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Wo ist mein Kind?: Fürstenkinder 52 – Adelsroman
Wo ist mein Kind?: Fürstenkinder 52 – Adelsroman
Wo ist mein Kind?: Fürstenkinder 52 – Adelsroman
eBook127 Seiten1 Stunde

Wo ist mein Kind?: Fürstenkinder 52 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkinder" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe – ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit.
Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann.

»Ich habe gesagt, du heiratest ihn, und dabei bleibt es!« Baron Waldern warf seiner Tochter einen unmutig-ärgerlichen Blick zu. »So, und nun entschuldige mich bitte. Ich muß hinaus aufs Feld.« Er schob den schweren Eichenstuhl zurück und traf Anstalten, das Zimmer zu verlassen. »Papa! Das kannst du mir doch nicht antun!« Das zarte blondhaarige junge Mädchen rang die Hände und blickte den Vater aus angstvollen Augen flehend an. »Ich liebe Baron Wildenfels nicht. Wie könnte ich auch! Er ist ja so viel älter als ich.« Baron Waldern blieb vor seiner Tochter stehen und zog ärgerlich die Augenbrauen hoch. »Du liebst ihn nicht! Du liebst ihn nicht! Wenn ich das schon höre! Deine Mutter und ich haben auch nicht aus Liebe geheiratet. Und doch haben wir eine sehr harmonische Ehe geführt.« »Trotzdem willst du jetzt Frau von Eschloh heiraten, die mich ebenso haßt, wie sie meine Mutter gehaßt hat. Das ist auch der Grund, warum ich aus dem Haus soll«, stieß Marion von Waldern bitter hervor.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Jan. 2022
ISBN9783740989293
Wo ist mein Kind?: Fürstenkinder 52 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Wo ist mein Kind? - Helga Torsten

    Fürstenkinder

    – 52 –

    Wo ist mein Kind?

    Helga Torsten

    »Ich habe gesagt, du heiratest ihn, und dabei bleibt es!«

    Baron Waldern warf seiner Tochter einen unmutig-ärgerlichen Blick zu. »So, und nun entschuldige mich bitte. Ich muß hinaus aufs Feld.«

    Er schob den schweren Eichenstuhl zurück und traf Anstalten, das Zimmer zu verlassen.

    »Papa! Das kannst du mir doch nicht antun!«

    Das zarte blondhaarige junge Mädchen rang die Hände und blickte den Vater aus angstvollen Augen flehend an.

    »Ich liebe Baron Wildenfels nicht. Wie könnte ich auch! Er ist ja so viel älter als ich.«

    Baron Waldern blieb vor seiner Tochter stehen und zog ärgerlich die Augenbrauen hoch.

    »Du liebst ihn nicht! Du liebst ihn nicht! Wenn ich das schon höre! Deine Mutter und ich haben auch nicht aus Liebe geheiratet. Und doch haben wir eine sehr harmonische Ehe geführt.«

    »Trotzdem willst du jetzt Frau von Eschloh heiraten, die mich ebenso haßt, wie sie meine Mutter gehaßt hat. Das ist auch der Grund, warum ich aus dem Haus soll«, stieß Marion von Waldern bitter hervor.

    »Also, jetzt ist es aber genug! Ich verbitte mir derartige Bemerkungen!«

    Der Baron sah seine Tochter zornig an. Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken und begann, erregt im Zimmer hin und her zu gehen.

    »Frau von Eschloh liebt dich wie eine Tochter. Sie und ich, wir beide, wollen nur dein Bestes. Daß sie deine arme Mutter gehaßt haben soll, ist eine Verleumdung, die du sie besser nicht hören läßt. Sie wäre außer sich vor Empörung. Du vergißt wohl ganz, wie aufopfernd sie deine Mutter gepflegt hat.«

    »Aufopfernd? Mama mochte sie nicht. Sie hat dich mehr als einmal gebeten, Frau von Eschloh fortzuschicken und eine andere Hausdame einzustellen.

    Von Anfang an war diese Person hinter dir her. Sie hat nur auf Mamas Tod gewartet. Und Mama wußte das. Sie hat noch kurz bevor sie starb zu mir gesagt, daß Frau von Eschloh jetzt wohl bald meine Stiefmutter sein würde. Sie hat so sehr geweint, die arme Mama. Ich weiß, sie hat sich darum gesorgt, was aus mir werden solle.«

    Marion schluchzte auf. Der Schmerz um die geliebte Mutter, die erst vor drei Monaten an einem Herzleiden gestorben war, übermannte sie. Sie kam sich so verlassen vor wie noch nie in ihrem Leben.

    »Laß das Geflenne, und Schluß jetzt mit dem dummen Gerede. Damit machst du mich auch nicht weich«, sagte der Baron hart. »Es bleibt dabei. Du heiratest Baron Wildenfels, und damit basta. Eine bessere Partie könntest du gar nicht machen.

    Er kommt morgen, um offiziell um deine Hand anzuhalten. Du wirst ihm dann dein Jawort geben und ein bißchen nett zu ihm sein. Sonst sollst du mich kennenlernen«, sagte er drohend. »Und jetzt geh auf dein Zimmer und kühle deine Augen. Ich will nicht, daß du verheult herumläufst und dem Personal Anlaß zum Gerede gibst.«

    Marion von Waldern warf ihrem Vater einen Blick zu, in dem Schmerz und Anklage zugleich lagen. Dann wandte sie sich stumm um und lief aus dem Zimmer.

    Als sie die Tür mit einem Ruck aufstieß, ertönte ein unterdrückter Schmerzenslaut. Frau von Eschloh stand vor dem erstaunten jungen Mädchen, sich rasch aus ihrer gebückten Haltung aufrichtend, die eine Hand fest auf die schmerzende Stirn gepreßt.

    Marion warf der hageren Person mit dem Raubvogelgesicht einen verächtlichen Blick zu. Gelauscht hatte sie also auch. Wie widerlich.

    Sie stürmte ohne ein Wort an ihr vorbei und lief die Treppen hinauf, zu ihrem Zimmer.

    Sie schloß sich ein und warf sich auf das Bett, ihren Tränen freien Lauf lassend

    *

    »Was hat es gegeben? Hast du ihr gesagt, daß sie Baron Wildenfels heiraten wird?«

    Gertrud von Eschloh zog die Tür hinter sich ins Schloß und trat zu Baron Waldern ins Zimmer.

    »Ich könnte mir denken, daß du alles gehört hast«, sagte der Baron und deutete auf die Stirn der Frau, auf der sich langsam eine Beule zu bilden begann.

    Er nahm aus seinem Schreibtisch ein Jagdmesser und ging damit auf sie zu.

    Sie wich einen Schritt zurück. Angst flackerte in ihren Augen.

    »Was soll das, du fürchtest dich doch nicht etwa vor mir?« fragte er spöttisch und unmutig zugleich.

    »Hier«, er reichte ihr das Messer, »drück die Klinge auf die Beule. Sie schwillt dann nicht weiter an. Das ist ein altes Hausmittel. Kennst du es nicht?«

    Die Frau schüttelte schweigend den Kopf und tat, wie er ihr geheißen hatte. Der Baron ging zu einem kleinen Rauchtisch neben dem Fenster und nahm sich eine Zigarette aus einem Silberkästchen. Er zündete sie an und tat ein paar hastige Züge. Dann setzte er seine Wanderung durch das Zimmer fort.

    »Sie will ihn nicht heiraten. Sie liebt ihn nicht. Liebe, was ist das schon«, sagte er wie zu sich selbst. »Wer heiratet schon aus Liebe.«

    Er warf der Frau in dem mausgrauen, unscheinbaren Kleid einen kühl abschätzenden Blick zu.

    Manchmal begriff er sich selbst nicht. Warum wollte er diese Frau heiraten, die so unscheinbar war wie ihr Kleid?

    Er mußte blind gewesen sein, als er ihr in einem schwachen Augenblick ein Heiratsversprechen gegeben hatte.

    Aber ein Baron Waldern hielt sein einmal gegebenes Wort.

    Wieder warf er einen raschen Blick zu Gertrud von Eschloh hinüber, die, das kühle Metall des Messers gegen die Stirn pressend, stumm dastand und ihn abwartend beobachtete.

    Eine gute Hausfrau war sie, das mußte man ihr lassen. Und arbeiten konnte sie auch. Der große Gutshaushalt lief wie am Schnürchen. Also, was wollte er mehr.

    »Was ist nun?« fragte die Frau ungeduldig. »Wird sie ihn heiraten oder nicht?«

    »Natürlich wird sie!« brauste der Baron auf. »Sie wird es kaum wagen, sich gegen ihren Vater aufzulehnen.«

    Er warf den Rest der Zigarette fort und zündete sich eine neue an.

    »Aber dir scheint sehr viel daran gelegen zu sein, daß Marion möglichst rasch aus dem Haus kommt. Warum eigentlich?« Er sah sie mißtrauisch an.

    Sie senkte den Blick ihrer eiskalten grauen Augen. »Ich will nur ihr Bestes«, entgegnete sie.

    »So? Wirklich?«

    »Ja, sicher«, beteuerte sie und setzte scheinheilig hinzu: »Soll sie etwa eine alte Jungfer werden? Sie ist schließlich schon zweiundzwanzig.«

    »Hm, du hast schon recht«, brummte er. »Baron Wildenfels ist ein rechtschaffener Mann. Wir sind immer gute Nachbarn gewesen. Und außerdem«, ein listiger Ausdruck trat in seine Augen, »vor allem ist er mit dem Wäldchen da hinten am Hang als Aussteuer zufrieden. Besser könnte ich gar nicht dabei wegkommen.«

    Er drückte seine Zigarette aus und wandte sich zur Tür.

    »So, ich reite jetzt aufs Feld. Zum Abendessen bin ich wieder da. Bis nachher also.«

    »Bis nachher«, sagte Gertrud von Eschloh leise und verließ hinter dem Baron das Zimmer, nachdem sie das Messer wieder an seinen Platz gelegt hatte.

    Zufrieden lächelnd ging sie gleich darauf in den großen Wirtschaftsraum, um nach dem Rechten zu sehen. Sie hatte erreicht, was sie wollte. Marion von Waldern würde bald dieses Haus verlassen, in dem sie als lebendes Ebenbild ihrer verstorbenen Mutter herumlief, ebenso schön und von der gleichen zerbrechlichen Zartheit wie sie.

    Ah, sie konnte dieses Engelsgesicht mit den blonden Locken nicht mehr sehen. Haß kam in ihre Augen, und ihre ohnehin nicht sehr weichen Gesichtszüge wurden noch schärfer und härter.

    Sie warf die Tür des Wirtschaftsraumes mit einem Knall hinter sich ins Schloß, daß die Mägde erschreckt auseinanderfuhren.

    »Los, los, an die Arbeit. Was steht ihr hier herum und tratscht!« rief sie mit ihrer unangenehmen, harten Stimme. »Dafür werdet ihr schließlich nicht bezahlt.«

    Schweigend gingen die Mägde wieder an ihre Arbeit. Die zukünftige Herrin von Gut Waldern erfreute sich keiner großen Beliebtheit beim Personal.

    *

    Der große, breitschultrige Mann mit dem derbgeschnittenen Gesicht griff wieder nach der jungen Frau in der weißen, tiefausgeschnittenen Seidenbluse und dem leuchtendroten Rock und versuchte, sie an sich zu ziehen.

    »Du sollst mich loslassen, habe ich gesagt.«

    Sie stampfte zornig mit dem Fuß auf und riß sich los.

    »Hast du mir nicht immer wieder versprochen, du holst mich aufs Schloß, ich solle nur noch ein wenig warten?«

    »Natürlich habe ich es dir versprochen, und du wirst sehen, ich halte mein Wort.«

    »Ich halte mein Wort, ich halte mein Wort«, äffte sie ihn nach.

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