Skandalöses Mauerblümchen: Ladies und Halunken, #4
Von Amanda Mariel
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Über dieses E-Book
Zwei Menschen, die durch eine unerwünschte Fügung zusammengeführt wurden, finden etwas, von dem keiner von beiden geglaubt hat, dass er es jemals haben würde.
Jane, von Natur aus ein Mauerblümchen, hat sich schon vor langer Zeit damit abgefunden, einmal als alte Jungfer zu enden. Vielleicht ist es ja auch das Beste so. Schließlich hat sie ja bereits aus erster Hand miterlebt, wie unglücklich eine Heirat eine Lady machen kann. Trotzdem getraut sie sich zu träumen – zumindest bis sie sich von einem Lord mit den Manieren eines wilden Ebers aufs Übelste brüskiert sieht.
Nachdem Caleb Wesley, der Earl of Keery, darin versagt hat, die einzige Person zu beschützen, die sich jemals auf ihn verlassen hat, hat er sich mit seiner Rolle als Schuft abgefunden. Er hält an seinen Lastern – leichten Mädchen, Glücksspiel und Alkohol – fest und hegt auch nicht die Absicht, sie aufzugeben. Auch nicht, als er versehentlich eine Lady ruiniert und sich zur Heirat gezwungen sieht.
Zwei Menschen, die durch eine unerwünschte Fügung zusammengeführt wurden, finden etwas, von dem keiner von beiden geglaubt hat, dass er es jemals haben würde. Werden sie ihre alten Wunden und Überzeugungen hinter sich lassen können, um das Geschenk zu ergreifen, welches das Schicksal ihnen
Amanda Mariel
USA Today Bestselling, Amazon All Star author Amanda Mariel dreams of days gone by when life moved at a slower pace. She enjoys taking pen to paper and exploring historical time periods through her imagination and the written word. When she is not writing she can be found reading, crocheting, traveling, practicing her photography skills, or spending time with her family.
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Buchvorschau
Skandalöses Mauerblümchen - Amanda Mariel
Eins
London, 1843
Lady Jane Shillington war niemals eine Königin der Gesellschaft gewesen. Die Gentlemen überschlugen sich nicht gerade vor Begeisterung, ihr den Hof zu machen. Und sie verwendeten ihre Zeit gewiss nicht darauf, ihr irgendwelche Besuche abzustatten. Mit zweiundzwanzig Jahren war sie noch niemals geküsst worden ... bis er kam. Sie führte die Hand an die Lippen und starrte auf den gutaussehenden Halunken, der da in ihrem Bett schlief. Als er letzte Nacht ihr Gemach betreten hatte, hatte pure Verrücktheit sie überkommen. Sie hatte ganz still gelegen, so als hätte sie ihn erwartet, während Erregung durch ihre Adern gerauscht war, wo eigentlich Angst und Empörung hätten sein sollen.
Der Anblick von Lord Keery, wie er im schwachen Licht ihres Schlafgemachs seinen Mantel, seine Stiefel und seine Hose ausgezogen hatte, hatte ihren Körper mit Hitze erfüllt und ein schmerzliches Sehnen in ihr erweckt, wie sie es noch nie zuvor verspürt hatte. Als der Rest seiner Kleidung gefolgt war, hatte sie sich außerstande gesehen, den Blick abzuwenden, und ihre Augen waren über jeden einzelnen unbedeckten muskulösen Zoll seines Körpers gewandert.
Als er zu ihr ins Bett gestiegen war und sie in seine Arme gezogen hatte, war sie regelrecht mit ihm verschmolzen. Ja, wie eine Dirne hatte sie in seinen innigen, forschenden Küssen geschwelgt. Sie hatte sich nicht gewehrt, als er seine Hände unter ihr Unterkleid gleiten hatte lassen, und hatte ihn auch nicht von sich gestoßen, als er ihre Brüste zu liebkosen und zu küssen begonnen hatte. Sie hatte alles gewollt, was er ihr geboten hatte, und sich nach noch mehr gesehnt.
Er war herumgerollt und hatte sie an sich gezogen, ihre Wange an seiner Brust. Augenblicke später hatte sein sachtes Schnarchen das Zimmer erfüllt. Jetzt lag sie an seine warme Haut gepresst, noch immer gefangen in einem Sturm aus Verlangen und Ärger, während er friedlich schlief, die Arme noch immer um sie geschlungen. Wie hatte er nur einfach so einschlafen können, mitten unter dem, was sie gerade getan hatten?
Sie konnte nur vermuten, dass der Portwein, den er davor getrunken hatte, schuld daran war. Trunkenheit war wohl zweifellos der Grund, der ihn überhaupt erst in ihr Zimmer geführt hatte. Sie hatte den süßen Wein auf seinen Lippen geschmeckt und seinen berauschenden Duft in seinem Atem gespürt. Sie sollte ihn wecken und verlangen, dass er augenblicklich verschwand.
Sicherlich hatte er eigentlich eine andere Dame besuchen wollen. Eine, die in der Kunst des Liebesspiels erfahren war, und nicht ein vergessenes Mauerblümchen, das auf dem besten Wege war, eine alte Jungfer zu werden. Trotzdem fühlte sie sich von seiner Berührung wie gebannt und mehr denn willig, ihm ihre Unschuld zu schenken. Und so lastete die Enttäuschung an diesem Morgen schwer auf ihrem Herzen, während sie neben ihm auf der Seite lag, den Kopf auf die Hand gestützt, um ihn zu betrachten.
Sie studierte Lord Keery von seinem zerzausten dunkelblonden Haar und den dichten Wimpern bis zu seiner aristokratischen Nase und den vollen Lippen. Ihr Blick wanderte tiefer, zu seiner gemeißelten Brust und dem Büschel Haar, das sein Brustbein bedeckte. Es juckte sie in den Fingern, ihn zu berühren, aber sie wagte es nicht zu riskieren, ihn damit aufzuwecken. Denn wenn er erst erwachte, dann würde er sie mit Sicherheit einfach sitzen lassen, ohne auch nur ein „Mit Verlaub". Ihr Herz sank. Berüchtigte Halunken verbrachten ihre Zeit nun mal nicht mit keuschen Ladies. Sie beide trennten Welten. Sie würde wetten, dass er nicht einmal ihren Namen kannte.
Ihr Blick verruhte dort, wo das Laken über seiner schmalen Hüfte lag. Vielleicht, wenn sie äußerst vorsichtig war, würde sie ja das Leinen bewegen können, ohne ihm eine Regung zu entlocken. Ihre Wangen wurden heiß angesichts dieses verruchten Einfalls, während sie zugleich bereits Zoll für Zoll näher rückte, beseelt von der Entschlossenheit, einen schnellen Blick zu wagen. Vergangene Nacht war ihr durch die Dunkelheit des Zimmers ein genauerer Einblick verwehrt geblieben. Sie hatte genug gesehen, um ihr Blut in Wallung zu bringen, hatte es jedoch nicht geschafft, irgendwelche entscheidenden Details zu erkennen. Ihr Herz schlug schneller bei dem Gedanken daran, welcher Anblick sich ihr im Morgenlicht wohl bieten mochte.
Er bewegte sich. Jane erstarrte, wartete darauf, dass er wieder still lag, ihr Pulsschlag ein rasender Galopp. Einen Moment später wehte sein leichtes Schnarchen wieder durch das Gemach. Sie streckte eine bebende Hand aus und hob das Leinenbetttuch um ein winziges Stück an. Als er sich nicht rührte, lüftete sie es weiter und gewährte sich somit einen uneingeschränkten Blick auf die beeindruckende anatomische Auslage darunter.
Gnädiger Himmel! Ihre Augen weiteten sich beim Anblick seiner Männlichkeit, die, zu ihrer Faszination und Freude, vor ihren Augen zu schwellen begann. Dreist beugte sie sich weiter vor, um einen besseren Überblick zu bekommen. Das Körperglied stand nun von seinem Körper ab und wirkte dabei hart und weich zugleich. Ihr Blut kam in Wallung, während sie sich fragte, wie die Mechanik des Liebesspiels wohl konkret funktionieren mochte.
Ohne über die Folgen eines solchen Handelns nachzudenken, ließ sie ihre Hand unter das Laken gleiten und berührte ihn. Faszination durchflutete sie, als sie mit federleichter Berührung die Spitzen ihrer Finger über seine straffe, seidige Haut gleiten ließ. Ihr Atem stockte, als seine Hand sich über ihre legte und ihre Finger um seine Männlichkeit schloss.
„Streichel mich", befahl er mit leiser, heiserer Stimme.
Ihn streicheln? Ganz sicher meinte er nicht die Art, wie man ein Pferd oder einen Hund streicheln würde. „W-was?" Verwirrung und Erstaunen wirbelten in ihrem Kopf durcheinander, während er ihre Hand über die Länge seiner Schwellung führte. Sie hob den Kopf, um voller Verwunderung zu ihm aufzublicken.
Da plötzlich, auf einen Schlag, zog er ihre Hand fort und schoss aus dem Bett. „Was zur Hölle ...?"
Ihr Atem stockte, Panik erfasste sie. Eigentlich sollte sie wohl etwas sagen, aber was?
Er sah sich im Zimmer um, las sein Hemd auf und hielt es vor sich, als wäre er mit einem Mal prüde. Dann, während er sie mit stürmischem Blick ansah, fragte er in anklagendem Ton: „Was zur Hölle tut Ihr hier?"
„Ich?? Das ist mein Zimmer! Wie konnte er es wagen, sie so grob zu behandeln? Sie schlüpfte aus dem Bett, marschierte zu ihm hinüber und wies mit anklagendem Finger auf seine nackte Brust. „Ihr seid es, Lord Keery, der hier der Eindringling ist, nicht ich.