Ihr Traum vom wahren Glück: Der neue Sonnenwinkel 84 – Familienroman
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Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi.
Simone hielt inne, drehte sich um. Natürlich hatte sie die Stimme sofort erkannt. Sie gehörte Ole. Was machte er hier? Wieso war er da? Das konnte kein Zufall sein! Ole machte ein paar Schritte auf sie zu. Er hatte was, sah in seiner lässigen Jeans, dem weißen Hemd mit den aufgekrempelten Ärmeln umwerfend aus, zumindest war das ihr Empfinden, und es reichte aus, um ihren Herzschlag zu beschleunigen. Simone schaute ihn an, und ihr wurde sofort klar, dass es für sie lange noch nicht zu Ende war. Allerdings kam es auf sie allein nicht an. Ole, war er gekommen, um ihr zu sagen, dass es endgültig zwischen ihnen aus war? Das wäre immerhin anständig, es ihr persönlich zu sagen und nicht am Telefon oder es ihr gar per SMS mitzuteilen. »Hallo, Ole«, sie bemühte sich, ihrer Stimme einen unverbindlichen Klang zu geben, was ihr allerdings nicht richtig gelang. Dazu war sie viel zu aufgeregt. Er lächelte, das war immerhin schon etwas. »Ich stehe bereits eine ganze Weile hier, weil ich nicht genau wusste, wann du eigentlich Feierabend machst.« Simone erwiderte etwas völlig Banales, an das sie sich nicht mehr erinnern konnte, kaum, dass es ausgesprochen war. Zum Glück war Ole Petersen eindeutig gefasster als sie, und er eierte auch nicht herum, sondern kam direkt auf den Kern der Sache zu sprechen, den Grund seines unverhofften und unerwarteten Hierseins. »Simone, ich bin hier, um mich bei dir zu entschuldigen, und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass du mir verzeihen kannst.
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Buchvorschau
Ihr Traum vom wahren Glück - Michaela Dornberg
Der neue Sonnenwinkel
– 84 –
Ihr Traum vom wahren Glück
Michaela Dornberg
Simone hielt inne, drehte sich um. Natürlich hatte sie die Stimme sofort erkannt. Sie gehörte Ole. Was machte er hier?
Wieso war er da? Das konnte kein Zufall sein!
Ole machte ein paar Schritte auf sie zu. Er hatte was, sah in seiner lässigen Jeans, dem weißen Hemd mit den aufgekrempelten Ärmeln umwerfend aus, zumindest war das ihr Empfinden, und es reichte aus, um ihren Herzschlag zu beschleunigen.
Simone schaute ihn an, und ihr wurde sofort klar, dass es für sie lange noch nicht zu Ende war. Allerdings kam es auf sie allein nicht an. Ole, war er gekommen, um ihr zu sagen, dass es endgültig zwischen ihnen aus war? Das wäre immerhin anständig, es ihr persönlich zu sagen und nicht am Telefon oder es ihr gar per SMS mitzuteilen.
»Hallo, Ole«, sie bemühte sich, ihrer Stimme einen unverbindlichen Klang zu geben, was ihr allerdings nicht richtig gelang. Dazu war sie viel zu aufgeregt.
Er lächelte, das war immerhin schon etwas.
»Ich stehe bereits eine ganze Weile hier, weil ich nicht genau wusste, wann du eigentlich Feierabend machst.«
Simone erwiderte etwas völlig Banales, an das sie sich nicht mehr erinnern konnte, kaum, dass es ausgesprochen war. Zum Glück war Ole Petersen eindeutig gefasster als sie, und er eierte auch nicht herum, sondern kam direkt auf den Kern der Sache zu sprechen, den Grund seines unverhofften und unerwarteten Hierseins.
»Simone, ich bin hier, um mich bei dir zu entschuldigen, und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass du mir verzeihen kannst. Ich habe mich wieder einmal ausgesprochen dämlich benommen, ganz wie ein pubertärer, störrischer Junge, der herumtobt, weil sich sein Wunsch gerade nicht erfüllt.«
Simone schluckte, mit so etwas hätte sie jetzt nicht gerechnet, nicht nach dem, was bei ihrem letzten Treffen geschehen war. Sie war nun wirklich überrascht und zunächst unfähig zu antworten. Sie schaute ihn nur an. Irgendwie deutete er ihr Schweigen falsch.
»Simone, es tut mir wirklich unendlich leid, wie ich mich aufgeführt habe. Ich kann verstehen, dass du sauer auf mich bist, und ich kann dich nur bitten und darauf hoffen, von dir noch eine Chance zu bekommen. Ich habe gründlich über alles nachgedacht. Natürlich hast du recht mit allem. Zwei erwachsene Menschen, die im Vollbesitz ihres Verstandes sind, die bereits in Beziehungen gescheitert sind, sollten nicht unbedarft auf eine gemeinsame Reise gehen. Das tut man, wenn man jung, unbedacht und unerfahren ist und glaubt, die Welt aus den Angeln heben zu können.«
Es war unglaublich!
Solche Worte aus seinem Mund? Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet.
Simone war verunsichert, wusste nicht, was sie davon halten, vor allem, wie sie sich verhalten sollte. Zum Glück erwartete er keine Antwort von ihr, denn er fuhr unvermittelt fort: »Es war unmöglich von mir, von dir zu erwarten, dass du sofort alles stehen und liegen lässt, dein Leben aufgibst, um mit mir zu gehen.«
Ein Radfahrer, der eigentlich auf dem Bürgersteig überhaupt nichts zu suchen hatte, kam angeradelt. Sie mussten geistesgegenwärtig zur Seite springen, um von ihm nicht erfasst zu werden. Besser gesagt, Ole hatte sie zur Seite gezogen, und er ließ sie auch nicht los, obwohl der Radfahrer längst um die Ecke gebogen war.
»Simone, sollen wir uns dort drüben auf die Bank setzen?« schlug er vor. »Das ist nicht nur bequemer, sondern auch sicherer. Die Radfahrer wissen, dass sie die Bürgersteige nicht mehr benutzen dürfen, doch sie halten sich einfach nicht daran. Jetzt, da dafür geworben wird, aus Umweltgründen mehr das Fahrrad zu nutzen, haben manche von ihnen wohl das Gefühl, das Monopol im Straßenverkehr errungen zu haben. Das war eben richtig dreist. Er hätte sich wenigstens entschuldigen können.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Was soll es, es ist glücklicherweise noch mal gut gegangen.«
Weil sie nichts sagte, fuhr er wieder einmal fort: »Da können wir in Ruhe miteinander reden, und das möchte ich sehr gern tun.«
Simone nickte, schluckte, glaubte, einen dicken Kloß im Hals sitzen zu haben. Es war aber auch unglaublich, was gerade geschah.
Ole führte sie zu der besagten Bank. Sie setzten sich, und erst jetzt ließ er sie los. Er wandte sich ihr zu, schaute sie beschwörend an und hielt sich auch gar nicht erst mit der Vorrede auf. »Simone, ich möchte dich nicht verlieren. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen. Am liebsten würde ich Tag und Nacht mit dir verbringen, so sehr liebe ich dich. Das, was ich mit dir erlebe, ist ganz besonders. So etwas hatte ich bislang in meinem Leben nicht, dieses unglaubliche Gefühl der Wärme, der Nähe, der Zärtlichkeit, des Verstehens. Es ist einzigartig, und vermutlich ist das auch der Grund, weswegen ich so sehr klammere, warum ich möchte, dass du direkt mit mir gehst. Wie bereits gesagt, kann ich deine Haltung verstehen, nachvollziehen, und ich bin bereit, mich dem anzupassen. Die Hauptsache ist, dass du bei mir bleibst. Und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass du irgendwann sagst, dass es für dich an der Zeit ist, mit mir zu leben …, jeden Tag, jede Nacht …, für immer.«
Sie war verwirrt, schaute ihn an.
»Ole, ich …«
Er hatte Angst, sie könnte jetzt das Aus ihrer Beziehung verkünden, was sogar nachvollziehbar wäre. Er hatte ihr die Pistole auf die Brust gesetzt und war ziemlich selbstherrlich gewesen. Dabei war alles sehr vernünftig, was sie vorgeschlagen hatte. Auch wenn er sich jetzt wiederholte, er musste noch einmal zum Ausdruck bringen, dass es ihm sehr ernst war, damit sie ihm glaubte.
»Simone, es ist wirklich bei mir angekommen, dass eine Fernbeziehung jetzt erst einmal vernünftig ist. Und ja, ehe wir den gemeinsamen Schritt miteinander wagen, müssen wir mehr voneinander wissen, müssen aufrichtig zueinander sein. Ich denke, da ist noch viel Redebedarf …, ich habe da noch einige Leichen im Keller.«
»Ole, ich ebenfalls«, sagte sie ganz spontan.
Er schaute sie an, lachte.
»Simone, du doch nicht.«
Es war vermutlich nicht der richtige Augenblick, gewiss nicht der richtige Ort. Doch wann war es das schon. Simone hatte das dringende Bedürfnis, sich von etwas zu befreien.
»Ole, da gibt es etwas, was ich dir längst schon hätte sagen müssen.«
Er blickte sie zweifelnd an, sie ließ sich nicht beirren. Jetzt oder nie. Simone erzählte ihm von dem tiefen Loch, in das sie nach der Trennung von ihrem Ehemann gefallen war, nach der Scheidung, von dem Job, den sie verloren hatte und von der Wohnung, die sie räumen musste, weil der Eigentümer Eigenbedarf angemeldet hatte.
»Ole, es ist kein Einzelfall, so etwas erleben viele Menschen, leider. Und was ich dann getan habe, lässt sich mit dem, was geschehen war, nicht entschuldigen.« Es fiel ihr schwer, sie fühlte sich schlecht, doch es ging nicht anders. Sie konnte es auch nicht als eine unbedachte Tat hinstellen, sie musste dazu stehen, mit aller Konsequenz, auch wenn er sich von ihr abwenden würde. Sie erzählte von dem Brief an Teresa von Roth, für den sie sich wohl ihr Leben lang schämen würde.
»Wäre Frau von Roth nicht so großzügig gewesen, wäre sie zur Polizei gegangen, nachdem sie dahintergekommen war, dass ich die Verfasserin war, dann wäre ich jetzt vorbestraft. Ich hätte mit den Traumjob im Notariat abschminken können, den ich übrigens Frau von Roth zu verdanken habe, genauso wie diese wunderschöne Wohnung. Ich hatte ein unglaubliches Glück. Ich weiß, dass ich mich nicht damit herausreden kann, mich in einer Ausnahmesituation befunden zu haben. Was ich getan habe, das war eindeutig kriminell, eine Straftat. So, jetzt weißt du es endlich.«
Ole sagte erst einmal nichts, und sie schloss sofort daraus, dass er vermutlich überlegte, weil er sich nicht sicher sein konnte, ob er mit einer Frau zusammen sein wollte, die zu so etwas fähig war.
»Ole, ich kann verstehen, dass du es nicht verstehen kannst, das kann ich heute ja ebenfalls nicht mehr. Aber versteh bitte, dass ich alles vermeiden möchte, was mich wieder in eine Schräglage bringen könnte. Offenbar bin ich labil, kann mit gewissen Situationen nicht umgehen. Ich war es zumindest. Auf jeden Fall möchte ich alles dransetzen, meinen künftigen Weg einigermaßen geordnet zu gehen. Absolute Sicherheit hat man niemals, aber wenn man aufrichtig ist, wenn man sich einigermaßen bemüht, wenn man alle vorhersehbaren Stolpersteine aus dem Weg räumt, kann man sich erst einmal einigermaßen sicher fühlen. Ich bin einfach nicht so mutig, einfach ins Wasser zu springen, obwohl ich nicht schwimmen kann, und darauf hoffe, dass sich schon jemand findet, der mich aus dem Wasser herausfischt. Ich …, ich …, habe Angst davor, noch einmal Schiffbruch zu erleiden.«
Ole sagte noch immer nichts, und das beunruhigte Simone schon sehr. Es war überhaupt eine mehr als merkwürdige Situation. Ringsum pulsierte das Leben, Menschen liefen vorüber, standen irgendwo plaudernd herum. Eine Mutter brachte ihrem Kind auf dem Platz das Fahrradfahren bei. Stimmengewirr kam zu ihnen herüber, sogar unbeschwertes Lachen. Tauben flogen umher. Sie kamen sogar bis an ihre Bank heran, in der Hoffnung, etwas aufpicken zu können. Und sie saßen da und wälzten Probleme. Wenn das die Leute ringsum wüssten. Simone fühlte sich unbehaglich, sie hätte nicht hier und jetzt damit anfangen müssen. Sie hatte so lange gewartet, da hätte sie es ruhig noch eine weitere Weile tun können und einen passenderen Augenblick abwarten. Zu spät, das hätte sie sich vorher überlegen müssen. Simone wagte nicht einmal einen Blick zur Seite.
Mit seiner Reaktion hätte sie nicht gerechnet. Unvermittelt ergriff er ihre Hand, umschloss sie sanft mit seinen beiden Händen. Sie zuckte zusammen. Er streichelte ihre Hand, dann murmelte er leise und sehr teilnahmsvoll: »Mein armer Schatz.« Mehr sagte er nicht, doch in seiner Stimme lag so unendlich viel Liebe, dass Simone Tränen in die Augen schossen, Tränen der Zuneigung, der Erleichterung, sie wusste nicht, was