Als Fremde kehrte sie zurück: Dr. Norden Bestseller 326 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Viviane Thorben hatte wie jeden Morgen den Frühstückstisch einladend gedeckt. Das ließ sie sich nicht nehmen, auch wenn sie in Eile war. An diesem Mittwochmorgen mußte sie früher aus dem Haus als sonst, weil sie für ihren Chef Dr. Lohmann noch etwas auf dem Patentamt zu erledigen hatte. Sie sagte es ihrem Mann, als er sie erstaunt fragte, warum sie es so eilig hätte. Till Thorben runzelte die Stirn. »Er scheint ja unbegrenztes Vertrauen zu dir zu haben, Vivi«, sagte er mit einem Unterton, der sie aufhorchen ließ. »Das muß doch auch sein, wenn man in einer so wichtigen Sache schon lange zusammenarbeitet«, erwiderte sie. Er warf ihr einen schrägen Blick zu. »Und was ist das eigentlich für eine wichtige Sache?« »Das darf ich nicht mal dir erklären, mein Schatz, aber du wirst es schon erfahren, und dann werden wir soweit sein, daß wir uns ein Haus mit Garten kaufen können.« »Diese Planung kannst du ruhig mir überlassen«, sagte er unwillig. »Ich weiß es zwar zu schätzen, eine tüchtige Frau zu haben, aber alles brauchst du nicht zu bestimmen.« Sie zuckte ein bißchen zusammen. »Du wirst doch nicht gekränkt sein, Till«, sagte sie verwundert. »Ich finde es gut, wenn man nicht alles dem Mann überläßt.
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Buchvorschau
Als Fremde kehrte sie zurück - Patricia Vandenberg
Leseprobe:
Der neue Dr. Laurin Nr. 8
Leseprobe»Jonathan macht eindeutig das beste Eis der Stadt!«, schwärmte Carolin Suder. »Schrecklich, dass der Sommer vorbei ist, bald gibt’s kein Eis mehr.« Antonia Laurin und ihre Kollegin Maxi Böhler lachten über die Schwärmerei der jungen Studentin, die sich als überaus tüchtige Praxisorganisatorin erwiesen hatte. Sie hatten keine erfahrene Sprechstundenhilfe finden können und waren mehr als glücklich gewesen, als Carolin eingewilligt hatte, bei ihnen zu arbeiten, bis sie mit ihrem Studium fertig war. Derzeit schrieb sie an ihrer Masterarbeit. »Ja, Herr Krämer macht wirklich sehr gutes Eis«, bestätigte Antonia. »Man merkt, dass er das in Italien gelernt hat. Ich bin gespannt auf seinen Kuchen. Im Winter wandelt sich sein Eissalon ja zum Café. Wenn er so gut backt, wie er Eis macht, muss man sich um sein Geschäft sicher keine Sorgen machen.« »Doch, muss man!«, behauptete Carolin. »Haben Sie das denn noch nicht gehört? Er hat doch Konkurrenz bekommen, zwei Straßen weiter – ein Typ, der es im Prinzip so machen will wie er: im Sommer Eissalon, im Winter Café, nur viel billiger. Bei Jonathan ist schon der Umsatz zurückgegangen, weil die Leute einfach blöd sind: Die können ein gutes Eis nicht von einem schlechten unterscheiden.« »Das hatte ich tatsächlich noch nicht gehört«, sagte Antonia. »Das tut mir leid für Herrn Krämer, ich fand, dass sein Eissalon eine richtige Bereicherung für die Gegend hier ist.«
Dr. Norden Bestseller
– 326 –
Als Fremde kehrte sie zurück
Patricia Vandenberg
Viviane Thorben hatte wie jeden Morgen den Frühstückstisch einladend gedeckt. Das ließ sie sich nicht nehmen, auch wenn sie in Eile war. An diesem Mittwochmorgen mußte sie früher aus dem Haus als sonst, weil sie für ihren Chef Dr. Lohmann noch etwas auf dem Patentamt zu erledigen hatte.
Sie sagte es ihrem Mann, als er sie erstaunt fragte, warum sie es so eilig hätte.
Till Thorben runzelte die Stirn. »Er scheint ja unbegrenztes Vertrauen zu dir zu haben, Vivi«, sagte er mit einem Unterton, der sie aufhorchen ließ.
»Das muß doch auch sein, wenn man in einer so wichtigen Sache schon lange zusammenarbeitet«, erwiderte sie.
Er warf ihr einen schrägen Blick zu. »Und was ist das eigentlich für eine wichtige Sache?«
»Das darf ich nicht mal dir erklären, mein Schatz, aber du wirst es schon erfahren, und dann werden wir soweit sein, daß wir uns ein Haus mit Garten kaufen können.«
»Diese Planung kannst du ruhig mir überlassen«, sagte er unwillig. »Ich weiß es zwar zu schätzen, eine tüchtige Frau zu haben, aber alles brauchst du nicht zu bestimmen.«
Sie zuckte ein bißchen zusammen. »Du wirst doch nicht gekränkt sein, Till«, sagte sie verwundert. »Ich finde es gut, wenn man nicht alles dem Mann überläßt. Wenn man gemeinsam plant, ist es doch um so besser. Es war doch auch unser Ziel, bald zu einem eigenen Haus zu kommen. Und dann wollten wir ja auch an Kinder denken.«
»Denkst du überhaupt noch daran? Läßt dir das Karrierestreben Zeit dafür?«
Jetzt war sie nicht erschrocken, sondern gereizt. »Was ist los mit dir, Till?« fragte sie. »Es war doch auch zwischen uns abgemacht, daß ich noch ein paar Jahre mitverdienen soll, damit wir uns etwas schaffen können.«
»Mitverdienen, ja, aber du legst es doch jetzt darauf an, mich zu überflügeln. Bald wirst du mehr verdienen als ich, und ich werde es vorerst gerade zum Ministerialrat bringen. Aber Lohmann ist auch ein bekannter Mann, Vivi, und du als seine Mitarbeiterin bist bestens bekannt. Es gefällt mir nicht so recht, daß ich schon damit aufgezogen werde, daß du bei uns die Hosen anhast.«
»So ein Unsinn«, brauste sie auf. Das Temperament, das man ihr nicht abstreiten konnte, ging mit ihr durch. »Liebe Güte, gib doch contra, das konntest du doch immer, und denk daran, daß andere nur neidisch sein könnten, weil ihre Frauen sich gar nicht erst bemühen, etwas zum Haushalt beizutragen. Das ist doch auch eine alte Geschichte, daß sich Frauen aus den sogenannten besseren Kreisen gutsituierte Männer suchen, weil sie entweder zu dumm oder zu faul sind, auch einen Beruf zu ergreifen.«
»Du kannst schon sehr sarkastisch sein«, sagte Till.
»Mir fällt momentan auch nichts anderes ein. Aber wir sollten diese Diskussion besser am Abend fortsetzen, damit wir Zeit genug haben für die fällige Versöhnung.«
Sie schenkte ihm ein Lächeln, drückte ihm einen Kuß auf die Wange und sagte: »Tschüs, mein Schatz, ich bin jedenfalls nicht beleidigt.« Und dann war sie schon aus der Tür, eine attraktive, elegante Frau von siebenundzwanzig Jahren, deren Vorzüge allerdings nur von Männern geschätzt wurden, die ihr geistig gewachsen waren.
Das traf allerdings auch bei Dr. Till Thorben zu. Er war der beste Abiturient seines Jahrganges gewesen, er hatte das begehrteste Stipendium an der Münchener Uni bekommen und bereits mit fünfundzwanzig Jahren seinen Doktor in Rechtswissenschaften und ein Jahr später auch den in den Wirtschaftswissenschaften gemacht.
Er entstammte einer alten und bekannten Beamtenfamilie, und es war eigentlich von vornherein selbstverständlich gewesen, daß er die höhere Beamtenlaufbahn einschlug.
Er hätte auch alles in Ordnung gefunden, wenn nicht Viviane sehr viel schneller Karriere machte als er, obgleich sie keiner alteingesessenen Familie entstammte und auch keinerlei Förderung bei ihrem Medizinstudium genossen hatte. Aber sie wollte nicht als Ärztin praktizieren. Für sie hatte es von vornherein festgestanden, daß sie in die medizinischen Forschung gehen würde.
So grundverschieden auch Till und Viviane waren, sie lernten sich kennen, und es war Liebe auf den ersten Blick. Seit zwei Jahren waren sie verheiratet, nachdem sie sich nach langen Debatten geeinigt hatten, daß Viviane berufstätig bleiben sollte und sie alle Entscheidungen gemeinsam treffen würden, was ihre Zukunft anging.
Aber das Leben brachte es mit sich, daß man sich vieles vornahm und manches eben doch ganz anders kam.
Obgleich sich Viviane an diesem Morgen über ihren Mann ärgerte, hatte sie keineswegs die Absicht, einen handfesten Streit heraufzubeschwören. Sie liebte Till, sie war eine sehr vernünftige Frau, und sie sagte sich, daß sie sicher noch manchen Sturm überstehen müßten, weil sie beide keine Anpasser waren, sondern ihre eigenen Meinungen hatten und auch vertraten.
Der Zufall wollte es, daß Viviane Dr. Norden traf, als sie vom Patentamt kommend beim Institut eintraf. Er stieg gerade aus seinem Wagen.
»Hallo, was machen Sie denn hier?« rief Viviane freudig aus. »Wir haben uns ja schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.«
Dr. Daniel Norden freute sich auch, Viviane zu sehen, denn sie hatte er schon vor Jahren kennengelernt, als sie sich in der Leitner-Klinik in den Semesterferien einen ganz guten Verdienst verschafft hatte und auch da bereits einen so guten Namen, daß Dr. Leitner sie gern übernommen hätte. Aber Viviane war von ihrem Ziel nicht abzubringen gewesen, in der medizinischen Forschung arbeiten zu wollen.
Dr. Norden hatte ihre Frage, was er hier mache, noch nicht beantwortet. Viviane, neben ihm gehend, sah ihn nachdenklich an. »Haben Sie einen schwierigen Fall, über den Sie sich allein nicht klar werden können?« fragte sie.
»Sie haben es fast erraten. Ich bin mit Dr. Lohmann verabredet.«
»Tatsächlich?« sagte sie erstaunt. »Davon hat er mir nichts gesagt. Er ist mein Chef.«
»Das wußte ich nicht«, sagte