Hab ich wirklich Ja gesagt?
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Über dieses E-Book
Dani soll mit dem Schauspieler Beau Chamberlain verheiratet sein? Das wüsste sie doch! Aber Beau präsentiert die Heiratsurkunde, und plötzlich hat Dani das unbehagliche Gefühl, dass es stimmt, was er sagt. Wenn sie sich nur erinnern könnte, was vor drei Wochen während ihres Trips nach Mexiko passiert ist …
Cathy Gillen Thacker
Cathy Gillen Thacker ist eine Vollzeit-Ehefrau, - Mutter und – Autorin, die mit dem Schreiben für ihr eigenes Amusement angefangen hat, als sie Mutterschaftszeit hatte. Zwanzig Jahre und mehr als 50 veröffentlichte Romane später ist sie bekannt für ihre humorvollen romantischen Themen und warme Familiengeschichten. Wenn sie schreibt, ist ihr größter Wunsch zu unterhalten und mit ihren Worten aufzubauen. „Menschen den Mut und die Kraft zu geben, zu träumen.“ Ihre Bücher erscheinen zahlreich auf Bestseller – Listen und sind in 17 Sprachen übersetzt und in 35 Ländern in der ganzen Welt veröffentlicht.
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Buchvorschau
Hab ich wirklich Ja gesagt? - Cathy Gillen Thacker
IMPRESSUM
Hab ich wirklich Ja gesagt? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2000 by Cathy Gillen Thacker
Originaltitel: „The Bride Said, ‚I Did?‘"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 189 - 2002 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Astrid Hartwig
Umschlagsmotive: GettyImages_eli77
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733756215
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Du brauchst einen Mann", neckte Jenna Lockhart ihre Schwester Dani.
„Wenn es nach John und Lilah McCabe geht, brauchen wir alle einen Mann", erwiderte Dani, während sie die Veranda ihres Hauses betrat.
Nachdem alle vier McCabe-Söhne in Laramie, Texas, geheiratet hatten, war in der kleinen Stadt das Heiratsfieber ausgebrochen. Allgemein wurde nun darüber spekuliert, wer von den vier Lockhart-Schwestern als Erste das Aufgebot bestellen würde.
So einfach ist das leider nicht, dachte Dani, während sie dem Möbelwagen nachschaute, der sich langsam von ihrem Haus entfernte. Sie und ihre drei Schwestern lebten nun alle wieder in Laramie, aber keine von ihnen hatte die Absicht zu heiraten. Alle vier waren überzeugte Singles.
„Aber das kommt nicht infrage", sagte Dani mit Nachdruck zu ihren Schwestern, die bei einem Glas Limonade die bequemen Korbsessel auf der Veranda ausprobierten.
„Du weißt doch, wie ich das meine, erklärte Jenna, während sie aufstand. „Du brauchst jemanden, der Billy Carter entmutigt. Wenn du einen Mann in deiner Nähe hättest, würde Billy bestimmt schnell einsehen, dass er mit seinen achtzehn Jahren viel zu jung für dich ist.
Dani seufzte. Sie kannte Billy seit drei Jahren. Damals hatte er sie um ein Interview für seine Schülerzeitung gebeten. Per E-Mail waren sie dann in Verbindung geblieben. Sie hatte seine interessierten Fragen über ihre Arbeit als Filmkritikerin beantwortet und ihn in dem Entschluss bestärkt, selbst einmal beim Film zu arbeiten. Natürlich war ihr nicht entgangen, dass er sie bewunderte, aber dass er bis über beide Ohren in sie verknallt war, hatte sie erst bemerkt, als sie ihn persönlich kennenlernte. Zu spät, denn zu dem Zeitpunkt hatte sie ihn schon für den Sommer als Hilfskraft eingestellt.
„Ich habe schon versucht, ihn für Mädchen in seinem Alter zu interessieren", gab Dani zu.
„Und?", fragte Jenna gespannt.
„Keine Chance. Dani schüttelte seufzend den Kopf. „Er hat nur Augen für mich.
Die vier Lockhart-Schwestern tauschten besorgte Blicke.
„Vielleicht wäre es besser, wenn er nicht den ganzen Sommer für dich arbeiten würde", überlegte Meg laut.
„Ich kann ihn doch nicht nach dem ersten Tag gleich wieder nach Hause schicken. Außerdem bekomme ich in den nächsten Wochen mehrere Tausend Videos. Die müssen ausgepackt, registriert und einsortiert werden. Nein, nein … ich kann nicht auf ihn verzichten."
Billy war ebenso wie sie ein begeisterter Kinofan und trotz seines jugendlichen Alters bereits ein Experte auf diesem Gebiet.
„Billy ist nur ein bisschen zu romantisch. Das kann ich ihm doch nicht zum Vorwurf machen." Dani beruhigte sich mit dem Gedanken, dass er sein romantisches Interesse an ihr von selbst verlieren würde.
„Dann solltest du vielleicht noch jemanden einstellen. Zu dritt ist die Situation nicht so intim", schlug Kelsey vor.
„Das würde ich gern tun, aber dafür reicht mein Budget nicht." Dani war gerade erst von Los Angeles nach Laramie umgezogen. Sie hatte eine der teuersten Immobilien in der Stadt gekauft, ein charmantes viktorianisches Haus in der Spring Street. Ihre Ersparnisse waren nahezu erschöpft, und den Vorschuss für ihr Buch würde sie erst in einigen Wochen erhalten.
„Nun, dann musst du dich eben hässlich anziehen", meinte Jenna, die Modedesignerin, scherzhaft.
„Oder schlecht riechen", war Kelseys Idee. Die angehende Rancherin wusste nur zu gut, wie man nach einem langen Tag im Sattel roch.
„Am besten, du badest nicht mehr", schlug Meg vor, die gerade einen Job als Ausbilderin in der Krankenpflege im Laramie Community Hospital angenommen hatte.
„Ihr seid mir wirklich eine große Hilfe." Dani verdrehte die Augen.
Plötzlich stand Meg auf und ging zur Verandabrüstung.
„Was ist?", fragte Dani, als Meg die Stirn runzelte und erstaunt zur Straße blickte.
Meg blinzelte, schaute noch einmal hin. „Also … erwartest du heute noch Besuch?", fragte sie nervös. Was seltsam war, denn Meg brachte so schnell nichts aus der Ruhe.
„Nein", sagte Dani.
Jenna war bereits bei Meg und spähte über den prachtvoll blühenden Myrtenbusch hinweg. „Junge, und wir dachten, Billy wäre das Problem."
Auch Kelsey konnte ihre Neugier nicht zügeln. „Kein Witz", murmelte sie halb schockiert, halb schmunzelnd.
Dani, die inzwischen davon überzeugt war, dass ihre Schwestern ihr mit diesen dramatischen Reaktionen einen Streich spielen wollten, trat nun entschlossen ans Geländer und spähte ebenfalls zur Straße.
Als sie sah, wer auf ihr Haus zukam, wich schlagartig alle Luft aus ihren Lungen. Diesen großen, breitschultrigen und unerhört gut aussehenden Mann hätte sie überall auf der Welt unter Tausenden erkannt. Auch wenn er kein berühmter Schauspieler gewesen wäre.
Beau Chamberlain trug wie immer eine verwaschene Jeans, Lederstiefel, einen sandfarbenen Stetson und ein schneeweißes Westernhemd, das auf der Leinwand und privat zu seinem Markenzeichen geworden war. Abgesehen von seiner selbstbewussten Ausstrahlung, entlarvte ihn nur die dunkle Sonnenbrille als Filmstar.
„Sollen wir bleiben oder gehen?", fragte Jenna, während sie sich ihren Skizzenblock unter den Arm klemmte.
Beau näherte sich dem Haus mit entschlossenen Schritten. Er sah aus, als hätte er sich vorgenommen, jemandem die Meinung zu sagen, fand Dani. Dieser Jemand konnte nur sie selbst sein.
„Ihr bleibt, sagte sie zu ihren Schwestern. Beim Anblick der schwarzen Haare, die unter Beaus Hut hervorlugten, erinnerte sie sich daran, wie diese Haare sich zwischen ihren Fingern angefühlt hatten. Sie bekam weiche Knie. „Ich brauche nicht lange, um ihn abzuwimmeln.
Es genügte, wenn sie ihn an die erbitterte Feindseligkeit erinnerte, von der ihre Beziehung seit zwei Jahren geprägt war.
Dani ließ sich von seinen breiten Schultern nicht einschüchtern. Sie trat auf die oberste Stufe der Verandatreppe, verschränkte die Arme vor der Brust und nahm ihn mit einem abweisenden Blick in Empfang. „Ich dachte, ich hätte dich zum letzten Mal gesehen", sagte sie, fest entschlossen, ihm nicht zu verzeihen, was sie in Mexiko mit ihm erlebt hatte. Unglaublich, dass er nach diesem verantwortungslosen Auftritt dort unten tatsächlich die Stirn besaß, so überraschend bei ihr aufzutauchen. Noch dazu streitsüchtiger als je zuvor.
„Wie kommst du denn darauf?, fragte Beau Chamberlain mit grimmigem Lächeln. Er nahm die Sonnenbrille ab und schaute aus seinen dunkelblauen Augen direkt in ihre Seele hinein. „Verehrte Gemahlin.
Dani lachte verunsichert. Sie wusste genau, wo und wie sie sich zum letzten Mal gesehen hatten. Ein Ehering steckte jedenfalls nicht an ihrem Finger. Und für das dünne weiße Kleid, das Blumenbouquet und die weiße Mantilla aus zarter Spitze würde sich bestimmt eine Erklärung finden. Auch wenn ihr selbst keine einfiel.
„Wovon redest du?", fragte sie argwöhnisch.
Beau setzte einen Stiefel auf die unterste Treppenstufe. Er beugte sich vor und stützte sich mit dem Ellbogen auf dem Oberschenkel ab. Die Sonnenbrille baumelte an seinem Finger. „Ich rede davon, dass ich vor drei Wochen in Mexiko in einem Hotelbett neben dir aufgewacht bin." Er schaute ihr tief in die Augen.
Dani erinnerte sich daran, allein in einem Hotelzimmer aufgewacht zu sein. Nackt. Wie es dazu gekommen war, entzog sich jedoch weitgehend ihrem Erinnerungsvermögen. Sie merkte, dass sie blass wurde, und fühlte sich bis auf die Knochen blamiert. Genau das war seine Absicht, dachte sie wütend. Sie mochte gar nicht in die betretenen Gesichter ihrer Schwestern schauen. Verdammt, warum mussten sie von dieser Sache erfahren!
Meg schaute unruhig auf ihre Uhr. „Oh, es ist schon halb vier. Ich muss Jeremy abholen. Die Geburtstagsparty ist um vier zu Ende."
Jenna räusperte sich. „Da fällt mir ein, ich habe heute noch eine Kundin zur Anprobe."
Kelsey zog den Autoschlüssel aus ihrer Bluejeans. „Ihr wisst ja, Rinder und Pferde warten nicht. Ich muss mich beeilen." Damit ließen die drei Frauen Dani so würdevoll wie möglich mit ihrer offensichtlich schwierigen Situation allein.
„Feine Art, meine Veranda zu leeren", sagte sie sarkastisch zu Beau und schaute auf ihn herab.
Er lächelte großzügig. „Du hättest sie ja bitten können zu bleiben. Beau musterte sie von Kopf bis Fuß. Er schaute auf ihren Ausschnitt und bewunderte den Sitz ihrer weißen Leinenhose. Dann sah er ihr wieder in die Augen. „Bestimmt wollen sie alles über unsere Hochzeit erfahren
, neckte er sie.
„Hör mit dem Unsinn auf." Dani wurde rot vor Verlegenheit. Was immer dieser Cowboy von ihr wollte, es gefiel ihr nicht. Und es gefiel ihr auch nicht, wie er dort stand, als hätte er das Recht für sich gepachtet. Beau Chamberlain war der Inbegriff des Cowboys, auf der Leinwand und privat. Hinsichtlich Charisma und Sex-Appeal konnte er sich zweifellos mit John Wayne messen.
Männer mochten und respektierten ihn.
Frauen bewunderten und begehrten ihn.
Kinder fanden ihn unwiderstehlich.
Und Tiere vertrauten ihm sofort.
Nur Dani hatte eine Menge an ihm auszusetzen.
Er schob seinen Hut ein kleines Stückchen tiefer in den Nacken und sah sie mit einem spöttischen Lächeln an. „Warum? Es ist die Wahrheit."
„Das ist unmöglich", widersprach sie energisch, obwohl ihre Knie allmählich weich wurden.
„Aha. Er sah ihr immer noch in die Augen. „Und wieso bist du dir da so sicher?
„Weil … Dani ging die Treppe hinunter, bis sie mit ihm auf Augenhöhe war. Sie tippte mit dem Zeigefinger auf seine Brust. „Weil wir seit zwei Jahren Feinde sind. Glaubst du, ich würde heiraten und mich hinterher nicht daran erinnern? Und schon gar nicht meinen Erzfeind
, ereiferte sie sich.
Beau ging die zwei Stufen zu ihr hinauf, sodass er sie überragte. „Aber du erinnerst dich daran, dass du in diesem kleinen Hotel in Mexiko mit höllischen Kopfschmerzen aufgewacht bist", sagte er.
Dieser unsensible Klotz! Das musste er natürlich zur Sprache bringen. Dani hob das Kinn. „Ich war allein dort."
„Weil ich schon unterwegs war, um herauszufinden, was passiert war."
Die Art, wie er sie jetzt ansah – als hätte er mit ihr geschlafen – ließ ihr eine Gänsehaut über den Rücken laufen. „Was soll das heißen?", fragte sie.
„Ich hatte auch höllische Kopfschmerzen, als ich aufwachte, und ich wusste nicht, wie es dazu gekommen war, dass wir beide splitternackt in diesem Hotelbett lagen."
Dani zuckte zusammen. Natürlich hatte sie darüber nachgedacht, ob sie vielleicht in jener Nacht mit Beau geschlafen hatte. Aber diese Möglichkeit hatte sie schnell verworfen. Niemals würde sie so etwas tun. Und wenn es doch passiert wäre, würde sie sich auf jeden Fall daran erinnern.
„Also habe ich ein paar Nachforschungen angestellt", fuhr Beau mit seiner tiefen, sexy Stimme fort, gegen die sie keineswegs immun war.
„Natürlich." Mit jedem Wort und jeder Geste reizte er sie.