Liebesnacht mit dem Falschen
Von Susan Crosby
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"Ich will dich." Zärtlich schmiegt sie sich an ihn, und John glaubt zu träumen: Summer ist zu ihm zurückgekehrt! Doch als er sie voller Leidenschaft liebt, beschleicht ihn plötzlich ein Verdacht: Ist diese Frau überhaupt Summer - oder Scarlet, ihre Zwillingsschwester?
Susan Crosby
Susan Crosby fing mit dem Schreiben zeitgenössischer Liebesromane an, um sich selbst und ihre damals noch kleinen Kinder zu unterhalten. Als die Kinder alt genug für die Schule waren ging sie zurück ans College um ihren Bachelor in Englisch zu machen. Anschließend feilte sie an ihrer Karriere als Autorin, ein Ziel, dass sie schon seit langer Zeit ins Auge gefasst hatte. Aufgewachsen ist sie, zu der Blütezeit der Beach Boys an den weißen Stränden von Südkalifornien. Noch immer liebt sie das Gefühl des Sandes zwischen ihren Zehen, ein frühmorgendliches Bad im blauen Ozean und sie würde gern noch einmal in den gelb gepunkteten Bikini von damals schlüpfen. Susan hat zwei erwachsene Söhne, eine wunderbare Schwiegertochter und zwei perfekte Enkelkinder.
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Buchvorschau
Liebesnacht mit dem Falschen - Susan Crosby
IMPRESSUM
Liebesnacht mit der Falschen erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2006 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „The Forbidden Twin"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 325 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Ralph Sander
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733766900
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
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1. KAPITEL
Anfang März
In einer Hand hielt John Harlan den Verlobungsring fest umschlossen, einen Diamantring mit einem Zweikaräter. Mit der anderen Hand umklammerte er ein Glas Glenfiddich auf Eis. Es war sein dritter Scotch innerhalb der letzten Stunde. Kälte hatte sich in seine Knochen, sein Herz und seine Seele geschlichen und dort festgesetzt. Daran hätte sich wohl auch nichts geändert, wenn er mit Anbruch der Nacht die Heizung angemacht oder wenigstens eine Lampe eingeschaltet hätte. Nur die Lichter von New York City, die er durch sein riesiges Wohnzimmerfenster glitzern sah, sorgten für ein wenig Helligkeit. Gerade genug, um die Flasche Scotch noch zu erkennen, die er auf dem Wohnzimmertisch abgestellt hatte. Aber mehr brauchte er ja auch nicht.
Vor einigen Stunden hatte seine Verlobte … seine Exverlobte … ihm den Diamantring in die Hand gedrückt. Seitdem hatte er ihn nicht losgelassen.
John war der Meinung gewesen, Summer Elliott zu kennen und zu verstehen. Sie war zielstrebig und ordentlich, also ganz so wie er selbst, und zusammen gaben sie ein dynamisches, kraftvolles Paar ab. Sie kamen beide aus gutem Hause und hatten zweifellos eine grandiose Zukunft vor sich. Mit seinen neunundzwanzig Jahren war er im besten Alter, um zu heiraten. Ganz zu schweigen davon, dass seine Karriere als Teilhaber in einer Werbeagentur ganz nach seinen Vorstellungen verlief.
Und dann war Summer am Nachmittag plötzlich zu ihm gekommen, um alle Pläne für eine gemeinsame Zukunft zu zerschmettern.
Das hatte er nicht kommen sehen.
Sie waren seit Monaten ein Paar gewesen, lange genug um zu wissen, dass ihre Beziehung funktionierte. Verlobt hatten sie sich vor nicht einmal drei Wochen – passenderweise am Valentinstag, was sehr romantisch gewesen war. Und nun, während er sich in Chicago mit einem neuen Kunden getroffen hatte, war sie auf die Idee gekommen, sich einen anderen Mann zu angeln. Und auch noch einen Rockstar! Die ruhige, sanftmütige Summer Elliott, deren Persönlichkeit so gut mit seiner harmonierte, hatte sich stattdessen für einen Rockstar entschieden.
John trank das Glas aus und genoss das Brennen, das der Scotch in seiner Kehle auslöste. Gerade überlegte er, ob er sich noch einmal nachschenken sollte, da klingelte es an der Tür. Er rührte sich nicht. Abermals klingelte es. Er griff nach der Flasche und goss sich den nächsten Scotch ein. Die Eiswürfel vom Drink zuvor waren fast vollständig geschmolzen.
Da klopfte jemand an die Tür, eine Frauenstimme rief seinen Namen.
Summer? Nein, sie würde nicht zurückkommen.
Dennoch war seine Neugier geweckt. Er stellte das Glas weg, stand auf, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Er brauchte einen Moment, um sein Gleichgewicht zu finden. Auch wenn er abends sonst kaum mehr trank als ein oder zwei Gläser Wein, war er nicht betrunken. Zumindest empfand er das nicht so. Er hatte allenfalls einen leichten Schwips.
Als er die Tür öffnete, musste er zweimal hinsehen, ehe er glauben konnte, dass es tatsächlich Summer war. Sie stand keine drei Meter von ihm entfernt vor dem Aufzug.
„Was machst du denn hier?" Er blinzelte wegen der hellen Beleuchtung im Flur, nachdem er aus seiner dunklen Wohnung gekommen war. Im gleichen Moment kündigte ein Glockenschlag an, dass der Aufzug im Begriff war, im fünfzehnten Stockwerk – seinem Stockwerk – zu halten.
Zwar drehte sie sich zu ihm um, doch sie sagte nichts. Ihm fiel auf, dass sie in ihrem kurzen roten Kleid irgendwie anders aussah als sonst, aber was genau es war, wusste er nicht. Das Licht ließ ihr kastanienfarbenes Haar leuchten, die Naturlocken fielen über ihre Schultern bis weit in ihren Rücken. Ihre hellgrünen Augen waren auf ihn gerichtet, wobei ihr Gesichtsausdruck geradezu besorgt wirkte. Aber warum sollte sie besorgt sein? Sie hatte ihn sitzen lassen. Ohne mit der Wimper zu zucken, völlig gefühllos.
Was ihre Beziehung eigentlich zutreffend umschrieb. Frei von großen Gefühlen, frei von Sex. Eine Partnerschaft auf der Grundlage einer stabilen Freundschaft, gepaart mit angemessenem Respekt für den anderen, wenn auch ohne jede Leidenschaft. Aber er hatte Summer geliebt, und er war davon überzeugt gewesen, dass sie ihn ebenfalls liebte. Er hatte immer gedacht, die Leidenschaft würde schon noch kommen, und er hatte ihren Wunsch respektiert, erst nach der Hochzeit mit ihm schlafen zu wollen.
Hatte sie eingesehen, dass es ein Fehler war, sich von ihm zu trennen? War sie deshalb hergekommen?
Warum sagte sie nichts? Immerhin hatte sie doch geklingelt und geklopft, dann gab es doch sicher etwas, das sie ihm sagen wollte.
„Bist du hergekommen, um dich zu entschuldigen?", fragte er. Wollte er überhaupt, dass sie sich entschuldigte?
„Ich habe einen Fehler gemacht, erwiderte sie so leise, dass er sie kaum hören konnte. Sie kam auf ihn zu und streckte die Hände nach ihm aus. „Einen großen Fehler.
Ihre Fingerspitzen strichen über seine Brust, dann zog sie die Hand weg, als hätte sie sich an ihm verbrannt, und ballte die Faust, die sie in Höhe ihres Herzens an ihre Brust drückte.
Sein Magen verkrampfte sich. Sie hatte ihn nur leicht berührt, aber das war schon mehr als genug gewesen. Hoffnung keimte in ihm auf, schaffte es fast, den Schmerz der letzten Stunden zu verdrängen. Doch der Schmerz widersetzte sich … Bis Summer sich vorbeugte, ihm erneut die Hand auf die Brust legte und ihn auf einmal so küsste, wie sie ihn noch nie geküsst hatte. Er wurde von ihrer ungewohnten und unwirklich erscheinenden Leidenschaft überrumpelt, sodass er ihren Kuss erwiderte, bis sie leise zu stöhnen begann. Trotzdem hörte er nicht auf. Auch wenn eine warnende Stimme in seinem Hinterkopf ihn anbrüllte, der Frau nicht zu vergeben, die nicht mit ihm – ihrem Verlobten – schlafen wollte, die dann aber mit einem Mann ins Bett gegangen war, den sie eben erst kennengelernt hatte.
Als sie ihre Hüften gegen seine drückte, war er dankbar, dass er nicht auch noch das vierte Glas Scotch getrunken hatte. So fühlte er sich immer noch nüchtern genug, um zu wissen, was er als Nächstes zu tun hatte. Sich ihr zu widersetzen, schied aus. Er hatte schon die letzten Monate damit zugebracht, der Versuchung zu widerstehen, die sie für ihn darstellte.
Aber dieses Mal würde er es nicht tun. Nein, nicht dieses Mal.
Er hob sie in seine Arme, dann trug er sie in seine Wohnung zum Bett und legte sie auf die Tagesdecke. Sie wirkte so anders, weil sie sich gekleidet hatte, wie um ihn zu verführen. Das war noch nie vorgekommen.
Der Gedanke, dass sie sich nur für ihn so hübsch gemacht hatte, erfüllte ihn mit einer wohligen Wärme. „Das kommt so unverhofft", flüsterte er, doch sein Tonfall machte daraus eine Frage. Warum war sie hier? Meinte sie es ernst mit ihm? Und was bedeutete es, dass er bereit war, ihr so schnell zu vergeben?
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals mit dir schlafen würde", murmelte sie.
Er stutzte. „Wie meinst du das?"
„Einfach so."
Das war natürlich keine Antwort, aber anscheinend musste er sich damit begnügen. Hatte der verruchte Rockstar ihr etwa schon den Laufpass gegeben? War das überhaupt wichtig? Ja, das war es. Trotzdem wollte John ihr zeigen, was sie verpasst hatte, als er die ganze Zeit über ihr selbst auferlegtes Keuschheitsgelübde geachtet hatte. Sein Ego verlangte es von ihm!
Er schaltete die Nachttischlampe an, zog die Krawatte aus und knöpfte mit leicht ungelenken Bewegungen sein Hemd auf. Sie forderte ihn nicht auf, damit aufzuhören. Wollte sie es jetzt tatsächlich durchziehen?
Sein Hemd landete auf dem Boden, während er die Gürtelschnalle öffnete und den Gürtel aus den Schlaufen zog, um ihn dann ebenfalls fallen zu lassen. Dabei bemerkte er die hohen, spitzen Absätze ihrer roten Schuhe. Wie eigenartig dieser Abend doch verlief. Er hatte sie nie mit solchen Absätzen gesehen, durch die sie plötzlich genauso groß war wie er.
War das womöglich der Sinn der Sache? Wollte sie mit ihm auf Augenhöhe sein? War aus ihr auf einmal eine aggressive Frau geworden?
Angestrengt musterte er ihre Miene und suchte nach Antworten auf Fragen, die er nicht laut stellte, weil er sich nicht sicher war, ob er ihre Antworten hören wollte. Doch sie unternahm nichts, um ihn zurückzuhalten. Sie zuckte nicht einmal mit der Wimper, sondern verfolgte stattdessen nur aufmerksam jede seiner Bewegungen ohne einen Hauch von jungfräulicher Schüchternheit. Er streifte seine Schuhe ab, dann zog er die Hose und die Strümpfe aus.
Sein schwarzer Slip lag eng an, und dank Summers Berührungen war er nun sogar noch etwas enger. Summer betrachtete ihn genüsslich, was noch viel erregender war als jeder Kuss und jeder körperliche Kontakt. Sie schluckte und hob den Kopf, damit sie ihm direkt in die Augen blicken konnte. Ihre Brustwarzen zeichneten sich deutlich unter dem Stoff ihres Kleides ab.
Sein Herz raste, er hielt die Fäuste geballt.
Wenn er sich nun auch noch seiner Unterwäsche entledigte, würde sie dann zur Besinnung kommen und die Flucht ergreifen? Monatelang hatte sie ihn auf Abstand gehalten. Aber jetzt, nachdem sie mit einem anderen Mann geschlafen hatte, wollte sie ihn auf einmal doch? Welchen Sinn ergab das? Wollte sie zwei Männer miteinander vergleichen? Das war so untypisch für sie. Aber er konnte ja selbst nicht sagen, ob er mit ihr schlafen wollte, weil er ihr verziehen hatte … Oder weil er sich an ihr rächen wollte? Es war eine irrationale Macht, die ihn antrieb, obwohl er damit rechnen musste, von ihr doch noch in letzter Minute aufgehalten oder sogar gedemütigt zu werden.
Allerdings hatte sie davon gesprochen, sie habe einen Fehler gemacht …
Er schob seinen Slip nach unten, woraufhin Summer sich auf dem Bett hinkniete. Sie beugte sich vor, nahm ihn in die Hände, ließ ihre Finger über ihn gleiten … Ihre Berührungen fühlten sich wie warmes, weiches Wasser an. Er schnappte angestrengt nach Luft, kniete sich vor sie auf das Bett und zog ihr das hautenge Kleid über den Kopf. Darunter kamen ein roter Spitzen-BH und ein farblich passender Stringtanga zum Vorschein.
Er schob die Satinträger von ihren Schultern. Öffnete ihren roten BH. Ihre vollen Brüste reckten sich ihm verführerisch entgegen. Ein angenehmes, an Zitronen erinnerndes Aroma hing in der Luft. Ihr Duft …
Bei Summers Anblick verschlug es ihm die Sprache. Er hatte immer geglaubt, sie sei eher der Typ für unschuldig weiße Wäsche …
Er sah ihr fragend in die Augen, während er seine Hände auf ihre Brüste legte und mit den Handballen sanft über ihre aufgerichteten Brustwarzen rieb. Sie verhielt sich so anders, als er es von ihr gewohnt war. Sie gab sich so sexy, so willig, so …
So gar