Ausnahmezustand: Dr. Norden Extra 192 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Was denn? Ihr wollt noch einmal heiraten?« Mit offenem Mund starrte Dési Norden über Kaffeetassen und Marmeladengläser zu ihren Eltern hinüber. »Warum das denn?« »Warum nicht?«, fragte ihre Mutter Felicitas und nahm noch eine Scheibe Brot aus dem Brotkorb. Die Fotos, die sie im Internet gesehen hatte, gaukelten durch ihren Kopf. Eine provisorische Kapelle an einem Karibikstrand. Die Familientafel unter einer alten Linde vor einer grandiosen Bergkulisse. Ein Rosenbogen inmitten eines Bauerngartens. »Gründe gibt es genug«, erklärte eine männliche Stimme. Fees Traumbilder zerplatzten wie Seifenblasen. Sie sah hinüber zu Désis Zwillingsbruder Jan, der die schwarz umrandete Brille auf der Nase zurechtrückte. Sie wusste, was jetzt kam. »Für viele Paare ist es die romantischste Liebeserklärung der Welt. Andere wollen eine überstandene Krise mit einer Erneuerung des Eheversprechens abschließen. Das ist ein sehr emotionaler, symbolischer Akt, der die Zusammengehörigkeit zweier Ehepartner noch einmal unterstreichen soll.« »Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung.« Über den Tisch hinweg zwinkerte Daniel Norden seinem jüngsten Sohn zu, ehe er sich an seine Frau wandte.
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Rezensionen für Ausnahmezustand
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Buchvorschau
Ausnahmezustand - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 192 –
Ausnahmezustand
Patricia Vandenberg
»Was denn? Ihr wollt noch einmal heiraten?« Mit offenem Mund starrte Dési Norden über Kaffeetassen und Marmeladengläser zu ihren Eltern hinüber. »Warum das denn?«
»Warum nicht?«, fragte ihre Mutter Felicitas und nahm noch eine Scheibe Brot aus dem Brotkorb.
Die Fotos, die sie im Internet gesehen hatte, gaukelten durch ihren Kopf. Eine provisorische Kapelle an einem Karibikstrand. Die Familientafel unter einer alten Linde vor einer grandiosen Bergkulisse. Ein Rosenbogen inmitten eines Bauerngartens.
»Gründe gibt es genug«, erklärte eine männliche Stimme.
Fees Traumbilder zerplatzten wie Seifenblasen. Sie sah hinüber zu Désis Zwillingsbruder Jan, der die schwarz umrandete Brille auf der Nase zurechtrückte. Sie wusste, was jetzt kam.
»Für viele Paare ist es die romantischste Liebeserklärung der Welt. Andere wollen eine überstandene Krise mit einer Erneuerung des Eheversprechens abschließen. Das ist ein sehr emotionaler, symbolischer Akt, der die Zusammengehörigkeit zweier Ehepartner noch einmal unterstreichen soll.«
»Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung.« Über den Tisch hinweg zwinkerte Daniel Norden seinem jüngsten Sohn zu, ehe er sich an seine Frau wandte. »Aber ein bisschen enttäuschend finde ich es schon, dass du einen Beweis meiner Liebe brauchst.«
»Du bist ein alter Spielverderber, Daniel Norden«, schimpfte Fee und ließ einen extragroßen Klecks Marmelade auf die Brotscheibe fallen. Zucker beruhigte bekanntlich die Nerven. »Ich finde es einfach schön, dir noch einmal das Jawort zu geben.«
»Warum habt ihr das nicht mit Danny und Tatjana gemacht?« Als letzte der noch verbliebenen Hausbewohner gesellte sich Anneka zu ihrer Familie an den Frühstückstisch. »So eine Doppelhochzeit wäre doch schick gewesen.«
Ein Klingeln mischte sich in die Radioklänge. Fee stand auf.
»Nein, nein. Das war schon alles gut so.« Mit Schrecken erinnerte sie sich an das Chaos, das die Hochzeit ihres Ältesten um ein Haar vereitelt hätte. »Das war der Ehrentag der beiden. Und wenn, dann suchen euer Vater und ich uns die Zeremonie aus, die uns vorschwebt.« Mit diesen Worten verließ sie das Esszimmer.
»Sieht so aus, als hättest du keine Chance. Armer Dad.« Dési streichelte ihrem Vater den Rücken. Das Zucken um ihre Mundwinkel verriet sie.
Dagegen war Jans Mitgefühl echt.
»Keine Sorge, Dad. Irgendeine Ausrede fällt uns schon ein. Und im Zweifel entführe ich dich auf eine LAN-Party. Da vermutet Mum dich nie und nimmer.«
»Kann man das essen?«, fragte Anneka und schob sich ein Stück Croissant in den Mund.
Janni schnaubte. Was hatte er verbrochen, dass er sein Leben zwischen Unwissenden fristen musste?
»Bei einer LAN-Party werden private Computer durch ein lokales Netzwerk miteinander verbunden, um gemeinsam Computerspiele zu spielen.«
Daniel leerte seine Tasse. Mit einem Blick auf die Armbanduhr folgte er dem Beispiel seiner Frau.
»Vielen Dank für das Angebot. Aber bevor ich an so einer Veranstaltung teilnehme, gebe ich deiner Mutter lieber noch einmal das Ja-Wort.«
Dési und Anneka prusteten gleichzeitig los.
»Was gibt es da zu lachen?« Mit dem Telefon in der Hand kehrte Fee ins Esszimmer zurück.
»Das erkläre ich dir ein andermal.« Daniel gab ihr einen Kuss. »Ich muss los. Der Kollege Maurer holt mich in einer Stunde von der Klinik ab. Bis dahin will ich unbedingt noch einmal bei dem Patienten auf der Quarantänestation vorbeischauen, der in den frühen Morgenstunden eingeliefert wurde.«
Die Schilderung des Notarztes Matthias Weigand am Telefon besorgte den Klinikchef nachhaltig. Fee dagegen hatte andere Sorgen.
»Ach, du bist ja bis morgen auf dem Kongress.« Ihre Mundwinkel wanderten nach unten. »Das hatte ich völlig vergessen.«
»Warum schaust du denn so traurig? Bisher bin ich noch jedes Mal wiedergekommen.«
»Darum geht es doch gar nicht. Es ist wegen Felix.« Felicitas hielt das Telefon hoch. »Er ist heute Nacht in München gelandet und kommt für zwei, drei Tage vorbei. Ich habe Tatjana zwar versprochen, heute auf Fynn aufzupassen. Trotzdem hätten wir am Abend eine kleine Familienfeier organisieren können.«
»Das geht leider nicht.« Daniel schüttelte den Kopf. »Und morgen Abend ist es auch schlecht. Da haben wir eine Schulung für das neue Röntgengerät.«
»Ich habe weder heute noch morgen Zeit. Bin für die Abendschicht an der Tankstelle eingeteilt«, erklärte Jan.
»Bei mir ist es auch schlecht. Ich habe eine Informationsveranstaltung von der Uni«, musste auch Dési dem Plan ihrer Mutter eine Absage erteilen.
»Warum sagt der Herr nicht ein bisschen früher Bescheid? Denkt er, die ganze Welt wartet nur auf ihn?« Annekas Frage war berechtigt.
»Ich denke, er weiß selbst nie so genau, wann er für welchen Flug eingeteilt wird.« Felicitas seufzte. »Auf jeden Fall wird er traurig sein, dass er euch nicht sieht.«
»Dann musst du uns eben würdig vertreten und das Familienfest vertagen.« Es nützte nichts. Daniel musste aufbrechen. Wenig später machte es ihm seine Familie nach und zerstreute sich in alle Himmelsrichtungen.
*
Zwanzig Minuten später betrat der Klinikchef die Quarantänestation. Eingehüllt in einen Overall, stand Schwester Elena am Bett und versorgte den Patienten. Dr. Weigand stand draußen vor der Scheibe und verfolgte die Bemühungen seiner Freundin und Kollegin.
Als er die Schritte hörte, warf er einen Blick über die Schulter. Dr. Norden trat neben ihn.
»Und? Wie geht es unserem Patienten?«, erkundigte er sich.
»Wie heißt es so schön? Den Umständen entsprechend.«
»Wisst ihr schon, was ihm fehlt?«
»Er ist gestern am späten Abend mit einer Maschine aus Mexiko gekommen. Aus einer Gegend, in der gerade der Grippevirus A/ H1N1 wütet. Noch haben wir keine Beweise. Aber der Verdacht liegt nahe, dass er sich angesteckt hat.«
»Schweinegrippe.« Daniel erinnerte sich gut an die letzte Pandemie, die damals als einfache Grippewelle in Südamerika begonnen und sich schnell über die ganze Welt ausgebreitet hatte. Das veränderte A-Virus H1N1 wies Teile des Erbguts von menschlichen, aber auch von Influenzaviren aus Schweinen und Vögeln auf. Daher der Name. »Kein sehr schönes Souvenir.«
»Du sagst es.«
»Habt ihr schon Kontaktpersonen ausfindig gemacht?«, erkundigte sich Dr. Norden.
»Eine Kollegin saß während des Flugs neben Herrn Budai. Die beiden