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Sei nicht traurig, Mami: Sophienlust Bestseller 56 – Familienroman
Sei nicht traurig, Mami: Sophienlust Bestseller 56 – Familienroman
Sei nicht traurig, Mami: Sophienlust Bestseller 56 – Familienroman
eBook129 Seiten1 Stunde

Sei nicht traurig, Mami: Sophienlust Bestseller 56 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht.
Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.

Silvia Weiß riß sich von der Hand der Mutter los. Sie lief auf die Gartentür zu. Da es ihr nicht gelang, diese zu öffnen, blieb sie stehen und wartete auf die Mutter. Automatisch griff Margot Weiß wieder nach der Hand ihrer vierjährigen Tochter. Das Mädchen versteckte ihr Hände auf dem Rücken. »Ich bin sauer«, verkündete es mit vorgeschobener Unterlippe. »Die Kinder hier waren nett. Ich habe noch mit ihnen spielen wollen.« Mit einer müden Geste legte Margot ihrer Tochter die Hand auf das kurzgeschnittene Haar. Die Frau spürte, daß sie mit ihrer Kraft am Ende war. »Es ging nicht, du hast es doch gehört.« »Klar!« Unbekümmert rüttelte Silvia an der Tür. »Sie haben keine Arbeit für dich. Ich will aber Freunde zum Spielen. Du mußt wieder arbeiten, damit ich Freunde habe. Am besten wäre eine Freundin oder ein Freund. Ich kann mir dann aussuchen, wen ich lieber habe, der ist dann mein Lieblingsfreund.« Sie gab das sinnlose Rütteln auf.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Feb. 2022
ISBN9783740995744
Sei nicht traurig, Mami: Sophienlust Bestseller 56 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Sei nicht traurig, Mami - Marisa Frank

    Sophienlust Bestseller

    – 56 –

    Sei nicht traurig, Mami

    Wir finden schon wieder ein Zuhause

    Marisa Frank

    Silvia Weiß riß sich von der Hand der Mutter los. Sie lief auf die Gartentür zu. Da es ihr nicht gelang, diese zu öffnen, blieb sie stehen und wartete auf die Mutter. Automatisch griff Margot Weiß wieder nach der Hand ihrer vierjährigen Tochter.

    Das Mädchen versteckte ihr Hände auf dem Rücken. »Ich bin sauer«, verkündete es mit vorgeschobener Unterlippe. »Die Kinder hier waren nett. Ich habe noch mit ihnen spielen wollen.«

    Mit einer müden Geste legte Margot ihrer Tochter die Hand auf das kurzgeschnittene Haar. Die Frau spürte, daß sie mit ihrer Kraft am Ende war. »Es ging nicht, du hast es doch gehört.«

    »Klar!« Unbekümmert rüttelte Silvia an der Tür. »Sie haben keine Arbeit für dich. Ich will aber Freunde zum Spielen. Du mußt wieder arbeiten, damit ich Freunde habe. Am besten wäre eine Freundin oder ein Freund. Ich kann mir dann aussuchen, wen ich lieber habe, der ist dann mein Lieblingsfreund.« Sie gab das sinnlose Rütteln auf. Ihre Miene hatte sich auch wieder erhellt.

    Margot seufzte. »Ich möchte gerne arbeiten.«

    Silvia hob den Kopf. »Bist du traurig, Mami?«

    Margot versuchte ein Lächeln zustande zu bringen. Es wollte ihr nicht so recht gelingen. So öffnete sie nur die Tür und meinte: »Wir wollen gehen.«

    »Hier!« Die Kleine streckte der Mutter die Hand hin. »Du kannst sie halten. Bist du dann nicht mehr traurig?«

    »Ich werde es versuchen.« Margot ergriff die Hand der Vierjährigen und zog sie hinaus auf die Straße.

    Nachdem sie ein paar Schritte gegangen waren, blieb Silvia plötzlich stehen. Forschend sah sie zu ihrer Mutter empor. »Du machst noch immer ein trauriges Gesicht«, stellte sie fest. »Freust du dich, wenn ich dir einen Kuß gebe?«

    »Natürlich, mein Kleines.» Die Mutter beugte sich hinunter.

    Schnell schlug Silvia die Arme um ihren Hals. Sie küßte die Mutter mitten auf den Mund, dann meinte sie: »So, nun mußt du wieder fröhlich sein.«

    »Ich werde mich bemühen«, versprach Margot. Sie drückte ihr Kind liebevoll an sich. Silvia hielt jedoch nicht lange still. Sie war ein sehr lebhaftes Kind und hatte bereits wieder ein neue Idee.

    »Mami, wir gehen einfach andere Kinder suchen. Ich helfe dir dabei.«

    Temperamentvoll streckte sie den Arm aus. »Dort, Mami, in diesem großen Haus wohnen vielleicht Kinder.«

    Margot Weiß nahm ihre Tochter auf den Arm. »Schätzchen, ich habe dir doch erzählt, warum wir nach Maibach gefahren sind. Ich habe gehofft, hier im Kindergarten Arbeit zu finden.«

    Silvia nickte. »Das geht nicht, denn sie haben bereits eine neue Tante für die Kinder.«

    »Stimmt.« Die Frau wandte ihr Gesicht zur Seite. Sie konnte nicht lächeln. Sie wußte wirklich nicht mehr, wie es weitergehen sollte. Seit Wochen schon war sie auf Arbeitssuche. Sie war gelernte Kindergärtnerin und hatte sich immer eingebildet, den idealen Beruf zu haben. Diese Tätigkeit hatte es ihr auch ermöglicht, für ihre Tochter sorgen zu können. Doch seit in ihrem Heimatort der eine Kindergarten geschlossen worden war, stand sie auf der Straße. Nächste Woche sollte sie nun die Zweizimmerwohnung räumen, die sich über dem ehemaligen Kindergarten befand. Noch immer wußte sie nicht, wohin sie mit ihrer kleinen Tochter ziehen sollte.

    »Mami!« Silvia stieß ihre Mutter an. »Vielleicht haben sie in diesem großen Haus noch keine Tante.«

    »Sylvi, das ist ein Hotel«, erklärte Margot. Sie war dem Blick ihrer Tochter gefolgt.

    »Was ist ein Hotel? Mami, sieh nur!« Aufgeregt zappelte die Kleine in den Armen der Mutter. »Da geht gerade ein Kind hinein. Los, wir wollen ihm nachlaufen.«

    »Im Hotel wohnen Leute. Sie übernachten dort, wenn sie auf Reisen sind«, versuchte die Kindergärtnerin zu erklären. Silvias Eifer konnte sie damit jedoch nicht dämpfen.

    »Was ist denn mit dem Kind? Schläft es in dem Haus?« fragte sie.

    »Ich glaube schon.« Margot stellte ihre Tochter auf den Boden zurück. »Wir werden zum Bahnhof gehen und nachsehen, wann wir nach Hause fahren können.«

    Dieser Vorschlag gefiel dem Mädchen überhaupt nicht. Es beklagte sich: »Mami, du hast gesagt, daß wir den ganzen Tag hierbleiben. Ich will noch nicht nach Hause. Jetzt, wo dort keine Kinder mehr sind, ist es langweilig.«

    »Wir müssen zurück. Ich habe hier ja keine Arbeit gefunden.« Margot starrte vor sich auf den Boden. Sie war ratlos. Wie sollte es weitergehen? Dieser Kindergarten in Maibach war ihre letzte Hoffnung gewesen.

    »Mami«, drängte Silvia. Sie sah wieder zu dem Hotel hin. Dieses große Gebäude hatte es ihr anscheinend angetan. »Wenn dort ein Kind schläft, dann kannst du viellleicht aufpassen, ob es auch richtig liegt. Wir sollten fragen gehen.«

    Margot Weiß reagierte nicht. Verzweifelt versuchte sie, einen Ausweg zu finden. Wie sollte sie nur bis nächste Woche eine Arbeit und eine geeignete Wohnung finden?

    »Wenn du dich nicht traust, dann frage ich«, verkündete Silvia. Sie warf ihrer Mutter einen raschen Seitenblick zu, dann eilte sie an den Straßenrand.

    Margot kriegte sie im letzten Moment noch zu fassen. »Was soll das? Du darfst doch nicht einfach auf die Straße laufen. Hast du vergessen, daß man vorher nach links und rechts sehen muß?«

    Die Kleine senkte schuldbewußt ihr Köpfchen. »Vergessen nicht, aber nicht daran gehalten.«

    »Auf der Straße fahren so viele Autos.«

    Silvia sah die Mutter treuherzig an. »In die Autos wäre ich bestimmt nicht hineingelaufen. Ich wollte nur zu dem Hotel, um das Kind zu fragen, ob es niemanden zum Beaufsichtigen braucht. Ich kann ihm auch sagen, daß du eine ganz liebe Tante bist.«

    »Nein, Silvi, in einem Hotel braucht man keine Kindergärtnerin. Die Kinder, die dort absteigen, sind in den meisten Fällen in Begleitung von ihren Eltern.«

    »Was machen wir dann?« Silvia sah sich um. Sie entdeckte einen Polizisten. »Jetzt weiß ich es«, rief sie erfreut. »Wir fragen den Schutzmann. In meinem Bilderbuch hat Hänschen sich verlaufen, da hat der Polizist geholfen. Die grünen Männer beschützen die Menschen.«

    »Silvi, wir haben uns weder verlaufen, noch müssen wir beschützt werden.« Margot lächelte, obwohl ihr nicht danach zumute war.

    Das Kind nickte zustimmend. Laut überlegte es weiter:

    »Ein Polizist muß auch aufpassen, daß die Autos richtig fahren. Das ist dann ein Verkehrspolizist. So einer war einmal bei uns im Kindergarten.«

    »Richtig«, stimmte ihre Mutter zu.

    »Mami, dann mußt du einfach Polizist werden. Anstatt auf Kinder, paßt du dann eben auf die Autos auf.«

    »Das geht nicht so einfach«, meinte Margot geduldig. »Ich bin Kindergärtnerin.«

    »Ist das ein so großer Unterschied?« Silvia überlegte. »Wenn die Kinder nicht artig sind oder was falsch machen, dann mußt du mit ihnen schimpfen oder sie bestrafen. Wenn jemand falsch parkt, dann schreibt der Polizist einen Zettel. Das hat er uns erzählt.«

    »Das nennt man Strafmandat.«

    »Weiß ich. Damit bestraft er die Autofahrer, die etwas verkehrt gemacht haben. Ich überlege nur gerade, ob wir nicht Kindergärtnerin bleiben sollen. Manche Kinder können sehr lieb sein. Ein Autofahrer hat sicher keine Zeit, mit mir zu spielen.«

    »Also überlassen wir die Autos dem Polizisten. Laß uns nun aber weitergehen.« Margot nahm ihr Töchterchen bei der Hand, ging mit ihr zum Zebrastreifen, und überquerte mit ihr vorschriftsmäßig die Straße.

    »Mami, ich mag aber noch nicht zum Bahnhof gehen«, meldete Silvia sich wieder zu Wort. »Warum kannst du nicht Eismacher werden?«

    Margot verbiß sich ein Lächeln. Sie wußte sofort, worauf ihre Tochter hinauswollte. Sie wartete jedoch ab.

    Gleich darauf fing Silvia schmeichelnd an. »Mami, du bist doch eine liebe Mami. Wenn du ein Eismacher wärst, dann bekäme ich doch immer ganz viel Eis.«

    Ihre Mutter versuchte ernst zu bleiben. »Das würde ich nicht tun, denn dann würdest du jeden Tag Bauchweh haben.«

    »Mhm«, machte Silvia. Sekundenlang stand ihr Plappermäulchen still. »Mami«, kam es dann wieder, »da ich gestern kein Eis gegessen habe und auch heute noch keines, kann mein Bauch kein Bauchweh bekommen, wenn ich jetzt eines esse.«

    Margot blieb stehen. »Du willst also ein Eis?«

    »Ja, ein ganz großes.« Die Vierjährige strahlte sie an. Den Problemen ihrer Mutter brachte sie kein Verständnis entgegen, dazu war sie noch zu klein.

    »Ich glaube, ein ganz großes hat in deinem Bauch gar keinen Platz. Du hast doch gerade erst eine Banane bekommen.«

    »O Mami! Du kennst meinen Bauch nicht. Da geht ganz viel hinein. Gehen wir einen Eismann suchen?«

    Margot nickte. »Anschließend gehen wir dann aber zum Bahnhof.«

    »Ein wenig könnten wir doch auch noch spazierengehen«, bettelte Silvia. »Zu Hause hast du dann noch genug Zeit zum Zeitunglesen. Die Frau am Kiosk läßt dich sicher wieder in alle reingucken.«

    Margot Weiß wußte nicht, was sie darauf sagen sollte. Seit Wochen studierte sie die Stellenangebote. Sie wäre bereit gewesen, jede Arbeit anzunehmen, aber das ging wegen Silvia nicht. Sie hatte niemanden für das Kind.

    *

    Regine Nielsen sah den Arzt an. Sie hatte zwar bereits vor den Röntgenaufnahmen gewußt, daß irgend etwas mit ihr nicht stimmte, aber so schnell konnte sie sich jetzt nicht entscheiden.

    »Sie sollten nicht zögern. Am besten wäre es, Sie würden noch diese Woche zu uns kommen.

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