Der Millionär und die Diamantenerbin
Von Susan Stephens
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Über dieses E-Book
Leila, die reiche Diamantenerbin, ist es leid, ihren Ruf als ewige Unschuld zu verteidigen. Dafür ist das Leben zu verlockend, und wer könnte sie stärker in Versuchung führen als der attraktive spanische Millionär Don Raffa? Niemand! Doch dafür zahlt sie einen hohen Preis …
Susan Stephens
Das erste Buch der britischen Schriftstellerin Susan Stephens erschien im Jahr 2002. Insgesamt wurden bisher 30 Bücher veröffentlicht, viele gehören zu einer Serie wie beispielsweise “Latin Lovers” oder “Foreign Affairs”. Als Kind las Susan Stephens gern die Märchen der Gebrüder Grimm. Ihr Studium beendete die Autorin mit einem MA in Musik, sie wurde professionelle Sängerin und schrieb Sachbücher. Mit dem Schreiben von Liebesromanen begann sie erst, als sie eines Tages die Autorin Penny Jordan kennenlernte, die sie als Freundin und Mentorin zum Schreiben ihres ersten Liebesromans ermutigte. Auf einer Auktion einer Benefiz-Veranstaltung konnte ein Tag mit einem Autor ersteigert werden. Susans Ehemann gab das höchste Gebot ab und so verbrachte Susan einen Tag mit der bekannten Romance-Autorin Penny Jordan, die beiden wurden gute Freundinnen. Für Susan Stephens steht die Familie an erster Stelle, danach kommen das Schreiben, die Freunde sowie die Haustiere. Gern besucht sie Theatervorstellungen sowie Konzerte, sie reist viel. Zu ihren Hobbys in der Freizeit zählen Lesen, Kochen und Stricken. Susan Stephens liebt Wanderungen durch die Landschaft in Yorkshire, wenn es regnet, spielt sie Klavier. Ihre liebsten Sportarten sind Reiten und Ski laufen. Ihren Ehemann lernte Susan Stephens auf Malta kennen, sie trafen sich an einem Montag und am folgenden Freitag verlobten sie sich, knapp drei Monate später waren sie verheiratet. Bis heute sind sie glücklich verheiratet und haben drei Kinder. Trotzdem hofft Susan, dass ihre Kinder bei der Wahl ihrer Lebenspartner etwas besonnener vorgehen.
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Buchvorschau
Der Millionär und die Diamantenerbin - Susan Stephens
IMPRESSUM
Der Millionär und die Diamantenerbin erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2014 by Susan Stephens
Originaltitel: „The Purest of Diamonds?"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 388 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Dorothea Ghasemi
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733768805
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
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1. KAPITEL
Ihr Magen krampfte sich zusammen, als Leila aus dem Fenster des Taxis blickte, um die in das Hotel strömenden Gäste zu betrachten. Ihre Heimatstadt Skavanga lag nördlich des Polarkreises im Land der Mitternachtssonne, und dies war nicht gerade die ideale Jahreszeit für ein solches gesellschaftliches Ereignis. Aber wenn ihre Schwester Britt eine Party gab, interessierte das Wetter niemanden. Während die Männer dicke Mäntel über ihren Anzügen trugen, waren die Frauen in ihren eng anliegenden Kleidern und schwindelerregend hohen Absätzen ausgesprochen spärlich bekleidet.
Als Einzige der drei Skavanga-Schwestern glänzte Leila nicht auf Partys, denn Smalltalk war nicht ihre Stärke. Am wohlsten fühlte sie sich in ihrem Büro im Erdgeschoss des Minenmuseums, wo sie interessante Fakten sammelte und auswertete …
Entspann dich, ermahnte Leila sich energisch. Britt hatte ihr ein fantastisches Kleid mit dazu passenden hochhackigen Pumps geliehen, und auf dem Sitz neben ihr lag eine dicke Jacke. Sie musste nur ins Hotel eilen und sich in der Menge verlieren.
„Na los, amüsieren Sie sich, sagte der Fahrer, als sie ihn bezahlte und ihm ein großzügiges Trinkgeld gab. „Tut mir leid, dass ich Sie nicht näher ans Hotel fahren konnte. Ich habe hier noch nie so viele Taxis gesehen …
Der Britt-Effekt, dachte Leila, als sie ihn anlächelte. „Macht nichts …"
„Passen Sie auf, dass Sie nicht ausrutschen …"
Zu spät!
„Alles in Ordnung?" Der Fahrer ließ das Fenster hinunter und betrachtete sie besorgt.
„Ja, danke."
Momentan saß sie wenig damenhaft neben dem Taxi. Ihre Strumpfhose war zerrissen und ihr Kleid … zum Glück nicht völlig ruiniert, nachdem sie gegen das mit Schneematsch verschmutzte Auto geprallt war. Zum Glück war es blauschwarz – eine ausgesprochen praktische Farbe.
Nachdem Leila sich aufgerappelt hatte, wartete sie auf eine Lücke im Verkehr. Auch der Taxifahrer wartete darauf, sich einfädeln zu können. „Sind das nicht die drei Männer aus dem Konsortium, die die Stadt gerettet haben?" Er deutete zum Hotel.
Als sie seinem Blick folgte, setzte ihr Herz einen Schlag aus. Auf den Stufen sah sie den Ehemann ihrer ältesten Schwester Britt, den Scheich von Kareshi, den Verlobten ihrer mittleren Schwester Eva, den attraktiven italienischen Grafen Roman Quisvada, sowie den dritten Mann aus dem Konsortium, der ganz oben stand. Raffa Leon. Gefährlich attraktiv. Und momentan alleinstehend.
Leila schüttelte den Kopf, weil sie sich einen Moment lang irgendwelchen Fantasien hingegeben hatte. Anders als ihre forschen Schwestern war sie schüchtern und unerfahren, und selbst die erfahrenste Frau hätte es sich zweimal überlegt, bevor sie sich ihm an den Hals warf.
Der Taxifahrer hatte allerdings recht mit seiner Bemerkung, dass die drei Männer die Stadt gerettet hatten. Zusammen mit ihren Schwestern und ihrem lange verloren geglaubten Bruder Tyr gehörte ihr die Mine, doch als die Mineralien knapp geworden waren und man Diamanten gefunden hatte, hatten sie sich die zum Abbau erforderlichen Maschinen nicht leisten können. Und da die Mine immer der größte Arbeitgeber in Skavanga gewesen war, hatte die Zukunft der Stadt auch auf dem Spiel gestanden. Das Konsortium hatte schließlich sowohl die Stadt als auch das Unternehmen gerettet.
„Sie müssen sich beeilen – ein Milliardär ist noch übrig, meinte der Taxifahrer augenzwinkernd. „Die anderen beiden sind schon verheiratet … oder so gut wie.
„Ja, mit meinen Schwestern", erwiderte Leila lächelnd.
„Dann sind Sie also einer der berühmten Skavanga-Diamanten!", rief er, sichtlich beeindruckt.
„Ja, so nennt man uns. Sie lachte. „Ich bin der kleinste Stein mit den meisten Einschlüssen …
„Also der interessanteste. Und es ist immer noch ein Milliardär für Sie übrig."
Wieder lachte sie. Sie mochte seinen Humor. „So dumm bin ich nicht. Und ich bin ganz sicher nicht Raffa Leons Typ – zum Glück!"
„Ja, er soll ein Frauenheld sein, bestätigte der Taxifahrer. „Aber man muss ja nicht alles glauben, was in der Presse steht. Außerdem heiraten Milliardäre gern ganz normale Frauen. Sie möchten ein ruhiges Familienleben führen, weil ihr Beruf schon aufregend genug ist. Ich meine das als Kompliment
, fügte er schnell hinzu. „Sie scheinen eine nette, ruhige junge Frau zu sein."
Leila lachte schallend. „Ich bin auch nicht beleidigt. So, fahren Sie vorsichtig, die Straßen sind glatt, und Sie haben bestimmt eine lange Nacht vor sich."
„Stimmt. Gute Nacht, meine Liebe. Amüsieren Sie sich."
„Das werde ich", versprach sie. Sobald sie in der Damentoilette ihr Kleid gesäubert hätte. Schließlich wollte sie ihre glamourösen Schwestern nicht blamieren, indem sie den Anschein erweckte, dass sie gerade eine Runde Schlammcatchen hinter sich hatte.
Nachdem sie die Straße überquert hatte, hielt sie sich am Rand der Treppe im Dunkeln. Raffa Leon stand immer noch oben, den Blick auf die Straße gerichtet. Wahrscheinlich wartete er auf irgend so eine Schickeriatussi, die jeden Moment in einer Limousine vorfahren würde.
Verdammt, war er attraktiv!
Sie musste nur den richtigen Moment abpassen und sich an ihm vorbeischleichen. Er würde sie nicht einmal wahrnehmen …
Alles ging gut. Er blickte in eine Richtung, während sie auf der anderen Seite die Treppe hochlief. Dann rutschte sie jedoch wieder aus. Erschrocken schrie sie auf und machte sich auf einen harten Aufprall gefasst.
Irrtum.
„Leila Skavanga!"
Schockiert schwieg sie, während das attraktivste Gesicht der Welt nur wenige Zentimeter vor ihrem auftauchte.
„Raffa Leon!, gab sie sich überrascht. „Entschuldigen Sie bitte. Ich hatte Sie gar nicht gesehen …
Er umklammerte ihren Arm so fest, dass sie sich nicht rühren konnte. Hitzewellen durchfluteten sie. Sie versuchte, nicht zu atmen, weil sie fürchtete, das Käsesandwich, das sie kurz vorher gegessen hatte, könnte den Geruch der Zahnpasta überlagern. Regungslos verharrten sie so, während er … einfach umwerfend duftete. Und dann diese Augen …
„Danke", sagte Leila und riss sich zusammen, als er ihr hochhalf.
„Ich bin froh, dass ich Sie aufgefangen habe, sagte er mit seiner tiefen, sexy Stimme, die einen so verführerischen Akzent hatte. „Sie haben sich nicht den Knöchel verstaucht, oder?
Wäre sie ein Rugbyball gewesen, hätten ihm gerade Standing Ovations gebührt. Zu ihrem Leidwesen betrachtete Raffa nun ihre ruinierte Strumpfhose.
„Nein. Alles in Ordnung." Abwechselnd bewegte sie beide Füße und kam sich dann ziemlich albern vor.
„Wir sind uns schon einmal begegnet." Unmerklich hob er die Schultern.
„Ja, auf dem Empfang von Britts Hochzeit, bestätigte Leila. „Schön, Sie wiederzusehen.
Er roch nicht nur göttlich und sah ebenso aus, sondern hatte fantastische Augen und strahlte eine unglaubliche Energie aus. Leila fühlte sich schrecklich befangen und hätte am liebsten die Flucht ergriffen, doch er schien es nicht eilig zu haben. Forschend betrachtete er nun ihr Gesicht. War etwa ihre Mascara verschmiert? Sie war nicht besonders gut im Schminken. Oder hatte sie noch Sandwichreste zwischen den Zähnen?
„Wir gehören sogar fast zu einer Familie", fügte er hinzu.
„Wie bitte?" Wenn seine Augen so funkelten, konnte sie keinen klaren Gedanken fassen.
„Sí, bestätigte er mit seinem faszinierenden spanischen Akzent. „Nun, da das zweite Konsortiumsmitglied eine der Skavanga-Schwestern heiratet, sind nur noch wir beide übrig. Machen Sie nicht so ein schockiertes Gesicht, Señorita Skavanga. Damit meinte ich nur, dass wir uns jetzt vielleicht etwas besser kennenlernen können.
Wollte er das wirklich?
Und wenn ja, warum?
Dass ein erfolgreicher, gutaussehender Mann wie er sie besser kennenlernen wollte, machte sie sofort argwöhnisch. „Ich besitze nicht viele Aktienanteile an der Firma", platzte sie deshalb heraus.
Raffa lachte. Dann beugte er sich über ihre Hand. „Ich habe nicht die Absicht, Ihnen Ihre Aktien zu stehlen, Leila."
Wie konnte jemand, der ihren Handrücken nur mit den Lippen streifte, so viele Empfindungen in ihr wecken? Früher hatten ihre Schwestern ihr unentwegt von ihren romantischen Begegnungen erzählt, doch dies war eine ganz neue Welt für sie. Nicht, dass Raffa romantisch sein wollte. Es war nur seine Art, ihr die Befangenheit zu nehmen.
Da die Gäste noch immer ins Hotel strömten, konnte Leila sich nicht von Raffa lösen und sich auch nicht mit ihm unterhalten. Worüber hätte sie auch mit ihm reden sollen? Übers Wetter? In Skavanga war es immer kalt. Allerdings war dies Britts Party, und Raffa war ihr Gast. Also musste sie Konversation mit ihm machen.
„Ich hoffe, Sie genießen Ihren Aufenthalt hier in Skavanga", sagte Leila deshalb.
Er wirkte amüsiert. „Jetzt schon. Sein Lächeln war zum Niederknien. „Ich hatte eine geschäftliche Besprechung nach der anderen.
Nun wurde seine Miene ernst, was ihn nicht weniger attraktiv wirken ließ. „Die letzte habe ich gerade beendet."
„Dann wohnen Sie hier im Hotel?"
Leila errötete, als er sie fixierte und leicht die Stirn runzelte. Wahrscheinlich hielt er dies für einen Annäherungsversuch. Doch zu ihrer Erleichterung wandte er sich im nächsten Moment zur Tür. „Jetzt ist es etwas ruhiger geworden. Wollen wir reingehen?"
„Oh, ich schaffe das allein", erwiderte sie, weil er es sicher kaum erwarten konnte, von ihr wegzukommen.
„Sie werden sich amüsieren, Leila, erklärte er lächelnd. „Vertrauen Sie mir …
Sie sollte Raffa Leon vertrauen? Bei seinem Ruf? „Ich mache mich jetzt lieber auf die Suche nach meinen Schwestern. Aber vielen Dank, dass Sie mich aufgefangen haben", sagte sie und lächelte ebenfalls.
„Keine Ursache."
Sie hätte sich in seinen dunklen Augen verlieren können, was erstaunlich war, denn er war praktisch ein Fremder. Dies bestärkte sie darin, an