

    – 20 –

    Alleingelassen

    April weiß nicht mehr weiter

    Patricia Vandenberg

    »Wo ist mein Sohn?« Schwer atmend stand Dr. Daniel Norden am Empfang der Uniklinik, in die Felix eingeliefert worden war. Seine Frau Felicitas war bei ihm. Seit sie mit dem Flugzeug aus München aufgebrochen waren, hatte sie kein Wort gesprochen. Kalkweiß im Gesicht stand sie neben ihrem Mann und starrte blicklos vor sich hin.

    Die Empfangsdame lächelte Daniel freundlich an.

    »Wie heißt Ihr Sohn?«

    »Felix. Felix Norden. Ich bin Dr. Daniel Norden aus München.«

    Die Dame nickte und wendete sich ab, um den Namen in ihren Computer einzutippen. Langsam verschwand das Lächeln von ihren Lippen.

    »Ihr Sohn liegt auf Unfallchirurgie, ITS.« Sie hob den Kopf. Der betroffene Ausdruck in ihren Augen war nicht zu übersehen. »Chefarzt Professor Uhlich erwartet Sie schon«, erwiderte sie und beschrieb dem Ehepaar den Weg.

    Als Daniel seine Frau wegführte, sah sie dem Ehepaar nach. Sie beneidete die beiden nicht.

    Nur wenige Minuten später öffnete sich die automatische Tür. Timo Uhlich kam ihnen mit wehendem Kittel auf dem Flur entgegen. Er erkannte sie sofort.

    »Da sind Sie ja schon. Ich hatte Sie noch gar nicht erwartet.« Er reichte zuerst Fee und dann Daniel die Hand, ehe er ihnen einen Platz in seinem Büro anbot. Doch keiner der beiden hatte die Ruhe zu sitzen. So blieb auch der Professor stehen.

    »Wie geht es Felix?« Es war Fee, die diese Frage stellte. Daniel sah sie von der Seite an, griff nach ihrer Hand und drückte sie.

    Professor Uhlich wiegte den Kopf.

    »Ihr Sohn und sein Freund sind mit dem Flugzeug abgestürzt. Dabei haben sich beide so schwer verletzt, dass wir operieren mussten.« Er machte eine Pause und sah kurz hinunter auf seine ineinander verschlungenen Hände. »Allerdings hat es Felix wesentlich schlimmer erwischt. Wir gehen davon aus, dass er der Pilot war.«

    »Die Verletzungen?«, erkundigte sich Dr. Norden.

    »Rippenserienfraktur rechts, schweres Thoraxtrauma, Pneumothorax, instabiles Becken. Dazu ein schweres Schädel-Hirn-Trauma.«

    Felicitas schlug sich die Hand vor den Mund. Aber kein Laut kam über ihre Lippen.

    »Wird er wieder gesund?« Es war ihr Mann, der diese Frage stellte.

    »Das wissen wir nicht«, gestand der Professor wahrheitsgemäß. »Im Augenblick ist er zumindest stabil.«

    Daniel wusste, was das bedeutete.

    »Die nächsten 24 Stunden entscheiden über sein weiteres Schicksal.«

    »Aber auch dann kann niemand sagen, ob wir nicht mit Folgeschäden zu rechnen haben. Ich kann nur versuchen, Ihnen Trost zu spenden. Falsche Hoffnungen will ich aber nicht wecken.« Es war Timo Uhlich anzusehen, wie schwer ihm diese Worte über die Lippen kamen. »Wir haben Ihren Sohn in ein künstliches Koma versetzt, damit der Körper sich beruhigen kann. Alles andere müssen wir abwarten.«

    Mit regloser Miene hatte Felicitas die Ausführungen des Professors angehört.

    »Können wir ihn sehen?«

    »Natürlich.« Er ging zur Tür. Daniel ließ seiner Frau den Vortritt. Er folgte als Letzter und schloss die Tür hinter sich. »Allerdings möchte ich Sie warnen.«

    »Nicht nötig. Ich bin selbst Ärztin. Kinderärztin. Ich weiß, wie Unfallopfer aussehen.«

    »Wie Sie wollen.« Professor Uhlich nickte und bog in eines der Zimmer ab, die rechts und links vom Gang abzweigten.

    Obwohl das Ehepaar auf den Anblick vorbereitet war, atmeten sowohl Fee als auch Daniel tief durch. Felix lag im Bett. Von seinem zerschundenen Körper und dem Gesicht war nicht viel zu sehen. Verbände, Kabel und Schläuche bedeckten ihn fast gänzlich. Das Beatmungsgerät zischte und saugte in regelmäßigen Abständen, die Überwachungsgeräte piepten. Timo Uhlich überprüfte die Werte. Für den Moment war er zufrieden.

    »Gut. Dann lasse ich Sie jetzt mit Ihrem Sohn allein. Falls Sie Fragen haben oder etwas brauchen, finden Sie mich in meinem Büro.«

    Erst als der Professor gegangen war, rann Fee eine einsame Träne über die Wange. Sie stand am Bett und streichelte Felix‘ Hand, bedacht darauf, die Infusionsnadel nicht zu verschieben.

    »Bitte, Felix! Bitte komm zurück«, flüsterte sie. »Wir brauchen dich doch.«

    Die Hände auf ihren Schultern stand Daniel Norden hinter seiner Frau, bereit, sie jederzeit aufzufangen, falls ihr die Beine versagen sollten. Mehr konnte er im Augenblick nicht tun, und es war mehr als schwer, dieses Gefühl auszuhalten.

    *

    »Was soll das heißen? Du weißt nichts Genaueres?«, schimpfte Lenni, als sich der Rest der Familie Norden am Abend wie immer um den Esstisch versammelt hatte. Trotzdem war diesmal alles anders. Die Stimmung schwankte zwischen Angst und Verzweiflung.

    »Wozu bist du denn Arzt?«, fragte ihr Gefährte Oskar und stellte eine Schüssel Kartoffelgratin auf den Tisch. Obwohl es köstlich duftete, hatte niemand Hunger. Alle waren krank vor Sorge um Felix. Auch Danny. Dementsprechend gereizt fiel seine Antwort aus.

    »Meine Güte! Ich war doch bei der OP nicht dabei.«

    »Schon gut. Es tut mir leid.« Entschuldigend hob Oskar die Hände. »Jemand Gratin?«

    Alle schüttelten den Kopf.

    »Ich weiß gar nicht, warum Lenni überhaupt gekocht hat«, murmelte Anneka. Sie war leichenblass und saß mit gesenktem Kopf am Tisch. Ihr Freund, der Rettungsassistent Noah, saß neben ihr. Seine Augen hingen an dem Gratin. Doch angesichts der getrübten Stimmung wagte er nicht zu gestehen, wie hungrig er war.

    »Weil es gerade in so einer Situation wichtig ist zu essen«, hallte Lennis energische Stimme aus der Küche. »Die Nerven brauchen Nahrung. Sonst haben wir hier innerhalb kürzester Zeit den schönsten Streit.« Sie kam ins Esszimmer und stellte gebratene Austernpilze und eine Schüssel Salat auf den Tisch.

    Dannys Freundin Tatjana betrachtete die Köstlichkeiten.

    »Na ja, Essen hat noch nie geschadet«, beschloss sie schließlich. Über den Tisch hinweg sah sie Noah an. Trotz ihres eingeschränkten Sehvermögens wusste sie, wie hungrig er war.

    Schlagartig fühlte er sich ertappt. Das Blut schoss ihm in die Wangen.

    »Woher weißt du das denn schon wieder?«

    Tatjana lachte, wenn auch nur leise.

    »Ich hab gehört, wie dein Magen geknurrt hat.«

    »Diese Frau ist ein Phänomen.« Ungläubig schüttelte Danny den Kopf.

    Bei einem Verkehrsunfall hatte Tatjana vor vielen Jahren das Augenlicht verloren. Doch statt die Flinte ins Korn zu werfen, hatte sie sich kopfüber ins Leben gestürzt, war mit ihrem Vater in den Orient gereist und hatte schließlich einige Jahre dort gelebt. In dieser Zeit hatten sich ihre übrigen Sinne auf fast mystische Weise geschärft. Davon profitierte sie immer noch,

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