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Cora Collection Band 47: Blind Date - fremd und aufregend
Cora Collection Band 47: Blind Date - fremd und aufregend
Cora Collection Band 47: Blind Date - fremd und aufregend
eBook484 Seiten6 Stunden

Cora Collection Band 47: Blind Date - fremd und aufregend

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Über dieses E-Book

Eben waren sie noch Fremde – und nun können sie nicht genug voneinander bekommen!

BLINDES VERLANGEN von CRYSTAL GREEN
Worauf hat sie sich bloß eingelassen! Zu einer Auktion hat Leigh ein Date beigesteuert – und ein geheimnisvoller Millionär hat es ersteigert. In seiner Villa bleibt er für sie unsichtbar im Schatten. Nur seine dunkle Stimme hört Leigh – die ihr Erregendes befiehlt …

DAS GLÜCK WARTET IN BRISBANE von BARBARA HANNAY
Die hübsche Annie McKinnon muss endlich die Outbacks verlassen und ein Blind Date in Brisbane riskieren, um die Liebe ihres Lebens zu finden. Statt ihrer Verabredung empfängt sie allerdings der charmante Theo Grainger. Und der ist leider nur der Onkel ihres Dates …

WOHIN DIE NACHT UNS FÜHRT von SASHA SUMMERS
Was für ein toller Mann! Wie ihr Blind-Date endet, ist Cady sonnenklar: im Bett natürlich. Aber dann sieht sie Patton überraschend bei Vorbereitungen zu einer Hochzeit wieder, die sie beide verhindern wollen. Wenn sie einander bloß nicht ständig ablenken würden …

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum17. Dez. 2021
ISBN9783751502245
Cora Collection Band 47: Blind Date - fremd und aufregend
Autor

Crystal Green

Crystal Green – oder bürgerlich Chris Marie Green – wurde in Milwaukee, Wisconsin, geboren. Doch sie blieb nicht lange: Sie zog zunächst nach Südkalifornien, von dort nach Kentucky und wieder zurück nach Kalifornien. Die Reisezeit vertrieb sie sich, indem sie Gedichte und Kurzgeschichten über die ultimativen Superhelden Supermann und Indiana Jones verfasste. Doch erst nach dem College fasste Chrystal den Entschluss, als Autorin hauptberuflich ihr Geld zu verdienen. Parallel dazu war Chrystal als Lehrerin tätig, zog sich 2002 jedoch aus dem Lehrberuf zurück, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können. Motivation und neue Impulse gewinnt Chrystal unterwegs: Wann immer ihre Zeit es erlaubt, unternimmt sie lange Reisen, gern auch mit dem Rucksack durch Europa oder Amerika. Außerdem liebt sie Yoga und geht Bergwandern.

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    Buchvorschau

    Cora Collection Band 47 - Crystal Green

    Crystal Green, Barbara Hannay, Sasha Summers

    CORA COLLECTION BAND 47

    IMPRESSUM

    CORA COLLECTION erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg

    Neuauflage in der Reihe CORA COLLECTION, Band 47 12/2021

    © 2013 by Chris Marie Green

    Originaltitel: „Mystery Date"

    erschienen bei: Harlequin Books, Toronto

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Anke Laumann

    Deutsche Erstausgabe 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg,

    in der Reihe TIFFANY HOT & SEXY, Band 54

    © 2005 by Barbara Hannay

    Originaltitel: „The Blind Date Surprise"

    erschienen bei: Mills & Boon, London

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Susann Rauhaus

    Deutsche Erstausgabe 2006 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,

    in der Reihe ROMANA, Band 1627

    © 2016 by Sasha Best

    Originaltitel: „Seducing the Best Man"

    erschienen bei: Harlequin Books, Toronto

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Victoria Werner

    Deutsche Erstausgabe 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg,

    in der Reihe TIFFANY HOT & SEXY, Band 62

    Abbildungen: IngredientsPhoto, Chainarong Prasertthai / Getty Images, alle Rechte vorbehalten

    Veröffentlicht im ePub Format in 12/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783751502245

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

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    Blindes Verlangen

    1. KAPITEL

    Leigh Vaughn starrte beklommen auf das imposante Haus, das an der Küste stand und in dem heute Abend ihre geheimnisvolle Verabredung stattfinden sollte.

    „Gestern Nacht habe ich geträumt, wieder nach Manderlay zu gehen", sagte Margot.

    „Was?" Leigh wandte sich der dunkelhaarigen Frau mit den blaugrünen Augen neben ihr auf dem Fahrersitz zu, die eine ihrer besten Freundinnen war.

    „Das ist die erste Zeile des Romans ‚Rebecca‘ von Daphne de Maurier. Jagt dir dieses Haus nicht auch einen Schauer über den Rücken? Genau wie der Erzählerin im Buch, nachdem sie herausgefunden hat, dass die erste Frau ihres frischgebackenen Ehemannes auf dessen Landsitz Manderlay herumspukt?"

    Leigh wünschte, dass Margot sie heute Abend einmal nicht necken würde. Im Moment wäre ein wenig moralische Unterstützung angebracht. „Es ist nur ein Date", sprach sie den Satz aus, der ihr bereits den ganzen Tag lang im Kopf herumging.

    „Ein Date. In einem riesigen, düsteren Haus. Mit einem Mann, der dir nicht sagt, wer er ist."

    Sie bemerkte das Glitzern in den Augen ihrer Freundin. „Warum musst du noch Öl ins Feuer gießen? Ich bin schon nervös genug."

    „Vielleicht solltest du auch nervös sein. Margot warf einen Blick auf das graue Haus mit den Spitzbögen, das am Horizont in den dämmrigen Novemberhimmel aufragte. „Ich habe nicht geglaubt, dass du dich wirklich darauf einlässt, als der geheimnisvolle Mann bei der Auktion deinen Korb ersteigert hat. Du überraschst mich. Vielleicht bist du doch noch ein bisschen abenteuerlustiger geworden.

    Ein Abenteuer. Meine Güte. Deswegen war Leigh hergekommen, nicht wahr? Der Mann, der in diesem Haus auf sie wartete, hatte beim Wiedersehenstreffen zwischen ihrer Studentinnenverbindung Tau Epsilon Gamma und dem männlichen Gegenstück Phi Rho My vor einem Monat fünftausend Dollar für ihren Korb ausgegeben.

    Sie holte tief Luft. Nicht einmal auf den Partys während der Zeit auf dem College in San Joaquin hatte sie etwas so Verrücktes getan. Margot, Dani und sie waren schon damals beste Freundinnen gewesen. Sie hatten ihre Jugend genossen und viel Spaß gehabt. Aber mit den Albernheiten hätte Schluss sein sollen, nachdem sie erwachsen geworden waren.

    Aber nein. Margot und sie hatten anlässlich des Wiedersehens nach zehn Jahren diese Auktion veranstalten müssen. Dafür hatte jede der teilnehmenden Frauen Zutaten für eine Verabredung in einen Korb gepackt, und der jeweils höchste Bieter hatte einen oder mehrere dieser „Date-Körbe" ersteigern können.

    Der Mann, der Margots Korb mit ihren sexy Zutaten für eine Verabredung ersteigert hatte, war ausgerechnet Clint gewesen, ihr Erzfeind auf dem College. Mittlerweile waren die beiden verlobt. Leigh hingegen war ihrem Image als braves Mädchen vom Land treu geblieben. Sie hatte ihren Korb mit dem Etikett „Der Geschmack von Honig" beklebt und damit ein von ihr zubereitetes Abendessen verbunden.

    Doch dann hatte Beth Dahrling, ein Mitglied ihrer Studentinnenverbindung, den Korb ersteigert. Als Kontaktperson für einen Mann, der seine Identität nicht preisgeben wollte. Leigh warf erneut einen Blick auf das Haus, das direkt aus einem Schauerroman entsprungen sein könnte. „Ich kann nicht glauben, was du mir hier eingebrockt hast, Margot."

    „Ich? Wieso ich? Du warst doch diejenige, die den Bedingungen zugestimmt hat, nachdem Beth den Korb ersteigert hat."

    Leigh wischte mit den Händen nervös über ihre Jeans. Der Mann, der jetzt auf sie wartete, hatte darum gebeten, dass sie sich genauso lässig anzog wie in ihrer auf ländliche Küche spezialisierten Kochsendung auf dem TV-Sender Food Network.

    Also trug sie Jeans, Cowboystiefel und eine Spitzenbluse mit Blumenmuster, die zu viel Dekolleté zeigte. Die eng sitzende Jeans erinnerte sie daran, wie sie sich vor über einem Jahr gefühlt hatte. Damals war sie noch mollig gewesen.

    „Aber du hattest die Idee, eine Auktion mit Dating-Körben zu veranstalten, als Dani ihre großen Hochzeitspläne ad acta legen wollte, erwiderte Leigh gereizt. „Um ihr zu helfen, Geld für eine Traumhochzeit zusammenzubekommen.

    „Auch wenn es nichts gebracht hat. Dani hat sich geweigert, das Geld anzunehmen, und sich für eine Hochzeit in kleinem Rahmen entschieden. Margot warf ihr einen wissenden Blick zu. „Du bist nur sauer, weil ich meinen Korb höllisch sexy gestaltet habe und du nicht völlig ins Hintertreffen geraten wolltest. Habe ich recht?

    Leigh machte ein verärgertes Gesicht. Aber in Wirklichkeit beschwor sie nur einen Streit herauf, um Zeit zu schinden. Warum zögerte sie auszusteigen? Seit Margot und sie ihre Körbe zusammengestellt hatten, war sie von einer inneren Unruhe erfüllt. Nein, sie war schon seit etwa einem Jahr angespannt und rastlos. Seit sie die überflüssigen Pfunde verloren hatte, die sie seit Kindertagen mit sich herumgetragen hatte.

    Seither fand sie nachts oft keinen Schlaf. Dann berührte sie sich selbst und versuchte, sich selbst das zu geben, was ihr beim langweiligen Sex mit ihren bislang wenigen festen Partnern gefehlt hatte. Natürlich hatte sie jedes Mal auf Sex im Dunkeln bestanden, um vor den Männern ihre Speckpolster zu verbergen. „Entschuldige, meinte sie schließlich. „Ich bin nervös und sage Dinge, die ich nicht so meine.

    „Bist du sicher, dass du nicht einfach nur aufgeregt bist?"

    Das ist gut möglich. „Ich stelle nur gerade alles infrage. Wenn dein Korb nicht so sexy gewesen wäre, hätte ich mich bei meinem dann mehr zurückgehalten? Warum habe ich nicht einfach nur ein unschuldiges, kleines Picknick angeboten?"

    Sie und Margot hatten immer miteinander gewetteifert. Schon als sie sich auf dem College ein Zimmer geteilt hatten. Aber auch danach, als ihre Freundin mit den Reisebüchern für alleinstehende Frauen viel Erfolg gehabt hatte. Leigh hatte sich immer mit ihr messen wollen. Und die Körbe waren keine Ausnahme gewesen.

    Margot unterdrückte ein Lachen. „Vermutlich hast du recht. All das ist meine Schuld. Ich bin eine schreckliche Person, die dich dazu bringt, ein bisschen Spaß zu haben."

    Leigh stimmte in das Lachen ein, wurde beim Blick auf das Haus jedoch sofort wieder ernst. In welche Situation brachte sie sich? Ein Prickeln glitt über ihre Haut. In Wahrheit wollte sie zu diesem geheimnisvollen Date gehen und all die Komplexe hinter sich lassen, die ihr als Pummelchen zu schaffen gemacht hatten. Sie konnte es kaum erwarten, nicht länger brav und zurückhaltend zu sein.

    Ihre Freundin holte das Smartphone hervor, wählte eine Nummer und warf ihr einen Blick zu. „Jemand muss dir einen zusätzlichen Schubs geben, damit du aus dem Auto steigst. Einen Moment später lächelte sie. „Dani? Leigh ist bei mir. Ich schalte den Lautsprecher ein.

    Leigh hörte, wie Dani lachte. Fast konnte sie das Gesicht der Frau mit den roten Locken und den grauen Augen vor sich sehen, auf dem sich manchmal Enttäuschung abzeichnete. Weil sie nicht die opulente Hochzeitsfeier haben konnte, von der sie schon seit der gemeinsamen Zeit auf dem College träumte? Oder bekam sie nach der seit Jahren dauernden Verlobung mit Riley tatsächlich kalte Füße?

    „Du bist noch nicht in das Haus gegangen?", fragte Dani.

    Sie verdrehte die Augen. „Bist du nicht mit deinem Catering beschäftigt?"

    „Ich mache eine Pause bei der Arbeit. Das habe ich auch getan, als ich dir gut zugeredet habe, bevor du das Hotel verlassen hast. Ich wünschte, bei euch sein zu können."

    „Keine Sorge, ich habe hier alles im Griff, meinte Margot. „Allerdings wäre es eine Hilfe, wenn du jetzt hier wärst, um Leigh zusammen mit mir einen Tritt in den Hintern zu geben. Du müsstest dieses schaurige Haus einmal sehen, in das sie sich nicht hinein…

    Leigh schnitt ihr das Wort ab: „Margot raubt mir den letzten Nerv und amüsiert sich köstlich dabei, Dani."

    „Hör einfach nicht auf sie. Was kann schon passieren? Beth Dahrling hat doch gesagt, dass sie dich im Haus in Empfang nimmt, richtig?"

    „Richtig. Aber ich bezweifle, dass sie den ganzen Abend über den Anstandswauwau spielt. Sie ist nur mit diesem Mann befreundet und hat die Organisation unseres Treffens geleitet."

    „Sie gehört zu unserer Schwesternschaft", entgegnete Dani. „Außerdem hat sie erzählt, dass dieser Mann bei Phi Rho My war. Ein Bruder unserer Lieblingsstudentenverbindung brächte dich nie in eine schlimme Situation."

    Das stimmte alles. Beth hielt sich auch in diesem Haus auf. Zudem hatte Riley, Mitglied bei Phi Rho My, ihr versichert, dass einer von ihnen ihr niemals auch nur ein Haar krümmen würde. Dennoch hatten selbst Rileys eifrige Onlinerecherchen nicht aufklären können, wer der geheimnisvolle Mann war, der ihren Korb ersteigert hatte.

    „Bestimmt hast du viel Spaß, beruhigte Margot sie. „Ich wette, es handelt sich um einen Cowboy aus San Joaquin, der mit seiner Farm das große Geld gemacht hat. Er wird die TV-Köchin bitten, ihm ein Abendessen zuzubereiten – und während ihr es euch schmecken lasst, lachst du über diese ganze Geheimniskrämerei.

    Leigh sah ihr in die Augen. Aber Margot wandte den Blick ab – nicht zum ersten Mal in letzter Zeit. Seltsam. Ihre Freundin war zu Clint auf dessen Pferderanch gezogen und schrieb ein neues Buch über eine Frau aus der Großstadt, die auf dem Land lebte. Zudem hatte sie einen neuen und vielbeachteten Blog im Internet. Warum erweckte sie also gelegentlich den Eindruck, etwas zu verbergen?

    „Nun?, meldete sich Dani wieder zu Wort. „Bist du bereit für ein Abenteuer?

    Sie warf einen letzten beunruhigten Blick auf das Haus. Dann überlief sie wieder dieses Kribbeln.

    Adam Morgan lehnte im obersten Stock des Hauses an der Wand und schaute durch das vergitterte Fenster zum Auto hinunter, das vor der Einfahrt stand. „Sie kommt nicht rein, oder?"

    Seine gute Freundin Beth Dahrling stand neben ihm und sah ebenfalls aus dem Fenster. „Nun, zumindest ist Leigh hier. Bestimmt hat sie den weiten Weg nicht gemacht, um jetzt wieder umzukehren."

    Aber sie hatte wohl recht. Er hatte extra ein kleines Flugzeug gechartert, mit dem er Leigh von Lodi in die Nähe des Pismo Beach geflogen hatte. Er hatte entschieden, dass dieses Abendessen weit weg von San Joaquin stattfinden müsse, wo er und Leigh gemeinsam das College besucht hatten. Er allerdings nur für kurze Zeit.

    Adam warf Beth einen Blick zu. „Du hältst dieses Date immer noch für eine schlechte Idee", meinte er leicht amüsiert.

    „Für eine höchst sonderbare Idee. Ich finde, du hättest einfach nur Leighs Date-Korb ersteigern und sagen sollen, wer du bist."

    „Sie erinnert sich nicht an mich." Er war nicht einmal lange genug auf dem College gewesen, um nach der Zusage der Mitgliedschaft bei der Studentenverbindung auch initiiert worden zu sein.

    Aber Adam hatte sich sehr gut an Leigh erinnert, als er sie vor einigen Monaten zum ersten Mal im Fernsehen entdeckt hatte. Als Beth dann die beim Wiedersehenstreffen von Tau Epsilon Gamma und Phi Rho My geplante Korb-Auktion erwähnt hatte, war ihm sofort wieder eingefallen, wie sie vor vierzehn Jahren gewesen war. Sie war immer zu einem Lachen aufgelegt gewesen und hatte ihm, dem schüchternen Erstsemester, ein Lächeln geschenkt.

    Beth seufzte. „Kannst du es ihr verdenken, dass sie vorsichtig ist? Sie weiß nichts über dich. In diesem alten Haus könntest du das Phantom der Oper sein."

    „Ich wollte mich nicht in einem meiner Wohnhäuser mit ihr treffen."

    „Du weißt verdammt gut, was ich meine. Wirklich, das ist das Merkwürdigste, was du je getan hast …"

    Mehr musste sie nicht sagen. Adam war zu einem Einsiedler geworden, seit seine Frau Carla vor zwei Jahren an Brustkrebs gestorben war. Zu den wenigen Dingen, die ihn außerhalb seiner vier Wände noch interessierten, zählten die vielen Immobilien- und Investmentgeschäfte, die er von Carla geerbt hatte. Inzwischen hatte er es geschafft, diese Investitionen zu vervielfachen, und war ein reicher Mann.

    „He. Du brauchst keine Bedenken zu haben. Das Date geht gut aus."

    Sie verdrehte die Augen. „Ja, für dich. Du wirst dich wie bisher vorübergehend gut unterhalten und dich dann der nächsten Abwechslung zuwenden. Aber keine dieser Frauen war jemals Mitglied meiner Schwesternschaft."

    Beth redete von den Frauen, denen Adam online begegnete. Frauen, mit denen er abgeschirmt am Computer reden konnte. Diese Frauen regten seine Fantasie an, und das war alles, was er die letzten zwei Jahre gebraucht hatte.

    Bis er Leigh in ihrer TV-Kochsendung gesehen hatte, wo sie in einer nachgestellten Landhausküche bei Kerzenschein ihre sinnlichen Gerichte zubereitete. Darin trug sie immer eine rot-weiß karierte, in der Taille zusammengeknotete Bluse, unter der ihr nackter Bauch hervorblitzte. Zudem erlaubte der Ausschnitt der Bluse einen Blick auf ihr Dekolleté. Die langen blonden Haare waren jedes Mal zu einem Pferdeschwanz frisiert – was ihr herzförmiges Gesicht zur Geltung brachte.

    Seit der Zeit auf dem College war sie schlanker geworden. Aber er fand, dass sie damals mit ihren Rundungen genauso schön ausgesehen hatte. Er hatte sie zum ersten Mal auf einer Party gesehen, die Tau Epsilon Gamma und Phi Rho My gemeinsam gefeiert hatten.

    Adam hatte Herzklopfen bekommen, als sie mit ihren Freunden gescherzt hatte. Ihr ansteckendes Lachen hatte er nie vergessen. Es hatte ihn in den Bann gezogen. Genau wie ihr umwerfendes Lächeln, das sie ihm im Vorbeigehen geschenkt hatte.

    Wenn er nicht so schüchtern gewesen wäre, hätte er dieses Lächeln als Ermunterung aufgefasst, sie anzusprechen. Diese Chance hatte er verpasst. Wohl deshalb hatte er sich immer wieder vorgestellt, was sich vielleicht zwischen ihnen hätte entwickeln können.

    Natürlich nur, bis er in sein Elternhaus zurückgerufen worden war, weil sein Vater an einem Herzinfarkt gestorben war. Als ältester Sohn hatte er sich um die Familie und die Ranch kümmern müssen.

    Erneut sah Adam aus dem Fenster. Das Auto stand noch immer in der Einfahrt. Sogar jetzt schlug sein Herz schneller, wenn er an Leigh dachte. Aber nicht wegen eines unerfüllten Jugendschwarms, sondern in Erwartung des heutigen Abends.

    Er hatte dieses Date aus purer Neugier in die Wege geleitet. Wie mochte Leigh sich in all den Jahren entwickelt haben? Strahlte sie immer noch so viel Wärme aus? Nein, ich brauche keine Wärme. Nur die Neugier trieb ihn an, und heutzutage konnte er es sich leisten, sie zu befriedigen. Er konnte sich fast alles leisten, was ihm für eine kurze Weile die Langeweile vertrieb.

    In der Fensterscheibe spiegelte sich undeutlich sein Gesicht wider. Die dunklen Haare und goldfarbenen Augen waren das Erbe der spanischen Abstammung seiner Mutter. Er hatte einen harten Zug um den Mund und erkannte sich kaum wieder. „Es ist nur eine harmlose Verabredung, Beth. Für alle Beteiligten."

    „Ich wette, dass Leigh dieses Szenario Angst macht. Turnt es dich an, dass sie sich fragt, wer du bist?"

    Adam dachte einen Moment darüber nach. Ja, es turnte ihn an. Außerdem gefiel es ihm, dass sie nie genug über ihn erfahren würde, um danach noch einmal Kontakt zu ihm aufnehmen zu können. Beziehungen kamen für ihn nicht infrage. Nicht mehr. Sein Herz gehörte Carla.

    Beth drehte sich zur Tür um. „Ich gehe hinaus."

    „Um sie hereinzuzerren?"

    „Keine Ahnung, was ich tue. Aber das hier ist lächerlich. Fast so lächerlich wie die geschäftsführende Assistentin eines Mannes zu sein, der während seiner gesamten Verabredung im Dunkeln bleiben will."

    Er lachte. Sein Plan für das Abendessen klang tatsächlich verrückt. Das war das absolut sichere Date … und zugegebenermaßen ein Spiel. Und je länger er es sich vorstellte, desto mehr turnte es ihn an.

    Als Beth das Zimmer verließ, hielt Adam einen Moment lang den Atem an und schüttelte dann den Kopf, angesichts seines Verhaltens. Carla würde bestimmt annehmen, dass er durchgedreht wäre. Sie hätte ihn mit Sicherheit gefragt, was zum Teufel mit ihm los wäre.

    Aber Carla war immer direkt auf den Punkt gekommen. Sogar als er vor vierzehn Jahren nach Hause zurückgekehrt war, um seinen Vater getrauert und seiner Mutter geholfen hatte, die Rinderranch zu leiten und seine drei jüngeren Geschwister großzuziehen.

    Nur zwei Tage später hatte die sieben Jahre ältere und klügere Carla ihre Nachbarschaftshilfe angeboten. Ihrer sehr reichen Familie gehörte die große Farm nebenan. Als Achtzehnjähriger war er so überfordert gewesen, dass er nachts kaum einmal vier Stunden Schlaf bekommen hatte. Im Laufe der Jahre war aus Freundschaft Liebe geworden. Ihre Ehe war glücklich gewesen. Dann war Carla gestorben.

    Gespannt beobachtete Adam, wie Beth zu dem Auto ging. Würde Leigh aussteigen oder ihn allein zurücklassen, wie es jeder in seinem Leben zu tun schien?

    „Oh, du meine Güte, Beth kommt zum Auto." Leigh sank tiefer in den Sitz.

    „Sollen wir uns verstecken?", neckte Margot sie.

    Nur gut, dass Dani aufgelegt hatte. Sonst hätte sie sich auch deren ironische Kommentare anhören müssen. Sie stieg aus, setzte ein Lächeln auf und umarmte Beth zur Begrüßung.

    Margot stieg ebenfalls aus und umarmte Beth. „Entschuldige die Verspätung. Dani hat wegen ihrer Hochzeitspläne angerufen. Wir haben im Auto noch miteinander telefoniert."

    „So? Ich habe gehört, dass Dani und Riley auf Clints Ranch heiraten wollen." Beth lachte. „Ich meine, auf deiner Ranch, Margot. Ihr beiden lebt ja jetzt zusammen."

    „Ja, die Hochzeit findet bei uns statt, und du bist herzlich eingeladen. Sie ging zurück zur Fahrerseite. „Das ist mein Stichwort, das Weite zu suchen. Sie zwinkerte Leigh zu, bevor sie einstieg. „Viel Spaß."

    Beth führte Leigh zum Haus. „Also hat Margot dich hergefahren?"

    „Ja, ich habe mich mit ihr im Sea Breeze Suites getroffen. Wir wollen das Wochenende zusammen verbringen. Deshalb habe ich die angebotene Limousine nicht gebraucht."

    „Das beantwortet nicht meine Frage."

    „Du willst wissen, ob sie mich hergefahren hat, weil ich wegen dieses Dates auf der Hut bin?"

    „Genau. Beth lachte. „Es war wirklich clever, eine Freundin mitzubringen. Aber du kannst mir vertrauen.

    „Das tue ich." Aber je näher sie dem Haus kamen, desto mulmiger wurde Leigh zumute. Gleichzeitig stand sie total unter Strom. Auf ein solches Abenteuer hatte sie sich noch nie eingelassen, und es gefiel ihr sehr.

    „Alles, worum du für die Verabredung gebeten hast, steht bereit. Von den Zutaten bis hin zum Kochgeschirr."

    Ihr Dating-Korb hatte ein Abendessen mit dem Geschmack von Honig beinhaltet. Genau wie Margot hatte sie penibel darauf geachtet, für den weiteren Verlauf des Abends nicht zu viel zu versprechen. Aber wenn ihr der geheimnisvolle Mann zusagte, und sie nach dem Essen Lust auf mehr hätte … Leigh pulsierte das Blut durch die Adern. „Woher kennst du ihn?"

    „Ich bin mit ihm befreundet, aber auch seine Mitarbeiterin. Es war purer Zufall, dass er nach dem College meinen Lebenslauf im Internet entdeckt hat. Jetzt bezahlt er mich gut dafür, dass ich mich um seine geschäftlichen Angelegenheiten kümmere."

    „Und wer genau ist ‚er‘?"

    Beth lachte. „Netter Versuch. Aber mehr kannst du mir nicht entlocken."

    Als sie vor der Haustür ankamen, hielt Leigh inne. „Warum bemüht er sich so, ein Geheimnis zu bleiben?"

    „Mit deinem Korb hast du das Spiel eröffnet, und jetzt ist er am Zug, erwiderte sie nach kurzem Zögern. „Der heutige Abend wird nur ein großer Spaß werden. Wenn du das nicht vergisst, gehst du zufrieden wieder weg.

    Welcher Mann spielte auf diese Weise Spielchen? Und welcher Mann konnte sich ein Haus wie dieses direkt am Strand leisten? „Er ist reich. So viel kann ich sagen."

    „Nun, er hat Geld. Hast du diese Adresse gegoogelt?"

    Leigh nickte. Die Recherchen hatten lediglich ergeben, dass das Haus eine Mietimmobilie war. „Das Haus gehört ihm wohl nicht."

    „Nein. Er verbringt nur die Ferien hier." Beth öffnete die Tür und ging vor.

    Leighs Herz hämmerte vor Aufregung, als sie den Eingangsbereich mit der ausladenden Treppe betrat. Noch nie im Leben hatte sie sich so sehr danach gesehnt, ein Abenteuer zu erleben. Sie hatte jetzt eine gute Figur, und ihr wurde immer wieder gesagt, dass sie tatsächlich hübsch war. Es wurde Zeit, das Beste daraus zu machen.

    „Wie schön, dich hier zu sehen, Leigh."

    Als sie die tiefe Männerstimme hörte, schoss ihr Adrenalin ins Blut. Sie wollte diesen Mann sehen. Sie wollte wissen, wer fünftausend Dollar für das Vergnügen ihrer Gesellschaft bezahlt hatte.

    Doch als sie Beth um die Ecke folgte, fand sie nur einen Tisch vor, auf dem ein verkabeltes Gestell mit einem Smartphone stand. Jemand hatte ihren geöffneten Korb mit den Honigtöpfen daneben platziert. Auf den Etiketten hatte sie jeweils ihre Ideen für die Gänge des Menüs notiert.

    Als sie in den Korb sah, beschlich sie das Gefühl, dass die Verführung bereits begonnen hatte. Sie erschauerte kurz, als sie erneut seine Stimme hörte.

    „Du hast eine Weile gebraucht, um hereinzukommen, Leigh."

    „Sich ein wenig zu verspäten gehört doch dazu, nicht wahr?"

    „Besser du kommst spät als nie", parierte er.

    Sie wusste nicht, ob sie lachen oder dahinschmelzen sollte. War das eine sexuelle Anspielung? Hatte er auch nur eine Vorstellung davon, wie seltsam das alles hier war? Wie … nun, okay, absolut faszinierend es war? Sie warf Beth einen fragenden Blick zu. Will er ernsthaft erst einmal nur via Lautsprecher mit mir in Kontakt treten?

    Seine Assistentin lächelte vielversprechend und nahm das Smartphone in die Hand. „Wie wäre es, wenn wir einen kurzen Rundgang machen, bevor ich dich in die Küche bringe?"

    Offenbar versuchen sie dafür zu sorgen, dass ich mich wohl fühle. Da Leigh bezweifelte, dass sie sich heute Abend jemals entspannte, war es keine schlechte Idee. „Klingt gut."

    Sie folgte Beth durch den Eingangsbereich in den riesigen Salon mit Blick auf den Ozean. Die Sonne versank allmählich hinter dem Horizont, während die Wellen an die Küste brandeten. Der mit antiken Möbeln eingerichtete Raum erinnerte sie an ein Museum. „Wie alt ist dieses Haus?", fragte sie nur, damit sie wieder die Stimme des geheimnisvollen Mannes hörte.

    „Nicht so alt, wie es den Anschein hat. Es wurde erst vor dreißig Jahren gebaut. Allerdings mit dem Vorsatz, nach altem Geldadel auszusehen."

    „Ich habe gehofft, du sagst, dass es seit dem finsteren Mittelalter im Besitz deiner Familie ist. Aber ich weiß unter anderem, dass es dir nicht gehört." Leigh hörte ihn lachen. Vielleicht hatte Beth recht, und sie sollte diese rätselhafte Verabredung einfach genießen.

    Sie wanderte im Salon umher, strich über das große Klavier und stellte sich einen Mann vor, zu dem diese Stimme passte. Ein geheimnisumwobener Magnat? Ein milliardenschwerer Cowboy?

    „Stört es dich, dass ich mehr über dich weiß als du über mich?", fragte er.

    „Ich würde lügen, wenn ich das Gegenteil behaupte." Dieses fast voyeuristische Spiel setzte sie unter Hochspannung. Er konnte sie sehen, aber sie ihn nicht. Trotzdem schien sie Macht über ihn zu haben. Immerhin schien er ausreichend interessiert an ihr zu sein, dass er sie ausgewählt hatte.

    Das aufreizende Szenario vermittelte ihr das Gefühl, waghalsig zu sein – was sie bisher in Bezug auf Männer definitiv noch nie gewesen war. Sie blieb vor einer Minibar stehen. „Was genau weißt du über mich?"

    „Nun, es ist kein Geheimnis, dass du eine TV-Kochsendung hast. Vorher hast du als Privatköchin für einige sehr bekannte Countrysänger in Nashville gearbeitet. Einer dieser Stars hat seinen Einfluss geltend gemacht, um dir die Kochsendung zu verschaffen."

    „Du hast deine Hausaufgaben gemacht", meinte Leigh, während Beth sie aus dem Salon zur Treppe führte.

    „Ob du es glaubst oder nicht. Dein Leben ist ein offenes Buch", erwiderte er.

    Sie folgte Beth langsam die Treppe hinauf. „Warum sagst du das? Weißt du noch mehr über mich?" Ihr Puls raste.

    „Auf dem College hast du im Hauptfach Hauswirtschaftslehre studiert. Du warst jedes Jahr im Komitee für die Rodeo Days und neben anderen Auszeichnungen als beste Studentin des Semesters auf der Dean’s List aufgeführt."

    „Und?"

    Er lachte. „Und ich weiß alles, was in deiner Biografie auf der Website der Kochsendung steht."

    Wie viel weiß dieser Mann über mich? Leigh folgte Beth in den ersten Stock bis zum Ende des langen Flurs. Sie versuchte, nicht an die Dinge aus ihrer Vergangenheit zu denken, die sie noch immer belasteten. Zum Beispiel daran, dass ihre Schwester Hannah bei einem Badeunfall ums Leben gekommen war, noch bevor Leigh die Highschool verlassen hatte. Hannah, die in den Augen ihrer Eltern immer das perfekte Kind gewesen war und es nun auch immer bleiben würde.

    „Zu dumm, dass du nicht hier wohnst, sagte sie zu ihm. „Sonst könnte ich aufgrund der Einrichtung vielleicht Rückschlüsse auf dich ziehen. Als er lange nichts erwiderte, klopfte ihr Herz immer lauter. Dachte er daran, ihr seinen Namen zu sagen?

    „Du kannst mich Callum nennen. Das sollte für den Moment genügen."

    Seine Stimme klang jetzt wärmer. Kannte er sie? Aufgrund des Namens fiel es ihr leichter, sich sein Gesicht vorzustellen: ein dunkelhaariger Mann mit einem Lockenkopf und leuchtend blauen Augen. Ihr wurde heiß. Dieses Spiel turnte sie an, und es war erst der Anfang. Sich auszumalen, was dieser Abend noch für sie bereithielt, versetzte ihr einen Kick.

    Leigh warf einen Blick auf Beth, der offenbar unbehaglich dabei zumute war, diesem privaten Gespräch zu lauschen. Leigh nahm ihr das Smartphone aus der Hand und gab Beth lächelnd zu verstehen, dass sie ihre Begleitung jetzt nicht mehr benötigte.

    Ihre Freundin erwiderte das Lächeln höflich und ging die Treppe hinunter. Als Leigh hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel, sagte sie: „Callum, kann ich jetzt anfangen zu kochen?"

    2. KAPITEL

    Adam war ziemlich sicher, dass Leigh nicht wusste, dass er in ihrer Nähe war: In einem verdunkelten Alkoven, der ihm von oben einen Blick auf die Küche bot. Würde sie Angst bekommen, wenn sie merkte, dass er ihr so nah war? Oder reizte sie der nächste Zug in diesem Spiel genauso so sehr wie ihn?

    Sie hatte das Smartphone auf ein weiteres verkabeltes Gestell gelegt, das auf einer Marmortheke bereitstand. Daneben waren das erstklassige Kochzubehör, ihr Korb und die anderen Zutaten aufgereiht, die sie für die Zubereitung des Abendessens brauchte. Er hatte für alles gesorgt und offenbar alles richtig gemacht.

    Leigh lächelte zufrieden. Sie sah noch schöner aus als im Fernsehen. Ihre blonden Haare glänzten. Zudem trug sie die sexy Kleider, die seine Fantasie so angeheizt hatten, als er sie in der Kochsendung gesehen hatte.

    Aber das Date heute Abend war nicht billig und geschmacklos. Es tat einfach gut, sie anzusehen. Irgendwie legte sich dadurch für eine Weile die Gefühllosigkeit, die seit zwei Jahren sein ständiger Begleiter war. Leighs Nähe versetzte Adam zurück in die Zeit, als ihm zuerst durch den Tod seines Vaters und dann erneut durch den Tod seiner Frau der Boden unter den Füßen weggezogen worden war.

    „Wie wäre es, wenn du die Flasche mit Honigwein öffnest, die im Kühlschrank steht?, fragte er, als sie sich die Hände gewaschen hatte. Sie warf einen Blick auf das Smartphone. Einen Moment lang war er eifersüchtig, weil sie „Callum nicht ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte.

    „Diesen Wein gibt es erst nach dem Abendessen. Leigh ging zum Kühlschrank und nahm eine Flasche Chardonnay heraus. „Aber ich würde während des Kochens gern einen Schluck Weißwein trinken, wenn es dir recht ist.

    „In deiner Sendung trinkst du nichts."

    „Das ist die Entscheidung der Produzenten. Lächelnd schenkte sie sich ein Glas Wein ein, hob es hoch und hielt es nacheinander in die vier Ecken des Zimmers. „Auf dich. Wo immer du auch bist.

    Als sie sich der Ecke zuwandte, in der Adam sich versteckte, hatte er eine Sekunde lang das Gefühl, dass sie ihn entdeckt hätte. Aber das war lächerlich – und wahnsinnig aufregend.

    Leigh trank einen Schluck Wein, griff dann nach einem ihrer Honigtöpfe und öffnete ihn. Er wusste, dass sie ein Abendessen zubereitete, das sein Geld wert war. Das Menü würde aus Maisbrot bestehen, einem Salat, in Balsamico und Honig glasierten Lammkoteletts, dazu in scharf gewürztem Honig gebackener Blumenkohl und eine Honigtorte zum Dessert.

    Wie sie wohl reagieren würde, wenn er zu ihr kam, um gemeinsam mit ihr zu essen? Sofort war seine Kehle wie zugeschnürt. Ihm gefiel dieses sogenannte Date besser so, wie es war. Er flirtete mit ihr, verführte sie im Verborgenen und am Ende gab es keinerlei Verpflichtungen. Es wäre eine weitere virtuelle Begegnung. Genau wie seine Verabredungen am Computer. Vielleicht war er tatsächlich gestört, wie Beth behauptete.

    Leigh fettete eine Pfanne ein. „Also was ist mit dir und Beth?"

    Adam bemerkte, dass sie mit ihm flirtete. Offensichtlich hatte sie sich an das Szenario gewöhnt. „Beth ist eine Freundin …"

    „Ich weiß, ich weiß, unterbrach sie ihn. „Ihr seid Freunde, und sie arbeitet für dich. Aber sie ist auch eine schöne Frau. Hast du nie …?

    „Nein, nie, wehrte er brüsk ab. Als sie erstarrte, fügte er hinzu: „Erstens ist sie wie eine große Schwester für mich. Und zweitens bin ich nicht ihr Typ.

    „Und was ist ihr Typ?"

    Ihre Beharrlichkeit brachte Adam zum Lächeln. „Männer gehören nicht dazu."

    „Oh. Leigh schüttete das Mehl in eine Schüssel. „Das ist seltsam. Als sie meinen Korb ersteigert hat, dachte jeder, dass sie mir Avancen macht.

    „Unter anderen Umständen vielleicht. Aber Beth ist unglücklich verliebt und schon eine ganze Weile solo. Sie sagt, dass sie einfach zu viel arbeitet."

    „Du scheinst ein knallharter Arbeitgeber zu sein."

    „He, ich zwinge sie nicht, Überstunden zu machen. Sie ist ein Workaholic."

    „Hast du sie auf dem College getroffen?"

    „Wir sind uns damals kurz über den Weg gelaufen", erwiderte Adam ausweichend.

    Leigh gab Zucker und Backpulver zum Mehl. „Wie warst du denn in der Schule?"

    „Glaubst du wirklich, dass ich dir diese Frage beantworte?"

    „Nun, einen Versuch war es wert", antwortete sie lachend.

    Sie bezauberte und erregte ihn. Gebannt verfolgte er jede ihrer Bewegungen.

    „Hast du schwarze Haare? Denn so stelle ich mir dich vor. Ein dunkelhaariger Ire wie Riley Donahue, aber ein bisschen verwegener. Erinnerst du dich an Riley?"

    „Laut Gerüchteküche soll er jetzt mit Dani verlobt sein."

    „Siehst du?, meinte Leigh. „Du warst zur selben Zeit auf dem College wie ich.

    Adam bestätigte ihre Vermutung nicht. „Zumindest meine Haarfarbe hast du richtig geraten."

    „Gut. Endlich scheine ich ein Stück weiterzukommen, meinte sie zufrieden. „Womit verdienst du deinen Lebensunterhalt?

    „Ich lade Frauen in gemietete Häuser ein und beobachte sie beim Kochen. Es ist ein Fetisch."

    Sie brach in lautes Gelächter aus. Adam wurde klar, dass sie Spaß hatte. Leigh hatte keine Angst vor diesem mysteriösen Date oder ihm. Tatsächlich bereitete er einer Frau Freude. Zum ersten Mal seit langer Zeit.

    Kurz darauf verstummte sie allerdings, und gab lange keinen Ton mehr von sich. Weil er das Wort „Fetisch" benutzt hatte? Wahrscheinlich testete er einfach erneut ihre Grenzen aus. Während der Unterhaltung hatte er bereits ein- oder zweimal herauszufinden versucht, wie viel sie sich von ihm bieten ließ. Etwa als er ihr erzählt hatte, was er alles über sie wusste. Versuchte er vielleicht, Leigh dazu zu bringen, das Weite zu suchen, bevor sie von selbst diese Entscheidung traf?

    „Weißt du, was komisch an dieser Verabredung ist?", fragte sie schließlich.

    Außer allem? „Was?"

    „Es ist nicht die Tatsache, dass du über das Telefon mit mir sprichst und dich nicht zeigst. Das ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Glaub nicht, dass ich das nicht weiß."

    „Was dann?"

    Sie gab die anderen Zutaten zum Teig. „Hast du auch schon einmal gedacht, dass es einfacher ist, mit jemandem zu reden, den man nicht sehen kann?"

    Adam antwortete nicht und hoffte, dass sie fortfuhr. Leigh enttäuschte ihn nicht.

    „Vor ein paar Jahren hatte ich als Köchin einen Obst- und Gemüseanbieter, mit dem ich alle geschäftlichen Angelegenheiten telefonisch besprochen habe. Aber dann wurden unsere Gespräche …"

    „Schlüpfrig?", flüsterte er.

    „Ja, aber nur andeutungsweise. Obwohl ich nur seine Stimme kannte, hatte ich irgendwie das Gefühl, dass er einen Teil von mir kennt, von dem sonst niemand etwas weiß. Denn niemand hatte vorher bei mir nur durch Reden solche Empfindungen ausgelöst wie er."

    „Was für Empfindungen?"

    Leigh dachte einen Moment darüber nach. „Als wenn ich ihm etwas vorschlagen könnte, das ich in einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht niemals gesagt hätte – falls das irgendeinen Sinn ergibt. Das habe ich jedoch nie getan. Nachdem er seinen Betrieb geschlossen hat, habe ich nie wieder mit ihm geredet."

    Adam meinte, einen so sehnsüchtigen Ausdruck auf ihrem Gesicht zu entdecken, dass er dieses Verlangen stillen wollte. In diesem Moment wurde ihm klar, dass sie ihm viele

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