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Warum müssen wir leiden?: Mami Classic 28 – Familienroman
Warum müssen wir leiden?: Mami Classic 28 – Familienroman
Warum müssen wir leiden?: Mami Classic 28 – Familienroman
eBook105 Seiten1 Stunde

Warum müssen wir leiden?: Mami Classic 28 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Buchstäblich ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese wirklich einzigartige Romanreihe ist generell der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe.

»Und grüß Mirko herzlich. Gib ihm einen Kuß von mir.« »Ja, das werde ich tun. Vielen Dank für den schönen Abend.« Valerie ließ sich noch einmal von Bettina umarmen und ging dann zu ihrem Auto. Es war wie immer ein netter Abend mit ihr und ihrem Freund Stefan gewesen. Die beiden hatten sie eingeladen, weil Klaus wieder einmal zu einer Tagung gefahren war und sie Abend für Abend allein zu Hause saß. Das hieß, so ganz allein war sie natürlich nicht. Da war ja noch Mirko, ihr siebenjähriger Sohn, der heute von einer Nachbarin beaufsichtigt wurde. Valerie mußte an die Zeit denken, als er geboren worden war. Klaus war bei ihr im Krankenhaus gewesen, hatte sie durch die Wehen geleitet und ihr beim Atmen geholfen, weil sie dauernd den Rhythmus verloren hatte. Und dann, mit einer letzten kräftigen Wehe, hatte Mirko das Licht der Welt erblickt. Sieben Pfund schwer, vierundfünfzig Zentimeter lang und rot wie ein Krebs. Er hatte sofort geschrien und mit seinen kleinen Fäusten um sich geboxt. Die Hebamme und die Ärztin hatten gelacht. »Da haben Sie aber ein energisches Söhnchen! Der wird bestimmt seinen Weg gehen.« Bisher hatten sie recht behalten. Mirko war selbstbewußt und fröhlich, ein richtiger Sonnenschein. Valerie und Klaus hatten immer noch mehr Kinder haben wollen, aber irgendwie hatte es nicht geklappt.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Nov. 2019
ISBN9783740958121
Warum müssen wir leiden?: Mami Classic 28 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Warum müssen wir leiden? - Annette Mansdorf

    Leseprobe:

    Ende einer langen Reise

    Leseprobe

    Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren: Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.

    Mami Classic

    – 28 –

    Warum müssen wir leiden?

    Annette Mansdorf

    »Und grüß Mirko herzlich. Gib ihm einen Kuß von mir.«

    »Ja, das werde ich tun. Vielen Dank für den schönen Abend.«

    Valerie ließ sich noch einmal von Bettina umarmen und ging dann zu ihrem Auto. Es war wie immer ein netter Abend mit ihr und ihrem Freund Stefan gewesen.

    Die beiden hatten sie eingeladen, weil Klaus wieder einmal zu einer Tagung gefahren war und sie Abend für Abend allein zu Hause saß. Das hieß, so ganz allein war sie natürlich nicht. Da war ja noch Mirko, ihr siebenjähriger Sohn, der heute von einer Nachbarin beaufsichtigt wurde.

    Valerie mußte an die Zeit denken, als er geboren worden war. Klaus war bei ihr im Krankenhaus gewesen, hatte sie durch die Wehen geleitet und ihr beim Atmen geholfen, weil sie dauernd den Rhythmus verloren hatte. Und dann, mit einer letzten kräftigen Wehe, hatte Mirko das Licht der Welt erblickt. Sieben Pfund schwer, vierundfünfzig Zentimeter lang und rot wie ein Krebs. Er hatte sofort geschrien und mit seinen kleinen Fäusten um sich geboxt. Die Hebamme und die Ärztin hatten gelacht.

    »Da haben Sie aber ein energisches Söhnchen! Der wird bestimmt seinen Weg gehen.«

    Bisher hatten sie recht behalten. Mirko war selbstbewußt und fröhlich, ein richtiger Sonnenschein. Valerie und Klaus hatten immer noch mehr Kinder haben wollen, aber irgendwie hatte es nicht geklappt. Jetzt würde er wohl ein Einzelkind bleiben. Valerie konnte sich nicht vorstellen, ihre Arbeit als Lehrerin wiederaufzugeben.

    Seit ihr Sohn zur Schule ging, hatte sie ihre Berufstätigkeit auch wieder aufgenommen. Es machte ihr viel Spaß, die acht- bis zehnjährigen Kinder zu unterrichten. Ihrem Mirko kam es jedenfalls zugute, denn glücklicherweise konnte sie an derselben Schule ihre Arbeit tun, die auch er besuchte. Wenn er früher Schluß hatte, blieb er im Schulkindergarten, bis sie auch nach Hause gehen konnte.

    Es hatte sich also alles bestens eingespielt. Nur daß Klaus in letzter Zeit so oft unterwegs war, gefiel ihr nicht besonders. Zwar verstand sie seinen Wunsch, sich mit anderen Kollegen auszutauschen, Messen zu besuchen und an Autorentreffen teilzunehmen, aber langsam kam es Valerie so vor, als laufe er vor etwas davon. Konnte das sein?

    Ihre Ehe litt nicht an der Sprachlosigkeit wie so viele andere. Sie konnten abends lange zusammensitzen und miteinander reden. Über seinen Beruf, über den ihren…, es machte Spaß, sich auszutauschen. Wenn sie dann schlafen gingen, waren sie voller Verständnis und Zärtlichkeit füreinander und schliefen noch immer Hand in Hand ein, wie früher…

    Nein, ganz so wie früher war es doch nicht, fiel Valerie plötzlich auf. Bestimmte Elemente ihres Ehelebens hatten gelitten. Und über ganz persönliche Gefühle und Gedanken hatte Klaus schon lange nicht mehr gesprochen.

    Diese Erkenntnis traf sie hart. Wie hatte sie das übersehen können? War sie so mit ihren eigenen Dingen beschäftigt gewesen, daß sie Klaus dabei aus den Augen verloren hatte? Das konnte es doch nicht sein. Er zog sich zurück, immer nur eine winzige Spur. Aber jetzt war es ihr so ins Bewußtsein gebrannt, daß sie mit den Tränen kämpfen mußte.

    Beinahe hätte Valerie ein Stopschild übersehen. Sie konnte gerade noch bremsen. Gott sei Dank fuhr niemand hinter ihr.

    Valerie holte tief Luft und wischte sich über die Augen. So ging das nicht. Sie war es gewohnt, in Ruhe nachzudenken und dann eine Entscheidung zu treffen. Das sollte sie in diesem besonders wichtigen Fall nicht anders machen. Also, jetzt erst einmal nach Hause fahren und schlafen. Nach einem Abend voller Gespräche war ihr Kopf nicht mehr klar genug, um sich über den Zustand ihrer Ehe Gedanken zu machen. Dabei konnte nichts herauskommen.

    Das bewährte Prinzip funktionierte heute nicht. Sie konnte ihrem Verstand nicht verbieten, sich Sorgen zu machen. Und ihr Herz tat ihr plötzlich auch so weh, als wisse es schon mehr als sie.

    Erst als sie den schlafenden Mirko betrachtete, wurde ihr etwas leichter. Er sah niedlich aus mit den dunklen Haaren, die ihm in die Stirn fielen. Seine Wimpern bildeten einen fächerförmigen Bogen auf seine Wangen. Sanft hob und senkte sich die Decke, wenn er atmete.

    Valerie hätte gern noch länger an seinem Bett gestanden, doch sie wollte ihn nicht stören. Mirko hatte einen leichten Schlaf. Vorsichtig schloß sie die Tür hinter sich. Im Wohnzimmer goß sie sich ein Glas Wein ein und setzte sich auf das leinenbespannte Sofa. Der Wein war schön kühl, aber er brachte ihr keine Hilfe. Im Gegenteil, ihre unguten Gefühle verstärkten sich noch.

    Wann war diese schleichende Veränderung eigentlich eingetreten? Konnte sie das an einem Punkt festmachen? Eigentlich nicht. Es war ihr einfach nicht aufgefallen, sonst hätte sie längst mit Klaus darüber gesprochen. Ob sie ihn in seinem Hotel anrufen sollte? Es war halb zwölf, wahrscheinlich schlief er noch gar nicht…

    Was sollte sie ihm sagen? Es wäre undenkbar, am Telefon eine so wichtige Frage klären zu wollen. Wenn sie ihn bäte, ihr zu sagen, daß er sie liebte, würde er das selbstverständlich tun. Aber das könnte den Zweifel sicher nicht zerstreuen. Warum fuhr er so oft weg und überließ die Buchhandlung den Angestellten, da es ihm doch immer alles bedeutet hatte, seine Kunden selbst zu beraten und zu bedienen? War er auf dem Weg in ein anderes Leben?

    Der Gedanke an eine andere Frau lag nahe. Er schob sich in Valeries Kopf und nistete sich dort ein. Auch wenn sie sich immer wieder sagte, daß er einfach nicht der Typ für so etwas sei, weil er sie nicht belügen konnte, machte sich eine imaginäre Freundin immer breiter. Schließlich begann Valerie sogar zu spekulieren, ob es eine seiner Angestellten sein könnte.

    Nein, damit mußte sie sofort aufhören! Valerie nahm ihre ganze Disziplin zusammen und stand auf. Sie spülte das Glas mit akribischer Genauigkeit aus, stellte es in den Schrank zurück, ging ins Badezimmer, wusch sich, putzte die Zähne so gründlich, als müsse sie die Zahnpasta auf ihre Wirksamkeit testen und legte sich schließlich zu Bett.

    Da lag sie dann mit weit geöffneten Augen und starrte an die Zimmerdecke. Der Schlaf wollte nicht kommen. Statt dessen wurden die Sorgen, die doch noch völlig unbegründet waren, zu riesigen Gespenstern, die ihr fast den Atem nahmen. Irgend etwas stimmte nicht mit ihr. Das Essen war vielleicht zu schwer gewesen. Stefan hatte heute gekocht, und er liebte es, viel Butter und Sahne an seine Gerichte zu bringen. Das mußte es wohl sein…

    Komischerweise war ihr Magen aber gar nicht belastet. Es saß im Kopf, was sie nicht schlafen ließ. Mit resignierter Geste schaltete Valerie die Nachttischlampe an und griff nach dem dicken Buch neben ihr auf dem Nachttisch. Lesen

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