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Morton Nugent: Wyatt Earp 241 – Western
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eBook134 Seiten1 Stunde

Morton Nugent: Wyatt Earp 241 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Es war kurz vor Mitternacht. Durch die dunklen Gassen, die zum Nordrand der alten Westernstadt Dodge City führten, huschte ein Mann. Er war nur mittelgroß und hatte eine nach vorn gebeugte Gestalt. Hin und wieder blieb er stehen, um sich lauschend umzusehen. Vor einem der kleinen dunklen Häuser verhielt er dann wieder den Schritt, um schließlich aus dem Sternenlicht in den Schlagschatten des Hauses unterzutauchen. Sekunden später hätte ein angestrengt horchendes Ohr ein Knirschen von Holz und Metall hören können. Der Mann war in das Haus Nummer neunundsiebzig eingedrungen. Als er die Tür, die er gewaltsam geöffnet hatte, hinter sich angelehnt hatte, lauschte er mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund angestrengt ins Haus. Da schien es absolut nicht still zu sein. Irgendwo oben schlug im Nachtwind eine Fensterlade am Haus, und das Holz der Treppendielen knarrte, ohne dass es berührt wurde. Irgendwo im Nachbarhof schlug ein Hund an. Ob er die Geräusche beim Aufbrechen gehört hatte? Der Eindringling blieb stehen und suchte dann, seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Vor ihm war, wie in fast allen Häusern, der schmale Korridor, der zur Hoftür lief, und rechts führte die enge Stiege hinauf ins Obergeschoss. Er bewegte sich auf Zehenspitzen vorwärts, öffnete die erste Tür auf der linken Korridorseite und blickte in die etwas muffige Stube. Dann ging er weiter, warf noch einen Blick in den düsteren Küchenraum, von wo aus man durch das gardinenfreie Fenster in den dunklen Hof sehen konnte. Aber die unten liegenden Räume schienen ihn offensichtlich nicht zu interessieren. Er tastete unter dem Treppenstück die Gegenstände ab, die da standen, und machte sich dann an den Aufstieg. Es war nicht leicht, die Treppe geräuschlos hinter sich zu bringen, denn die alten Stufen, die im Laufe der Jahre mehr und mehr ausgetrocknet waren und nicht mehr in ihre Fugen passten, knarrten erheblich. Aber unbehelligt erreichte der Mann das Obergeschoss, duckte sich an der Wand nieder und lauschte abermals.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Feb. 2021
ISBN9783740976811
Morton Nugent: Wyatt Earp 241 – Western

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    Buchvorschau

    Morton Nugent - William Mark

    Wyatt Earp

    – 241 –

    Morton Nugent

    William Mark

    Es war kurz vor Mitternacht. Durch die dunklen Gassen, die zum Nordrand der alten Westernstadt Dodge City führten, huschte ein Mann. Er war nur mittelgroß und hatte eine nach vorn gebeugte Gestalt. Hin und wieder blieb er stehen, um sich lauschend umzusehen.

    Vor einem der kleinen dunklen Häuser verhielt er dann wieder den Schritt, um schließlich aus dem Sternenlicht in den Schlagschatten des Hauses unterzutauchen.

    Sekunden später hätte ein angestrengt horchendes Ohr ein Knirschen von Holz und Metall hören können.

    Der Mann war in das Haus Nummer neunundsiebzig eingedrungen.

    Als er die Tür, die er gewaltsam geöffnet hatte, hinter sich angelehnt hatte, lauschte er mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund angestrengt ins Haus.

    Da schien es absolut nicht still zu sein. Irgendwo oben schlug im Nachtwind eine Fensterlade am Haus, und das Holz der Treppendielen knarrte, ohne dass es berührt wurde.

    Irgendwo im Nachbarhof schlug ein Hund an. Ob er die Geräusche beim Aufbrechen gehört hatte?

    Der Eindringling blieb stehen und suchte dann, seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen.

    Vor ihm war, wie in fast allen Häusern, der schmale Korridor, der zur Hoftür lief, und rechts führte die enge Stiege hinauf ins Obergeschoss.

    Er bewegte sich auf Zehenspitzen vorwärts, öffnete die erste Tür auf der linken Korridorseite und blickte in die etwas muffige Stube. Dann ging er weiter, warf noch einen Blick in den düsteren Küchenraum, von wo aus man durch das gardinenfreie Fenster in den dunklen Hof sehen konnte.

    Aber die unten liegenden Räume schienen ihn offensichtlich nicht zu interessieren. Er tastete unter dem Treppenstück die Gegenstände ab, die da standen, und machte sich dann an den Aufstieg.

    Es war nicht leicht, die Treppe geräuschlos hinter sich zu bringen, denn die alten Stufen, die im Laufe der Jahre mehr und mehr ausgetrocknet waren und nicht mehr in ihre Fugen passten, knarrten erheblich.

    Aber unbehelligt erreichte der Mann das Obergeschoss, duckte sich an der Wand nieder und lauschte abermals.

    Auch hier war wieder der kleine, schmale Gang, wie in den meisten Häusern, der zur Straße hin ein winziges Fenster hatte und ebenfalls zur Hofseite hin mit einem Fenster versehen war.

    Durch diese beiden Fenster fiel ein schwacher Lichtschein, der den Korridor jedoch nicht zu erhellen vermochte. Dennoch konnte der Eindringling die drei Türen hier oben genau unterscheiden.

    Er verzichtete auf die beiden vorderen, wandte sich aber der hinteren Tür zu, die zu der Kammer führte, die über der Küche lag.

    Die Tür war verschlossen.

    Das schien ihn nicht allzu sehr zu verwundern. Mit raschen Griffen verstand er es, das Schloss lautlos zu sprengen, dass man kaum davon hätte aufwachen können.

    Dann öffnete er die Tür, hob sie dabei etwas aus den Angeln an, um das Knarren zu vermeiden, und sah in einem schrägwandigen Raum, in dem allerlei Gerümpel stand.

    Drüben vor dem Fenster stand eine große Truhe, deren mit Schnitzereien bedeckten Deckel vom Sternenlicht schwach beleuchtet wurde.

    Vorn an der Truhe war ein Schloss.

    Der Eindringling hatte mit ihm mehr Arbeit als mit den beiden Türschlössern, die er bis jetzt geöffnet hatte.

    Er musste Gewalt anwenden, und das ließ sich diesmal nicht mehr lautlos schaffen.

    Mit einem harten Geräusch sprang das Schloss schließlich unter den scharfen Hieben des Eindringlings auf.

    In dem Moment, in dem er den Deckel hob, zuckte er zusammen.

    Hinter ihm an der Tür war ein Geräusch.

    Sein Kopf flog herum – und aus weit aufgerissenen Augen starrte er auf die Gestalt, die da stand.

    Es war eine Frau. Ihr schlohweißes Haar hing bis auf die Schultern herunter. Sie trug ein weites Nachthemd und musste sich mit der Rechten auf einen Stock stützen. Sie schien starr vor Entsetzen zu sein, als sie das Bild begriffen hatte, das sich ihr da bot.

    Der Mann aber handelte, nachdem er den ersten Schrecken überwunden hatte, griff in die Truhe hinein, packte den kleinen Leinensack, der ganz allein auf dem Truhenboden lag, riss ihn an sich und stürmte vorwärts.

    Lautlos brach die Frau von dem Stoß zusammen, den er ihr versetzt hatte, und blieb neben der Türschwelle auf dem dunklen Korridor liegen.

    Wie von Furien gejagt, hastete der Bandit die Treppe hinunter.

    Unten an der Haustür blieb er einen Augenblick stehen und lauschte nach oben.

    Alles war still.

    Hatte er sie etwa getötet?

    Ein Schauer rann über seinen Rücken.

    Der ehemalige Cowboy Jim McKilroy machte nicht zum ersten Mal einen solchen nächtlichen Besuch. Dennoch hatte er bisher noch nicht das Pech gehabt, überrascht zu werden.

    »Damned«, fluchte er vor sich hin, dass die Alte aber auch aufwachen musste.

    Er hatte den Messingknopf der Tür schon in der Hand, um sie zu öffnen, als er doch innehielt, sich umwandte und dann zur Treppe zurückging.

    Mit verkrampfter Hand hielt er den Leinenbeutel fest, den er aus der Truhe gestohlen hatte.

    Langsam schritt er die Treppe hinauf.

    Als er den oberen Stock erreicht hatte, sah er vor der offenen Tür zur Kammer die Gestalt der Frau am Boden liegen.

    Da tat er etwas, was er später nicht mehr begreifen konnte. Er nahm sein Messer aus der ledernen Scheide und duckte sich nieder.

    »He«, zischte er. Dann stieß er die Frau mit dem Messerknauf an.

    Ihr Körper fiel nach vorn, und plötzlich kam die neunundsiebzigjährige Martha Pilgram zu sich. Und diesmal war sie es, die handelte. Sie griff nach dem rechten Bein des Mannes und spannte ihre Hände darum.

    McKilroy war so überrumpelt, dass er zurücktorkelte und stürzte.

    Dabei stieß er einen Fluch aus. Sein Messer entfiel ihm und rutschte die Treppe hinunter.

    Die Sekunden, die er benötigte, um das Messer zu suchen, nutzte die Frau. Sie rannte durch den Korridor nach vorn in das Zimmer, aus dem sie gekommen war, warf die Tür hinter sich zu und schob den Riegel vor.

    Als McKilroy nur etwa sieben Sekunden später an diese Tür kam, um sich dagegenzuwerfen, musste er feststellen, dass sie aus so hartem Bohlenholz gefertigt war, dass er sie so leicht nicht sprengen konnte.

    Bebend vor Todesangst lehnte die Frau drinnen und wurde von den hämmernden Geräuschen an der Tür hin und her geschüttelt.

    Dann stürmte sie zum Fenster, riss es auf und schrie in die Nacht hinaus ihren Hilferuf.

    Die Tritte und Stöße gegen die Tür verstummten. Hatte der Bandit aufgegeben?

    Mit angehaltenem Atem lauschte die Frau in der Fensternische zur Tür.

    Dann hörte sie die Schritte des Mannes auf den Dielen. War das nur ein Trick? Versuchte er nur, sie auf den Korridor zu locken, um sie endgültig auszulöschen?

    Sie lief wieder zum Fenster und schrie: »Hilfe!«

    Es war der einundfünfzigjährige Schlosser David Cotton, der nur einen leichten Schlaf hatte und schon beim ersten Schrei der Frau hochschrak. Er stürmte zum Fenster, riss es hoch und starrte auf die Straße.

    »He, Ann«, meinte er dann seine Frau aufweckend, »hast du den Schrei nicht gehört?«

    Die Frau starrte ihn schlaftrunken an.

    »Nein, nicht.«

    »Ich möchte wetten, dass er von da drüben gekommen ist, irgendwo aus dem Haus von Mrs Pilgram.«

    Die Frau wischte sich durchs Gesicht und schüttelte den Kopf.

    »Das musst du geträumt haben, Dave.«

    Sie wollte sich wieder auf die andere Seite legen, in diesem Augenblick zerriss der zweite Hilfeschrei der Überfallenen die Nacht.

    David Cotton lief so wie er war auf die Straße. In der rechten Hand hatte er den Revolver, den er beim Hinunterstürzen von der Flurwand gerissen hatte. Selbst in der finsteren Nacht fand er den Colt mit todsicherem Griff.

    Nur, nicht so sicher wie dieser Griff war seine Fertigkeit im Umgang mit der Waffe, denn als er unten die Tür aufriss, sah er drüben aus Pilgrams Haus den Mann stürmen, der etwas unterm Arm trug und den Vorbau entlanghastete.

    »Stehen bleiben!«, schrie Cotton.

    Dann riss er den Revolver hoch und gab zwei Schüsse ab.

    Aber beide verfehlten das Ziel. Und zu einem dritten Schuss hatte er einfach nicht mehr den Mut.

    Aus dem schräg gegenüberliegenden Haus des Hosenschneiders Lipcat kam ein junger Mann, der ein Gewehr in der Hand hielt.

    »Was war los?«, bellte er, als er den Schlosser auf der Straße stehen sah.

    »Mrs Pilgram hat um Hilfe gerufen. Ein Kerl ist aus ihrem Haus gekommen. Er ist da drüben in dem Häuserschacht verschwunden.«

    Es kamen mehrere Männer auf die Straße, und dann setzte die Jagd nach dem Geflüchteten ein.

    Aber sie brachte keinen Erfolg.

    Eine Viertelstunde später hatte sich die Frau des Schlossers ein Herz gefasst und das düstere Haus der alten Frau Pilgrim aufgesucht. Sie riss unten ein Zündholz an und brachte es mit zitternder Hand an die kleine Kerosinlampe, die an der Wand hing. Als der schwache Lichtschein in den Hausflur fiel, wurde die Schlosserfrau von einem Grauen gepackt und lief wieder zurück zur Tür.

    »Dave!«, rief sie. »Dave!«

    Aber ihr Mann war noch nicht zurück.

    Um Himmels willen, vielleicht liegt sie oben und verblutet, hämmerte es im Hirn der Frau. Nun nahm sie all ihren Mut zusammen und stampfte die Treppe hinauf.

    Als sie an

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