Die Wahrheit kommt ans Licht: Dr. Norden Extra 195 – Arztroman
()
Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Warum bist du so nervös?« Felicitas Norden saß am Tisch in ihrem Lieblingsitaliener und musterte ihren Mann. Um sie herum herrschte ein Treiben wie auf einem Bazar. Stimmengewirr und das Klappern von Geschirr und Besteck vermischte sich mit dem Duft nach Knoblauch und Kräutern. Fees Blick ruhte auf Daniel, der auf dem Stuhl hin und her rutschte. Wann immer ein mit Nudeln, Reis oder Fisch gefüllter Teller an ihm vorbei wanderte, reckte er den Hals. Hielt er die Nase schnuppernd in die Luft. »Wenn ich nicht bald etwas zu essen kommt, beiße ich in die Tischkante.« Daniels Miene ließ erahnen, wie ernst es ihm war. »Warum hast du denn in der Klinik nichts gegessen?« »Wann denn? Zuerst war da die Sache mit den Kindern. Dann tagte das Ethikkommitee. Und kurz bevor ich gehen wollte, wollte mich auch noch Lenni sehen …« Felicitas legte den Kopf schief. »Hat sie dir wieder schöne Augen gemacht?« Eine unerkannte Toxoplamose-Infektion war für eine Entzündung im Gehirn der ehemaligen Haushälterin verantwortlich. Resultat war eine Persönlichkeitsveränderung, die besonders Lennis Lebensgefährten Oskar das Leben schwer machte. Und den jungen Männern, die in der Klinik arbeiteten. Keiner war vor ihren Liebesbeweisen sicher.
Mehr von Patricia Vandenberg lesen
Dr. Norden – Retro Edition
Ähnlich wie Die Wahrheit kommt ans Licht
Titel in dieser Serie (100)
Mut zum Weiterleben: Dr. Norden Extra 8 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas die Zukunft bringt...: Dr. Norden Extra 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch halte dich fest für's ganze Leben: Dr. Norden Extra 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Mädchen, das ich liebe: Dr. Norden Extra 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Traum, der keiner mehr ist: Dr. Norden Extra 1 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlück auf Rezept: Dr. Norden Extra 12 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur für einen Sommer?: Dr. Norden Extra 10 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur ein Glück auf Zeit?: Dr. Norden Extra 39 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Baby vor der Praxistür: Dr. Norden Extra 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin ganz besonderes Wochenende: Dr. Norden Extra 4 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMan hielt sie für ein Traumpaar: Dr. Norden Extra 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCordulas Weg ins Leben: Dr. Norden Extra 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Herz voller Zweifel: Dr. Norden Extra 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Blick in die Vergangenheit: Dr. Norden Extra 15 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch dachte, es wäre Liebe: Dr. Norden Extra 6 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie konnte nicht vergessen: Dr. Norden Extra 19 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWohin geht die Fahrt?: Dr. Norden Extra 14 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas sie nicht zu schaffen wagte: Dr. Norden Extra 21 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas auch immer kommen mag: Dr. Norden Extra 31 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmer an deiner Seite: Dr. Norden Extra 17 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRivalinnen: Dr. Norden Extra 40 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBange Ahnung: Dr. Norden Extra 54 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWovor hast du Angst?: Dr. Norden Extra 29 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAn Liebe dachte sie nicht: Dr. Norden Extra 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErste Liebe - erstes Leid: Dr. Norden Extra 22 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin ganz besonderer Morgen: Dr. Norden Extra 38 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Versprechen: Dr. Norden Extra 37 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frage nach dem Warum: Dr. Norden Extra 44 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer andere in ihrem Leben: Dr. Norden Extra 33 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Angst in ihren Augen: Dr. Norden Extra 35 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Die Wahrheit kommt ans Licht: Chefarzt Dr. Norden 1139 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo nicht,Frau Dr. Merz: Dr. Norden Bestseller 405 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo nicht,Frau Dr. Merz: Dr. Norden 74 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas soll aus Carlo werden?: Praxis Dr. Norden 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRätsel um Anneka: Chefarzt Dr. Norden 1123 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben heißt Veränderung: Dr. Norden Extra 224 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben heißt Veränderung: Dr. Norden 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiagnose unmöglich?: Dr. Norden Extra 198 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn es nicht mehr geht ...: Praxis Dr. Norden 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus der Traum?: Dr. Norden 92 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war jugendlicher Leichtsinn: Dr. Norden Bestseller 377 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRätsel um Anneka: Dr. Norden Extra 211 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPanikattacken: Chefarzt Dr. Norden 1151 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiagnose unmöglich?: Chefarzt Dr. Norden 1136 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChefarzt Dr. Norden 1117 + Der junge Norden 7: Dr. Norden-Duo 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas so schön begann...: Dr. Norden 79 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war jugendlicher Leichtsinn: Dr. Norden 49 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war jugendlicher Leichtsinn: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 40 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas habe ich nicht gewollt!: Dr. Norden 84 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas Ehrgeiz anrichten kann …: Dr. Norden 77 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Daniel 48 – Arztroman: Kein Platz für Dr. Daniel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenComing Home: Deutsche Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm zurück ins Leben!: Chefarzt Dr. Norden 1117 – Arztroman Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Panikattacken: Dr. Norden Extra 183 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen... um wiedergutzumachen: Dr. Norden 22 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Ärzte, drei Methoden: Dr. Norden 1 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Ärzte, drei Methoden: Dr. Norden Extra 223 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmer wieder Dr. Lammes!: Dr. Norden 6 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlleingelassen: Dr. Norden 20 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndlich klare Verhältnisse?: Dr. Norden Extra 197 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Heinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Schöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Walter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Annas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGriechische Mythologie: Theogonie + Die Götter + Die Heroen: Heldensagen und Heldendichtungen (Herkules + Der Trojanische Krieg + Theseus + Die Argonauten) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Germanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHans Fallada: Gesamtausgabe (32 Werke und Illustrationen) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlois Irlmaier 1894-1959: Der Seher von Freilassing Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbüchlein der Moral Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke Gustav Meyrinks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...Als die Noten laufen lernten...Band 3: Geschichte und Geschichten der U-Musik bis 1945 Chronologischer Zeitplan von 1812-1945 Politik-Wirtschaft-Kultur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKönig Artus: Die Geschichte von König Artus, seinem geheimnisvollen Ratgeber Merlin und den Rittern der Tafelrunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Gesammelte Werke: Romane, Memoiren, Essays, Novellen und Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Die Wahrheit kommt ans Licht
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die Wahrheit kommt ans Licht - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 195 –
Die Wahrheit kommt ans Licht
Patricia Vandenberg
»Warum bist du so nervös?« Felicitas Norden saß am Tisch in ihrem Lieblingsitaliener und musterte ihren Mann.
Um sie herum herrschte ein Treiben wie auf einem Bazar. Stimmengewirr und das Klappern von Geschirr und Besteck vermischte sich mit dem Duft nach Knoblauch und Kräutern. Fees Blick ruhte auf Daniel, der auf dem Stuhl hin und her rutschte. Wann immer ein mit Nudeln, Reis oder Fisch gefüllter Teller an ihm vorbei wanderte, reckte er den Hals. Hielt er die Nase schnuppernd in die Luft.
»Wenn ich nicht bald etwas zu essen kommt, beiße ich in die Tischkante.« Daniels Miene ließ erahnen, wie ernst es ihm war.
»Warum hast du denn in der Klinik nichts gegessen?«
»Wann denn? Zuerst war da die Sache mit den Kindern. Dann tagte das Ethikkommitee. Und kurz bevor ich gehen wollte, wollte mich auch noch Lenni sehen …«
Felicitas legte den Kopf schief.
»Hat sie dir wieder schöne Augen gemacht?«
Eine unerkannte Toxoplamose-Infektion war für eine Entzündung im Gehirn der ehemaligen Haushälterin verantwortlich. Resultat war eine Persönlichkeitsveränderung, die besonders Lennis Lebensgefährten Oskar das Leben schwer machte. Und den jungen Männern, die in der Klinik arbeiteten. Keiner war vor ihren Liebesbeweisen sicher. Daniel Norden bildete keine Ausnahme.
Er schüttelte den Kopf.
»Allmählich wirken die Medikamente. Wenn alles gut geht, ist sie bald wieder ganz die Alte.« Er hob sein Glas und prostete seiner Frau zu. »Auf Lenni.«
»Auf dich und deine unglaubliche Geduld.«
Die Gläser klangen aneinander.
Aus den Augenwinkeln sah Fee den Ober, der sich an Tischen und Stühlen vorbei in ihre Richtung schlängelte. Eine Duftwolke kündete von kommenden Gaumenfreuden. »Diese Geduld wird übrigens gleich fürstlich belohnt.«
»Ein Glück!« Beim Anblick der Tagliatelle mit Lachs-Sahne-Sauce leuchteten Daniels Augen auf. »Sie retten gerade ein Leben.« Er zwinkerte dem Ober zu.
Luigi lachte und deutete eine Verbeugung an.
»Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Aber der Chef hat darauf bestanden, höchstpersönlich für Sie zu kochen.«
»Enzo kann es einfach nicht lassen.« Fee schüttelte den Kopf. »Dabei hat er auch so schon alle Hände voll zu tun.«
»Man muss Prioritäten setzen«, erklärte Luigi. »Buon appetito, signori.« Eine weitere Verbeugung. Beim Rückzug stieß er mit dem Hinterteil gegen einen Stuhl, entschuldigte sich und wandte sich ab.
Doch das bemerkte Daniel schon nicht mehr.
»Lass es dir schmecken, mein Schatz.« Die Stoffserviette verschwand auf seinem Schoß. Er griff nach der Gabel und versenkte sie in dem Berg Nudeln, die in einem sahnigen See mit rosafarbenen Schollen schwammen. Er schob sie in den Mund.
Fee wollte gerade in ihre Pizzaecke beißen, als sie das Gesicht ihres Mannes bemerkte.
»Stimmt was nicht?«
»Würzig.« Daniel hustete.
Er streckte die Hand nach dem Wasser aus und trank einen großen Schluck.
»Darf ich mal?« Ohne eine Antwort abzuwarten, tauchte Fee die Gabel in den Nudelberg. Sie wickelte die Tagliatelle auf und steckte sie in den Mund. Sie kaute zwei, drei Mal. Hielt inne. Schnappte nach Luft. Presste die Serviette vor den Mund und griff gleichzeitig nach dem rettenden Glas Wasser. »Das ist ja höllisch«, keuchte sie und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. »Ist Enzo die Chilischote in die Sauce gefallen?«
»Ich tippe eher auf die Pfeffermühle.«
»Oder beides«, unkte Fee. »Das kannst du auf keinen Fall essen.« Sie schob den Teller zur Seite und stellte die Pizza in die Mitte. »Die schaffe ich eh nicht allein. Greif zu!«
Das ließ sich Daniel nicht zwei Mal sagen. Voller Vorfreude machte er sich über das Teigstück her.
»Hast du ein Attentat auf mich vor?«, krächzte er.
Fee erging es nicht besser.
»Irgendwas stimmt da nicht.« Sie hielt Ausschau nach dem Kellner, wedelte mit der Hand durch die Luft.
Luigi bemerkte ihr Zeichen und machte sich auf den Weg.
Daniel sah seine Frau mit großen Augen an. »Was hast du vor?«
»Wir müssen etwas essen. Und das hier ist ungenießbar.« Felicitas lächelte Luigi an. »Kann es sein, dass der Chef heute einen schlechten Tag hat?«
Luigi beugte sich hinab. Ein ganzes Meer aus Falten erschien auf seiner Stirn.
»Sie finden das also auch?«, raunte er den Stammgästen zu. »Die ganze Belegschaft hat es ihm heute Mittag schon gesagt. So geht das schon seit Tagen. Aber uns will er einfach nicht glauben. Richtig böse ist er geworden.«
Er hatte noch nicht ausgesprochen, als Enzo am Tisch auftauchte. Es gab ein großes Hallo. Wangenküsschen wurden getauscht.
»Stimmt was nicht, meine Freunde?« Enzo sah von einem zum anderen.
Daniel räusperte sich.
»Es tut mir wirklich wahnsinnig leid. Aber das Essen ist zu scharf.«
Enzo stemmte die Hände in die Hüften. Seine Miene verriet nichts Gutes.
»Gebt es zu!« Ein Husten hinter vorgehaltener Hand. »Ihr steckt mit Luigi unter einer Decke.« Wieder ein Husten.
Daniel betrachtete den Freund mit schief gelegtem Kopf.
»Du bist erkältet.«
»Ach was!«, krächzte Enzo und wischte sich mit einer Serviette über das Gesicht. »Ich habe mich verschluckt. Das passiert doch jedem mal.«
Daniel und Fee sahen sich an.
»Eine Erkältung könnte der Grund dafür sein, warum du nicht richtig schmecken kannst«, sprach Felicitas ihre Gedanken laut aus.
»Wenn du willst, kann ich dich in der Klinik untersuchen, bot Daniel an.
Doch Enzo winkte ab.
»Für so was habe ich keine Zeit. Das Geschäft, die Familie …«
»Wenn die Gäste nicht zufrieden sind mit dem Essen, kommen sie nicht wieder. Und die Familie steckst du auch noch an. Also?« Daniel musterte seinen Freund.
»Nein. Wirklich nicht. Danke.« Enzo straffte die Schultern. Er griff nach den beiden Tellern. »Luigi, bring’ den beiden Spaghetti mit Butter. Die werden ihnen nicht zu scharf sein.«
*
»Tut mir leid, dass es so spät geworden ist.« Mathilda Clement versetzte der Wohnungstür einen Tritt. Klappernd landeten die Schlüssel auf der Kommode. Sie ließ die Einkaufstaschen auf den Boden fallen und schlüpfte aus den Schuhen. »Wo steckst du, Schatz? Wir müssen gleich los! Linda und Michi warten bestimmt schon auf uns.« Auf Seidenstrümpfen ging Mathilda in die Küche. Wasser rauschte