Das Land der Väter mit der Seele suchend: – Kindheitserinnerungen –
Von Ursula Wehlitz
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Über dieses E-Book
„Die Zeit bleibt nicht stehen und wo sind die achtundsiebzig Jahre eigentlich geblieben“ die ihr diese vielen Erinnerungen gegeben haben. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ist die Zeit des Schreibens schnell vorübergegangen, was nicht immer der Fall war,
wenn sie z.B. an den zu kurz geratenen Aufsatz in ihrer Schulzeit dachte. Doch das hat sich inzwischen geändert.
Jetzt sind die „Aufsätze“ beträchtlich länger geworden...
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Rezensionen für Das Land der Väter mit der Seele suchend
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Buchvorschau
Das Land der Väter mit der Seele suchend - Ursula Wehlitz
Inhalt
Geleitworte
Libau 1862–1913
Libau – Liepāja 1913–1931
Durben – Rückblick vor den Ersten Weltkrieg
Hasenpoth – Aizpute
Imanta
Liepāja – Libau 1931
Pāvilosta – Paulshafen
Apriķi – Apriken
Labrags – Labragen
Geschichten aus dem »Alten Krug«
Die großen Steine der Mole
Die Pfefferkuchenbäckerei
Großmütter
Angler-Latein – Der springende Fisch
Sommergewitter
Liepāja 1940/41
Epilog »Skrunda«
Schlußbemerkung und Danksagung
Kurzbiographie
»Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.«
(Jos. v. Eichendorff, Mondnacht)
Geleitworte
An meinen Großvater habe ich leider keine eigenen Erinnerungen. Er ist sehr früh, mitten heraus aus seinem Schaffen, plötzlich und unerwartet gestorben.
Seine Häuser stehen noch in Riga, sind bekannt, und bekannt ist dort sein Name: Friedrich Scheffel, auch ein Baumeister des Jugendstils. Schön restauriert sind sie, ein architektonisches Denkmal und Andenken an ihn.
Sein Lebensmittelpunkt war Libau.
Er verkörpert für mich das Urbane, den Häuserbau, die architektonische Städtegestaltung.
Alles, was ich über ihn weiß, ist mir als Wohlbewahrtes aus den Erzählungen meiner Mutter im Gedächtnis geblieben. Über sein Wirken in Riga gibt es einen Eintrag in der Künstlerenzyklopädie, herausgegeben von der Architektur-Fakultät der Technischen Universität Riga.
Libau – Liepāja hat ihren großen Sohn vergessen!
Mein Vater, Edgar Franz, hat zwei Weltkriege überleben können, ich habe ihn erst im Erwachsenenalter verloren. Meine Kindheit ist durch ihn auch sehr geprägt worden und durch das Leben auf dem Lande. Er stand für das Bodenständige, Erdverbundene und er liebte das Land. Das hat dann auch zu seinem Beruf geführt, nicht nur das Land zu bestellen, es auch zu schützen.
Für alle diese Familiengeschichten und Kindheitserinnerungen, die sich so als Seitensprünge um den Großvater, Vater und um mein Leben ranken, sind es die Orte, die für uns Bedeutung erhalten haben.
Sie sind beschrieben in einem Touristen-Informations-Journal »Liepāja und Umgebung, 2015« und riefen alles in mir wach, was ich an Gehörtem und Erlebtem in der Seele bewahrt habe.
Friedrich Scheffel 1862–1913
Libau 1862–1913
Mein Großvater, Friedrich Scheffel, wurde am 13. Februar 1862 in Libau als sechstes Kind einer großen Familie geboren.
Acht Geschwister sind ihm noch nachgefolgt.
Er wurde damals allgemein nur Fritz genannt.
Ob man sich am großen Vorbild, Friedrich II., dem »Alten Fritz«, orientiert hat oder ob es zu der Zeit üblich war, den Friedrich im Umgang auf »Fritz« abzukürzen, weiß ich nicht.
Von seinem Großvater, Johann Friedrich Scheffel, der Schiffszimmermann in Libau war, hat er wohl mit dessen Genen die Liebe zur Beschäftigung mit Holz und die Lust am Bauen geerbt.
So konnte er dem Namen »Scheffel« mit seinen Jugendstilhäusern, die er nicht nur in Riga erbaute, ein Denkmal setzen und ihn damit überdauern lassen.
Denn der Name Scheffel von dieser Linie wurde von keinem seiner Brüder oder deren Nachfahren der großen Sippe weitergetragen.
Die Scheffels sind an ihren vielen Töchtern ausgestorben. Selbst sein jüngster Bruder David und dessen Sohn Erich, der letzte Stammhalter, sie konnten auch nicht dafür sorgen! Erich Scheffel hatte drei Kinder – alles Töchter!
Libau war um die Jahrhundertwende und auch noch bis nach dem Ersten Weltkrieg ein richtiges »Scheffel-Nest«!
Mein Großvater hatte dort sein Baugeschäft mit dem großen »Spänerhof«. Auf dem wurden die zu bauenden Häuser, alle in Holzbauweise, nach seinen Plänen und Anweisungen vorgefertigt. Es wurde gesägt und gehobelt und das Material, die Balken, maßgerecht »abgebunden«, wie meine Mutter mir erzählt hat.
Gebaut wurden hauptsächlich Wohnhäuser und Villen in Strandnähe.
Der nächste Scheffel mit hohem Bekanntheitsgrad war sein älterer Bruder Jeanot, geboren im November 1859.
Jeanot war damals ein beliebter, gängiger Vorname.
Man war frankophil. Französisch wurde auch am Zarenhof gesprochen. Englisch war weniger gefragt.
Zwei Beispiele seiner Jugendstilbauten in Riga.
Jeanot Scheffel war Fleischermeister und betrieb mit seinem jüngeren Bruder Theodor eine Fleischerei mit eigener Schlachtung, Verarbeitung sowie dem Verkauf. Bekannt war der scheffelsche Stand in der Libauer Markthalle, vor allem vor dem Ersten Weltkrieg.
Dazu kursierte auch ein lustiger Spruch:
»Glaube macht selig,
Schinken macht Durst.
Pastor Kluge predigt
Und Scheffel macht Wurst!«
Auch der jüngste Bruder, David Scheffel, geboren 1877, der Apotheker geworden war, wirkte zum Wohl der Libauer. Zunächst als Provisor in einer Privatapotheke, dann als Leiter der größten Werksapotheke in der Drahtfabrik in Libau.
– Ich hatte noch das Glück, ihn 1954 in Helmstedt kennenzulernen. –
Zwei Scheffel-Schwestern blieben auch verheiratet in Libau.
Ein junger blonder, sehr gut aussehender Lette, Emil Puhze (Pūce), angestellt als Prokurist in der Lederfabrik, holte sich die jüngste, Magdalene Scheffel, zur Frau. Sie starb sehr früh, wohl im Kindbett. Darauf heiratete der Witwer die nächste Scheffel-Tochter.
Zum Leben meines Großvaters besitze ich noch einige wenige Belege aus seiner Studienzeit in Eckernförde. Er besuchte dort die 1868 eröffnete Baugewerkschule in den Jahren 1887/88. Das bezeugt ein erhaltenes Deckblatt des Vortrags eines Dozenten über Rechnen und Algebra, das er mit seinem Namen versehen hat.
Die Entwicklung der Baugewerkschule Eckernförde hatte bald bei der Ausbildung von Architekten einen Qualitätsstandard erreicht, der an die Spitzenleistung der deutschen Architektenschaft heranreicht, heißt es in der Festschrift zum hundertjährigen Bestehen 1968.
Darin wird auch erwähnt, daß von deren Absolventen das Rathaus von Berlin-Schöneberg stammt. Weiter wird darauf hingewiesen, daß auch eine große Zahl von Kirchen sowie Hotels, Banken und Geschäftshäuser im Zentrum Berlins die Handschrift aus Eckernförde tragen.