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Kindheit in Igls
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eBook177 Seiten1 Stunde

Kindheit in Igls

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Über dieses E-Book

Eine Reise in die Vergangenheit Innsbrucks - lebendig in persönlichen Erinnerungen!

Malerisch am Fuße des "Innsbrucker Hausbergs" Patscherkofel gelegen, ist Igls seit 1942 ein Stadtteil von Innsbruck. Als Luftkurort zog es zwischen den 1960er und 90er Jahren zahlreiche Feriengäste und Prominente an, die in den noblen Hotels und Pensionen logierten.
Bernadette Wieser lässt in diesem Buch nicht nur ihre eigene Kindheit und Jugend in den 1960er und 70er Jahren wieder aufleben. Auf ihrem Spaziergang durch Igls erzählt sie auch die Geschichte des Ortes, der sich trotz vieler Veränderungen seinen dörflichen Charakter und seine idyllische Lage bis heute erhalten hat.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum18. Feb. 2020
ISBN9783703065149
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    Buchvorschau

    Kindheit in Igls - Bernadette Wieser

    Innsbruck"

    WIDMUNG

    Dieses Buch widme ich meinen Eltern Karl und Hermine sowie meinen Geschwistern Charly und Elisabeth. Ohne sie wäre meine Kindheit und Jugend in Igls nicht so erlebnisreich und schön gewesen.

    Igls ist seit 1942 ein Stadtteil von Innsbruck und liegt am Fuße des Patscherkofels auf 870 Metern. Durch seine exponierte Lage auf dem südlichen Sonnenplateau Innsbrucks wurde Igls 1904 zum Luftkurort ernannt. Sowohl zahlreiche Feriengäste als auch Prominente logierten zwischen den 1960er und 1990er Jahren in den vielen Hotels und Pensionen. Leider sind diese Unterkünfte in den vergangenen Jahren zu Wohnungen umgebaut worden und Igls wurde zusehends zur Schlafstätte von Zugereisten (nicht böse gemeint). Im Vereinsleben hat sich Igls aber seinen dörflichen Charakter erhalten, den es in meiner Kindheit und Jugend schon besaß. Und so fand ich, dass meine Erinnerungen und Begegnungen an damals der Mühe wert sind, sie aufzuschreiben.

    Machen wir also einen Spaziergang in die Vergangenheit durch die Straßen von Igls …

    IGLER STRASSE

    Beginnen wir mit meinen Erinnerungen am Ortsanfang von Igls.

    Wenn man von Innsbruck kommend den Stadtteil Vill verlässt, befindet man sich auf der Igler Straße. Gleich nach dem Ortsschild auf der linken Seite war einmal das Hotel Alpenhof Kittler, ein Familienbetrieb, der von Herrn Viktor und Frau Mathilde Kittler persönlich geführt wurde und bei den Gästen sehr beliebt war. Herr Kittler war ein sehr gepflegter Mann, der immer ein seidenes Halstuch trug. Seine Frau war die gute Seele dieses Hotels. Leider wurde es verkauft und jetzt steht ein Wohnblock auf diesem Gelände.

    Näher an der Straße stand die Villa Hauteville. Dort wohnten die „Moar-Schwestern Martha und Resi Peer. Der Ehemann von Resi, Henri Hauteville, war Parfumgroßhändler und wenn man ein Geschenk brauchte, konnte man zu den „Moar-Tanten gehen und alle möglichen Duftwässerchen kaufen. Papa hatte ein Lieblings-Eau-de-Cologne und zu jedem Geburtstag bekam er von uns eine große Flasche dieses guten Duftes geschenkt. Leider wurde diese Villa nach dem Tod der Schwestern ebenfalls verkauft, und auf dem Grundstück wurde eine Wohnanlage errichtet.

    Auf der gleichen Straßenseite existiert aber noch das Parkhotel. Es war früher ein gediegenes Hotel der gehobenen Kategorie. Beliebt bei den Gästen waren der eigene große Naturpark und die Terrasse des Hotels. So konnte man dort am Sonntagnachmittag gepflegt Kaffee trinken oder sich auch einmal ein Gläschen Sekt gönnen. Auch so manche Familienfeste von den Einheimischen wurden dort gefeiert. Ich kann mich noch erinnern, wie in den 80er Jahren im Dachgeschoß dieses Hotels ein Hallenbad errichtet wurde. Dort besuchte ich sogar einmal einen Schwimmkurs für Bäuerinnen. Heute ist in diesem Haus ein Wellnesshotel untergebracht, das vorwiegend von betuchten Gästen zwecks Gewichtsreduktion belegt wird.

    Gehen wir nun wieder zurück zum Ortsanfang. Das erste Haus auf der rechten Seite der Igler Straße ist noch heute die Tschaikner-Villa mit ihrem großen Garten. Die Familie Tschaikner hatte drei Söhne (Heinz, Peter Paul und Klaus) und eine Tochter, Elisabeth. Lisi Tschaikner wurde leider nicht sehr alt, denn sie starb mit 16 Jahren an einem Blinddarmdurchbruch.

    Bereits in meiner Volksschulzeit wurde gleich nach der Tschaikner-Villa ein damals schon sehr modernes Haus von der Konditorenfamilie Haid erbaut. Herbert Haid, seines Zeichens Konditormeister, legte sehr großen Wert auf seinen Garten. Ich kann mich noch daran erinnern, wie die Lehrlinge, mit Schaufel und Besen ausgerüstet, rund um das Haus und im Garten saubermachten. Aber nicht nur dafür wurden die Lehrlinge eingeteilt, sie waren auch sehr erfolgreich bei den Lehrlingswettbewerben und errangen durchwegs Gold- und Silbermedaillen.

    Sonja, die Tochter des Hauses, und ich waren einmal gut befreundet und in mir wuchs sogar der Wunsch, Konditorin zu werden. Leider hat sich dieses Ziel nicht erfüllt, aber Kuchen backe ich noch immer gerne.

    In unserer Jugend war der holländische Kinderstar Heintje recht beliebt bei den Mädels. Auch Sonja und ich zählten zu seinen Fans. Und so kam es, dass wir uns gegenseitig vorgegaukelt haben, einen Brief von Heintje bekommen zu haben. Sonja hatte sogar einen Plattenspieler und wir verbrachten gemeinsam viele Stunden mit Schallplattenhören in ihrem Zimmer. In den letzten Wochen wurde dieses Haus abgebrochen und muss nun einem Wohnblock weichen.

    An der Abzweigung von der Igler Straße in den Prof.-Ficker-Weg stand das „Draschner Haus", ein kleines Einfamilienhaus, in dem die Familie Draschner wohnte. Auch diese Liegenschaft wurde verkauft und wich einem Wohnblock.

    Das anschließende Einfamilienhaus steht heute noch so, wie ich es aus meiner Kinderzeit in Erinnerung habe. Wer nun dort wohnt, entzieht sich aber meiner Kenntnis. Das nächste Einfamilienhaus, das ebenfalls einem Wohnblock weichen musste, war das „Wiesler Haus" der Familie Wiesler. Das letzte Haus, das vor der Abzweigung in den Fernkreuzweg steht, wird noch immer von den Familien Schmid und Feichter bewohnt. Früher logierte dort Regierungsrat Oskar Keller mit seiner Gattin. Herr Keller wirkte maßgeblich bei der Gründung des Tourismusverbandes Innsbruck-Igls mit.

    An der Kreuzung Igler Straße/Fernkreuzweg steht ein altes Haus, die ehemalige Pension Serles. Im Garten eröffnete Traudl Zulehner, eine sehr bekannte Figurenfasserin und Vergolderin, ihr Atelier. Bei ihr konnte man aber auch spezielle Rahmen für Spiegel und Bilder kaufen. Jetzt führt es ihr Sohn Martin weiter.

    Fernkreuzweg

    Nun führt der Fernkreuzweg von der Igler Straße Richtung Westen. In meiner Kindheit gab es dort das sogenannte „Stahlhaus". Dieser Name kommt angeblich daher, dass es ein Stahlgerüst gab, das dieses Haus zusammenhielt. Später wurde daraus der neue Kindergarten von Igls.

    Pertingerweg

    Bis zum nach Norden führenden Brunnenweg standen in meiner Kindheit nur wenige Häuser. Am Pertingerweg kann ich mich noch an die Pension Panorama der Familie Egger, die Pension Gstrein, die Einfamilienhäuser der Familien Witting und Peham und an das Haus Bambi erinnern sowie an ein Haus, in dem der deutsche Konsul wohnte. In den 70er Jahren verbrachte Paul Getty III. mit seinen Geschwistern und seiner Mutter einige Monate in Igls in einer Villa am Pertingerweg. Aber davon etwas später.

    Brunnenweg

    Geht man vom Fernkreuzweg in Richtung Westen so zweigt nach dem Hotel Sonnenhof der Brunnenweg Richtung Norden ab. Dort standen damals drei wunderschöne rustikale Einfamilienhäuser. Das oberste gehört der Familie Schuhmann, im nächsten wohnt immer noch die Familie Weber/Neuböck. Die Weber-Buam, wie sie im ganzen Dorf gerufen wurden, haben sich in der Innsbrucker Gastronomie einen guten Namen gemacht. Ihrer Mutter Anni gehörte die Metzgerei Neuböck unter den Lauben in der Altstadt. Ihr ältester Sohn Charly führt die Speckeria und den Eissalon Tomaselli in Innsbruck. Der von allen „Franzi genannte zweite Sohn wanderte nach Amerika aus und wurde dort mehrfacher Weltrekordhalter im Geschwindigkeitsskifahren. Heute verkehrt er mit Persönlichkeiten wie Arnold Schwarzenegger, Klaus Heidegger, Franz Klammer etc. Auf eines bin ich besonders stolz: Franz Weber gestaltete mir als Kind eine ganze Seite in meinem Poesie-Album. Er zeichnete einen großen Asterix und widmete ihn mir mit der Unterschrift „Dein Mitschüler Franz Weber.

    Asterix von Franz Weber

    Markus und Thomas sind die beiden Gastronomen der Familie. Markus ist bekannt und beliebt bei den Gästen des Patscherkofel-Schutzhauses.

    Nach dem Haus der Familie Weber stand noch das Haus der Familie Hundegger. Hannes Hundegger war früher Leiter der Magistrats-Außenstelle in Igls. Er war langjähriges Mitglied der Schützenkompanie Igls-Vill sowie der Freiwilligen Feuerwehr in Igls und begnadeter Krippenbauer. Bei ihm besuchte ich zweimal einen Krippenbaukurs. Ich fertigte unter seiner Anleitung eine Schneekrippe und eine kleine orientalische Krippe für meine Oma an. Unter seiner Aufsicht wurden bestimmt einige hundert Krippen in der ehemaligen Volksschule im Untergeschoß gebastelt. Bei ihm lernten wir das Herstellen von Palmwedeln, schnitten aus Filzflecken Ziegelsteine für die Verkleidung der Türmchen, drehten aus erwärmtem Glas Eiszapfen etc. Hannes war 1956 auch der Gründer der Igler Bergweihnacht gemeinsam mit der Volksschullehrerin Elisabeth Konschegg. Nach seinen Anleitungen wurde jedes Jahr am 23. Dezember das Hirtenvolk eingekleidet. Um die Engel kümmerte sich die Frau Lehrerin. Hannes Hundegger wurde 103 Jahre alt.

    Wenn man den Fernkreuzweg weiter nach Westen geht, wandert man entlang von Feldern in Richtung Patsch. Unser Onkel Luis hatte dort auch so ein Feld. Jedes

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