Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Virgil stirbt: Wyatt Earp 208 – Western
Virgil stirbt: Wyatt Earp 208 – Western
Virgil stirbt: Wyatt Earp 208 – Western
eBook138 Seiten1 Stunde

Virgil stirbt: Wyatt Earp 208 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Der schwarze Tag war angebrochen. Er begann schon, bevor die Sonne ihr erstes orangefarbiges Licht über den Horizont schicken konnte. Noch nisteten die Schatten der Nacht in den Straßen und Winkeln der alten Westernstadt Tombstone wie Spinnweben. Im Office des Sheriffs brannte Licht. Virgil Earp war gerade zurückgekommen. Man hatte ihn aus dem Schlaf geweckt und hinunter in die Miner Camps geholt, wo es eine Schlägerei gegeben hatte. Ein paar Betrunkene hatten in den schmalen Gassen des Tombstoner Elendsviertels randaliert. Eben wollte der Sheriff seine Stiefel ausziehen, als vorn an der Tür geklopft wurde. Er hatte den Revolver aus dem Halfter genommen und auf den rechten Oberschenkel gelegt, aber so, dass man es von der Tür aus wegen des Schreibtisches, der davor stand, nicht sehen konnte. Die unverschlossene Tür wurde geöffnet. Eine Frau stand auf der Schwelle. Sie mochte vielleicht fünfundzwanzig sein, hatte ein blasses, verhärmtes, wenig anziehendes Gesicht und dunkle Augen. Virgil kannte sie. Es war eine junge Frau, die im Nordwesten der Stadt wohnte und mehrere Kinder hatte – ohne jedoch für sie einen Vater zu haben. Sie arbeitete seit einiger Zeit auf einer Farm im Nordwesten vor der Stadt. »Was gibt's denn, Miss Hennigs?« »Sie müssen sofort auf die Farm kommen, Sheriff. Es ist etwas Entsetzliches geschehen.« »Was denn?«, fragte Virgil, während er den rechten Fuß wieder in den Stiefel stieß.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Okt. 2019
ISBN9783740956332
Virgil stirbt: Wyatt Earp 208 – Western

Mehr von William Mark lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Virgil stirbt

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Westliche Literatur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Virgil stirbt

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Virgil stirbt - William Mark

    Leseprobe:

    Die Spur aus den Bergen

    Leseprobe

    Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.

    Wyatt Earp

    – 208 –

    Virgil stirbt

    William Mark

    Der schwarze Tag war angebrochen.

    Er begann schon, bevor die Sonne ihr erstes orangefarbiges Licht über den Horizont schicken konnte. Noch nisteten die Schatten der Nacht in den Straßen und Winkeln der alten Westernstadt Tombstone wie Spinnweben.

    Im Office des Sheriffs brannte Licht.

    Virgil Earp war gerade zurückgekommen. Man hatte ihn aus dem Schlaf geweckt und hinunter in die Miner Camps geholt, wo es eine Schlägerei gegeben hatte. Ein paar Betrunkene hatten in den schmalen Gassen des Tombstoner Elendsviertels randaliert.

    Eben wollte der Sheriff seine Stiefel ausziehen, als vorn an der Tür geklopft wurde.

    Er hatte den Revolver aus dem Halfter genommen und auf den rechten Oberschenkel gelegt, aber so, dass man es von der Tür aus wegen des Schreibtisches, der davor stand, nicht sehen konnte.

    Die unverschlossene Tür wurde geöffnet.

    Eine Frau stand auf der Schwelle. Sie mochte vielleicht fünfundzwanzig sein, hatte ein blasses, verhärmtes, wenig anziehendes Gesicht und dunkle Augen.

    Virgil kannte sie. Es war eine junge Frau, die im Nordwesten der Stadt wohnte und mehrere Kinder hatte – ohne jedoch für sie einen Vater zu haben. Sie arbeitete seit einiger Zeit auf einer Farm im Nordwesten vor der Stadt.

    »Was gibt’s denn, Miss Hennigs?«

    Die Frau strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn und stieß hastig hervor:

    »Sie müssen sofort auf die Farm kommen, Sheriff. Es ist etwas Entsetzliches geschehen.«

    »Was denn?«, fragte Virgil, während er den rechten Fuß wieder in den Stiefel stieß.

    »Der Bruder des Farmers ist mit einem Messerstich lebensgefährlich verletzt worden.«

    »Vielleicht sollten Sie da den Doc benachrichtigen«, meinte er, während er sich jedoch bereits den Waffengurt, den er ebenfalls schon abgeschnallt hatte, wieder umlegte.

    »Nein, das ist nicht nötig, die Frau des Farmers versteht sich ebenso darauf wie der beste Doktor.«

    »Wenn Sie meinen.«

    Virg nahm seinen Hut auf und ging dann zur Hoftür.

    »Ich komme mit dem Pferd hinaus. Ich nehme an, Sie sind auch nicht zu Fuß hier.«

    »Nein, ich habe einen kleinen Wagen mitgenommen.«

    Merkwürdig, dachte der Sheriff, dass ich den nicht gehört habe.

    Als er mit dem Pferd in die Fünfte Gasse kam – das Sheriffs-Office hatte auch dahin einen Hofausgang – sah er den Wagen drüben an der Ecke der Main Street stehen. Die Frau zog sich eben auf den Kutschbock und brachte den Braunen, den sie vorgespannt hatte, in Trab.

    Der Sheriff zog sich auf den Rücken seines grauen Wallachs und ritt neben ihr her.

    Eben kroch im Osten das erste Grau des neuen Tages über den Horizont. Der Sheriff von Tombstone ahnte ganz sicher nicht, was dieser Tag ihm bringen sollte.

    *

    Um die gleiche Zeit, in der Rita Hennigs den Sheriff aufgesucht hatte, schlich sich ein Mann durch die Dritte Gasse. Er beobachtete, wie die Frau das Sheriffs-Office betrat, huschte dann in die Dritte Gasse zurück und verschwand im Hof von Billy Kings Huf- und Nagelschmiede; er passierte die Rückfront des Levan-Hauses, in dem sich ein Lebensmittelgeschäft befand, und war jetzt hinter der mannshohen Hofmauer, die zum Anwesen der Western-Union-Bank gehörte.

    Der Mann war mittelgroß, hatte eine etwas gedrungene, kräftige Gestalt und war doch sehnig und gewandt. Denn mit einem kurzen Sprung hatte er mit seinen lederbehandschuhten Händen den Rand der Mauer erreicht, jumpte hinüber und kauerte sofort im Hof nieder.

    Mit scharfen Augen beobachtete er die Rückfront des Hauses.

    Wie die meisten Häuser der Stadt war auch das Bankhaus der Western-Union eingeschossig. In der Mitte war die Tür, die zum Hof führte, zu sehen, und daneben befanden sich je zwei vergitterte Fenster.

    Als sich der Eindringling davon überzeugt zu haben glaubte, dass niemand hier im Anwesen war, huschte er links an der Mauer entlang auf das Haus zu, blieb vor dem ersten Fenster stehen, duckte sich dann nieder, kroch bis zum nächsten weiter und hatte nun die Treppe erreicht. Vorsichtig stieg er die Steinstufen hinauf und lauschte unten am Dielenholz, wie es ein geübter Einbrecher zu tun pflegte.

    Die Tür war aus massivem Holz gefertigt und mit schweren Eisenbeschlägen versehen.

    Der Mann griff in seine Jacke und zog eine Ledertasche hervor, in der sich mehrere Werkzeuge befanden.

    Nach wenigen Sekunden hatte er einen Stemmhebel neben dem Schloss in den Türspalt geschoben, und bald war das knirschende Geräusch von berstendem Holz zu hören.

    Aber der Mann arbeitete immerhin so leise, dass das Geräusch wohl nur hier im Hof und vielleicht von aufmerksamen Beobachtern auch im Nachbarhof gehört werden konnte.

    Es dauerte etwa zehn Minuten, bis es ihm gelungen war, das Schloss zu öffnen.

    Er hatte es so geschickt gemacht, dass es kaum zu sehen war. Er huschte in den dunklen Korridor und zog die Tür zu. Lauschend stand er da und verharrte eine volle Minute.

    Aber im Haus regte sich nichts.

    Er tastete sich hinten an der Korridorwand vorwärts und fand eine Tür, die unverschlossen war. Sie führte in einen kleinen Raum, in dem ein Bett und ein Tisch standen. Wahrscheinlich war es der Privatraum des Bankiers, in dem er sich nachmittags eine Stunde zur Ruhe legte. Die nächste Tür führte zu einem Raum, in dem mehrere Schreibtische standen. Auf der anderen Flurseite führte eine Tür in einen Raum, in dem ein großer Tisch und mehrere Stühle standen.

    Der Eindringling schien sich hier im Haus auszukennen, denn sein kurzer Besuch in den Nebenräumen hatte nur den einen Grund, sich davon zu überzeugen, dass sich auch wirklich niemand im Haus befand.

    Sein Ziel war die Tür am Ende des Korridors.

    Wie erwartet, war sie verschlossen.

    Da er sich hier im leeren Haus nicht allzuviel Mühe geben musste, geräuschlos zu arbeiten, hatte er das Schloss in wenigen Minuten geöffnet, zog die Tür auf und blickte in den großen Schalterraum, durch dessen vier Frontfenster diffuses Licht hereinfiel.

    Der Mann zog die Tür hinter sich zu, blieb einen Moment stehen und sah auf die Schalter, die etwa anderthalb Meter hoch waren und Drahtgeflechte aufwiesen. Er hatte mehrere Schreibtische und Stühle vor sich stehen. Rechts am Ende der Schaltergeflechte sah er die kleine Barriere, auf die er jetzt zuhielt, um sie zu öffnen.

    Nun stand er vorn vor den Schaltern, huschte an eines der Fenster, blieb in der Nische stehen und blickte auf die Straße hinaus.

    Draußen war noch alles still.

    Gegenüber lag die Bar von China Mary. Wie aufgerissene Mäuler gähnten ihre Fensterhöhlen hinüber.

    Der Mann wandte sich von der Fensternische ab, ging auf die Barriere zu und schloss sie wieder hinter sich. Dann blieb er nachdenklich im Schalterraum stehen.

    Keine seiner Bewegungen war überhastet. Alles wurde mit größter Ruhe ausgeführt.

    Jetzt hatte er einen großen dunklen Gegenstand im Auge, der drüben am anderen Ende zwischen den Schreibtischen an der Wand stand.

    Es war der schwere Tresor!

    Der Eindringling ging darauf zu und tastete ihn mit seinen behandschuhten Händen ab.

    Er sah sofort, was er längst wusste: es war beste Bostoner Arbeit. Wer so etwas öffnen wollte, der musste andere Werkzeuge besitzen, als dieser Mann bei sich hatte.

    Er musste vor allem Dynamit haben.

    Dieser Mann war aber nicht gekommen, um etwa etwas zu sprengen – er hatte Schlimmeres vor: Er wollte morden! Ruhig sah er sich weiter im Kassenraum um und ging dann auf die kleine Tür zu, die am Ende dieses Raumes in die Wand gelassen war. Es war die einzige Tür, die vom Kassenraum aus außer der Flurtür noch abging.

    Der Mann öffnete sie.

    Vor ihm lag ein verhältnismäßig großer Bureauraum, in dem nur ein einziger großer Schreibtisch stand, hinter dem ein gewaltiger Ledersessel mit Ohrenlehnen zu sehen war. Die Wand rechts war mit Büchern vollgestellt, und links auf der anderen Seite war ein großer Schrank.

    Der Eindringling zog die Tür hinter sich ins Schloss, blieb einen Augenblick vorm Schreibtisch stehen, trat dann an das kleine verhangene Fenster, ging schließlich auf den Schrank zu und öffnete ihn.

    Links waren mehrere waagerechte Fächer, in denen Aktenstöße standen, und rechts an dem größeren Teil hingen zwei Mäntel und ein Overcoat.

    Der Eindringling ließ sich auf den Boden des Schrankes nieder und streckte seine Füße weit von sich auf den schweren Orientteppich, der den ganzen Fußboden des Raumes bedeckte.

    Er war ziemlich früh gekommen, aber dennoch hatte er nicht allzulang zu warten, bis er vorn an der Tür das Rasseln eines Schlüssels vernahm.

    Ohne allzugroße Hast erhob er sich, stellte sich aufrecht in den Schrank und zog die Tür nun ganz zu. Vorn knirschte der Schlüssel jetzt hart im Schloss, und eine Tür kreischte leise in den Angeln, um gleich darauf wieder ins Schloss zu fallen.

    Der Mann, der in den Schalterraum gekommen war, verschloss die Tür zur Straße wieder und ging auf den separaten Bureauraum zu. Die Tür wurde geöffnet und wieder geschlossen.

    Der Mann ging aufs Fenster zu und zog

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1