Der Bergpfarrer 346 – Heimatroman: Wer zu spät kommt
Von Toni Waidacher
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Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Sascha Gebert war wieder zu Hause. Zwei Tage waren vergangen, seit er mit dem Bergpfarrer in Bozen gewesen war, um mit der Hoteliersfamilie Kummert reinen Tisch zu machen. Er hatte sich aus ihrem Lügennetz befreit, all ihre Lügen und Winkelzüge, mit denen Saskia und ihr Vater an sein Geld kommen wollten, hatte er mit Hilfe des Bergpfarrers enttarnt. Das Kapitel eines Lebens, das mit Saskia und seiner Hotelkarriere zu tun hatte, war abschlossen. Glücklich war er dennoch nicht. Denn er hatte Mareike Forster, die ihn seit vielen Jahren heimlich liebte, und der er zuletzt allergrößte Hoffnungen gemacht hatte, zutiefst enttäuscht. Er war der Meinung gewesen, dass er ihr gegenüber ehrlich sein musste. Er hatte ihr gesagt, dass er für eine neue Beziehung noch nicht bereit sei. Ob die Kluft, die er mit seiner enttäuschenden Offenheit aufgerissen hatte, überhaupt noch geschlossen werden konnte, wusste er nicht. Es bereitete ihm schlaflose Nächte. Mareike, die Saschas Mutter immer zur Hand gegangen war, hatte sich seitdem auf dem Geberthof nicht mehr blicken lassen. Karoline Gebert war deswegen zu Tode betrübt, scheute sich aber die junge Frau darauf anzusprechen, deren Wunden waren gewiss noch zu frisch. Einerseits war Karoline glücklich, weil sich ihr Sohn entschlossen hatte, nach St. Johann zurückzukehren und die Landwirtschaft zu übernehmen. Ihr Glück wäre aber perfekt gewesen, wenn sie Mareike als Schwiegertochter auf dem Hof willkommen heißen hätte dürfen. Und weil Sascha mit seiner ›dummen Ehrlichkeit‹ das Madel vergrault hatte, war seine Mutter ärgerlich auf ihn. Zwei Tage lang hatte sie nur das Nötigste mit ihm gesprochen, nun aber – sie saßen beim Abendessen –, nahm sie sich ein Herz und sagte: »Dieser Zustand ist alles andere als gut, Sascha. Das darf net so bleiben. Ich will, dass wir wieder gut miteinander auskommen.« »Ich hab' net angefangen«
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Rezensionen für Der Bergpfarrer 346 – Heimatroman
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Buchvorschau
Der Bergpfarrer 346 – Heimatroman - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 346 –
Wer zu spät kommt
... braucht neue Hoffnung!
Toni Waidacher
Sascha Gebert war wieder zu Hause. Zwei Tage waren vergangen, seit er mit dem Bergpfarrer in Bozen gewesen war, um mit der Hoteliersfamilie Kummert reinen Tisch zu machen. Er hatte sich aus ihrem Lügennetz befreit, all ihre Lügen und Winkelzüge, mit denen Saskia und ihr Vater an sein Geld kommen wollten, hatte er mit Hilfe des Bergpfarrers enttarnt. Das Kapitel eines Lebens, das mit Saskia und seiner Hotelkarriere zu tun hatte, war abschlossen.
Glücklich war er dennoch nicht. Denn er hatte Mareike Forster, die ihn seit vielen Jahren heimlich liebte, und der er zuletzt allergrößte Hoffnungen gemacht hatte, zutiefst enttäuscht.
Er war der Meinung gewesen, dass er ihr gegenüber ehrlich sein musste. Er hatte ihr gesagt, dass er für eine neue Beziehung noch nicht bereit sei. Ob die Kluft, die er mit seiner enttäuschenden Offenheit aufgerissen hatte, überhaupt noch geschlossen werden konnte, wusste er nicht. Es bereitete ihm schlaflose Nächte.
Mareike, die Saschas Mutter immer zur Hand gegangen war, hatte sich seitdem auf dem Geberthof nicht mehr blicken lassen. Karoline Gebert war deswegen zu Tode betrübt, scheute sich aber die junge Frau darauf anzusprechen, deren Wunden waren gewiss noch zu frisch.
Einerseits war Karoline glücklich, weil sich ihr Sohn entschlossen hatte, nach St. Johann zurückzukehren und die Landwirtschaft zu übernehmen. Ihr Glück wäre aber perfekt gewesen, wenn sie Mareike als Schwiegertochter auf dem Hof willkommen heißen hätte dürfen.
Und weil Sascha mit seiner ›dummen Ehrlichkeit‹ das Madel vergrault hatte, war seine Mutter ärgerlich auf ihn. Zwei Tage lang hatte sie nur das Nötigste mit ihm gesprochen, nun aber – sie saßen beim Abendessen –, nahm sie sich ein Herz und sagte: »Dieser Zustand ist alles andere als gut, Sascha. Das darf net so bleiben. Ich will, dass wir wieder gut miteinander auskommen.«
»Ich hab’ net angefangen«, rechtfertigte sich der Bursche.
»Aber schuld bist du dennoch«, versetzte Karoline.
»Hätt’ ich der Mareike was vormachen sollen?«
»Mir hast du erzählt, dass du sie sehr gern hast. Über die Sach’ mit dieser Saskia bist du angeblich vollkommen hinweg. Wie viel Zeit brauchst du denn noch, um der Mareike zu sagen, dass du sie liebst?«
»Dass sie das noch hören will, glaub’ ich net. Ich hab’ sie zu sehr enttäuscht und verletzt.«
»Vielleicht ist sie nur eingeschnappt«, mutmaßte Karoline, und das war ihre letzte Hoffnung. »Red’ doch einfach mit ihr, Sascha. Sag’ ihr, dass die Saskia keine Bedeutung mehr spielt in deinem Leben und dass der Platz in deinem Herzen ihr gehört. Vielleicht wartet s’ nur darauf. Mit dem Reden kommen die Leut’ zusammen. Wenn ihr euch net aussprecht, wird das nie was mit euch beiden.«
»Sie hat vollkommen überreagiert«, brummte Sascha. »Ich hab’ ihr noch hinterher gerufen, dass ich sie ja lieben möcht’ – aber …«
Karoline griff sich an den Kopf und schaute ihren Sohn an, als zweifelte sie an seinem Verstand. »Hast du das wirklich so gesagt? Du möchtest sie gerne lieben, aber …«
Sascha seufzte. »Sicher war das unglücklich ausgedrückt, aber ich bin ja auch gar net zum Ende gekommen mit dem, was ich ihr sagen wollt’. Denn die Mareike hat mich einfach stehen lassen. Und jetzt verlangst du von mir, dass ich ihr hinterher renn’. Ein bissel Stolz hab’ ich schließlich auch.«
»Falscher Stolz, Sascha. Du verbaust dir damit den Weg zu ihrem Herzen. Ruf’ sie an und bitt’ sie um ein Gespräch. Erklär’ ihr deine Beweggründe und hör’ dir geduldig an, was sie zu sagen hat.«
Sascha kämpfte mit sich. Schließlich murmelte er: »Na schön. Ich will ja auch, dass zwischen der Mareike und mir alle Missverständnisse beseitigt werden. Ich mag sie ja wirklich sehr, sehr gern.«
»Dann verlier’ keine Zeit mehr!«, verlangte Karoline ungeduldig. Nicht nur, dass sie die Mareike gern als Schhwiegertochter gehabt hätte, das Madel tat ihr bis in die Seele leid. Aus ihrer Sicht hatte sich Sascha Mareike gegenüber benommen wie der Elefant im Porzellanladen. Nun war es ihr ein echtes Anliegen, dass er seinen Fauxpas wieder ausbügelte.
»Ich ruf’ sie an, sobald wir mit dem Abendessen fertig sind«, versprach Sascha.
Gesagt, getan. Sascha telefonierte von seinem Zimmer aus. Da er seine Handynummer nicht unterdrückte, konnte Mareike sehen, wer anrief. »Was willst du?«, fragte sie kurz angebunden.
»Ich will mit dir reden, Mareike.«
»Aber ich net mit dir.«
Sekundenlang verschlug es Sascha die Sprache. Er presste die Lippen zusammen. ›Du hast etwas gutzumachen‹, durchfuhr es ihn. »Ich bitte dich, Mareike. Gib mir die Chance, mich zu rechtfertigen. Du hast mich an jenem Abend auf der Bank missverstanden. Ich wollt’ doch nur …«
»Spar es dir, Sascha. Ich bin geheilt, und zwar ein für alle Mal. Weißt du, was ich dir jetzt sag’? Du hast meine Gefühle mit Füßen getreten. Du hast mich regelrecht gedemütigt. Und jetzt will ich nimmer. Du hast es geschafft, dass sämtliche Gefühle, die ich für dich gehabt hab’, gestorben sind. Jetzt, wo du wieder daheim bist, braucht mich deine Mutter auch nimmer. Mich wirst du auf eurem Hof nimmer sehen.«
Sascha fühlte sich jämmerlich. »Mareike, bitte, lass dir doch …«
»Du kannst mich nimmer umstimmen, Sascha. Es ist aus, vorbei! Leb’ du dein Leben, ich leb’ das meine.«
Das letzte Wort war kaum verklungen, als auch schon Stille in der Leitung herrschte. Mareike hatte die Verbindung unterbrochen.
Saschas Hand mit dem Smartphone sank nach unten. Dass sie wütend auf ihn war, wusste er. Aber mit einer solchen Abfuhr hatte er bei der sonst so freundlichen Mareike auf keinen Fall gerechnet. Er war erschüttert. Ihre Worte hallten in ihm nach. ›… aus, vorbei!‹ Das hatte in der Tat ausgesprochen entschieden und endgültig geklungen.
Sascha wandte sich dem Fenster zu. Er konnte von hier aus den Forsterhof sehen, auf dem Mareike zu Hause war. Sie hatte ihn doch angeblich jahrelang heimlich geliebt. Es wollte ihm nicht in den Sinn, dass sie plötzlich derart konsequent und kompromisslos ihm gegenüber sein sollte.
›Ruf’ sie einfach noch einmal an!‹, riet ihm eine innere, drängende Stimme. Er versuchte es gleich, aber Mareike hatte ihr Handy ausgeschaltet. Sascha murmelte eine Verwünschung. Das Begreifen, dass er sie wahrscheinlich für immer verloren hatte, war von schmerzlicher Schärfe.
Er ging wieder nach unten. Sascha ließ sich in einen Sessel fallen. »Ich hab’ mit der Mareike telefoniert«, murmelte er.
»Du schaust net glücklich drein«, bemerkte Karoline.
»Es ist aus, hat sie gesagt. Schluss, aus, vorbei! Sie hat mich abblitzen lassen.«
Karoline schaute ziemlich betroffen drein. »Das ist ja allerhand«, entfuhr es ihr. »Hat s’ das wirklich gesagt?«
»Ja. Und sie hat keinen Zweifel offen gelassen, dass sie’s auch so gemeint hat.«
»Soll ich mal mit ihr reden?«
Sascha lachte bitter auf. »Das wird kaum was bringen, Mama.« Er zuckte die Schultern und meinte: »Wenn s’ nimmer will, dann ist das eben so, und ich muss es respektieren. Ich kann’s net erzwingen, dass sie mich mag.«
»Das ist jammerschade«, murmelte Karoline. »Ich kann dir gar net sagen, wie leid es