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Erste Liebe in St. Johann: Der Bergpfarrer 276 – Heimatroman
Erste Liebe in St. Johann: Der Bergpfarrer 276 – Heimatroman
Erste Liebe in St. Johann: Der Bergpfarrer 276 – Heimatroman
eBook100 Seiten1 Stunde

Erste Liebe in St. Johann: Der Bergpfarrer 276 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

»Also dann, macht's gut ihr beiden! Schöne Ferien! Ich muss jetzt nach Hause und packen. Heute Abend ist Abfahrt nach Bella Italia.« Mit einem letzten großen Schluck leerte Sandra ihr Colaglas. Dann stand sie schwungvoll auf und stöckelte, ihre langen Haare kess hinter die Schultern zurückwerfend, davon. Nach ein paar Metern drehte sie sich noch einmal um und winkte ihren beiden Freundinnen Renate und Angela zum Abschied zu. Die anderen zwei Mädchen winkten zurück. »Ich glaube, die freut sich wirklich auf ihre Ferienreise. Das begreife, wer mag. Mit den Eltern nach Italien! Wie langweilig!«, meinte Angela, als Sandra weit genug entfernt war. Sie verdrehte die Augen, während sie weiter an ihrem Eisbecher löffelte. »So ein Urlaub kann doch nur öde werden. Findest du nicht auch, Reni?« Renate Manhardt nickte halbherzig und ließ einen weiteren Zuckerwürfel in ihren Espresso fallen. »Ich bin wirklich froh, dass Marco mir diesen Vorschlag mit den Reiterferien gemacht hat. Das war die Idee des Jahres«, schwärmte ihre Freundin.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Feb. 2021
ISBN9783740976729
Erste Liebe in St. Johann: Der Bergpfarrer 276 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Erste Liebe in St. Johann - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 276 –

    Erste Liebe in St. Johann

    Was wird aus Reni und Stefan?

    Toni Waidacher

    »Also dann, macht’s gut ihr beiden! Schöne Ferien! Ich muss jetzt nach Hause und packen. Heute Abend ist Abfahrt nach Bella Italia.« Mit einem letzten großen Schluck leerte Sandra ihr Colaglas. Dann stand sie schwungvoll auf und stöckelte, ihre langen Haare kess hinter die Schultern zurückwerfend, davon. Nach ein paar Metern drehte sie sich noch einmal um und winkte ihren beiden Freundinnen Renate und Angela zum Abschied zu. Die anderen zwei Mädchen winkten zurück.

    »Ich glaube, die freut sich wirklich auf ihre Ferienreise. Das begreife, wer mag. Mit den Eltern nach Italien! Wie langweilig!«, meinte Angela, als Sandra weit genug entfernt war. Sie verdrehte die Augen, während sie weiter an ihrem Eisbecher löffelte. »So ein Urlaub kann doch nur öde werden. Findest du nicht auch, Reni?«

    Renate Manhardt nickte halbherzig und ließ einen weiteren Zuckerwürfel in ihren Espresso fallen.

    »Ich bin wirklich froh, dass Marco mir diesen Vorschlag mit den Reiterferien gemacht hat. Das war die Idee des Jahres«, schwärmte ihre Freundin.

    »Auf dem Pferderücken quer durch Lappland.«

    Reni rührte in ihrem Espresso herum, obwohl der Zucker schon längst zergangen war. »Wie schön für dich, Angie. Ich freue mich mit dir«, erwiderte sie ein wenig gepresst.

    »Sag mal, was hast eigentlich du für deine letzten Ferien vor dem Abiturjahr geplant, Reni? Du hast noch überhaupt nichts erzählt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du vorhast, zu Hause zu bleiben und Trübsal zu blasen.«

    Vor dem Gesprächsthema ›Ferienreise‹ hatte Reni sich schon die ganze Zeit gefürchtet. »Na ja, so richtig geplant hab ich noch nichts … Aber es wird sich schon noch ein passendes Reiseziel für mich finden. Mal schauen, was sich ergibt.«

    Angela zog die Augenbrauen hoch. »Von selber ergibt sich bestimmt nichts. Wenn ich du wäre, würde ich mir deshalb lieber ganz schnell etwas überlegen«, riet sie. »Wäre doch schade, wenn dein Urlaub aus ein paar Besuchen im Schwimmbad und ein bisschen Radfahren im Siebentischwald bestehen würde. Wo doch die letzten Schulferien irgendwie etwas ganz Besonderes sind, finde ich. Man sollte sie für Dinge nützen, die einem einen Kick für die Zukunft geben. Für Sachen, die …, die man ein Leben lang nie wieder vergisst. Erlebnisse, an die man sich auch später immer gern erinnert.«

    Renate musste über Angelas etwas großspurige Worte lachen. Und Angela lachte mit. »Erlebnisse, die man im Alter seinen Kindern und Enkelkindern erzählen kann, weißt du, Reni. Falls man überhaupt Kinder und Enkelkinder hat, natürlich«, ergänzte sie mit einem Augenzwinkern. Reni lachte noch mehr.

    »Das hast du wieder einmal wunderbar gesagt, Angie. Ich werd’ mir diesen Tipp aus deinen gesammelten Lebensweisheiten zu Herzen nehmen. Das verspreche ich dir«, frotzelte sie, »und zu großen Taten aufbrechen. Vielleicht besteige ich den Mount Everest. Eine Wüstenrallye wär’, wenn ich mir’s recht überlege, auch nicht schlecht. Immerhin hab ich seit einem Monat den Führerschein und brauche noch dringend ein bisschen Fahrpraxis.«

    Angela prustete los. Als sie sich wieder gefasst hatte, schob sie ihren inzwischen leeren Eisbecher von sich. »Dann gehe mal schleunigst in dich, dass du dich für irgendein Abenteuer entscheidest«, erklärte sie. Sie warf einen raschen Blick auf ihre Armbanduhr. »Ich bin in einer Viertelstunde mit Marco verabredet. Er wartet am Theaterplatz auf mich. Ich muss mich also beeilen. Tschau, Reni.«

    »Tschau, Angie. Schöne Ferien. Und grüß die Lappen von mir«, verabschiedete sich Reni.

    Sie wandte sich wieder ihrem Espresso zu, trank ihn in einem Zug aus und bestellte sich noch einen zweiten. Bis er gebracht wurde, ließ sie ihre Blicke über den Augsburger Rathausplatz schweifen. Fast alle Tische des Café Eber waren mit fröhlich schwatzenden und lachenden Menschen besetzt. Vor dem Perlachturm und vor dem Rathaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite herrschte besonders reges Treiben. Touristen liefen mit Stadtführern in der Hand hin und her, zückten ihre Kameras und fotografierten, was das Zeug hielt. Und auf dem in der Mitte des Rathausplatzes munter vor sich hinplätschernden Merkurbrunnen reckte der geflügelte Götterbote selbstbewusst und unternehmungslustig seinen Kopf in den stahlblauen Himmel.

    Es war ein heißer, strahlender Sommertag, wie er schöner nicht hätte sein können. Ein letzter Schultag vor den Sommerferien, wie er im Buche stand. Und doch wollte sich bei Reni nicht die beschwingte, erwartungsfrohe Stimmung einstellen, wie sie sie all die vergangenen Jahre zu Beginn der großen Ferien empfunden hatte. Dass sie die kommenden sechs Wochen daheim verbringen sollte, legte sich wie ein Grauschleier über ihr Gemüt.

    Zum ersten Mal, seit sie denken konnte, würde es für sie keine Ferienreise geben. Weder zusammen mit den Eltern noch alleine.

    Zu Hause bleiben und Trübsal blasen, hatte Angela gesagt. Reni seufzte. Darauf würde es wohl hinauslaufen.

    Ein schlimmer Wassereinbruch nach einem Unwetter hatte im Keller des Elternhauses kostspielige Sanierungsmaßnahmen notwendig gemacht. Und Anfang Mai hatten Gerd und Hilde Manhardt ihre Tochter dann vor die Entscheidung gestellt, ob sie im Sommer in den Urlaub fahren oder stattdessen lieber Fahrstunden nehmen wollte. Da hatte Reni sich für den Führerschein entschieden. Die Ferien waren ja sowieso noch in unendlich weiter Ferne gelegen.

    Nun allerdings sah die Sache anders aus. Die Fahrprüfung war abgelegt und bestanden. Und sechs lange Wochen Sommerferien warteten …

    Renate nahm den zweiten Espresso entgegen, den die Bedienung ihr brachte. Sie stellte ihn ab und fuhr mit ihrem Zeigefinger traumverloren über den Rand der kleinen Tasse. So verächtlich Angie auch über Sandras Italienurlaub im Schlepptau der Eltern gesprochen hatte, hätte sie selbst doch viel darum gegeben, an Sandras Stelle zu sein. Stattdessen saß sie nun hier in Augsburg fest. Schon bald würde sie ganz allein sein und sich schrecklich langweilen, weil alle ihre Freundinnen wegfuhren.

    Renate stürzte ihren Espresso hinunter. Erst, als sie ihre Tasse schon geleert hatte, merkte sie, dass sie den Zucker vergessen hatte. Kein Wunder, dass ein bitterer Nachgeschmack blieb! Mit einem leisen Seufzer winkte Renate der Bedienung, bezahlte und machte sich auf den Heimweg.

    *

    »Warum machst du denn so ein trauriges Gesicht? Dein Zeugnis ist doch wirklich nicht schlecht«, meinte Renates Vater und nickte seiner Tochter aufmunternd zu. »Ich bin, um ehrlich zu sein, angenehm überrascht. Meine Gratulation, Reni. Wenn dein Abiturzeugnis nächstes Jahr genauso gut aussieht, stehen dir beruflich alle Wege offen. Du könntest dann zum Beispiel Lehrerin werden oder Jura studieren und eine Verwaltungslaufbahn einschlagen. In beiden Fällen wärst du als Beamtin für den Rest deines Lebens gesichert. Etwas Besseres kann einem gar nicht passieren, glaub mir. Also freu dich über deinen Erfolg.«

    Reni nickte pflichtschuldigst. Sie verspürte keine große Lust, nach dem Abitur ein Studium aufzunehmen. Und dass eine Beamtenlaufbahn das allein Seligmachende und das Ziel ihres Lebens sein sollte, wollte ihr schon gar nicht in den Kopf. Den lieben langen Tag im Büro zu sitzen und über Akten zu brüten, konnte doch nur zum Einschlafen langweilig sein!

    Allerdings konnte sie Papa auch nicht sagen, woher ihre

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