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Phin Claton schoss: Wyatt Earp 212 – Western
Phin Claton schoss: Wyatt Earp 212 – Western
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eBook134 Seiten1 Stunde

Phin Claton schoss: Wyatt Earp 212 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Er ritt seit dem frühesten Nachmittag nach Nordwesten. Es war ein großer Mann, sicher einsneunzig hoch, mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Sein scharf geschnittenes, von Wind und Wetter tief gebräuntes Gesicht war von den Strapazen der letzten Tage gezeichnet. Wyatt Earp hatte einen harten Ritt hinter sich. Seit neun Tagen folgte er jenen fünf Männern, die auf der Main Street von Tombstone den Sheriff erschossen hatten. Eine tiefe Verzweiflung hatte den berühmten Gesetzesmann ergriffen, nachdem er seinen Bruder Virgil unter den Kugeln der Gangster hatte zusammenbrechen sehen. Vor wenigen Jahren erst war Morg in der gleichen Straße unter Mörderkugeln gefallen. Und jetzt Virg! Virgil, der älteste der Earp-Brothers, der mit Wyatt an jenem mörderischen 26. Oktober des Jahres 1881 auf dem Wagenabstellplatz O. K. -Corral in dem Kampf gegen die Elite der Clanton-Gang gestanden hatte. Virg, mit dem er Seite an Seite so manchen harten Fight bestanden hatte. Er war mit Doc Holliday im Eiltempo aus den Waldbergen Colorados nach Arizona gekommen, weil er eine Nachricht aus Tombstone erhalten hatte, woraus er schließen konnte, dass sein Bruder, der dortige Sheriff, in größter Gefahr sei, dass seine Position gegen die Banditen in dieser gefährlichen Stadt von Tag zu Tag schwieriger würde. Sie hatten die Stadt genau in der Minute erreicht, in der Virg in der alten Allen Street, Tombstones Hauptstraße, aus dem Hinterhalt heraus niedergeschossen wurde. Unmittelbar darauf hatte der Missourier sich in den Sattel geschwungen und war den fünf Männern gefolgt, von denen er zu dieser Stunde noch keinen kannte. Er ritt auf der Spur der fünf Gangster und erfuhr in der darauffolgenden Nacht, dass der einstige Tombstone Hilfs-Sheriff Jonny Behan dabeisein sollte. Erst sieben Tage später konnte er nach mancherlei Mutmaßungen erfahren, dass der berüchtigte Tombstoner Outlaw Crack ebenfalls dazugehören sollte. Über die drei anderen musste er weiter rätseln. Mehrfach war er ihnen so nahe gekommen, dass er sie schon zu haben glaubte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Dez. 2019
ISBN9783740958954
Phin Claton schoss: Wyatt Earp 212 – Western

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    Buchvorschau

    Phin Claton schoss - William Mark

    Wyatt Earp

    – 212 –

    Phin Claton schoss

    William Mark

    Er ritt seit dem frühesten Nachmittag nach Nordwesten.

    Es war ein großer Mann, sicher einsneunzig hoch, mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Sein scharf geschnittenes, von Wind und Wetter tief gebräuntes Gesicht war von den Strapazen der letzten Tage gezeichnet.

    Wyatt Earp hatte einen harten Ritt hinter sich. Seit neun Tagen folgte er jenen fünf Männern, die auf der Main Street von Tombstone den Sheriff erschossen hatten.

    Eine tiefe Verzweiflung hatte den berühmten Gesetzesmann ergriffen, nachdem er seinen Bruder Virgil unter den Kugeln der Gangster hatte zusammenbrechen sehen. Vor wenigen Jahren erst war Morg in der gleichen Straße unter Mörderkugeln gefallen. Und jetzt Virg! Virgil, der älteste der Earp-Brothers, der mit Wyatt an jenem mörderischen 26. Oktober des Jahres 1881 auf dem Wagenabstellplatz O.K.-Corral in dem Kampf gegen die Elite der Clanton-Gang gestanden hatte. Virg, mit dem er Seite an Seite so manchen harten Fight bestanden hatte.

    Er war mit Doc Holliday im Eiltempo aus den Waldbergen Colorados nach Arizona gekommen, weil er eine Nachricht aus Tombstone erhalten hatte, woraus er schließen konnte, dass sein Bruder, der dortige Sheriff, in größter Gefahr sei, dass seine Position gegen die Banditen in dieser gefährlichen Stadt von Tag zu Tag schwieriger würde. Sie hatten die Stadt genau in der Minute erreicht, in der Virg in der alten Allen Street, Tombstones Hauptstraße, aus dem Hinterhalt heraus niedergeschossen wurde. Unmittelbar darauf hatte der Missourier sich in den Sattel geschwungen und war den fünf Männern gefolgt, von denen er zu dieser Stunde noch keinen kannte. Er ritt auf der Spur der fünf Gangster und erfuhr in der darauffolgenden Nacht, dass der einstige Tombstone Hilfs-Sheriff Jonny Behan dabeisein sollte. Erst sieben Tage später konnte er nach mancherlei Mutmaßungen erfahren, dass der berüchtigte Tombstoner Outlaw Crack ebenfalls dazugehören sollte.

    Über die drei anderen musste er weiter rätseln. Mehrfach war er ihnen so nahe gekommen, dass er sie schon zu haben glaubte. Aber immer wieder hatten die fünf Banditen ihm im allerletzten Augenblick entkommen können.

    Ihr Spur hatte sogar zur Ranch des Kirk McLowery geführt. Master Crack war früher mit Kirks Brüdern Frank und Tom befreundet, und so hatte Wyatt Grund zu der Annahme gehabt, dass sie auf der McLowery-Ranch im San Pedro Valley Zuflucht suchen würden.

    Aber das taten sie nicht.

    Wyatt prallte mit Kirk McLowery zusammen – und es gelang ihm, sich friedlich von dem mysteriösen Manne zu lösen. Kirk hatte behauptet, dass er nichts mit den Banditen zu tun hätte.

    Sie kamen auch nicht auf die Ranch. Obgleich der Marshal tage- und nächtelang in ihrer Umgebung lauerte, konnte er keine Spur mehr von den Gangstern entdecken.

    Hatten sie doch einen anderen Weg eingeschlagen?

    Oder waren sie von der Ranch aus gewarnt worden?

    Diese Fragen würde er sobald nicht lösen. Deshalb hatte er sich entschlossen, das San Pedro Tal zu verlassen und nach Nordwesten zu reiten.

    Denn dass die Banditen auf keinen Fall nach Süden geflüchtet waren, stand für ihn fest.

    Im Nordwesten lag die Stadt.

    Tombstone, zu deutsch: Grabstein.

    Jene düstere Ansammlung von Häusern, die schon so viel Kämpfe gesehen und Todesschreie gehört hatte.

    Auf dem Wege nach Tombstone streifte der Marshal das Weideland jenes Mannes, der vor einem halben Jahrzehnt noch als der größte Bandenführer galt, den der weite Westen je gesehen hatte: Ike Clanton.

    Lange hatte der Missourier jetzt während seines Rittes darüber nachgedacht, dass es in der Unterwelt Tombstones einen Mann geben musste, der die Fäden zog. Dass die Banditen wieder einen ›Großen Boss‹ haben mussten.

    Konnte dieser Mann wieder Ike Clanton sein?

    So schwer Wyatt sich das vorstellen konnte, weil der große Ike seit seiner furchtbaren Niederlage im O.K.-Corral, bei der er seinen Lieblingsbruder, den siebzehnjährigen Billy, verloren hatte, ein ganz stilles Leben in steter Zurückgezogenheit lebte; weil er sich um gar nichts mehr kümmerte, was in der Stadt vorging; weil er nur noch für seine Ranch lebte.

    Aber – wer wollte wissen, ob er seinen Sinn nicht geändert hatte, oder ob er nicht vielleicht schon lange an einem ›Come back‹ gearbeitet hatte. Um Rache zu nehmen, fürchterliche Rache!

    Er war der fähigste Mann dazu, darüber konnte es keinen Zweifel geben. Und keinem anderen wären die Tombstoner Outlaws williger zugelaufen und gefolgt als ihm, dessen Name schon einen legendären Klang hatte.

    Als die Sonne im Westen hinter einem Wolkenschleier versunken war, hatte der Missourier die Weidegrenze der Clantons erreicht.

    Es war ein gewaltiges Stück Weideland, über das der herrische, einst so ungebärdige Isaac Joseph Clanton verfügte. Seit dem Tode seiner Eltern und seit Billys Ende gehörte die Ranch ihm und seinem Bruder Phin. Aber der Trinker und Weiberheld Phineas kümmerte sich um nichts, was die Ranch anbetraf. Selten genug ließ er sich da sehen, und wenn, dann hatte Ike stets die Sorge, dass er sich hier nur wegen irgendeiner krummen Geschichte verkroch. Dennoch hatte Ike nie aufgehört, sich um den Bruder zu kümmern. Der Tod des jungen Billy hatte ihn wohl dazu gebracht, auf den anderen, den letzten Bruder, ein wachsameres Auge zu haben. Aber Phin machte ihm das sehr schwer, denn schließlich konnte der ältere nicht ständig hinter ihm her reiten. Die Ranch verlangte seine Gegenwart. Es war nicht der beste Boden, auf dem die Rinder mit dem großen C weideten; die Herde musste häufig den Weideplatz wechseln. Dazu brauchte man Cowboys. Sie durfte außerdem nicht zu alt werden, musste also immer schon nach einem knappen Jahr verkauft werden; auch dazu gehörten Treiber. Ike hatte zur Erhöhung seiner kargen Einkünfte eine Pferdezucht angefangen, die anfangs recht gut florierte, weil er eine Menge davon verstand, bald aber durch eine Pferdeseuche fast völlig vernichtet wurde. Ike baute sie wieder auf und rettete sie in eine günstige Verkaufszeit. Und da wurde die Ranch während seiner Abwesenheit von Banditen, die wohl nicht wussten, bei wem sie das Feuer legten, niedergebrannt. Und wieder baute er alles auf.

    Wyatt hatte ihn ein paarmal in Tombstone getroffen und sogar auch hin und wieder ein belangloses Wort mit ihm gewechselt. Als Doc Holliday vor Wochen so schwer von einem Anfall seiner unheilbaren Krankheit niedergeworfen wurde, gab Ike Clanton dem Marshal zu dessen grenzenloser Verblüffung eine Flasche Brandy für den Doc, des Spielers Lieblingsgetränk.

    Wyatt hatte seinen Ritt verlangsamt, als er den ersten verwitterten Weidepfahl erreicht hatte, auf dem das verrostete eiserne C zu sehen war.

    Nachdenklich blickte er auf den Pfahl und den Buchstaben. Ike hatte das in seiner Jugend selbst gemacht. Im Abstand von einer halben Meile hatte er diese Pfähle mit dem kleinen Billy eingerammt und das selbstgeschmiedete eiserne C, das in Form einer Krampe angefertigt war, also mit je einem Haken oben und unten, in die Pfähle geschlagen.

    Damals hatte er sich vorgenommen, ein großer und berühmter Mann zu werden, der die größte, schönste und reichste Ranch auf hundert Meilen im Umkreis besaß.

    Es war nur ein Teil seiner Wünsche in Erfüllung gegangen: Er besaß zwar die größte Ranch, aber sie war arm und konnte nur mühsam gehalten werden; denn Dürresommer und Seuchen hatten sich die gigantischsten Anstrengungen des Ranchers zunichtegemacht. Und berühmt – ja, berühmt war er wirklich geworden. Es gab sicher kaum einen Mann im weiten Westen, der von sich behaupten konnte, populärer zu sein als Ike Clanton.

    Es hieß aber auch, dass er die besten Jahre verspielt hätte. Jene Jahre nämlich, in denen er dem Aufbau einer Mannschaft mehr Zeit widmete als der Ranch selbst. Erst waren es zehn Cowboys, dann zwanzig, dann dreißig Reiter und schließlich ein halbes Hundert, die sicher nicht alle mehr Clanton-Cowboys waren, sondern eine Bande wild entschlossener Burschen, mit denen der Cowboy Isaac Clanton gegen eine ganze Schwadron Soldaten antreten konnte. Es wurden mehr und mehr, und schließlich galt die Clanton-Crew als eine Mannschaft ohne Zahl. Mit ihrer Kraft wuchs auch der Respekt vor der Bande – und die Angst.

    Denn der starke Mann an ihrer Spitze war vom Machtrausch ergriffen worden. Sein Wort wurde Gesetz im Cochise County – und bald in ganz Arizona. Er tat, was ihm richtig erschien. Das Gesetz sah er als Freiheitsberaubung an – und bald geriet er so sehr mit ihm in Konflikt, dass er eindeutig auf der anderen Seite stand. Was zur Folge hatte, dass sich Elemente zu seiner Mannschaft schlugen, die mit Cowboys nur noch den Revolver gemeinsam hatten und sonst nichts. Banditen aus allen Gegenden schlossen sich dem ›Großen Ike‹ an. Seine Mannschaft war eine

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