Verbrenn dir nicht die Finger, Darling
Von Emily McKay
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Über dieses E-Book
Meg kann Grants Liebe einfach nicht vergessen. Ebenso wenig wie den Schmerz, als er sie wortlos verließ! Sie hat sich geschworen, ihn nie wiederzusehen. Doch diesen Schwur muss sie heute brechen - wegen ihrer kleinen Tochter. Mit bebendem Herzen tritt sie ihm entgegen …
Emily McKay
Durch Zufall stieß Emily McKay schon in jungen Jahren auf einen Liebesroman und war von Anfang an fasziniert. Sie studierte Englisch an einer Universität in Texas und unterrichtete vier Jahre lang an einer Grundschule. Während ihrer Tätigkeit als Englischlehrerin setzte sie sich mit dem Schreiben auseinander und näherte sich dem Thema Liebesromane. Sie entschied sich, das Unterrichten zu beenden, und schreibt seither erfolgreich Liebesromanen. Ihr Schwerpunkt sind romantische Komödien. 2001 wurde ihr Traum wahr, denn einer ihrer Romane wurde mit dem begehrten Golden Heart Preis der Romance Writers of America ausgezeichnet. In ihrer Freizeit widmet Emily sich der Gartenarbeit und backt leidenschaftlich gern Cookies. Sie ist glücklich verheiratet und wenn die Autorin ihre Haustiere für einige Zeit abgeben kann, reisen sie und ihr Mann gern an exotische und spannende Orte wie Griechenland oder Costa Rica.
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Buchvorschau
Verbrenn dir nicht die Finger, Darling - Emily McKay
IMPRESSUM
Verbrenn dir nicht die Finger, Darling erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2015 by McKaskle
Originaltitel: „Secret Heiress, Secret Baby"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 367 - 2016 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Victoria Werner
Umschlagsmotive: Jun / Getty Images
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733746964
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
Grant Sheppard schlief noch keine drei Wochen mit Meg Lathem, aber er hatte sich bereits an ihre kleinen Eigenheiten gewöhnt. Er wusste sofort, dass sie nicht da war, als er erwachte, denn sie liebte es, sich im Schlaf an ihn zu schmiegen und den Kopf auf seine Schulter zu legen.
Langsam stieg Grant aus dem Bett und zog die Jeans über, die er achtlos auf den Schaukelstuhl geworfen hatte, der in einer Ecke des Schlafzimmers stand. Dann machte er sich auf die Suche.
In einem Haus dieser Größe war das nicht schwer. Meg war in dem kleinen Bungalow direkt am Marktplatz von Victoria in Texas aufgewachsen. Für einen Mann wie Grant, der der wohlhabenden Oberschicht von Houston entstammte, war die kleine Stadt unweit der Küste an sich uninteressant. Er war nur wegen Meg hier.
Es war normal, sie um drei oder vier Uhr am Morgen in der Küche zu finden. Auch jetzt backte sie wieder, und der Duft – eine Kombination aus gerösteten Nüssen und Karamellzucker – war einfach himmlisch. Allein dieser Duft hätte ihn schon aus dem Bett gelockt.
Grant lehnte gegen den Türrahmen und beobachtete Meg. Sie hatte sich das schwarze Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, der mit jeder ihrer Bewegungen auf und ab wippte. Das knappe Nachthemd reichte gerade über ihren Po. Darüber hatte sie sich eine Schürze umgebunden. Ihre Füße waren nackt, die Nägel blau lackiert. Das Tattoo hinten auf ihrem Schenkel blitzte jedes Mal unter dem Saum ihres Nachthemds hervor, wenn sie sich vorbeugte. Sie hatte mehr Sex-Appeal als jedes Pin-up-Girl. Er musste an sich halten, um sie nicht in seine Arme zu ziehen.
Wenn er sich so in der Küche umsah, hatte er das Gefühl, in die vierziger Jahre zurückversetzt zu sein. Nur die blau lackierten Fußnägel und das Tattoo zerstörten diese Illusion. Das und der Gourmetbrenner, den Meg soeben angezündet hatte.
Er sah zu, wie sie die blaue Flamme über das Meringue-Topping fahren und es goldbraun werden ließ. Erst als sie den Brenner abschaltete und sich aufrichtete, trat Grant näher.
„Was hast du denn diesmal gezaubert?"
Sie lachte leise. „Ich dachte doch, ich hätte dich lechzen gehört!" Sie schwenkte anzüglich die Hüften.
„Und ich finde, ich habe mich sehr anständig und geduldig verhalten!"
Wie eine Balletttänzerin drehte sie sich auf den Zehenspitzen und präsentierte ihr Werk: „Meine neueste Kreation! Eine Kruste aus Haselnuss-Crackern. Darauf dunkler Schokoladenpudding mit einem Meringue-Topping und Marshmallows. Der neueste S’more Pie!"
Er seufzte gespielt dramatisch. „Und ich muss warten, bis der Laden aufmacht, um probieren zu können."
Sie trat beiseite und deutete einladend auf einen zweiten, kleineren Pie. „Du weißt doch, dass ich nie etwas anbiete, das ich nicht selbst getestet habe. Gib mir nur noch eine Sekunde, um …"
Aber er konnte nicht länger warten. Mit wenigen Schritten war er bei ihr und schob seine Hände unter den Saum ihres Nachthemdes – über ihren blanken Po! Er musste sie nur ein paar Zentimeter anheben, um ihren weichen Körper an seiner Männlichkeit zu spüren. Sie schlang die Beine um seine Hüften.
Als er sie küsste, schmeckte sie nach dunkler Schokolade und Meringue – so süß, dass es schon fast zu viel des Guten war.
Das war typisch Meg – eine unwiderstehliche Kombination des Sinnlichen und des Süßen. Und immer fast zu viel des Guten.
Er setzte sie auf die Arbeitsplatte …
Ihr Verlangen war so groß, dass sie fast schneller kam als er.
Das war wieder typisch Meg. Sie war so sexy wie keine andere Frau. Sexy und voller Leidenschaft. Fast zu gut, um wahr zu sein.
Grant fragte sich, ob sie dasselbe auch von ihm dachte.
Nach einer heißen Dusche und einem noch warmen Stück Pie gingen sie wieder ins Bett – glücklich und erschöpft. Meg war schon fast eingeschlafen, als Grant fragte: „Wieso eigentlich S’more Pie?"
Sie seufzte und murmelte schläfrig: „Weil er die gleichen Zutaten enthält, wieso sonst?"
„Nein, das meine ich nicht. Wieso hast du an S’mores gedacht?"
S’mores waren leckere Snacks aus Schokolade, Keksen und Marshmallows, die man gern über dem Lagerfeuer zubereitete.
„Ich weiß nicht, meinte sie nach kurzem Überlegen. „Vielleicht weil sie so typisch sind für ein Ferienlager. Und … ich meine, das zwischen uns – es ist irgendwie wie in einem Ferienlager, findest du nicht?
Er lachte leise. „Du kannst mir glauben – das was wir hier tun, habe ich in einem Ferienlager nie gemacht."
Sie puffte ihn in die Seite. „Quatschkopf! Ich meine, es ist perfekt, aber auch irgendwie vergänglich. Flüchtig. So wie die Tage in einem Ferienlager."
Er hielt den Atem an. Es wäre der perfekte Moment gewesen. Der Moment, auf den er seit Wochen wartete. Es muss nicht vergänglich sein. Komm mit mir nach Houston. Heirate mich.
Es hätte funktioniert. Sie wäre darauf hereingefallen – genau, wie sie auf ihn hereingefallen war.
Aber er sagte es nicht. Er brachte die Worte nicht über die Lippen.
„Mein Grandpa hat die besten S’mores gemacht", fuhr sie fort.
„Ich dachte, S’mores sind alle gleich."
Sie schien nicht zu bemerken, wie distanziert er plötzlich klang.
„Absolut nicht. Ob ein S’more perfekt ist oder nicht, hängt davon ab, wie perfekt das Marshmallow geschmolzen ist. Und darin war Grandpa nicht zu toppen. Er hatte eine Engelsgeduld. Nach kurzem Schweigen setzte sie hinzu: „Ich wollte, du hättest ihn kennengelernt. Er hätte dir gefallen.
Und dann kam das völlig Unerwartete: „So wie du ihm gefallen hättest."
„Das wage ich zu bezweifeln." Er sagte es mehr zu sich selbst, aber sie verstand ihn dennoch.
„Nein. Du hättest ihm gefallen, das weiß ich, erklärte sie energisch. „Du bist ein guter Mensch, Grant Sheppard.
Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor sie sich wieder in die Kissen sinken ließ.
Eine Stunde später, als sie tief schlief, zog er sich geräuschlos an und verließ ihr Haus. Und während er das letzte Mal durch Victoria fuhr, hatte er immer noch den Geschmack ihrer Küsse und ihres Pie auf den Lippen.
Sie hielt ihn für einen guten Menschen. Weil sie seinen Plan nicht kannte. Er hatte vorgehabt, Hollister Cains verschollene Tochter zu finden. Wollte sie dazu bringen, sich in ihn zu verlieben und ihn zu heiraten. Dadurch wollte er genug Einfluss auf Cain Enterprises bekommen, um das Unternehmen in den Ruin treiben zu können.
So plante kein guter Mensch. So plante ein Mensch, dem die persönliche Rache über alles ging. Er war ein Bastard. Er wusste es.
Das Problem war nicht einmal, dass sie es nicht wusste. Das Problem war: Wenn sie ihn so ansah, dann wollte er der Mann sein, für den sie ihn hielt. Und diese Schwäche konnte er sich nicht leisten.
Er musste einen neuen Plan machen.
1. KAPITEL
Gut zwei Jahre später.
Meg Lathem saß in ihrem staubigen, verbeulten Chevy und verfluchte die Hitze von Texas, die verstopften Straßen von Houston und ihre kleine Blase.
Sie hätte in Bay City einen Stopp einlegen und die Toilette aufsuchen sollen. Aber auch wenn sie es getan hätte, wären ihre Nerven jetzt zum Zerreißen gespannt gewesen. Heute sollte sie Grant Sheppard zum ersten Mal nach so langer Zeit wiedersehen.
Sie ertappte sich dabei, dass sie an ihrer Unterlippe nagte. Automatisch griff sie nach ihrer Handtasche, um nach ihrem Labello zu suchen. Sie fand nur ihren Cherry-Bomb-Lippenstift, den sie für gewöhnlich nur am Ende eines besonders langen Arbeitstages benutzte, wenn sie ein wenig Pep und Sex-Appeal brauchte. Im Moment brauchte sie weder das eine noch das andere – sie brauchte nur eines: einen klaren Kopf.
Sie warf den Lippenstift zurück, schnappte sich die Tasche und wollte gerade den Wagen verlassen, als ihr Handy klingelte.
Wäre die angezeigte Nummer nicht die ihrer Freundin Janine gewesen, hätte sie die Mailbox antworten lassen. Aber Janine, die auch ihre Mitarbeiterin in der Konditorei war, kümmerte sich heute um Megs Tochter Pearl. Ohne lange nachzudenken, zog Meg die Wagentür wieder zu, um den Verkehrslärm auszuschließen, und meldete sich mit: „Ist alles okay mit Pearl?"
„Alles im grünen Bereich, Honey. Sie ist glücklich und zufrieden."
„Und warum rufst du dann an?"
„Hast du es schon hinter dich gebracht?"
„Die Fahrt von Victoria hierher dauert zwei Stunden. Ich bin gerade erst angekommen."
„Ha! Bisher hast du dich doch noch nie an Geschwindigkeitsbeschränkungen gehalten. Ich wette, du warst schon vor einer halben Stunde dort und sitzt jetzt im Auto und himmelst den Schriftzug über seiner Tür an: Sheppard Bank and Trust."
„Das stimmt nicht. Meg warf einen Blick auf die Uhr. Sie war erst seit zweiundzwanzig Minuten hier. Und der Schriftzug der Bank stand nicht über der Tür sondern in riesigen Lettern in Höhe des zweiundvierzigsten Stockwerks. Außerdem konnte von Anhimmeln keine Rede sein – eher hatte sie das Gebäude mit grimmiger Miene betrachtet. „Ich habe keine Gefühle mehr für Grant Sheppard, das weißt du. Der Mann ist ein verlogener, hinterhältiger …
„Du musst es nicht machen", unterbrach Janine sie ruhig.
„Ich weiß." Meg rieb sich die Stirn.
„Wir können eine andere Möglichkeit finden."
„Ich weiß", sagte sie noch einmal. Nur gab keine andere Möglichkeit. Ihre Tochter brauchte eine Operation am Herzen. Meg konnte den Eigenanteil der Kosten nicht zahlen, ohne die Konditorei zu verkaufen. Und wenn sie die Konditorei verkaufte, hatte sie keinen Job mehr und konnte nicht für ihren Lebensunterhalt sorgen. Ihre Freunde hatten eine Spendenaktion in Victoria organisiert. Die halbe Stadt war gekommen. Es war ein wirklich herzerwärmender Tag gewesen, aber letztlich hatte er nur neuntausend Dollar gebracht.
Doch allein für die Operation brauchte sie schon fast fünfzigtausend. Anschließend kamen noch die Kosten für die Physiotherapie dazu, und sicher auch weitere Arztkosten. Kosten, die sie nicht aufbringen konnte. Aber Pearls Vater hatte das Geld. Geld war sein Geschäft.
War es nicht fair, dass er sich an den Kosten beteiligte?
Immerhin war er Pearls Vater!
Zu ihm zu gehen hieß nicht zu betteln. Es war ihr Recht.
Es wäre nur so viel einfacher, wenn er schon wüsste, dass er eine Tochter hatte.
„Hör auf, deine Stirn zu reiben, unterbrach Janine das lange Schweigen. „Du weißt, wie empfindlich deine Haut ist. Und wenn du Grant Sheppard nach so langer Zeit zum ersten Mal wiedersiehst, willst du doch nicht überall rote Flecken haben.
Meg riss hastig ihre Hand zurück und klappte den Spiegel herunter. Verdammt! Janine hatte recht!
Sie klappte den Spiegel zurück. Was spielte es für eine Rolle, ob sie Flecken hatte oder nicht? Sie wollte Geld von Grant, nicht mehr und nicht weniger!
„Und nun gib dir einen Ruck! Du schaffst das!" Janine legte auf.
„Okay, murmelte Meg und seufzte schwer. „Auf geht’s!
Sie